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Geschrieben von Mely2 am 14.02.2008, 12:01 Uhr

Thema AD(H)S oder hyperaktiv

Hi Leute,

da ich selten hier bin, aber gerade gesehen habe, das das Thema AD(H)S sehr häufig ist, habe ich diesbezüglich auch mal eine Frage.

Woran erkennt man diese Krankheit/Störung und wer diagnostiziert das (Kinderarzt)?

Mein Sohn, knapp 7 Jahre, ist mega anstrengend, teilweise überlege ich echt, ob ich was in der Erziehung falsch gemacht habe. Er ist das "Sandwichkind". Es ist wirklich schwer, sein Verhalten in ein paar Zeilen auszudrücken. Aber er ist ständig hibbelig, von klein an ein "Elefant im Porzellanladen", redet ohne Unterbrechung (das es mir echt schwerfällt da ständig zuzuhören). In der Schule ist er der Klassenclown, stellt ständig was an und auf ein Nein reagiert er erst gar nicht. Wenn der große Bruder ihn ärgert, brüllt und schreit er wie ein Baby...

Könnte das auch AD(H)S sein?

Gruß von einer ratlosen Mely

 
14 Antworten:

Re: Thema AD(H)S oder hyperaktiv

Antwort von Applejuicejunkie am 14.02.2008, 12:39 Uhr

Hi,
eine Ferndiagnose ist schwierig. Das Verhalten könnte viele anderen Möglichkeiten auch abdecken.

Die Diagnose wird normalerweise von Kinderpsychiatern bzw. Kinderpsychologen gestellt. Meines Erachtens kann ein Kinderarzt dies schon zeitlich gar nicht abdecken. Die Diagnose ist recht langwierig mit mehreren Tests.

Wurde es jemals vom Kindergarten oder von der Schule angesprochen?

Liebe grüße

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Re: Thema AD(H)S oder hyperaktiv

Antwort von Familie05 am 14.02.2008, 12:51 Uhr

Hallo
Oh da läuft man erst mal nach Rom .Bei uns war es nicht der KÄ sondern eher der HNO weil so viele neben sachen liefen , bis wir dann ins SPZ kamen und dort wurden dann eben viele Test gemacht auch MRT,EKG ,EEG u.s.w. Du kannst aber auch dein KÄ ansprechen vielleicht auch mal Ergo verschreiben lassen. Auch kannst du dein Kind beim Orthopäden durchchecken lassen.LG

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Re: Thema AD(H)S oder hyperaktiv

Antwort von Jogi am 14.02.2008, 13:43 Uhr

Hallo, es ist wirklich schwierig eine Ferndiagnose zu stellen. Es gibt Kinder welche natürlich sehr viel aktiver sind wie andere..., was nicht zwangsläufig gleich AD(H)S heißt. Bei meinen Kindern ist auch der Mittelste das kleine Sorgenkind....aber ist doch jeder Mensch anders und das Problem bei uns Mehrfachmamis: Wir fergleichen zuviel mit den anderen Kindern.
Weißt du denn genau was ADS bedeutet?? ADS ist eine Aufmerksamkeitsstörung welche mit oder ohne Hyperaktivität einher geht. Kann sich dein Kind mit etwas 7min beschäftigen? Kann er Blickkontakt halten? Kann er Schmuseeinheiten wahr nehmen??? Alles Fragen die wichtig zur Diagnose von ADS sind. Ich bin Ergotherapeutin mit verhaltenstherapeutischer Ausbildung. Das heißt, ich arbeite mit Videodiagnostik um den Verdacht auf AD(H)S zu bestätigen und dies dann zu behandeln. Ich rate dir, mit den Erziehern/Lehrern zu sprechen und zu Fragen, ob sie Auffälligkeiten feststellen können. Seit wann vermutest du den eine Aufmerksamkeitsstörung??? Eigentlich kann man die schon deutlich im Babyalter feststellen, nur leider merken es die Eltern/ Ärzte nicht so zeitig und die Jahre streichen ins Land. Je eher eine ADS Diagnostik und behandlung erfolgt, umso effektiver der Behandlungerfolg.
Dennoch....werfe die Flinte nicht gleich ins Korn. Nimm dir deinen Sohn mal beiseite, schau ob er sich so überaktiv auch bei dir allein verhällt. Leider sind die "Mittelkinder" oftmals die benachteiligten. Ihren Missmut bringen sie dann durch " Verhaltensstörungen" zum Ausdruck um Aufmerksamkeit zu erzwingen. Dein Kind kann nichts dafür und selbst wenn er ADS hätte, dann braucht er besonders viel Zuneigung und Liebe. Ihr schafft das!!! Gehe zum Arzt, Psychologen und schildere deine Vermutungen / Sorgen....vielleicht gibt es in deiner Nähe auch eine Ergotherapiepraxis, welche ADHS Diagnostik nach Dr.Fritz Jansen durchführt....dann wisst ihr genaueres und bekommt bestimmt Hilfe. liebe Grüße Cindy

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Danke für`s Erste ...

