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Geschrieben von Pampersmami am 14.12.2011, 15:50 Uhr

Wie sind eure Meinungen zum Thema Klasse überspringen?

Mein Sohn wurde ja im August eingeschult.
Jetzt geht er in die 3.Klasse Mathematik und zum begabten Matheclub 3./4.Klasse.
In Deutsch hat er keinerlei Mühe aber Mathe war schon immer seine Leidenschaft!
Ich wollte Ihn ja ein Jahr eher einschulen lassen, aber da hatte die Kindergärtnerin zu sehr intrigiert(aus Angst Ihre zu kleine Gruppe wird dann aufgeteilt).
Gestern kam die Direktorin auf mich zu und sagte: Sie hätte sich das gaaaanz anders vorgestellt nach dem was sie aus dem Kiga wußte und ist der Meinung wir sollten mit Ihm gezielt Deutsch machen, so dass er nächstes Jahr in die 3.Klasse (wo er eh schon an 3Tagen hockt*was best. nicht meine Idee war)wechseln kann!
Ich war echt überrascht und mir grauts bei der Vorstellung, allerdings gebe ich Ihr recht, wenn er als Erstklässler den Stoff der 3. in Mathe versteht , was macht er dann nächstes Jahr 4? Und dann?

Bin mir aber sicher, dass ein Kind den Stoff Klasse 2 in Deutsch doch nicht einfach mal so Nachmittags zu Hause aufhohlen kann!

Weiter Unten hab ich ja gelesen, dass viele gegen das Überspringen sind und ich würde gern wissen warum!
Viell. um schon mal Argumente zusammeln!*stöhn*
Danke!

 
30 Antworten:

Aber das ist doch immer eine ganz individuelle Geschichte.

Antwort von Charlie+Lola am 14.12.2011, 16:07 Uhr

der Sohn einer Freundin ist hochbegabt, der konnte schon im Kindergarten lesen und im 100 er Raum rechnen.

Jetzt mittlerweile 2. Klasse (als Kann Kind mit 5 Eingeschult) sollte er auch überspringen.
Meine Freundin hat sich ganz klar dagegen entschieden da er sozial überhaupt noch nicht soweit war.
Soziales Gefüge, Anpassen, einfach mal das machen was verlangt wird ging gar nicht.
Jetzt in der zweiten ist das überhaupt kein Problem mehr.
Sie lassen ihn da, und in der 3. Klasse wird weiter geschaut, zumal da wohl auch im nächsten Jahr nochmal nachgetestet werden soll.

Was graust dich denn?
Und was sagt dein sohn dazu?

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Reni+Lena am 14.12.2011, 16:17 Uhr

Das ist ja Blödsinn...
Der soll lieber zum Halbjahr in die zweite Klasse wechseln dann bekommt er den Stoff der zweiten in Deutsch noch mit.
Warum soll er sich denn jetzt noch monatelang langweilen und dann plötzlich Deutsch-Streß haben?

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Cata am 14.12.2011, 16:27 Uhr

Bei uns (USA) wird das so geloest: Die Kinder gehen ganz normal in ihrem Jahrgang zur Schule und haben dann einfach Mathe oder was anderes mit den aelteren Schuelern.
Meine Tochter ist 9. und sitzt auch in Mathe in der 10. Klasse.
Allerdings gibt es bei uns keine festen Klassenverbaende. Jeder hat seinen individuellen Stundenplan und hat praktisch jede Stunde einen anderen Banknachbarn.
Aber vllt. ist das mit der 2.Klasse ja fuer euch eine gute Loesung.

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von montpelle am 14.12.2011, 16:55 Uhr

"Weiter Unten hab ich ja gelesen, dass viele gegen das Überspringen sind und ich würde gern wissen warum!"

Wenn die Geschichte stimmt, wundere ich mich, dass du dich mit dem Thema noch nicht beschäftigt hast.
Klingt also in meinen Ohren eher unglaubwürdig.

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Miolilo am 14.12.2011, 17:25 Uhr

Soll er wirklich als Erstklässler im neuen Jahr (also anfang 2012) in die 3. Klasse wechseln oder zum Schuljahreswechsel im Sommer gleich in die 3. Klasse kommen?

