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Geschrieben von DunkleTaube am 14.07.2007, 9:14 Uhr

Mama zurück aus der Klinik - Lehrer informieren?

Hallo, ich wollte mich zurück melden aus der Klinik. pünktlich zum Schuljahresende, durfte ich auch heim. Allerdings hab ich eigentlich auch nur Ferien, da ich ab Anfang September in die Tagesklinik gehen werde.

Daß ich zurück bin, haben die Lehrer gesehen, da ich meinen Sohn gestern abgeholt habe von der Schule. Aber soll ich nun die Lehrer informieren, was mir "fehlt"? Ich meine, so eine psychische Krankheit kann ja auch meinen Sohn beeinträchtigen. Zumindest weiß ich, dass mein Mini unter den 8 Wochen gelitten hat und sich sehr zurückgezogen hat. Letztendlich hatte er sich seiner Mathelehrerin anvertraut, dass seine Mama in der Nervenklinik ist, weil sie durchgedreht ist. Das hatte er so von meiner Mutter aufgeschnappt, die das so einer Bekannten erzählt hat. Das hatte mir die Lehrerin gestern zwischen Tür und Angel erzählt.

Ich bin nun unsicher, ob ich mit den beiden Lehererinnen noch ein Gespräch suchen soll und sie über die ganze Wahrheit aufklären soll, oder ob ich damit bis nach den Ferien warten soll, oder gar nichts tun soll.
Leider kann ich mich Montag erst um einen Termin bei einer Psychologin kümmern, denn ich würde sehr kurzfristig entlassen, da ich eigentlich noch 4 Wochen in der Klinik bleiben sollte (man bedenke, es waren 6 Wochen geplant), was aber dann wegen den Ferien nicht ging, mangels Kinderbetreuung.

Ich bin halt selber noch total unsicher mit der Diagnose, und weiß nicht, wie andere Menschen drauf reagieren. Meine Mutter meint immer noch, ich mach mir das alles selber, und solle mich nur zusammenreißen, dann gehe das wieder weg. Meinem Vater hab ich noch gar nichts gesagt, den hab ich noch nicht gesehen. Eine Freundin weiß es, findet es nicht schlimm, sondern hat sich informiert und es stört sie nicht. Sie will mir auch helfen. Eine Bekannte hat sich auf mein Geständnis hin offenbart, dass sie selber eine (andere) psychische Krankheit hat. Einer Mutter aus der Schule, mit der ich etwas engeren Kontakt habe, weiß nur einen Teil, geht aber auch noch normal mit mir um. Eine Freundin hat sich zurück gezogen, die kann damit nicht umgehen. Die anderen Leute wissen noch nichts.

Nun ist es doch länger geworden, als ich wollte...

Alles Liebe,
Taube

 
4 Antworten:

Re: Mama zurück aus der Klinik - Lehrer informieren?

Antwort von +emfut+ am 14.07.2007, 9:49 Uhr

Hallo,

ich habe das jetzt vorher noch nicht mitbekommen. Darf ich fragen, was Du hast?

Ich habe Depressionen und war deswegen 3 Monate in der Tagesklinik. Ich bin damit sehr offen umgegangen. Temis ErzieherInnen im KiGa habe ich es praktisch sofort erzählt. Zu Fumis LehrerInnen in der Realschule habe ich keinen näheren Kontakt, weil sie alleine hinfährt und wiederkommt. Was sie da erzählt, weiß ich nicht, aber es ist völlig okay, wenn sie dort darüber spricht. Wenn sie noch in der Grundschule gewesen wäre, hätte ich es der Lehrerin sicher erzählt. Ich hatte zu Fumis Lehrerinnen in der GS immer guten Kontakt und habe sie z.B. auch immer über den Status der Scheidung von meinem Mann auf dem laufenden gehalten. Also jetzt nicht über jedes Detail, aber wenn Verhandlung war oder wie die derzeit gültige Vereinbarung über den Umgang war oder wann er ausgezogen ist. Fumi ging es zu der Zeit auch sehr schlecht, und ich wollte, daß die Lehrerin weiß, woher das kommt.

Mir war es im Zusammenhang mit meiner Krankheit auch immer sehr wichtig, daß meine Kinder NIE daS Gefühl haben, daß man sowas verheimlichen muß. Ich habe meinen Kindern erklärt, daß Depressionen eine Krankheit sind wie ein gebrochenes Bein, und daß man sie heilen kann. Vor allem das mit dem Heilen fand ich wichtig, damit sie wissen, es wird wieder besser mit Mama. Inzwischen bin ich medikamentös gut eingestellt und für meine Kinder ist das Ganze schon wieder weit weg.

In meinem näheren Bekanntenkreis wissen eigentlich alle, daß ich in der Tagesklinik war und warum. Allerdings habe ich mit meinem Bekanntenkreis wohl auch richtig Glück. Niemand hat sein Verhalten mir gegenüber verändert, ich habe aber wirklich liebe und großzügige Hilfe erfahren.

