Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von susip1 am 06.05.2009, 20:31 Uhr

Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Hallo!

Mein Süßer ist mit seinen 4 Jahren ja sprachverzögert, spricht so auf dem Niveau eines 2,5-3jährigen Kindes ungefähr.

Heute stellte ich wieder mal was komisches fest:

Er kann ja so ziemlich alle Begriffe zuordnen, wenn ich was frage auf Bildern: Birne, Ananas, Kran, Auto, Mischmaschine, Erbeere, Kirsche - einfach das ganze Repertoire an geläufigen Begriffen halt. Das ist kein Problem.

Aber umgekehrt kann er es nicht. Wenn ich auf ein Bild zeige und frage was ist das, dann sagt er: Weiß ich nicht, was ist das Mama? Dann sage ich z.B. eine Kirsche, dann sagt er. Ah genau eine Kirsche. Und nach kurzem frage ich ihn dann nochmal, ob er weiß was das wäre, dann sagt er wieder: weiß ich nicht...???


Und da er ja im Satzbau Schwierigkeiten hat, als auch sonst in der Artikulation und auch noch nicht wirklich zählen kann, denke ich mir, daß seine auditive Merkfähigkeit im Kurzzeitgedächnis eingeschränkt ist?

Kann das sein und daß das der Schlüssel zu unseren Problemen ist?

Und wie kann man das trainieren, macht das die Logopädin auch, da sind wir ja schon, momentan steht aber Mundmotorik im Vordergrund.


Danke

 
16 Antworten:

Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von thn05 am 06.05.2009, 22:00 Uhr

Hallo,
ich kann Dir nicht sagen ob das der Grund ist bei Deinem Sohn. Aber die Logopäden trainieren doch gezielte Begriffe. Unsere hat jetzt z.B. festgestellt das unsere Tochter die Worte "in" und "im" so gut wie nie spricht. Und das üben wir halt. Mit Bildern und auch im täglichen Umgang. Sie hat zu uns gesagt je öffters die Kinder diese Worte hören umso schneller prägen sie sich bei ihnen ein. Also als Mama muss man halt die Worte die noch fehlen einfach in den Alltag mit einbauen. Ist nicht immer leicht aber selbst auf dem Weg zum Kindergarten kann man das üben.
Viel Erfolg.

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von Pia33 am 06.05.2009, 23:27 Uhr

Hallo!

Ich bin an sich jemand, der lange ruhig bleibt.
Aber nachdem ich seit einiger Zeit deine Postings hier lese, muss ich mich nun doch mal zu Wort melden.

Ich habe das Gefühl, dass du regelrecht nach Entwicklungsstörungen - welcher Art auch immer - bei deinem Kind suchst.
Dein Kind ist noch nicht mal 5 Jahre alt.
Lass ihn doch sich einfach mal in Ruhe entwickeln, er hat noch soviel Zeit.
Manche sind schneller, manche brauchen halt etwas länger.
Du setzt ihn dermaßen unter Druck, dass du ihn damit nur behinderst.
Ich kann mir anhand deiner Postings gut vorstellen, dass du täglich mit ihm übst, stimmts?
Lass das. Du nimmst dem Kind seine kindliche Unbekümmertheit.
Lass ihn spielen, lachen und von sich aus lernen, seine Kindheit genießen.
Die Sprachentwicklung beim Kind ist erst mit 7-8 Jahren richtig abgeschlossen, gib ihm die Zeit.

Dies ist nicht böse gemeint!!!
Ich neige bei meinen Kindern auch zur Übervorsicht, weil ich als Krankenschwester einfach zuviel weiß, aber ich bremse mich selber.
Mein Kleiner ist 3, meine großen 16 und 18, wovon der 16jährige einige körperliche Behinderungen hat.
Mein Kleiner spricht gut, zieht sich aber zB nicht selbst an oder isst noch wie ein kleines Ferkelchen, aber ich würde ihn deswegen nie zur Ergo schleppen, da er halt einfach noch die Zeit braucht.
Wenn es in 2 Jahren immernoch so ist, kann ich immer noch reagieren.

Das war jetzt ein langes Posting, aber ich wollte dir das schon lange schreiben.
Nochmal, es ist nicht böse gemeint, sondern soll dir nur eine Hilfestellung sein. Nicht, dass dich irgendwann keiner und auch kein Arzt mehr ernst nimmt.