Mein Rat wäre JETZT in die 2. Klasse zu kommen, dann bekommt er die wichtigen Grundregeln in Deutsch (Wortarten, Merkregeln: Verlängern etc) mit und kann dann im Sommer in die 3. Klasse wechseln.
WENN es überhaupt nötig ist.
Was spricht dagegen, dass er weiterhin im Mathebereich eine höhere Klasse besucht und im restlichen Unterricht aber in seinem alten Klassenverband bleibt?

Mio

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Re: Es ging mir eher um die Vor-u. Nachteile des Überspringens!

Antwort von Pampersmami am 14.12.2011, 17:56 Uhr

Und wollte nur mal vers. Meinungen /Ansichten hören. Dachte mal wieder wie immer dazu wäre ein Forum da.

Nein er soll die 2.überspringen! Wäre dann eben ab Sommer in der 3.!

Und Montpelle Du hast Recht, ich habe mich bis gestern nicht groß mit dem Thema beschäftigt und hätte es auch so schnell nicht, wenn ich nicht darauf
angesprochen wäre!

"Was spricht dagegen, dass er weiterhin im Mathebereich eine höhere Klasse besucht und im restlichen Unterricht aber in seinem alten Klassenverband bleibt?"
Ja das sehe ich ja genauso aber es scheint mit der Umsetzung nicht immer leicht zu sein, weil er in den Stunden ja auch Unterricht hat und den dann verpasst( es ist gerade nur Zufall das an 3 Tagen die Mathestunden der 3. auf die selbe Zeit fallen wie seine) deswegen viell. auch die Überlegung mit dem Überspringen seitens der Schule.

Ich finde es schwierig das als Mutter allein zu entscheiden oder vertraut man da einfach den Lehrern?Aber die Schule würde das auch zum ersten mal machen.
Und wenn`s nicht gut klappt, geht er einfach wieder zurück?

Na ja , ist hier viell. der falsche Ort ,aber an wen könnte man sich da wenden bei solchen Entscheidungen?

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Murmeltiermama am 14.12.2011, 18:08 Uhr

Also ich kenne drei Kinder, die geprungen sind und später irgendwann wiederholt haben (Kind1 die 4.Klasse, Kind2 die 5. und Kind3 die 6. Klasse). Und das kann ja irgendwie nicht Sinn der Sache sein.

Das Problem ist halt, dass diese Kinder meist nicht unbedingt "weiter" sondern einfach nur "schneller" sind. Die müssten alles im Schnelldurchgang machen. Also quasi nur jeden 3. Tag zur Schule gehen ;-)

Richtig umgesetzt finde ich eine variable Eingangsphase gut, wo man den Stoff der 1. und 2. in 1, 2 oder 3 Jahren machen kann.

Wir haben damals übrigens bei meiner Großen gegen die Meinung Erzieher eine vorzeitige Einschulung durchgesetzt. Es war goldrichtig. Leider kam das bei der Kleinem (Ende April geboren) nicht in Frage.

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Badefrosch am 14.12.2011, 18:17 Uhr

Also ich würde ihn eher nach dem Halbjahreszeugnis in die zweite Klasse springen lassen und dann abwarten wie er sich da entwickelt. Wenn es gut läuft geht er dann einfach in die 3. Klasse weiter, sollte sich da wieder das gleiche Problem ergeben, kann man das vielleicht nochmal versuchen.

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Re: Es ging mir eher um die Vor-u. Nachteile des Überspringens!

Antwort von Miolilo am 14.12.2011, 18:26 Uhr

"Nein er soll die 2.überspringen! Wäre dann eben ab Sommer in der 3.!"

Ohne überhaupt in der 2. Klasse gewesen zu sein, würde ich das auf gar keinen Fall empfehlen.

Wie schon mehrfach von anderen gesagt: So bald als möglich in die 2. Klasse und im Sommer dann - wenn alles so weit in Ordnung ist in die 3. Klasse gehen.

Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass es IMMER einen Unterschied geben wird. Es kann durchaus sein, dass es sich erst in 3 oder 4 Jahren "bemerkbar" macht und dass dann eine Klassenwiederholung nötig ist. Aber das ist durchaus ein "Risiko" was man eingehen kann.