Ach so, die Reaktion Deiner Mutter geht gar nicht. Mache ihr deutlich klar, daß sie entweder akzeptiert, daß Du krank bist und Dich nicht "anstellst", oder sie kömmt nich mehr in die Nähe Deines Sohnes. Nicht die Krankheit an sich beunruhigt ein Kind, sondern die Art und Weise, wie man damit umgeht. Eine undefinierte, "heimliche" Krankheit, die eigentlich vielleicht keine ist, ist bedrohlich. Eine normale, behandelbare Krankheit, die bald wieder okay ist, macht schon Angst, aber dann kann man darüber reden und mit der Angst umgehen.

Übrigens: Weißt Du, daß die KK während Deines Aufenthalts in der Tagesklinik unter gewissen Umständen eine Haushaltshilfe und/oder eine Kinderbetreuung bezahlt?

Du kannst mich gerne anmailen, wenn Du magst. Addy ist oben.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Mama zurück aus der Klinik - Lehrer informieren?

Antwort von ClaudiP68 am 14.07.2007, 11:49 Uhr

Hallo!

Ich weiß zwar nicht an welcher Krankheit Du leidest aber es ist immer wichtig, daß die Familie versteht, was los ist. Es gibt eine Beratungsstelle, wo die Familienmitglieder sich informieren können wie man sich verhält und wie man halt helfen kann. Solche Sprüche, wie der Deiner Mutter sind überflüssig. Wenn sie Dir helfen wollen, dann sollten sie das unbedingt wahrnehmen und vielleicht auch Deinen Sohn integrieren. Ich habe das auch schon durch, hatte das Burnout-Syndrom. War aber nur in der Tagesklinik . Meine Eltern haben ähnlich reagiert. Kind, Du mußt doch mal dies und das, lach doch mal wieder, reiß Dich zusammen, Du mußt essen etc..
Ich würde auch mit der Lehrerin reden, das erleichtert sich auch die Situation Deines SOhnes. Vielleicht kann sie etwas besser auf ihn eingehen.

Gruß Claudia
...und gute Besserung!

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Re: Mama zurück aus der Klinik - Lehrer informieren?

Antwort von palisade am 14.07.2007, 14:09 Uhr

Ich weiß nicht so genau, was ich Dir raten soll. Es kommt eigentlich darauf an, wie Du die Lehrerin Deines Sohnes einschätzt und wie Dein Verhältnis allgemein zu ihr ist. Leider sind psychische Krankheiten heute immer noch "verpönt", viele wollen auch einfach nichts damit zu tun haben. Meine Mutter hatte 2 Jahre lang schwere Depressionen, die in einem Selbsmordversuch gipfelten. Sie kam dann auch in eine Tagesklinik und ist schon seit ca. 1 Jahr medikamentenfrei. Meine Eltern hatte sehr viele Freunde und Bekannte und der Kreis hat sich während der Krankheit ziemlich gelichtet. Man kann der Umwelt aber auch nicht nur Vorwürfe machen, solange man nicht betroffen ist, befaßt man sich ja nicht damit und die meisten schieben das weit von sich. Selbst ich als Tochter konnte ja nicht verstehen, was da plötzlich mit meiner Mutter passierte und manchmal hat man auch einfach die Geduld verloren und ehrlich gesagt auch den Glauben an Heilung. Du mußt also allein entscheiden, inwieweit Du die Lehrerin in Einzelheiten Deiner Erkrankung einweihst, der Schuß kann auch nach hinten losgehen. Andererseits würde es ihr sicher helfen, Deinen Sohn zu verstehen, wenn er vielleicht "anders" auf bestimmte Situationen reagiert als die anderen Kinder. Sorry, daß es so lang geworden ist, LG und alles Gute für dich, Pali

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Re: Mama zurück aus der Klinik - Lehrer informieren?

Antwort von momworking am 14.07.2007, 21:03 Uhr

Ich würde sagen, dass es drauf ankommt, wie die Bedingungen sind.
Wenn ihr bspw. in einem kleinen Dorf wohnt, ist da oftmals schnell ein Tratschgespenst am herumgeistern.
Meine persönliche Meinung ist, dass man damit am bestem offensiv umgeht. Allerdings schreibst du, dass du dir selbst noch nicht sicher bist, wie du mit deiner Erkrankung umgehen kannst.
Kannst du der Lehrerin deines Sohnes vertrauen? Ist die einfühlsam genug, um mit der Situation umgehen zu können?
Dein Sohn klingt nach dem Lesen so, als bräuchte er Halt von außen. Dann fände ich es UNERLÄSSLICH, dass du mit der Lehrerin sprichst.
Vllt geht es ja auch, dass du gar nicht ins Detail gehst?
Hm, verzwickt, hoffentlich schaffst du es, den besten Weg für dein Kind zu finden.
LG und gute Besserung!
Annette

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