LG
Pia

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von 4hamänner am 07.05.2009, 1:31 Uhr

Hallo,

auch ich finde, dass es langsam mal gut sein müsste.

Du schreibst ständig, dass du dein Kind so annimmst, wie es ist. Aber deine ständigen neuen Postings zeigen das Gegenteil.

Du scheinst zu erwarten, dass nur weil dein Kind Logo hat und du alles mögliche mit ihm übst, er von heute auf morgen perfekt sprechen kann. Ich habe dir bereits mehrfach geschrieben, dass die Sprachentwichklung ein PROZESS ist. Nichts passiert sofort und auf einmal, alles braucht Zeit und geschieht in aufeinanderaufbauenden Stufen. Auch wenn du manchmal den Eindruck hast, dass es gerade nicht vorwärts geht, passiert trotzdem etwas.

Auch ist die Entwicklung der Sprache - wie bereits früher geschrieben - nicht isoliert zu sehen. Sprache entwickelt sich im Zusammenspiel mit anderen Fähigkeiten. Natürlich kannst du dein Kind fördern. Deine Logopädin zeigt dir bestimmt Spiele und es wurden hier - auch von mir - etliche genannt. Diese sind natürlich nicht nur für seine Sprachentwicklung gut, sondern auch für andere Fähigkeiten, wie Konzentration, Gedächtnis, abstraktes Denkvermögen ...

Das bringt aber alles nichts, wenn dein Sohn sich gegängelt fühlt und dicht macht. Also muss man alles langsam angehen und auf die Signale des Kindes achten. Das heißt, man macht die Dinge, zu denen das Kind Lust hat, die ihm Spaß machen, dann überfordert man es auch nicht. Aber kleine Kinder möchten es ihren Eltern recht machen, sie sagen manchmal nur etwas, um "lieb" zu sein.

Lass deinem Kind Zeit. Entwicklung braucht Zeit. Und lass dein Kind, Kind sein. Lass Fehler zu und such nicht ständig nach neuen.

LG
Anja

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von Tanja & Hannah am 07.05.2009, 8:09 Uhr

Hallo,

als ich mit 3 Jahren mit meiner Tochter zur Logopädie ging, wurde mir gleich gesagt, das wir damit rechnen müssen, das es bis zum Schuleintritt und vielleicht auch länger dauern wird, bis sie die Sprachentwicklungsverzögerung aufgeholt hat. Jedes Kind ist anders und das was Du da beschreibst, ist eine Wortfindungsstörung, die wir auch hatten. Ich hatte auch gedacht, Lena würde es alles können, aber es war eben nicht eingeprägt und wir haben wochenlang Kaufmannsladen, Puppenhaus usw gespielt, damit sich das einprägt.

Meine Tochter hatte eine komplett eigene Sprache, keiner konnte sie verstehen, außer uns. Ein Satz hätte so aussehen können. Mama, ade du me kökkö löllö. Das hieß: Mama, kannst Du mir was zu trinken holen!

Wir sind nun ein Jahr konsequent 2 Mal die Woche zur Logopädie gegangen, im Kindergarten bekam sie auch die Förderung und ich habe viel Zeit spielerisch Zuhause investiert. nun sind wir dort angelangt. das sie komplette Sätze spricht und nur noch einzelne Buchstaben erarbeitet werden.

was ich Dir sagen will, Du wirst es nicht ändern, wielange es dauert, übe keinen Druck aus, dann machen die Kinder dicht und warte die Zeit ab.
Oft hatten auch wir einen Stillstand und plötzlich ging es wieder weiter. Ich habe auch Logopause eingelegt, weil man gemerkt hat, das die Motivation bei Lena nachgelassen hat. Ich habe mir auch Gedanken gemacht, habe aber den Worten der Logopädin vertraut und uns die Zeit gegeben, die Lena braucht und noch brauchen wird.