Hast du denn den Eindruck, dass es ihm mit der Situation in der jetzigen 1. Klasse nicht gut geht. Dass also eine Entscheidung herbeigeführt werden muss?
Wenn nicht, dann würde ich ein springen in die 2. Klasse oder gar ein überspringen in die 3. Klasse zum JETZIGEN Zeitpunkt nicht in Betracht ziehen.

Mio

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Holzkohle am 14.12.2011, 18:34 Uhr

um Deine konkrete Frage zu beantworten, ich empfinde/mein Sohn empfindet sich in seinem Klassenverband, in dem er jetzt ist, als vollkommen akzeptiert und gemocht, so dass ich für unseren Fall ein Überspringen gar nicht in Erwägung ziehen würde, sollte man uns das anbieten (kurz angerissen wurde es schon mal) Wir hatten damit nicht immer Glück, eher das Gegenteil war der Fall. Allein DAS und die Top-Lehrerin, die wir zur Zeit haben (leider hat mein Sohn sie nur für dieses Schuljahr) sind für mich schon ein Grund, nicht zu wechseln und das schnellere Arbeiten eher anders aufzufangen oder den Wissensdurst anders zu stillen.
Wenn es wirklich so geht, wie hier schon angesprochen wurde, dann würde ich vielleicht in den Stunden, wo es Deinem Kind eh schon sehr leicht fällt, über einen Klassenwechsel, so ne Art Hospitation (so heißt das hier glaube ich) in eine andere Klasse nachdenken. Bei meinem Sohn wurde das mal als "Strafe" angewandt, er fand das geil, weil er endlich mal in Mathe ne Nuss zu knacken hatte, die Klasse war ein Jahr weiter und natürlich dementsprechend auch im Stoff weiter. Aber HIER habe ich dann gesehen, dass mein Sohn sehr wohl schnell und gut ist, aber auf keinen Fall auf dem Stand eines Drittklässlers.

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von montpelle am 14.12.2011, 18:48 Uhr

Erschreckend finde ich, dass von vielen Eltern oft nur das Kognitive gesehen wird.

Auch wird immer nur der jetzige Zustand betrachtet und die Zukunft außer Acht gelassen.

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@montpelle

Antwort von Murmeltiermama am 14.12.2011, 19:09 Uhr

Wie Du jetzt gerade bei diesem Thread zu dieser Analyse kommst, ist mir rätselhaft. Es wurde doch immer wieder geschrieben, dass viele insbesondere wegen der Integration in die Klasse, wegen der Lehrerin oder wegen der sozialen Entwicklung gerade NICHT springen wollen.

Man darf gern Eltern kritisieren und oft ist es sicher auch berechtigt. Aber hier finde ich Deine Kritik wirklich an den Haaren herbeigezogen.

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ich habe es abgelehnt aus folgendes Gründen

Antwort von Keksraupe am 14.12.2011, 19:45 Uhr

Meine Tochter (7, dritte Klasse) kam extra mit 5 in die Schule, damit wird dieses Problem nicht haben (überspringen etc). DACHTEN WIR...

jetzt hat uns die lehrerinm schon 2x darauf angesprochen, dass die Möglichkeit bestünde, dass die Kleine nach den Ferien (also kurz vor den Zeugnissen) in die 4. Klasse springt. Den Stoff von der 4. Klasse beherrscht sie, das ist nicht das Problem. Aber ich habe Bedenken, die die lehrerin auch versteht und akzeptiert:

Meine Tochter ist 7 jahre alt, wird im Januar 8. Soll sie mit 8 in die 5. Klasse gehen???????? Und dann, wenn sie nach der 9. keine Lust mehr hat, und mit einem Hauptschulabschluss abgeht, mit 13 von der Schule abgehen? oder mit 14 mit Realschulabschluss eine Lehre beginnen? WER nimmt eine 14 Jährige in die lehre (davon mal ab, dass eine 14 jährige nicht entscheiden kann, was sie später ihr ganzes Leben arbeiten möchte)

dazu kommt, dass sie sich in ihrer Klasse sehr wohl fühlt. sie ist zwar die Jüngste und auch Kleinste, doch das ist den anderen total egal, sie hat Freunde, wird auf viele Geburtstage eingeladen, alle reissen sich darum auf ihren Geburtstag zu gehen, sie trifft sich nachmittags mit den Kids und sie spielen so schön alle zusammen. In der 4. Klasse kennt sie zwar ein paar kids (und hat dort auch Freunde, aber nicht so innige wie in ihrer Klasse) aber dort herrscht ein ganz anderes Klime. arum jetzt so hart ran ziehen und in die 4. springen, wenn sie doch in Ruhe die dritte zu Ende machen kann und dann die 4. machen kann?

