Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Hexhex am 20.01.2011, 12:52 Uhr

Sohn klaut Geld aus Portemonai

Hallo,

es gibt ja jetzt zwei Probleme: Dass der Diebstahl nur ein Verdacht und keineswegs 100prozentig gesichert ist - und die Frage, was tun, falls er tatsächlich das Geld genommen hat.

Ich würde daher in mehreren Schritten vorgehen und nicht alles auf einmal jetzt und gleich per Holzhammer mit Eurem Sohn zu klären versuchen. Sprich ihn heute vielleicht erst einmal nur auf das fehlende Geld an, und frage mit ernstem und besorgtem Gesicht, ob er es vielleicht genommen hat. Er wird es vermutlich verneinen, ist aber dann schonmal gewarnt und sieht an Deinem Gesichtsausdruck, dass es dieses Mal um etwas wirklich Ernstes geht. Sage auch, dass Du ihm glaubst und ihm vertraust. Auch, wenn Du glaubst, dass er es wirklich war, würde ich ihn nicht mit investigativen Fragen und mit Vorwürfen zu einem Geständnis zu bringen versuchen (auch Dein Mann sollte sich hier zunächst zurückhalten).

Sprecht auch ruhig noch einmal mit ihm über Geld, darüber, ob sein Taschengeld ihm ausreichend erscheint, wenn nein, warum nicht etc. Ich würde danach noch ein weiteres Mal wiederholen, dass Ihr ihm beide (!) vertraut und sicher seid, dass er nichts nehmen wird, ohne das mit Euch abzusprechen. Danach könnt Ihr zur Tagesordnung übergehen.

Dann würde ich erst einmal abwarten. Wenn er es wirklich genommen hatte, hat er jetzt die Chance, dass es bei diesem größeren Ausrutscher bleibt (die kleineren Beträge würde ich jetzt erst einmal abhaken). Kinder wollen das Vertrauen ihrer Eltern ja nicht enttäuschen, es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass er es jetzt bleiben lässt. Kinder machen manchmal dumme Sachen und auch Fehler.

Wenn aber danach noch einmal Geld fehlen sollte und sicher ist, dass er es war, würde ich über weitere Schritte nachdenken. Vor allem muss man sich dann auch fragen, warum er das macht. Die meisten Kinder, die regelmäßig Geld nehmen, wollen damit ja laut kluger Kinderpsychologen zeigen, dass sie sich zu wenig gesehen und wahrgenommen fühlen. Es ist dann ein unbewusster Versuch, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Eltern dazu zu zwingen, sich näher mit einem zu beschäftigen. Es wäre dann sicher richtig, zum Einen eine Konsequenz folgen zu lassen, damit das Kind sieht: Bis hier und nicht weiter.

Andererseits muss man aber auch dann sicher ganz bewusst mehr Zeit mit dem Kind verbringen, was besonders für den Vater gilt: Jungen brauchen ihren Vater, es reicht nicht, wenn er nur der Familienversorger ist. Vielleicht kann Dein Mann ja auch jetzt schon überlegen, ob er genug Zeit mit Eurem Sohn verbringt. Wichtig sind "Vater-Sohn-Aktionen", bei denen die beiden mal etwas allein machen. Das kann ein Hobby, eine Bastelei, ein Wochenendausflug, ein Autohaus- oder Werkstattbesuch etc. sein. Am besten etwas, das beiden Spaß macht.

Ich finde es wichtig, auch generell ständig mit seinem Kind im Gespräch zu bleiben. Ich glaube, je mehr echten Austausch es zu Hause gibt, desto weniger müssen Probleme oder Konflikte durch indirekte Aktionen oder Hilferufe (wie Klauen) ausgedrückt werden. Im Alltag kommt das ja oft zu kurz, das geht mir bei meinen Kindern auch manchmal so. Wir machen es dann meist so, dass wir eine Zeitlang beim gemeinsamen Abendessen jeder von unserem Tag erzählen, die Großen und die Kleinen. Jeder erzählt sein schönstes oder sein blödestes Erlebnis des Tages. Man wundert sich als Eltern oft sehr, was man da alles hört und sonst gar nicht erfahren hätte, weil die Kinder es sonst eher mit sich selbst ausgemacht hätten.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.