Tanja

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Ich versteh dich einfach nicht

Antwort von aby am 07.05.2009, 8:10 Uhr

Wir hatten uns schonmal unterhalten, da sagtest du das du deinem Sohn nun Zeit gibst, aber das tust du nicht!
Allein dein Posting "Jetzt ist er 4, was muß er da können", stellt mir schon die Haare.
Er ist 4 Jahre alt, soviel muß er noch nicht können!!
Er ist ein KIND!! KEIN ROBOTER UND KEIN ERWACHSENER!!!!!
Je mehr man von Kinder verlangt desto weniger klappt es!

Mal zu meinem Sohn, wenn ich von ihm was verlange macht er es mit 100%iger Sicherheit nicht. Er stellt sich einfach blöd, so blöd, dass wir jetzt davor stehen, ihn auch wegen seines Verhaltens auf Atypischen Autismus untersuchen zu müssen. Ich habe gelernt, je mehr ich ihn in Ruhe lasse, desto größere Schritte macht er!!

Ich habe auch bei der Ergo einen Super Zeitungsartikel gelesen, ich weiß nur nicht mehr welche Zeitung das war.
Es ging darum, dass viele Kinder nicht mehr Kinder sein dürfen und sich somit als Tyrannen entwickeln. Ich habe den Artikel ein paar Mal lesen müßen, bis die Botschaft rüber kam und muß sagen, der Psychologe hat vollkommen recht.
Klar, wenn ein Kind Defizite hat braucht es Unterstützung, dennoch sollte man es nicht übertreiben.
Mein Sohn hat 1x die Woche Ergo und Logo. 2x in der Woche kommt eine I-Hilfe in den Kiga. Das ist für mich genug. Die I-Hilfe macht mit ihm was er machen möchte, lenkt ihn aber auch auf andere Sachen um. So mache ich es auch. Ich frage ihn was er machen möchte, lenke ihn aber immer etwas um, damit es nicht immer ds selbe ist.
So haben wir die letzten 4-5 Monate riesen Schritte getan und ich bin zufrieden! Er ist 4 und noch keine 6. Er hat in meinen Augen noch 2 Jahre Zeit und ich bin überzeugt, dass wir das schaffen.
Ich werde es auch so halten, dass er nicht mit 6 Jahren in die Schule kommt, sondern erst mit 7. Er soll dann noch ein KiGa-Jahr geniessen.

Eine BITTE an DICH:

LASS DEIN SOHN BITTE KIND SEIN!!!!
Laß die Konsole weg, spiele einfach nur normale Spiele mit ihm und übe NICHT mit ihm!!! Es kommt mehr, wenn es ihm SPASS macht!!

Alles Gute für euch!!

P.S.: Es soll kein Angriff dir gegenüber sein, nur ein Appell!!!

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Re: Ich versteh dich einfach nicht

Antwort von Zzina am 07.05.2009, 8:57 Uhr

möchtest Du den Schlüßel zu Eurem Problem.....

NIMM Dich mal zurück,
lass Deinem Sohn Zeit, wenn er entwicklungsverzögert ist dann ist das ein Problem, aber ihm nun in wenigen Monaten das reinzustopfen was über Monate fehlte ist die völlig falsche Lösung und macht vor allem keinen Sinn.

Fakt ist ich weiß das dieses Posting eigenlich für die Katz ist, da DU das nicht verstehst,.

aber wenn man es immer wieder sagt, verstehst vielleicht auch Du das mal

Es ist richtig dran zu sein und die notwenigen Dinge zu tun, aber es ist völlig kontraproduktiv jetzt alles aufeinmal zu wollen. Wenn er in 5 Monaten zur Schule müßte verstände ich Dein Tempo, aber soooooo
macht so weiter und er macht dicht.
Wichtig auch für die Körperwahrnehmung die ja mit der Sprache zusammenhängt ist rennen, matschen, fühlen geh mit Deinem Kind raus und zwar völlig Therapiefrei ohne dann noch jeden Baum oder Strauch abzufragen....

Lieben Gruß
Kathrin

die selbiges Problem mit dem Kind hatte und heute wo er 5,5 Jahre alt ist, überglücklich ist da ich im letzten Jahr nicht die Vorstellung hatte wo er heute von der Entwicklung stehen könnte, es fehlt immer noch ein bisschen aber über den Sommer wird Therapie Pause gemacht nur da er erst nächstes Jahr zur Schule kommt...........


und PSS die Kinder lernen die Bilder auswenig und können sie dann so gut aufsagen, selbiges mit Puzzeln (frag mal den Ergomenschen der wird Dir das bestätigen) und von daher nutzt es nichts die bis zum Erbrechen zu lernen, sie lernen nämlich dann nicht was das ist. Wenn Du aber mit ihm öfter die Dinge der Bilder bearbeitst sprich ne Ananas schneidest und ißt usw. ect. pp wird er auch den Sinn verstehen.