ich bin gegen ein spätes springen. und wenn es sich vermeiden lässt, auch gegen springen allgemein, wenn die kids sich in ihrer klassengemeinschaft eingelebt haben. lieber früher einschulen (ja, das hilft euch jetzt auch nicht mehr)...

wenn er aber schon viel mit den kids aus der jetzt 3. klasse macht, sollte er lieber in mathe und deutsch in die 2. klasse gehen (zum testen) und dort dann alls machen!

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Re: ich habe es abgelehnt aus folgendes Gründen

Antwort von anbeni am 14.12.2011, 20:40 Uhr

keksraupe hat nicht ganz unrecht: ein problem bei hochbegabten kindern ist oft, daß auch das klasse überspringen oft nur eine zeitlang das problem löst. denn auch da sind diese kinder, was die denkweise und die art probleme zu lösen angeht, oft schnell unterfordert. mein sohn z.b. ist 7 und in der 2. klasse. er ist hochbegabt, aber ich werde ihn (noch) nicht springen lassen. da er sich sehr wohl in seiner klasse fühlt und zum glück (im moment) eine lehrerin hat, die es schafft alle kinder bei laune zu halten. besonders in mathe könnte er ohne probleme in die 3. klasse gehen und wahrscheinlich wäre er in der 4. auch gut aufgehoben. aber, was ist mit dem rest. ich meine das sozialverhalten und so. er ist mit ende mai eh schon einer der jüngsten in der klasse. was ist also, wenn er 12 ist und mit 13/14 jährigen zusammen ist? zumal jungs ja später eh ein wenig hinterher hinken. oder , wenn die 16 jährigen freunde in einen kinofilm dürfen und er muss draussen bleiben.

es gibt allerdings auch fälle, in denen springen die richtige lösung ist. und die entscheidung wird dir keiner abnehmen können. allerdings finde ich 2 klassen auf einmal auch zuviel.

eine lösung für uns wäre später z.b. ein gymnasium, in denen es begabtenklassen gibt. d.h. die kinder in dieser klasse sind gleichen alters, aber durchlaufen die schuljahre 7 bis 10 in 3 jahren. damit kommen die begabten und sehr fleißigen kinder auch auf ihre kosten, haben aber ein ähnliches altergefüge.

aber, wie gesagt, es gibt hier kein richtig oder falsch. jeder fall ist anders. und auch jedes überdurchschnittlich begabtes kind ist anders. mein sohn z.b. zeigt gar nicht diesen extremen wissensdurst, der solchen kindern immer nachgesagt wird oder möchte viel unternehmen. er ist glücklich, wenn er zu hause sein kann und seine ruhe hat und fußball spielen kann.

lg und viel glück bei der (richtigen) entscheidung

anja

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von carla72 am 14.12.2011, 20:53 Uhr

Ich habe aus dem Bekanntenkreis nur positive Beispiele, also keine Rückstufungen oder so. Meine Kinder sind als Kann-Kinder eingeschult, um so vielleicht das Überspringen später zu vermeiden. Ich habe selbst übersprungen und fand es ok.

Lg, carla72

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Re: Vielen Dank für Eure Ehrlichkeit!

Antwort von Pampersmami am 15.12.2011, 7:55 Uhr

Und vorallem Keksraupe, ich hoffe ich darf aus deinem Text etwas klauen*grins*
Wenn es im neuen Jahr nochmal ein Gespräch gibt.

Wie gesagt es war ja nicht meine Idee und ich denke auch, dass es nicht die "Ultimativlösung" ist:-)

Mein Sohn ist natürlich glücklich wenn sein Kopf was zu tun hat, aber ich denke viell. schafft man das dann auch noch anderweitig umzusetzen.
Meine Sorge ist nur ,dass er nie richtig das "lernen" an sich lernt und später eben dann auf die Nase fällt.Aber nun gut man weiß es nicht.

