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Geschrieben von Jesse123 am 29.03.2022, 11:16 Uhr

Ging es jemand auch so?

Hallo zusammen,

mein Sohn wird ziemlich sicher nächstes Jahr aufs Gymnasium wechseln. Er möchte das, hat einen Schnitt von 1,3 und der Lehrer sagt auch, es kommt für ihn eigentlich keine andere Schulform in Frage.

Vom Kopf her, weiß ich auch, dass es die richtige Schule für ihn sein wird. Trotzdem wehrt sich innerlich alles dagegen, weil ich selbst auf diesem Gymnasium war und ich es zum fand.

Wieso? Da gibt es verschiedene Gründe: Verhalten von Lehrern, dass man heute wohl als (verbale) sexuelle Belästigung bezeichnen würde, Willkür der Lehrer, Noten sind oft von Sympathie abhängig, ständiger Leistungsdruck, völlig unpädagogisches Verhalten einiger Lehrer (Kopfnüsse, an den Ohren ziehen) usw. Ja, ich weiß, solche Lehrer gibt es (hoffentlich) nicht mehr. Aber gegen meine Abneigung komme ich einfach nicht an.

Anderes Gymnasium gibt es nicht, es gibt im Ort ansonsten nur noch eine Mittelschule. Die nächste Realschule ist 17km entfernt.

Keine Ahnung, wieso ich hier eigentlich schreibe. Ging es evtl. jemand ähnlich und kann mir erzählen, wie es sich entwickelt hat?

Grüße, Jesse

 
25 Antworten:

Re: Ichhabe auch nicht so irre gute Erinnerungen an meine Schulzeit - aber

Antwort von cube am 29.03.2022, 13:46 Uhr

das allerletzte, was ich machen würde, wäre, es auf mein Kind zu übertragen.
Meine Schulzeit liegt lange zurück - seitdem hat sich viel geändert, auch zum Positiven für die Kids.
Die Gründe für meine nicht so gut erinnerte Gym-Zeit haben nichts mit unserem Kind zu tun. Das ist ein völlig neues Kapitel, dass ich nicht meine schlechten Erinnerungen schon mal vorschreiben sollte.
Im Gegenteil würde ich mich freuen, wenn unser Kind gute Erfahrungen macht - und die werde ich ihm nicht von vorne herein nehmen, nur weil ich schlechte Erinnerungen habe.
Also verbau deinem Kind nicht seine Schulzeit mit dem, was du erlebt hast.

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Re: Ichhabe auch nicht so irre gute Erinnerungen an meine Schulzeit - aber

Antwort von Jesse123 am 29.03.2022, 13:58 Uhr

Ja da hast du natürlich Recht. Ich rede vor meinem Kind auch nicht schlecht über die Schule, da ich weiß, dass er seinen eigenen Weg gehen muss.
Ich weiß auch, dass die Lehrer und die Schulzeit heute sicherlich anders sind/ist.

Aber gegen meine Gefühle komme ich einfach nicht an. Innerlich graut es mir vor dieser Zeit.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Banu28 am 29.03.2022, 14:15 Uhr

Es gibt doch sicher in den nächstgelegenen Nachbarstädten noch ein anderes Gymnasium? Mein Sohn geht - weil das nächste hier (berechtigterweise) keinen guten Ruf hat - auch in der Nachbarstadt aufs Gymnasium. Er fährt mit dem Bus und muss vorher und nachher noch ein gutes Stück laufen.

Die Schule ist aber gut, und er ist dort zufrieden, deshalb macht es ihm nichts. Auch nicht, dass er morgens früher aufstehen muss. Auch wir finden das okay, denn wir haben bei der Schule ein gutes Bauchgefühl, auch noch nach mehreren Jahren.