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von Pebbie am 07.05.2009, 9:32 Uhr

Ich kann mich den anderen nur anschliessen und den Kopf schütteln....

LG Ute
mit sprachbehindertem Kind

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von nani1980 am 07.05.2009, 11:37 Uhr

Kann den anderen nur beipflichten! Dein Kind muss sich durch DEINE Art und Weise doch so dermaßen unter Druck gesetzt fühlen, dass er wahrscheinlich auf stur stellt. Niemand sagt etwas gegen gezielte Frühförderung etc. ABER man kann es auch übertreiben, und damit erzielt man dann leider nicht die gewünschten Ergebnisse, sondern eher das Gegenteil! Und nur mal am Rande, jedes Kind ist individuell und entwickelt sich dementsprechend, also schmeiß deine Entwicklungsratgeber etc. (die du mit Sicherheit im Überfluss hast) weg, und gib deinem Kind die Zeit die es braucht.

Es soll wirklich kein böser Angriff sein, aber ich glaube bei Eurer Problematik, bist es eher du, der an sich arbeiten sollte!

Trotzdem alles Gute!

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Ihr habt Recht

Antwort von susip1 am 07.05.2009, 12:19 Uhr

Danke Euch allen, ihr habt echt recht. Hatte gestern wieder einen Durchhänger und dann mach ich mir soviele Gedanken, wobei es ja wirklich nichts nützt.

Danke fürs 'Kopfwaschen' (brauch das anscheinend ab und zu)!

Lg

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Re: Ihr habt Recht

Antwort von nani1980 am 07.05.2009, 13:40 Uhr

Gern geschehen

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Re: Auditive Merkfähigkeit

Antwort von MamaMalZwei am 07.05.2009, 17:02 Uhr

Hallo, ich denke auch Du machst Dir einfach einen großen Kopf. Andererseits, ich kann Dich aber irgendwie auch verstehen, ich war in einer ähnlichen Situation mit unserem Sohn, der ja auch lange nicht gesprochen hat. Gerade wenn die "Befunde" auf einen einprasseln ist es schwer, ruhig zu bleiben. Wer lässt sich schon gerne in ein schwarzes Loch werfen!
Und keiner kann einem sagen, ob das Kind jetzt sprechen lernt oder ob das so bleibt.
Zur Ausgangsfrage mit der Merkfähigkeit: Ich glaube, da hast Du Recht, er hat wahrscheinlich wirklich eine zu geringe auditive Aufmerksamkeitsspanne. Ich würde aber nicht dauernd Bildkarten mit ihm benennen, ich würde etwas anderes versuchen. Mein Sohn hatte auch Riesenprobleme, sich Worte und Begriffe zu merken.
Seine Logopädin hat dann was anderes mit ihm gemacht: Sie hat mit ihm Schule gespielt und ihm das Schreiben und Lesen beigebracht. In dem Moment, als er die Buchstaben zu den Begriffen lesen und schreiben konnte, ging es stetig aufwärts.
Frag mal bei Eurer Logopädin nach der "Mcginnis-Methode". LG

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Re: Kennt Wörter zu Begriffen nicht

Antwort von phifeha am 07.05.2009, 21:07 Uhr

Unsere Frühförderung sagte mal was ganz entscheidenes zu Anfang der Therapie:

"Ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man dauernd an ihm zieht! Alles braucht seine Zeit"

Ich denke, das ist euer "Schlüssel".

Er geht zur Logopädie und ich glaube schon, das sie dort auch gemerkt haben, was dein Sohn kann und was nicht und auch in diese Richtung mit ihm agieren.

Versuche nicht ständig was durch lernen und üben zu erzwingen, versuche es doch lieber in den Alltag einzubauen.
Gehe mit ihm mal über den Wochenmarkt und versuche es auf die Art und Weise, das du ihm zum Beispiel sagst, schau mal hier, das sind Himbeeren die kenne ich ganz genau, was kennst du genau?

