Geschrieben von Trini am 06.08.2013, 12:48 Uhr |
Erfolgsgeschichte - ganz ohne Inklusion
Mein Urururgroßcousin wurde vor 35 Jahren in der DDR als Frühchen mit dem Downsyndrom geboren.
Krippe und Kindergarten für geistig Behinderte, Einschulung in die "Hilfsschule" wurde nur auf Grund der Diagnose abgelehnt.
Ende der 80er Jahre Ausreiseantrag, kurz vor der Wende genehmigt. Ausreise nach Bayern.
Schule der Lebenshilfe, dort lesen und schreiben glernt, aber auch kochen, backen, einkaufen.
Herz- und Hüft-OP (die es für "solche" Menschen in DDR nicht gab).
Anfang der 90er habe ich mal ein knappes Jahr in der gleichen Stadt gelebt und gesehen, WIE toll der Junge da gefördert wurde.
Dann hat es mich nach S.-H. verschlagen.
Jetzt haben wir ihn nach 20 Jahren wiedergesehen.
Mitte der 90er hat er seinen Vater verloren. Er lebt jetzt mit seiner Mutter (Rentnerin) allein.
Arbeitet in einer geschützten Werkstatt, steht jeden morgen pünktlich auf, frühstückt und fährt mit seinem Fahrrad zur Arbeit.
Abends betreibt er Turniertanz aber einmal die Woche wird auch noch lesen und schreiben trainiert.
Man kann sich gut mit ihm unterhalten.
Er hat ein Mordsgedächtnis und erzählt mit Begeisterung von den Reisen mit seiner Mutter, von seinen beiden Neffen, von seinen Erfolgen beim Tanzen.
Nur mit Zahlen und Geld kann er gar nicht umgehen.
Er genießt sein Leben aus tiefster Seele.
Ich bin sicher, ihm hätte eine Beschulung in der Regelschule wirklich NICHTS gebracht, weil es an seinen besondern Bedürfnissen vorbei geht.
Trini
Re: Erfolgsgeschichte - ganz ohne Inklusion
Antwort von mf4 am 06.08.2013, 14:54 Uhr
Ich kannte "damals in der DDR" nur einen Menschen mit T21 persönlich und er führte ein angenehmes Leben in seinem liebevollen Elternhaus.
Dass "solche" Menschen für eine OP in der DDR abgelehnt wurden glaube ich nicht.
Re: Erfolgsgeschichte - ganz ohne Inklusion
Antwort von Trini am 06.08.2013, 15:17 Uhr
Das hat SEIN damaliger Kinderarzt der Mutter erzählt, nicht damals, jetzt als sie zu Besuch in der Heimat waren.
Trini
Re: Erfolgsgeschichte - ganz ohne Inklusion
Antwort von betty71 am 06.08.2013, 22:22 Uhr
Hallo,
meine Grosscousine wurde 1979 ebenfalls in der DDR geboren mit einem schweren Hydrocephalus. Ihr wurde saemtliche notwendige medizinische Versorgung geboten. Krippen- und Kindergartenbesuch in einem speziellen Kindergarten, aber eingeschult wurde sie in eine normale POS. Auch in ihrem weiteren DDR-Leben bekam sie alles, was sie brauchte und sie wurde auch in unserer Familie normal integriert. Ich kann deshalb die Aussage "fuer solche Kinder" auch nicht bestaetigen und hab das auch niemals mitbekommen. Komische Aussage.
Viele Gruesse
betty71
Re: Erfolgsgeschichte - ganz ohne Inklusion
Antwort von Pelle am 07.08.2013, 15:15 Uhr
ich bin in dem Sinne kein "behindertes" Kind..aber auch ich wurde schwer krank und sollte sogar in die BRD oder Nach Russland,damit sie mir helfen könnne..also links liegen gelassen wie sich das im AP anhört wurde ich nicht..es gab da auch viele Vorrechte,es gab Sonderzuwendungen,Telefon hatte damals ja noch nicht jeder,das ging dann ratzfatz etc...klar war nicht alles in der DDr toll,aber so wie die AP hab ich es nicht erlebt..ich habe auch einen geistig behinderten Onkel,auch der wurde nicht "links liegen gelassen"
das einzige was negativ aufzufassen war,wäre ich zur behandlung in die BRD gereist,hätten meien Eltern nicht mitgedurft,zwecks Fluchtgefahr
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