Ich finde, man sollte auf seine Intuition hören, wenn es irgend geht. Es geht da nicht nach dem, was am praktischsten ist. Man kann schon etwas Aufwand in Kauf nehmen, wenn die Schule gut ist. Immerhin verbringt ein Kind dort tausende Tage seines Lebens. Auf die Schule meines Sohnes gehen Kinder, die z. T. sogar mit dem Regionalzug kommen und dann in den Bus steigen. Das ist heute nichts Ungewöhnliches mehr.

Daher würde ich den Kreis möglicher Schulen von den Kilometern her einfach deutlich weiter fassen.

LG

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jesse123 am 29.03.2022, 14:50 Uhr

Danke dir für die Antwort. Das Gymnasium in der Nachbarstadt (17km) haben wir bereits angesehen, es gefällt meinem Sohn leider nicht, da es deutlich größer ist, größere Klassen hat usw.

Eine weitere Möglichkeit gibt es nicht. Es gibt nur noch ein weiteres Gymnasium im Landkreis und das ist mit Zug/Bahn von uns aus nicht machbar (die öffentlichen Verkehrsanbindungen im Landkreis sind katastrophal).

Es liegt denke ich auch weniger an der Schule selbst, sondern eher an der Schulform.

Grüße, Jesse

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Häsle am 29.03.2022, 16:12 Uhr

Bis auf den Leistungsdruck war das doch damals alles von Personen abhängig, die eventuell gar nicht mehr dort unterrichten.

Meine Tochter ist 16, 27 Jahre jünger als ihr Vater, und hatte an seinen Schulen hier in der Kleinstadt nur mit zwei Lehrern aus seiner Schulzeit zu tun. Eine war dann Rektorin und ging nach einem Jahr in Pension, den anderen hatte sie ein Jahr in Geschichte.

Meine beste Freundin hat ihre Schule (ein privates Mädchengymnasium in einer Nachbarstadt) so sehr geliebt, dass sie ihre Tochter auch dort hingeschickt hat. Beim Infoabend hörte sich alles super an, vor allem das Musik-Profil passte perfekt zur Tochter. Nach einem Jahr hat das Mädel zum Gymnasium hier im Ort gewechselt, weil das Mobbing unter den feinen Mädchen so übel war und niemand dieses Problem wahrhaben wollte. Hier hat sie keinerlei Probleme.

Ich würde es ihn probieren lassen.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jesse123 am 29.03.2022, 16:36 Uhr

Stimmt, andersherum kann es natürlich genauso laufen. Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht gesehen (obwohl es naheliegend ist). Und wie du sagst, ist keiner der Lehrer mehr an der Schule.

Trotzdem habe ich Bauchschmerzen beim Gedanken daran. Aber da hilft wohl nur Augen zu und durch. Und mich eines Besseren belehren lassen.

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Re: Ichhabe auch nicht so irre gute Erinnerungen an meine Schulzeit - aber

Antwort von cube am 29.03.2022, 16:42 Uhr

Aber genau das ist der Punkt: DICH graut es. DU kommst gegen DEINE Gefühle nicht an.
Es geht aber um dein Kind - und das freut sich darauf.

Offenbar hat dich deine Schulzeit so stark negativ geprägt, dass du heute noch darunter leidest. Hart gesagt: das ist aber ein Problem, mit dem du dich für dich selbst auseinander setzen musst.

Wie ich schon schrieb: ich hatte auch viele Jahre keine gute Zeit auf dem Gym - und vielleicht auch auf keiner anderen Schule gehabt. Und ja, ich denke immer noch "wäre x oder y anders gewesen", "hätte Lehrer x nicht dies und jenes gemacht/gesagt" ... wäre es für mich alles ganz anders gelaufen.
Aber diese Zeit ist vorbei. Ich habe meinen Weg dennoch gemacht und die Schulzeit ist etwas, das habe ich lange lange schon abgeschlossen. Es gab nämlich auch gute Dinge. Freundschaften zB. Oder auch andere Erlebnisse, die innerhalb der vielleicht schwierigen Zeit dennoch schön waren oder lustig.

