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Geschrieben von MarBi am 25.10.2012, 23:30 Uhr

Andere Sichtweise

Ich weiß, es ist heutzutage normal, bei Kindern, die nicht so wollen wie die Eltern, von "Grenzen austesten" zu reden. Das Pädagogikvokabular breitet sich epidemisch aus.
Sowas wie du erlebst, kenne ich auch. Ich hab damals von der Fachfrau im Spielkreis die Frage gestellt bekommen "Wer ist denn bei euch der Chef, du oder der Kleine?"
Wir sind aber keine Firma, sondern eine Familie. Wir brauchen keinen Chef, wir brauchen gegenseitiges Verständnis.
Mein Sohn ist mit knapp 2 1/2 Jahren in einen Spielkreis gekommen, und ich war anfangs mit dabei. Ich hab gewartet, bis er in ein Spiel vertieft war, und dann gesagt, dass ich kurz gehe, aber gleich wieder zurückkomme und ihn abhole. Das klappte immer gut.
Nach einigen Wochen ging ich sofort, nachdem ich ihn hingebracht hatte, und erinnerte in seinem Beisein laut die Betreuerinnen, dass sie mich anrufen sollten, wenn er danach verlangt. Das fanden die schon doof, aber mein Sohn und ich nicht. Alles lief gut.
Und dann ging es los. Er merkte, wir wollen zum Spielkreis. Und drehte schon zuhause durch. Ich erklärte ihm, dass er im Spielkreis mit den tollen Sachen da spielen könnte, die anderen Kinder und die Erzieherinnen sehen könnte, aber auch zuhause bleiben und sich alleine beschäftigen könnte. Er konnte das ganz allein entscheiden. Er hat dann manchmal gesagt, dass er nicht hingehen wollte, hat auch manchmal Krankheit vorgetäuscht, und ich habe das respektiert. Ich hab ihm dann aber auch gesagt, dass es nicht nötig ist, was vorzutäuschen, weil sein Wille mir ebenso wichtig ist wie seine Gesundheit.
Und das hab ich im Spielkreis auch so klargemacht. Die Erzieherinnen fanden das unmöglich, meinem Sohn die Entscheidung zu überlassen. Aber mein Junge hat das nur sehr selten soweit kommen lassen. Er wollte nur ab und zu wissen, ob er ein Mitspracherecht hat, ob mich seine Meinung interessiert und ob ich seine Entscheidung auch gegen die Erzieherinnen durchsetze. Die Kinder ohne Mitspracherecht haben öfter die "Drama-Queen" oder den "Randale-Bruder" gegeben.
Auch im Kindergarten hat es sowas gegeben. Da waren die Erzieher aber zum Glück etwas offener für meine Erklärung, dass er ein "JA" zum KiGa nur geben kann wenn er weiß, dass ich sein "NEIN" jederzeit akzeptieren würde.
Das muss nicht unbedingt eine Lösung für euch sein, kommt ja immer auf die individuelle Situation an. Aber vielleicht hilft dir mein Erfahrungsbericht, deinem Kind auch eigene Entscheidungs- und Verantwortungsbereiche einzuräumen, damit es sich nicht übergangen fühlt. Manche Kinder vertragen Fremdbestimmung einfach schlechter als andere.

 
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