Natürlich sollte man die Zukunft bedenken und nicht nur das "jetzt" sehen, aber wenn`s so einfach wäre würde ich auch Lotto spielen und in Kristallkugeln sehen;-)*seufz* nur ein Problem was man als Eltern hat!Man kennt die Zukunft nicht! Und ich bin mir in vielen Dingen noch nie so unsicher gewesen wie bei meinem Kind*grins* der überrascht mich immer wieder!

Also danke nochmal!
Schön das man sich hier austauschen kann.
Die Sache hat mich vorgestern einfach ein bissel überrumpelt!

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von lastsnowflake am 15.12.2011, 8:24 Uhr

Bei uns stand das bei einem Kind (damals auch 1. Kl.) mal zur Diskussion, ihn eine Klassenstufe höher springen zu lassen. Die Lehrerin hat uns im Elterngespräch darauf angesprochen. Auch hier war es so, dass er sich in Mathe schon mit Drittklassaufgaben beschäftigt hat.
Wir haben uns damals dagegen entschieden. Und das war zu einem großen Teil eine Bauchentscheidung. Bisher hab ich sie allerdings nicht bereut. Ich kann aber auch nicht sagen, was gewesen wäre, wenn er zum Zwischenzeugnis von der 1. Kl. in die 2. Kl. gegangen wäre.

Dagegen gesprochen hatte für uns, dass er dann sehr jung auf eine weiterführende Schule wechseln würde. Dass er in seiner Klasse toll Fuß gefasst hatte, neue Freunde gefunden hatte und seine Lehrerin total gerne mochte. Er wurde mit 6 Jahren (Juni-Kind) eingeschult. War so schon einer der Jüngsten in seiner Klasse. Durch diese Springerei hätte er Klassenkameraden gehabt, die zum Teil fast drei Jahre älter gewesen wären als er. Ich weiss nicht, ob das gutgegangen wäre. Dann wussten wir, was in der 3. und 4. gefordert wird. In HSU z.B. sehr umfangreiche Themen und dazu Proben mit teilweise ganz schön ausgefuchsten Transferfragen. Der größte Knackpunkt war unserer Meinung aber Deutsch (bei unserem Sohn). Ich glaub, da hätte er ganz schön radeln müssen, um das alles aufzuholen. In diesem Fach kommt er zwar jetzt (als Nicht-Springer) gut klar, aber aus dem Ärmel schüttelt er das nicht einfach mal so wie Mathe.
Er hat sich nie wirklich gelangweilt oder angefangen, den Unterricht zu stören. Und mir war und ist lieber, er spielt sich und es geht ihm in sämtlichen Fächern leicht von der Hand. Statt irgendwo kämpfen zu müssen. Von daher war es die richtige Entscheidung. Ausserdem kommen wir aus einem Bundesland, wo zum Übertritt nach der 4. Kl. nicht der Elternwille sondern einzig und allein der Notendurchschnitt in M, D und HSU zählt.
Von daher war es bisher die richtige Entscheidung, alles so zu lassen wie es ist.

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nochmal zum thema langeweile

Antwort von anbeni am 15.12.2011, 8:59 Uhr

nochmal zum thema langeweile und nie richtig lernen zu lernen. ich glaube, dieses thema wird oft übertrieben. ja, es stimmt natürlich, daß manche sehr begabte kinder dadurch irgendwann den anschluss verlieren. aber, was ist denn so schlimm daran, wenn einem das lernen immer mehr oder weniger leicht fällt? ist doch schön, wenn das kind ein 1er abi schafft, ohne sich dabei zu verrenken. natürlich meine ich das mit dem 1er abi ein wenig überspitzt. was ich damit sagen will: viele leute sehnen sich danach, daß ihnen das lernen leicht fällt. aber, den kindern, denen es sehr leicht fällt und die damit gut zurecht kommen will man steine in den weg legen?!

natürlich muss man auch hier von fall zu fall abwägen. aber, solange es gut läuft ist es doch in ordnung und dann ist langeweile auch nicht schlimm.

liebe grüße anja

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Snaffers am 15.12.2011, 9:04 Uhr