Wenn dich jetzt noch so sehr das Grausen packt, solltest du vielleicht doch mal darüber nachdenken, wie du mit solchen Dingen besser umgehen/abschließen kannst.

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Und 1. kommt es anders und 2. als man denkt ;)

Antwort von Caot am 30.03.2022, 7:32 Uhr

Gibt es die Lehrer aus deiner Schulzeit, die Dich das Schlimmste fürchten lassen, denn überhaupt noch? Ward Ihr zum Tag der offenen Tür? Was sagt denn der aktuelle Elternkreis über die Schule? Und Hand auf‘s Herz, wächst das Gras drüben tatsächlich grüner?

Das Lehrer nicht gerecht benoten ist überall so. Aber an jeder Schule - behaupte ich mal. Auch Leistungsdruck am Gymnasium ist normal. Das man, zumindest bis zur 10.Klasse, der Willkür ausgesetzt ist, in Teilen ist das so, nach wie vor. Und das viele Lehrer unpädagogisch vorgehen, leider auch. War schon in meiner Schulzeit so und ist es heute immer noch. Aber ob diese Probleme nur an Deiner Svhule existiert haben, wage ich zu bezweifeln. Ich kannte das auch und sehe es immer noch heute auf dem Gymnasium meiner Kinder.

Lass es dein Kind probieren. Starke es in seinem Selbstbewusstsein. Ermuntere ihn sich nicht alles gefallen zu lassen, Ungerechtigkeiten ansprechen, sich einbringen, sachlich und höflich, aber trauen anzusprechen. Stärke ihm den Rücken und zieh nicht selbst den Kopf ein. Geh Du mutig voran. Stell Dich den Problemen wenn sie auftreten, Du bist jetzt erwachsen.

Das wird schon.

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Re: Und 1. kommt es anders und 2. als man denkt ;)

Antwort von Jesse123 am 30.03.2022, 7:47 Uhr

Vielen Dank für deine Antwort.
Keine Frage, an anderen Schulen wird es genauso sein. Das ist mir durchaus bewusst.
An anderen Schulformen wäre er nur "schneller fertig" und könnte diese Zeit schneller hinter sich lassen. Und hätte als guter Schüler vielleicht auch weniger Leistungsdruck.

Aber wie ihr alle sagt, es ist sein Weg und vielleicht ergeht es ihm ja ganz anders als mir. Manchmal entkommt man (ich) seinen Gefühlen einfach schlecht, auch wenn der Kopf noch so gute Argumente hat ;)

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PS

Antwort von Jesse123 am 30.03.2022, 8:00 Uhr

Beim Tag der offenen Türe war ich leider nicht, ich hatte Corona. Hätte mir vielleicht ganz gut getan. Unser Sohn war aber mit der Oma und ihm hat es gefallen.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von SybilleN am 30.03.2022, 10:05 Uhr

Ich kann es verstehen. Ich hätte auch Bauchschmerzen damit, meine Kinder auf meine frühere Schule zu schicken. Aber ich weiß auch: Ich würde - im Gegensatz zu meinen Eltern - versuchen, meine Kinder zu schützen.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Maxikid am 30.03.2022, 11:14 Uhr

hier genauso. Auf meine alte Grundschule nur mit Bauchschmerzen. Die gewählte Grundschule meiner Großen, eine ganz anderer Stadtteil, war trotzdem nicht die passende für meine Tochter. Man weiß es halt nie vorher. LG maxikid

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auch Schulen verändern sich ;)

Antwort von Caot am 31.03.2022, 7:24 Uhr

….. erst einmal gehen und kommen Lehrer*innen dazu und Rektoren*innen wechseln. In aller Regel, mal von Ausnahmen abgesehen, gibt es doch die eigenen Lehrer gar nicht mehr.

An der GS meiner Kinder gab es immer wieder neue Lehrerinnen. Ebenso wechselte die Rektorin. Auf der weiterführenden Schule meiner Kinder gibt es jetzt den dritten Rektor.

