Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Strudelteigteilchen am 15.07.2013, 17:59 Uhr

Methylphenidat - Sommerpause

Meine Kinder pausieren immer in allen Ferien, wobei wir uns vorbehalten, situationsbedingt doch unretardiertes (und daher schnell und kurz wirkendes) MPH zu geben - zum Beispiel, wenn wir ins Museum gehen, wenn es eine Veranstaltung mit vielen unbekannten Personen gibt (vor allem KindKlein tut sich schwer mit solchen Situationen) oder wenn doch mal ausnahmsweise die Schulbücher ausgepackt werden müssen.

Ich halte die Aussage, daß das Gehirn sich umgewöhnen muß, für nicht stichhaltig, da es bei MPH erwiesenermaßen keinen Gewöhnungseffekt gibt. Ich glaube eher, daß alle Beteiligten sich an die "ruhige" Zeit gewöhnt haben und den Umgang mit einem unkonzentrierten Kind (und einem unkonzentrierten Selbst) nicht mehr gewöhnt sind. Aber gerade deshalb halte ich diese Phasen für wichtig.

Vor allem KindGroß (17, weiblich) benutzt diese Zeit bewußt, um "un-chemische" Strategien im Umgang mit sich selber auszuprobieren und zu vertiefen. Sie kommt inzwischen auch außerhalb der Ferien wochenlang ohne MPH aus, zum Beispiel in den Praktikumsphasen ihrer Schule.

KindKlein (12, männlich) braucht in den Phasen ohne MPH deutlich mehr Bewegung, was ja gerade in den Sommerferien wirklich kein Problem ist. Ich bestehe darauf, daß er sich an jedem MPH-freien Tag einmal richtig auspowert. Wenn das, zum Beispiel wetterbedingt, nicht geht, dann nehmen wir uns aber auch gerne mal etwas vor, das dann doch nur mit MPH klappt, zum Beispiel einen Besuch im Museum oder so. Nebenbei versuche ich, mit ihm Strategien einzuüben, sich selber auch ohne MPH Struktur zu geben.

Ich wünsche mir, daß meine Kinder nicht lebenslang MPH nehmen müssen. Dafür müssen sie aber eben auch den Umgang mit einem MPH-freien Selbst lernen und üben. Dazu bekommen/bekamen beide eine Verhaltenstherapie und entsprechende Hinweise/Strategien/Übungen. Die Ferien sind der ideale Rahmen, um das dann auszuprobieren - und sich zu freuen, wenn es klappt. Auch wenn es für alle Beteiligten anstrengend ist.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Ähnliche Fragen

Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Frage an Methylphenidat-Eltern

Ich bin jetzt wieder auf einen Bericht gestossen, der von ferngesteuerten Kinder, emotional lahmgelegten Kindern und anderen kursierenden Gerüchten berichtet hat. Nun meine Frage, hat jemand von euch je so eine Erfahrung gemacht bei seinem richtig eingestellten Kind? Evlt ...

von bine+2kids 06.06.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Methylphenidat

ADHS Diagnose und nun? Eure Erfahrungen mit Methylphenidat/Retalin

Hallo Ich habe einen Sohn der im Juni 6 Jahre alt wird, er wird diesen Sommer auch eingeschult. Wir sind seit 3 Jahren in Behandlung in einem SPZ und er besucht derzeit eine HPT und erhält ausserhalb der HPT , Logopädie 1x wöchentlich. Unser Sohn ist ein Frühchen aus der ...

von antje1984 08.03.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Methylphenidat

eine Frage zu Ritalin, Methylphenidat u.ä.

Ihr Lieben, ich mein die Frage tatsächlich ernst, weil ich mich schon länger damit rumschlage und nicht wirklich eine Antwort darauf find, meine Unkenntniss zur Wirkungsweise ist wirklich echt... Diese Medis für ADS/ADHS-Kids sind doch konzentrationssteigernd, oder, soweit ...

von dani_j_j 23.02.2009

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Methylphenidat

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.