Wir stehen grade an der selben Überlegung - bis auf die tatsache, dass unser Sohn nur den Unterricht der 1.Klasse besuchen darf, sich sehr langweilt und auch sehr frustriert ist deswegen und die Lehrerin rät, wenn er springt, dann jetzt gleich nach Weihnachten. Er möchte unbedingt. Ich seh es mit gemischten Gefühlen. Wir haben jetzt die Beratungslehrerin hinzugezogen. Sie hat sich jetzt mit ihm etwas beschäftigt und ich warte gespannt auf ihre Meinung dazu.
Vom Kopf her wäre es bei ihm gar kein Thema (er ist auch nicht der erste in der Familie, bei dem die Lehrer das vorschlagen, Mama und Papa kamen als Kind auch in den "Genuss", unsre Eltern haben sich aber jeweils dagegen entschieden - etwas worüber ich bei mir zumindest nicht wirklich dankbar bin, aber gut, es war ihre Entscheidung), sozial und emotional dürfte es zu schaffen sein. Trotzdem ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht.
Sollte die Beratungslehrerin sich jetzt aber dagegen aussprechen wird seine Lehrerin ordentlich zu tun haben um das Kind zu beschäftigen (und das werden wir auch einfordern, denn jedes Kind hat das Recht seinen Fähigkeiten entsprechend gefördert und gefordert zu werden - wir sind allerdings bereit dazu beizutragen und Material u.ä. zur Verfügung zu stellen), denn dann werden wir ihn nicht springen lassen, auch wenn er gerne möchte.
Ein wirklich ausgesprochenes 'Springen auf Probe' halte ich für komplett verkehrt. Wir haben besprochen, dass er im Notfall schon zurück kann, wenn er springen sollte, aber ihm wird das niemand sagen.

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Re: nochmal zum thema langeweile

Antwort von Steffi528 am 15.12.2011, 9:27 Uhr

Manchmal kommt es in der weiterführenden Schule (meist das Gymnasium) für diese Kinder zu Problemen, weil sie immer noch denken, das es alles so leicht von der Hand geht, aber dann der Unterricht doch anspruchsvoller wird.
Das ist eine "Gefahr" für diese Kinder, denn es heißt nicht, das diese Kinder automatisch ein 1er Abitur schaffen und dann immer auf der Überholspur laufen.
Gute Schüler können auch die Kinder sein, die sich den Stoff erarbeiten können und wissen, wo sie stehen.

Wenn die Kinder gut zurecht kommen, ist alles okay. Ein bisschen aufpassen sollte man jedoch schon.

"Früher" kamen solche Fälle, also die Kinder, die dann dauerhaft unter ihrer Leistungsfähigkeit blieben, häufiger vor. Heute habe ich den Eindruck, das sensibler mit diesem Thema umgegangen wird.

Es soll auch so sein, das z.B. Mädchen weniger "auffallen" wie Jungs, weil Mädchen sich besser anpassen können und somit auch besser mit der eventuell auftretenden Langenweile umgehen können (Ausnahmen bestättigen wie immer die Regel ;-) )

Ich denke, das immer sehr individuell damit umgegangen werden sollte. Dies trifft nicht nur die "begabteren" Kinder, sondern auch die, die sich schwerer mit der Schule tun.

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Re: Es ging mir eher um die Vor-u. Nachteile des Überspringens!

Antwort von IngeA am 15.12.2011, 9:37 Uhr

Hallo,

aber wenn ich das richtig verstanden habe ist er doch eh schon an 3 Tagen die Woche im Deutschunterricht in der 2. Klasse?
Ich hab nur ein Negativ-Beispiel vom Nicht-springen, obwohl da sicher auch noch einige andere Faktoren mitgespielt haben (Mobbing).
Meine Tochter hat sich teilweise in der 3. und 4. Klasse komplett verweigert, Schule war für sie einfach unerträglich.
Sie hat keine HA gemacht, hat nicht mitgearbeitet, nicht mitgeschrieben, die Arbeitsunterlagen waren in einem totalen Chaos, die Schultasche eher ein Abfalleimer. Sie hat die Proben mitgeschrieben und sonst gelesen und die Zeit abgesessen.
Jetzt ist sie auf dem Gym. Arbeitsverhalten sehr gut, die Hefte etc. sind strukturiert und ordentlich geführt, sie macht immer zuverlässig ihre HA, die Schultasche ist super ordentlich und sie arbeitet gut mit.
Man kann auch mit Unterforderung überfordert sein.

LG Inge

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Re: Ich würde es vom Kind abhängig machen...