Man muss aufpassen die eigenen Ängste nicht zu übertragen.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von kea2 am 31.03.2022, 8:44 Uhr

Hallo,

die Lehrer, die Dich damals unterrichtet haben, sind sehr wahrscheinlich nicht mehr da.
In den 80ern und 90ern wurde außerdem weniger auf das Verhalten von Lehrern geachtet als heute.

Körperliche Züchtigungen waren damals schon verboten. Das habe ich (eingeschult 1982) nie erlebt. Das äußerste war, dass ein Lehrer einen dicken Schlüsselbund auf einen Tisch geworfen hat und einen Schüler hätte treffen können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lehrer sich heutzutage noch traut, einen Schüler körperlich zu züchtigen.

Ich glaube, auch auf sexistische Bemerkungen würde heute reagiert, im Gegensatz zu früher.

Noten, die von Sympathie abhängig sind, Leistungsdruck und unpädagogisches Verhalten von Lehrern ohne körperliche Züchtigungen gibt es natürlich immer noch.
Das Risiko besteht an jeder Schule.

Was den Leistungsdruck angeht, ist es genauso übel für Kinder, wenn sie dauerhaft unterfordert werden.
Mit einem Schnitt von 1,3 glaube ich nicht, dass Dein Sohn an einer Real- oder Gesamtschule zufrieden wäre.

Ich kann verstehen, dass Du Deiner alten Schule nicht über den Weg traust, aber ich glaube, rational gibt es keinen Grund dafür.
Man weiß nie, wie es läuft.

Unsere Kinder waren an der gleichen Grundschule und sind jetzt am gleichen Gymnasium.
Ihre Erfahrungen sind total verschieden.

Bei unserem Sohn ist Schule immer der Griff ins Klo. An der Grundschule war seine erste Lehrerin eine Vollkatastrophe. Jetzt mobben ihn Mitschüler, und der Französisch-Lehrer bringt den Kindern nichts bei, so dass wir das alles zu Hause machen müssen.
Unsere Tochter hat dagegen immer Glück. Ihr größtes Problem seit sie eingeschult wurde, ist die aktuelle Sportlehrerin. Die würde ich aber nur als nervig bezeichnen.

Bei mir selbst, war die Grundschule toll. Am Gymnasium hatte ich drei Lehrer, die ich schlimm fand. Wobei der eine davon fachlich schon gut war. Da hat man viel gelernt. Er war aber menschlich richtig übel.
Eine Kunstlehrerin wurde von meiner Lateinlehrerin eingenordet, nachdem sie versucht hatte, mich fertig zu machen. Da hatte ich dann nur noch Einsen und Zweien, egal, was ich abgegeben habe.
Mehr Schwierigkeiten hatte ich mit Mitschülern. Genau, wie unser Sohn, war ich in deren Augen merkwürdig. Deswegen habe ich auch nicht ganz so gute Erinnerungen an meine Schulzeit und allgemein an meine Jugend.

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Re: auch Schulen verändern sich ;)

Antwort von Maxikid am 31.03.2022, 8:58 Uhr

z.B. an der ehemaligen Grundschule meiner Großen, fand jetzt nach ca. 15 Jahren ein kompletter Lehrerwechsel statt, außer Direktorin, dadurch weht jetzt ein viel pos. soz. Wind. Die Lehrer haben alle die Schule verlassen und haben gewechselt. Zuletzt herrschte zwischen den Lehrern und der Direktorin Krieg.

LG

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Re: Ging es jemand auch so

Antwort von SunnyGirl!75 am 31.03.2022, 11:06 Uhr

Das mit dem längeren Schulweg war auch früher nichts Ungewöhnliches.
Ich bin vor 35 Jahren aufs Gymnasium gekommen, da kamen ganz viele von Außerhalb.

Wir haben hier keins, falls unsre Tochter aufs Gymmi kommen sollte (ist erst in der 2.), dann muss sie so oder so mit dem Bus oder Zug hinfahren.
Da wird sie ja nicht die einzige sein!

