Bissel Gruppendynamik üben, wie sie in der Klasse auch herrschen wird...

Hallo,

in unserem Kiga wird mit den Vorschulkindern nicht das Schreiben oder Rechnen gelernt, das wäre ja auch verkehrt. Aber es wird schon ein wenig die künftige Gruppendynamik geübt, die auch im Klassenzimmer herrscht. Die Vorschulkinder treffen sich ja einmal wöchentlich nachmittags, da geht das separat von den übrigen Kiga-Kindern. Konkret sieht das zum Beispiel so aus: Die Vorschulkinder sind mal einige Sekunden wirklich still, wenn eines von ihnen spricht. Sie melden sich mit dem Finger, wenn sie auch zu Wort kommen möchten. Sie lernen, dass die Anrede "Ihr macht jetzt bitte dies oder das" wirklich alle, also auch sie selbst meint und dass sie daher ebenfalls reagieren müssen (klingt selbstverständlich, ist es wohl aber in diesem Alter nicht, weil das Kind vom Allgemeinen aufs Konkrete, also auf sich selbst, schließen muss - was eine kognitive Leistung ist).

Es werden auch ein paar Ausflüge gemacht (z. B. Feuerwehr, Tierheim, Müllverbrennungsanlage, Bauernhof, Altenheim). Das finde ich gut, weil die Kinder so mal über den Tellerrand des Kigas hinaus in andere Lebensbereiche schauen können. Vor allem die Begegnung mit alten Menschen finde ich sehr wichtig und bereichernd für Kinder. Weil sie auch mal dieses Ende der Lebensschnur und seine Besonderheiten erleben (die Alten freuen sich meist auch sehr über den jungen Besuch).

Ansonsten habe ich keine zu großen Erwartungen. Ich finde, die Kiga-Zeit sollte eine Zeit ohne Leistungsdruck oder Schule spielen sein. Meine Tochter ist schon in der Schule. Sie konnte beim Schuleintritt ganz gut zählen (hat ihr eine Nachbarfreundin beigebracht, nicht wir) und ihren Namen plus etwa drei weitere Wörter schreiben. Alles, weil sie's wollte, weder der Kiga noch wir haben das von uns aus angeregt. Und das reichte völlig, sie ist eine prima Schülerin.

LG

M.