Antwort von Mijou am 15.12.2011, 10:31 Uhr

Hallo,

meine Tochter hatte in der Grundschule auch ein Mädchen in der Klasse, das ein Jahr übersprungen hat. Bei diesem Mädchen war das goldrichtig. Sie war fröhlich, sehr kontaktfreudig, null schüchtern und hatte ein sehr gutes Selbstbewusstsein. Sie kam in der neuen Klasse sofort gut zurecht, man merkte ihr das eine Jahr, das sie jünger war, überhaupt nicht an.

Ich würde also schauen, was für ein Typ Kind Dein Sohn ist. Ist er kontaktfreudig und ich-stark, würde ich ihn überspringen lassen. Ist er eher zurückhaltend oder unsicher, würde ich zögern. Und ich würde ihn ruhig auch mal selbst fragen, was er möchte. Zähle dabei ruhig die Vorteile des Überspringens auf, frage ihn aber auch, ob er sich das zutraut.

LG

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von engelchen500 am 15.12.2011, 10:31 Uhr

Hi,
musste ja schmuzeln... Bei uns läuft es ähnlich. Mein Sohn hockt im Matheunterricht auch in einer höheren Klasse und auch die anderen Fächer laufen bestens. Unsere Leherin hatte auch schon mal die Idee geäußert, dass er nächste Jahr springen "sollte" , weil sich auch "Folgeprobleme" so wie du sie geschildert hast, ergeben würden.

Wir werden uns vermutlich gegen einen Sprung entscheiden - bzw. er könnte er später immernoch springen....
Denn er ist einfach sehr ruhig, sehr sensibel und ganz gut in seiner Klasse aufgehoben. Er wurde eingeschult und kannte niemanden. Jetzt hat er Freunde gefunden und fühlt sich in seiner Klasse wohl, er äußert nicht, dass er "unterfordert" ist und findet es toll, dass er nicht "lernen" muss. Warum sollte ich da etwas ändern. Wir haben eine spitzenmäßige Klassenlehrerin, die alle Kinder gleichermaßen auffängt.
Und außerdem denke ich, dass sich die Stärken der Kinder (bis auf Ausnahmen) ab der zweiten Klasse angleichen werden - die meisten Kids finden die erste Klasse "Babykram".
Meiner macht nebenher viel Sport und Musik und Schach. Das hält ihn geistig fit, bis es richtig "zur Sache" geht.

Ein Sprung kriegen sicher Kinder gut hin, die nicht nur schlau sind, sondern auch sehr offen und neugierig sind, die leicht neue Kontakte knüpfen können und nicht so "zartbeseidet" sind. Alles entspricht nicht meinem Kind.

Katja

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Einspruch

Antwort von Linda761 am 15.12.2011, 10:54 Uhr

Ich war so ein Kind, in der Schule musste ich mich nie anstrengen. Im Studium war der Jammer groß, als ich dann plötzlich was arbeiten musste. Das fiel mir nicht leicht, auch heute noch habe ich mit geistiger Anstrengung Probleme.

Meine Schwester musste schon in der Schule fleißig sein. Ihr fiel das Studium viel leichter als mir. Ich glaube nicht, dass das Zufall ist.

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von anbeni am 15.12.2011, 11:22 Uhr

im endeffekt muss jeder selbst für sein kind entscheiden und hoffen, daß die entscheidung im nachhinein die richtige war. es gibt viele pros, aber auch viele contras und was für das eine kind zutrifft klappt beim anderen überhaupt nicht.
so gibt es kinder, denen auch auf langer sicht ein sprung gut tut und die bessere wahl ist. aber, es gibt auch viele kinder, wo die gewisse portion langeweile sogar gut tut und die damit trotzdem super und strebsam durchs leben kommen. schließlich gibt es auch bei begabten kindern streber und solche, die mega faul sind und viele, die irgendwo dazwischen liegen. aber das hängt weniger mit der begabung, sondern eher mit dem charakter zusammen.

alslo, nochmal toi toi toi für die richtige entscheidung.