Antwort von Mely2 am 14.02.2008, 14:57 Uhr

@Jogi Es ist schon so, das er seit Baby an so ist, wie er ist.
Eben hatten wir wieder den Fall "Hausaufgaben" ich habe schon alles durch.. gleich nach der Schule dran setzen, nach dem Mittagessen oder sogar am Abend... Er schiebt die Hausaufgaben ständig raus, es geht nicht ohne Motzen und Meckern meinerseits. Wenn er dann dran sitzt, geht es schon los, das er nicht vernünftig sitzen bleiben kann, dann schmeißt er ziemlich schnell die Flinte ins Korn, wenn was nicht klappt werden die Schulsachen rumgeschmissen etc.
Manchmal habe ich einfach das Gefühl, er steht sich selbst im Weg.
Dann ist er wieder so hektisch, das er sich an einem Türrahmen verletzt (sprich sich seinen kleinen Zeh zum x-tenmal anhaut).

Aber Danke erstmal für die Meinungen und Infos. Werde dann wohl doch mal mit der Kinderärztin sprechen müssen. Eigentlich möchte ich ihm diese ganzen Untersuchungen und Ärzte gerne ersparen, allerdings wenn es wirklich AD(H)S wäre, wäre ihm vielleicht auch ein wenig zu helfen.

Gruß Mely

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Re: Danke für`s Erste ...

Antwort von mama_sa am 14.02.2008, 20:45 Uhr

Hallo!

Wie die Anderen schon geschrieben haben, ist es schwer eine Ferndiagnose zu stellen.

Trotzdem klingt es schon sehr danach!

Ließ mal hier nach:

http://www.info-adhs.de/was-sind-anzeichen/kinder/schulprobleme.html

und hier:

http://www.info-adhs.de/was-sind-anzeichen/kinder/kleinkinder.html

Genaueres erfährst Du wenn Ihr es untersuchen laßt. Aber bitte nicht vom Kinderarzt, es sei denn er hat sich auch auf ADS spezialisiert!

LG Sandra

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@mama_sa

Antwort von Mely2 am 14.02.2008, 20:51 Uhr

Danke für die Links, werde mich da mal durcharbeiten ;-)

Wünsche noch einen schönen Abend.
Gruß Mely

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Re: @Mely2

Antwort von mama_sa am 14.02.2008, 22:50 Uhr

Huhu,

hab noch einen sehr guten Link für Dich. Falls es sich bei Euch mit ADHS bestätigen sollte, kann ich Dir nur wärmstens eine ADHS-Elternschulung empfehlen! Da haben wir dran teilgenommen und man erhält sehr wichtige Infos!
Wo kommt Ihr denn her, wenn ich fragen darf?

Hier der Link:

http://gesund-infos.de/article.php?sid=1624

Wenn Du oben rechts in der Volltextsuche "ADHS" eingibst, kommen noch andere interessante Beiträge!

LG Sandra *vielSpaßbeimLesenwünsche*

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@mama_sa

Antwort von Mely2 am 15.02.2008, 9:03 Uhr

Guten Morgen,

wir kommen aus NRW - Köln.

Mein Mann möchte leider von diesem Thema nichts hören :( er meint, das wäre alles Quatsch. Aber ich denke schon, das hinter dem Verhalten von unserem Sohn mehr steckt.

Gruß Mely

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@alle

Antwort von Mely2 am 15.02.2008, 9:53 Uhr

so, habe mich durch die Links ein wenig gearbeitet und ich bin echt erschrocken, wieviel doch auf unseren Sohn zutrifft :( Bestimmt 80% der aufgelisteten Sympthome treffen bei ihm zu.

Habe da aber nochmal eine allgemeine Frage.
Versteht mich bitte nicht falsch, kenne mich auf dem Gebiet nun noch nicht aus.. Aber ist es wirklich sinnvoll, auch wenn man die Vermutung hat das ADHS besteht, diese ganzen Untersuchungen zu machen und dieses Medikament evtl. zu nehmen? Wenn ich richtig gelesen habe, dauert es bis zur Diagnose 6 Monate (wegen der ganzen unterschiedlichen Untersuchungen). Finde ich eine lange Zeit! Gut, dann weiß man, das das Kind ADHS hat und dann? Ich würde nicht unbedingt ein Medikament geben wollen, ich will mein Kind ja nicht verändern/ ruhigstellen, ich will ihm helfen. Ist es da nicht viel sinnvoller diese Schulungen mitzumachen und auf erzieherische Weise daran zu arbeiten?
Oder anders gefragt, gibt es nicht Schulungen die man auch ohne Diagnose besuchen kann? In den Berichten steht ja immer nur drin... wennn dann ADHS diagnostiziert wurden, dann gibt es folgende Methoden/ Hilfe...
Ich hoffe, ich konnte meinen Gedanken richtig ausdrücken?!