Oder frage ihn, ob er sich zum Beispiel zwei Dinge aussuchen mag, die du ihm kaufst. Dazu muss er natürlich sagen können, was er haben mag wie zum Beispiel hier eine Birne und da Erdbeeren.

So, oder so ähnlich würde ich es einbauen, nicht tgl aber immer mal wieder.

Wenn ihr einkaufen geht, versuche ihn zu annimieren mit zu helfen:
Schau, kannst du mir mal das Toilettenpapier reichen ( ohne ihm zu zeigen, wo es genau im Regal ist, sondern nur im richtigen "Flur" mit ihm stehen)....oder sage ihm, das auf dem Zettel noch Butter steht, ob er weiss wo sie ist.....so oder so ähnlich......

Weisst, wie ich es meine? So macht es Spaß und es entsteht keinen Zwang, wenn er nicht mitmacht, dann belasse es dabei und versuche es beim nä Mal.....

lg phi

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Re: Auditive Merkfähigkeit

Antwort von 4hamänner am 08.05.2009, 22:35 Uhr

Hallo,

also ich denke, dass das nichts mit auditiver Merkfähigkeit zu tun hat. Dann hätte er auch Probleme beim Nachsprechen und das - schreibst du ja - macht er jetzt super.

Ich denke vielmehr, dass das, was du da beschreibst, ganz normal ist. Es ist einfach der Unterschied zwischen aktivem und passiven Wortschatz. Bei jedem ist der passive Wortschatz größer als der aktive. Der aktive Wortschatz schließt alle Worte ein, die man im Sprachgebrauch selber verwendet.

Der passive dagegen, umfasst daneben noch Worte, die wir "nur" verstehen. Das heißt, wenn jemand anderes diese Worte verwendet oder wir sie lesen, verstehen wir sie auch (wir wissen was gemeint ist). Natürlich können wir sie auch nachsprechen. Aber wenn wir - mit zeitlichem Abstand - über das gleiche Thema sprechen sollen, würden wir diese Worte nie verwenden, da wir nicht von selber darauf kommen würden.

Bei deinem Sohn ist im Moment gerade viel im Gange. Viele neue Worte und auch auf anderen Gebieten passiert einiges. Da kann es natürlich sein, dass noch nicht all diese Worte in seinen aktiven Wortschatz übergegangen sind. Da sich dieser aber im Laufe der Zeit noch erweitern wird (wie du dir vorstellen kannst, gehen Worte, die wir häufig hören, irgendwann in den aktiven Wortschatz über), würde ich mir da jetzt keine großen Gedanken machen.

LG
Anja

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Re: Auditive Merkfähigkeit

Antwort von MamaMalZwei am 09.05.2009, 13:43 Uhr

Hallo, also unsere Frühförderung (und auch später die Logopädin) hat es so erklärt: Das, was susip bescheibt, ist wie bei einem Computer, der in dem Moment, wo er es hört, den Begriff abspeichert. Beim normalen Speichervorgang wäre es so, dass man auch weiß, wo man auf der Festplatte man diesen Begriff gespeichert hat und eine Verbindung herstellen kann. Gerade dieser Vorgang ist aber nicht möglich, der kleine Kopf hat den Begriff zwar abgespeichert, weiß aber nicht mehr wo.
Das hat schon etwas damit zu tun, dass die auditive Merkfähigkeit gestört ist. Oder, wenn man es exakter formulieren wollte damit, dass der Kopf keine Verbindung herstellen kann zwischen dem was man sieht und riecht (Zitrone) und dem abstrakten Begriff dafür - wie war das doch gleich = Ach ja, Z i t r o n e.
Die Logopädin benutzte bei uns auch für dieses Problem (keine Verbindung herstellen können zwischen einem Ding und dem abstrakten Begriff dafür) auch den Begriff auditive Merkfähigkeit - vielleicht etwas zu hoch geriffen, das weiß ich jetzt nicht.
Das was Du meintest, Anja, bezeichnete sie als "auditive Aufmerksamkeitsspanne" und nahm es als Gradmesser dafür, ob eine Hörverarbeitungsstörung vorliegt bzw. eine auditive Wahrnehmungsstörung.
LG