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von SunnyGirl!75 am 31.03.2022, 11:12 Uhr

Wieso nicht Gesamtschule? Die hat doch auch einen gymnasialen Zweig!

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jesse123 am 31.03.2022, 11:34 Uhr

Gesamtschule gibt es hier nicht.
Gibt es glaube ich in Bayern gar nicht (oder?).

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jesse123 am 31.03.2022, 11:38 Uhr

Danke dir für deine Erfahrungen! Natürlich ist Unterforderung auch nichts, deswegen wird er auch auf dieses Gymnasium gehen.

Ich muss einfach lernen, meine Abneigung in den Griff zu bekommen. Vielleicht werde ich nächstes Schuljahr ja positiv überrascht.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von alba75 am 31.03.2022, 22:19 Uhr

Meine Grundschulzeit: Nicht so wirklich schön. Ich hatte zwar eine sehr liebe Klassenlehrerin, die anderen waren so lala, eine fand ich sehr unfair und würde es auch heute noch so sehen.
Meine Realschulzeit: Im großen und ganzen sehr gut, eigentlich nette Lehrer, vor allem mit einer älteren, als streng bekannten Lehrerin, kam ich komischerweise sehr gut klar. Mit einer anderen hingegen nicht so sonderlich, sie schrie gerne rum.

Jetzt die Vergleiche: Meine Söhne gingen auf dieselbe Grundschule wie ich. Aus meiner Zeit war nur noch die unfaire Lehrerin da. Meine Söhne mochten sie und hatten gar kein Problem mit ihr. Entweder hat sie sich geändert oder die Chemie stimmt einfach nicht zwischen jedem Lehrer und jedem Kind. Dafür kam mein Älterer Sohn mit einer Lehrerin nicht zurecht die der Jünger zwei Jahre später klasse fand. Mein Älterer hatte Probleme mit dem Schulschläger aus seiner Klasse. Mit dem hatte mein Jüngerer nicht viel zu tun und für ihn war die Schulzeit um einiges schöner, sagt er auch selber, auch wenn nicht alles rosig war.
Jetzt gehen sie beide im Abstand von erst zwei, jetzt einem Jahr (mein Großer musste ein Jahr wiederholen) in die Oberstufe derselben Gesamtschule. Selbst da gibt es mit denselben Lehrern unterschiedliche Erfahrungen. Der eine findet andere Lehrer nett, der andere sieht das ganz anders.

Noch mal zu meiner Realschule: Meine Mutter ging 25 Jahre vorher zur selben Schule. Die strenge Lehrerin, mit der ich recht gut klar kam fand sie schrecklich und sie hatte regelrecht Angst vor ihr und war erschrocken als sie hörte dass ich sie bekam. Leider hat sie mir das auch erzählt und da war ich Anfangs doch voreingenommen. Dafür war sie verwundert als ich ihr nach den ersten Stunden mit der Schrei-Lehrerin erzählte dass ich sie nicht mochte. "Komisch, das war bei uns die liebste Lehrerin von allen."
Aus heutiger Sicht halte ich beide Versionen für möglich. Vielleicht war die einstmals nette Lehrerin, die super Vorstellungen und Vorsätze hatte nach all den Jahren und hunderten von Schülern, daneben auch noch die Höhen und Tiefen des Privatlebens, einfach ausgebrannt und hatte nicht mehr die Nerven während die andere Lehrerin vielleicht im Alter ein bisschen milder geworden war, allerdings weiß ich von anderen dass sie auch zu meiner Zeit noch Angst vor ihr hatten.

Also die Erfahrungen deines Sohnes kann eine ganz andere sein als deine, selbst wenn er dieselben Leute (von denen viele vielleicht längst nicht mehr da sind) treffen sollte.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Reh77 am 31.03.2022, 23:20 Uhr

Wie lange bist du aus dieser Schule raus?
Da kann doch fast nur noch das Gebäude identisch sein.

