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Geschrieben von 4+mehr-Mama am 14.12.2007, 19:19 Uhr

@lia-marie - Wo gibt es denn noch so viel heile Welt?

Ich gehe fest davon aus, dass in jeder Kindergartengruppe mindestens ein Kind zu finden ist, dessen Eltern getrennt sind, das selber chronisch krank ist (Diabetiker z.B. und sich ständig messen und spritzen muss), ein Geschwisterkind krank oder behindert, wo Eltern krank sind, einen UNfall hatten, zwischen Leben und Tod schweben oder sogar verstorben sind, oder z.B. gerade ein Verwandter gestorben ist, die Eltern Alkoholiker sind, so dass das Kind bei Oma und Opa lebt etc. pp.

Solche Themen kommen automatisch auf den Tisch, das lässt sich nicht vermeiden; und dann muss man sie gut aufbereiten - das erwarte ich von Lehrern und Erziehern.

Übrigens, falls es nicht deutlich genug geschrieben war: Mein o.g. Beispiel ist nicht von der Kindergärtnerin erfunden, sondern die Mutter IST vermutlich unheilbar an Krebs erkrankt, das Kind weint, es HAT Angst, es weint, wenn der Papa zum Abholen kommt, weil es nicht weiß, ob Mama noch lebt - und alle Kinder sehen, wie ihr Spielkamerad leidet, dass das andere Kind Angst hat. Sie sehen die Mutter, mal extrem abgemagert, mal aufgedunsen von der Therapie, mal mit ausfallenden Haaren, dann mit Glatze, plötzlich mit Perücke und nun gerade wieder mit Kurzhaarfrisur.

Und wir haben auch ein Kind mit Diabetis in der Gruppe - da wird natürlich gefragt, was, warum, wie und überhaupt.

Das Kind von Alkoholikern hatten wir auch und eines, das vom JA aus seiner Familie genommen werden musste und nun bei einer Pflegefamilie leben darf.

Und Scheidungskinder gibt es tatsächlich auch, die offensichtlich leiden, egal, wie gut ihre Eltern die Trennung packen!

Alle Kinder reden mehr oder weniger darüber und wenn Fragen kommen, werden diese beantwortet.

Übrigens alles in einem Mini-Kiga von nur 20 Kindern in zwei Gruppen.

Es geht ja nicht darum, mit Kleinkindern über den Tod zu sprechen, wenn kein Anlass besteht - aber wie man sieht, es gibt überall und immer genug Anlässe dieser Art, so dass die Kinder spätestens in der zweiten Klasse sicherlich auch das eine oder andere Schicksal bereits kennenlernen mussten. Leider :-(

Das alles MUSS in meinen Augen ein Thema sein. Denn sonst kommen doch erst recht Ängste auf, wenn man dem Kind eine heile Welt vorgaukelt, die Kleinen aber merken (und ich bin sicher, dass sie es merken), dass da etwas nicht stimmt.....

*nacdenkliche Grüße*

 
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