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@MamaMalZwei

Antwort von 4hamänner am 10.05.2009, 20:58 Uhr

Hallo,

also es kann sein, dass bei deinem Kind ein Defizit im Bereich der auditiven Merkfähigkeit vorliegt. Allerdings hat nicht jedes Kind, dass z.Z. sehr viele neue Wörter beigebracht bekommt und bei dem viel Wert auf das Nachsprechen sehr vieler neuer Worte gelegt wird, gleich eine pathologische Auffälligkeit. Das was da jetzt und auch schon früher beschrieben wurde, spricht für das von mir beschriebenen - nicht krankhaften - Phänomen. Das hat absolut nichts mit irgendeiner Störung zu tun, sondern ist vollkommen normal.

Bei Kindern fällt es uns auf, da es Worte betrifft, die selbstverständlich sind. Aber es gibt auch bei Erwachsenen das Phänomen, dass, wenn man das Wort genannt bekommt, man sofort weiß was gemeint ist und man kann es auch kurze Zeit später noch inhaltlich richtig anwenden. Aber nach ein bis zwei Tagen würde man dieses Wort von sich aus nie verwenden - auch wenn es exakt das gesuchte ausdrückt. (Oder vielleicht erinnerst du dich an das Lernen einer Fremdsprache. Da fällt es einem auf, dass wir frische Wörter zwar verstehen und vielleicht auch dann unmittelbar anwenden können, zu einem anderen Zeitpunkt aber nicht aktiv darauf "zugreifen" können. Erst wenn das Wort eine gewisse Zeit "geübt" wurde, können wir es aktiv in freien Formulierungen verwenden.)

Das mit den Verbindungen im Gehirn zwischen dem Wort und den sensorischen Eindrücken ist übrigens erstmal auch normal. Das entspricht dem beschriebenen fehlenden Übungseffekt. Die Verbindungswege sind einfach noch nicht so "ausgetreten", dass sie zuverlässig funktionieren. Mit entsprechenden Wiederholungen, der richtigen Motivation (am besten Eigenmotivation, also intrinsisch), der entsprechenden Bewertung und dem richtigen emotionalen Zustand werden die Verbindungen unterschiedlich schnell gefestigt (Schlaf spielt auch eine Rolle).

Erst wenn diese Verbindungen sicher bestehen müssten (unter Berücksichtigung der Nebenbedingungen - was bei einem Kind in dem Alter schwer zu beurteilen ist) und es treten die beschriebenen Probleme auf, kann man von einen Problem sprechen, das einen Krankheitswert hat. In dem Fall eines kleinen Kindes müssten das Begriffe sein, die eine wichtige Rolle im Alltag des Kindes spielen und die das Kind mag.

Ich hoffe, dass das bei euch auch nur eine Frage des (normalen) Lernens ist und nicht ein ernsthaftes Problem. Ich habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass manche Ärzte/Therapeuten in Schubladen denken und dann beim kleinsten Anzeichen darauf "anspringen" (sind halt auch nur Menschen).

LG
Anja

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Re: @4hamänner

Antwort von MamaMalZwei am 11.05.2009, 10:14 Uhr

Hallo Anja, stimmt, nicht jeder hat so ein Problem beim Sprechenlernen wie unser Lemmi.
Bei ihm war es wirklich so, wie ich beschrieben habe und erst die zweite Logopädin hat das in den Griff bekommen.
Alleine und ohne Hilfe wären wir völlig aufgeschmissen gewesen, wir mussten mit ihm in der ersten Zeit zweimal pro Woche zur Logopädie.
Aber seitdem werde ich eben hellhörig, wenn jemand ein solches Problem beschreibt.
Lemmi ist mittlerweile 12 und hat gewaltig aufgeholt, was das Sprechen betrifft. Man hört es mittlerweile kaum noch, gottseidank. Der sehr engagierten Logopädin hat er zu verdanken, dass er eine normale Schule besuchen kann. Hätte ich mich auf den ersten Sprachheiltherapeuten verlassen mit seinem "Das wird schon!" wäre mein Kind Zeit seines Lebens (bei normaler Intelligenz) Förderschüler geblieben. LG

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