lg anja

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@Pampersmami

Antwort von Keksraupe am 15.12.2011, 11:40 Uhr

huhu

wenn du noch Fragen hast (wie alt ist denn dein Sohn jetzt nochmal? Ich bin auf dem Sprung, kann nicht nachsehen *lach*) dann schreib mich ruhig per PN an, ich habe die Probleme wie gesagt selbst, meine Tochter ist Januar 2004 geboren, die Zwillingsgeschwister ihrer Freundin (die ist 9 und in ihrer Klasse, wird im März 10) sind Oktober 2003, also 3 Monate früher geboren, und gehen in die 1. Klasse. Das sieht immer lustig aus, wenn meine da zum Spielen ist... Die "kleinen Erstklässler" dürfen nicht immer bei den "großen Mädchen" mit spielen, und meine (jüngere) sitzt dann bei den größeren und ist voll integriert *lach*

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Re: Wie sind eure Meinungen zum Thema "Klasse überspringen"?

Antwort von Graupapagei3 am 15.12.2011, 11:47 Uhr

Ich habe drei Springer jeweils nach Einschulung mit 5. Der Älteste ist jetzt in Klasse 8, insofern mittlerweile auch Langzeiterfahrung.

Auf die vielfach prophezeiten Probleme warten wir noch immer, sie sind immer noch nicht eingetreten - zum Glück!

Was ich gelernt habe, wenn Sprung dann früh, der Sprung von 1 direkt in 3 war und ist bei uns der Schwierigste, die Kinder die von 1 nach 2 gesprungen sind, hatten es leichter.

Ach so die Unterforderung ist nicht weg, auch beim Großen nicht, aber er findet das Gesamtgefüge sehr passend.

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@graupapagei

Antwort von anbeni am 15.12.2011, 11:55 Uhr

hab schon oft deine beiträge verfolgt. deine kinder scheinen aber nicht nur kognitiv sehr weit zu sein, sondern auch im sozialen/emotionalen bereich. und in so einem fall ist es ohne frage, daß springen die beste lösung ist.

tja, wie schon gesagt, irgendwie gibt es nicht die ultimative lösung. es ist eben sehr individuell.
ich glaube aber auch, daß von klasse 1 nach 2 etwas leichter ist. vielleicht, weil die kinder dann noch längere zeit im klassenverband bleiben. am schwierigsten ist es wahrscheinlich nach der 2. in die 4. klasse.

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Re: @anbeni

Antwort von Graupapagei3 am 15.12.2011, 12:16 Uhr

Also es ist schon so, dass die Kinder mit ihrem kalendarischen Alter nur die Körpergröße gemeinsam haben. Wenn ich meinen gerade 12 jährigen jetzt erlebe, ist er einfach im gesamten Verhalten nicht wie 12.

Und seine Lehrer merken keinerlei Reifeunterschiede. Wir haben das dieses Jahr explizit angesprochen, weil es in D ja nun auch um Textverständnis anderer Werke geht und dann wurde gleich abgewunken - ganz im Gegenteil er argumentiert auf einem ganz anderen Niveau.

Töchterlein war sozial sowieso immer schon weit voraus und ist es immer noch, da stellte sich diese Frage sowieso nicht.

Bei Nr.3 sieht das schon anders aus, aber die Situation ließ keine andere Varianrte zu. Bei ihn kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass wir da irgendwann mal ein Jahr wiederholen lassen, wenn es vielleicht dann doch mal nicht passt, aber das kann man jetzt eben auch noch nicht sagen, das werden wir so entscheiden, wie es notwendig ist.

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Re: nochmal zum thema langeweile

Antwort von Snaffers am 15.12.2011, 13:45 Uhr

das mag stimmen, aber auch das Lernen lernt sich in jungen Jahren einfach leichter. Ich z.B. hab die Grundschule so nebenbei erledigt. Das Gymi brachte zwar nicht tolle Noten mit sich, aber ohne Lernen ließ es sich bequem mit Noten im 2er-Bereich meistern. Und dann stand ich im Studium dumm da, denn plötzlich sollte ich etwas tun, das ich nicht konnte und nie nötig gehabt hatte: lernen. Und so kenn ich einige - teilweise sogar tatsächlich mit 1er-Schnitt im Abi.
Wenn nie Leistung gefordert wird, dann fördert das leider v.a. eins: Bequemlichkeit!
deswegen dann doch lieber ein paar Steinchen auf dem Bildungsweg möglichst frühzeitig 'einbauen' - sagt mir mein persönliches Erlebnis

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