Gruß Mely

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Re: Mely2

Antwort von Applejuicejunkie am 15.02.2008, 10:13 Uhr

Hi,
diese Fragen stellen viele, die sich mit dem Thema ADHS und auch mit den Medikamenten kaum beschäftigt haben.
Die Medikamente sind keine Ruhigsteller. Ganz im Gegenteil: es sind Stimulazien - Aufputschmittel! "Gesunde" werden dadurch unruhig, ADHSler reagieren paradox darauf. Sie können endlich selektiv wahrnehmen, sind nicht mehr reizüberflutet und werden dadurch ausgeglichen und ruhig.

Andere Frage: Würdest Du einem Diabetiker Insulin verweigern, obwohl es dem Körper fehlt?

Einem ADHSler fehlen Neurotransmitter (Botenstoffe), die jeder andere von Geburt an hat. Es liegt nicht an der Erziehung, dass er reizüberflutet ist. Er ist es eben von Geburt an!

Ein 8-jähriger ADHSler hat gesagt, als er endlich Medis bekam: "Danke, Mama, endlich fährt keine U-Bahn mehr durch meinen Kopf!"
Ein ADHSler kann Reize nicht selektieren. Alles, was er sieht, fühlt, riecht, hört, schmeckt prasselt ungefiltert 24 Stunden auf ihn ein. Wie würdest du Dich da fühlen? Wir "Normalos" würden doch auch Amok laufen!

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@Applejuicejunkie

Antwort von Mely2 am 15.02.2008, 10:47 Uhr

Dank :)
Du hast Recht. Es fehlen mir wirklich noch viele Infos. Wußte gar nicht das es ein fehlender Botenstoff ist, was mit den Medis aufgefangen wird. Dachte echt, das die Kids einfach nur damit ruhiger gestellt werden, damit sie z. B. für die Lehrer, Eltern etc. erträglicher werden (im übertriebenen Sinne), damit sie sich selbst nicht mehr in den Füßen stehen.
Oh man, wie bekomme ich das Thema nur meinem Mann schmackhaft gemacht, ich bin fast davon überzeugt das unser Sohn auch ADHS hat :( Gibt es da Elterngespräche bei den Ärzten oder kann ich das ganze auch im Alleingang mit meinem Sohn machen?

Gruß Mely

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Re: @Melly2

Antwort von Din+Baby am 15.02.2008, 11:02 Uhr

Hallo!

Bei unserem Sohn(6Jahre, ältester von drei Kindern) wurde letztes Jahr auch ADHS diagnostiziert und ja er bekomt Medikamente!
Je älter er wird umso anstrengender wird es für mich/uns und ihn selbst.
Er kann die ganzen Reize nicht verarbeiten die den ganzen Tag auf ihn einprasseln und ist ständig laut, kann sich nicht konzentrieren und ist extrem agressiv.
Da ich die ganze Woche über alleine mit den Kids bin muß ich alles allein bewältigen und das geht eben nur mit Hilfe der Medis.
Wir geben ihm nur was sein Körper selbst nicht leisten kann und das in so einer geringen Dosierung wie möglich!
Zusätzlich erhält er noch Ergotherapie und ist bei einer Kinder-Psychotherapeutin in Behandlung.
Man kann die deutlichen Fortschritte schon erkennen.

Falls Du noch fragen haben solltest hinterlege ich meine E-mail Adresse.

LG Nadine

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Re: @Mely2

Antwort von Applejuicejunkie am 15.02.2008, 11:07 Uhr

Hi,
ja so geht es vielen am Anfang :-) Nur leider sind es eben auch diese Vorurteile oder Desinformationen von Nicht-Beteiligten, die den ADHSlern und den Eltern das Leben schwer machen.
Schau mal bei www.mehr-vom-tag.de
Dort gibt es eine recht gute Informationsbroschüre zum Download (bei Service-Rat). Da steht alles gut erklärt drin.

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Re: @Mely2

Antwort von Applejuicejunkie am 15.02.2008, 11:13 Uhr

ach noch was...
Wir haben es auch erst ohne Medis und nur mit Therapie probiert. Allerdings ist es so, dass ein ADHSler selten Erfolgserlebnisse hat, weil er es kaum schafft, etwas bis zum Ende zu führen. unser Sohn hat darunter so stark gelitten, dass er depressive Züge entwickelte. Er litt auch sehr unter dem "Anders-sein", da ihm andere Kinder dies auch spüren ließen (Kinder können ja recht grausam sein). Er wollte doch auch mal ein mensch-ärgere-Dich-nicht bis zum Ende spielen, ein Bild malen oder basteln wie die anderen!
Nun bekommt er die Minimaldosis und ist ein zufriedenes, ausgeglichenes Kind, was endlich zeigen kann, was es alles auf dem Kasten hat. Den Gleichaltrigen ist er nämlich kognitiv weit voraus.
Liebe grüße

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