Also alle Schulen, die ich besucht habe, haben sich im Laufe der Zeit sehr gewandelt.
Unterdessen ist an keiner einzigen Schule auch nur ein Lehrer, der mich unterrichtet hat noch in gleicher Position tätig.
Nur einer ist noch im selben Ort tätig. Zu meiner Schulzeit ganz junger Lehrer heute Rektor.


Meine Schulerfahrung, mein Cousin 1 Jahr älter als ich, warnte mich ganz besonders vor einem Lehrer. Dieser Lehrer wäre streng, ungerecht, unheimlich laut, würde sehr viele Hausaufgaben aufgeben, die Klausuren und Tests wären unangekündigt und sehr schwer. Ein ganz schrecklicher Lehrer, er und alle Mitschüler hätten Angst vor dem.
Er wünscht mir sehr, dass ich den nicht bekomme.
Meine Tante bestätigte diese Aussagen, sie käme mit diesem Lehrer gar nicht zurecht, er würde den Eltern nicht zuhören, mit ihm könnte man nicht sprechen.

Oh was hatte ich bedenken.
Dann der Schulwechsel erster Tag 5.Klasse und ich bekam genau diesen Lehrer als Klassenlehrer.
Und was soll ich sagen, für mich stimmte gar nichts von diesen Aussagen.
Schon nach einer Woche war er mein Lieblingslehrer.
Er war sehr gerecht, seine Klausuren und Tests waren immer angekündigt und gut vorbereitet. Hausaufgaben machte ich eben nebenbei, weil so wenig.
Was war ich traurig, als ich nach nur zwei Jahren eine Klassenlehrerin bekam.
In meiner gesamten Schulzeit + schulischer Ausbildung war dieser Lehrer für mich der Beste.
Und in meiner Klasse hatte kein einziger Schüler Angst vor diesem Lehrer.
Er war Lieblingslehrer von ganz vielen.

Unwahrscheinlich, dass dieser Lehrer sich in so kurzer Zeit um 180° gedreht hat.
Vor allem hätte das ja in den Sommerferien passieren müssen.
Mein Cousin war in der 6.Klasse, als ich in die 5.Klasse kam.
Noch heute redet er schlecht über diesen Lehrer und ich habe nur positive Erinnerungen an ihn.

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jomol am 01.04.2022, 11:57 Uhr

Ganz im Ernst, doofe Lehrer gibt es in absolut jeder Schule und Schulart, ungerechte Professoren an jeder Uni, miese Ausbilder in jedem Beruf, unfähige Vorgesetzte...
Eine kommt trotzdem super klar, einer nicht. Das hängt von so vielen Faktoren ab, da ist man wie immer hinterher schlauer.
Versuch Dir nicht zu viele schlechte Gedanken zu machen oder noch besser: kennst Du noch andere aus Deiner Klasse oder einfach eine Freundin oder einen Freund, mit denen Du darüber sprechen kannst? Vielleicht hilft Dir das zum Einordnen aus Erwachsenensicht.
Grüße,
Jomol

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Jesse123 am 01.04.2022, 19:25 Uhr

Hallo Jomol,

Danke für die Idee bzgl alte Klassenkameraden. Eine sehr gute Idee! Das werde ich einmal machen.

LG, Jesse

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@all

Antwort von Jesse123 am 01.04.2022, 19:28 Uhr

Vielen Dank an alle für eure Erfahrungen und Meinungen! Das hat mir geholfen, alles wieder etwas gelassener zu sehen.

VG, Jesse

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Re: Ging es jemand auch so?

Antwort von Brummelmama am 09.04.2022, 8:35 Uhr

Das Kind muss seine eigenen Erfahrungen machen. Mein Sohn kommt mit Situationen und Menschen klar, die ich kaum ertrage. Ich verstehe deine Ängste aber oft blockiert dies einen zu neuen Erfahrungen.

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