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Geschrieben von Mucki+Ninchen am 30.01.2012, 9:13 Uhr

Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Hallo,

ich hatte schon ab und an mal geschrieben, dass meine Tochter große Probleme in der Schule hat. Ein eventueller Schulwechsel ginge erst im Sommer, steht auch noch nicht fest.

Nun habe ich mir Gedanken gemacht, wie meine Tochter etwas mehr Erfolg in der Schule haben kann und somit hoffentlich motivierter und selbstsicherer dorthin geht. Dazu muss ich sagen, dass sie laut Lehrerin sehr konstant hinter ihren Möglichkeiten bleibt. Sie ist hochbegabt und verweigert an allen Ecken und Enden - bzw. sie kann sich einfach nicht organisieren. Sie weint immer, weil sie den Plan nicht schafft. Macht man aber konkret eine Aufgabe aus dem Plan, dann kann sie das perfekt und ist dann auch stolz drauf.

Die Lehrerin meint, das kommt alles noch. Nach 1,5 Jahren Schule finde ich aber, dass es schlechter wird, nicht besser. Ein großes Problem ist der Wochenplan. Sie schafft ihn nie. Nicht, weil sie nicht kann (zuhause oder als Aufgabe für die Betreuung kann sie die Aufgaben immer sehr schnell), sondern weil sie den Anfang nie findet. Sie sitzt dann rum und träumt oder spielt oder macht sonstwas. Die Lehrerin schreitet leider nicht ein und leitet sie an, sondern "schimpft" hinterher, wenns nicht geklappt hat. Das finde ich nicht so ganz günstig, denn am nächsten Tag ist es wieder genauso. Die Ergotherapeutin hospitierte mal eine zeitlang, um das zu beobachten.

Nun habe ich eine Idee, die ich der Lehrerin gern unterbreiten würde. Liebe Lehrerinnen hier, was haltet ihr davon?

Ich fänd es gut, wenn sie vorerst keinen Wochenplan hat, sondern jeden Morgen in der Wochenplan-Stunde eine konkrete Aufgabe zugewiesen bekommt. Die muss sie machen. Schafft sie sie, bekommt sie einen Stempel (oder so) und wird gelobt. Fängt sie sie an, aber ohne es zuende zu schaffen, dann sollte sie sie als Schulaufgabe in der Betreuung machen und kann sich am nächsten Morgen einen Stempel abholen.

Findet ihr das gut oder eher nicht? Ich möchte nicht in die Kompetenzen der Lehrerin eingreifen, aber ich kann es einfach nicht so laufen lassen, da es aktuell nur Rügen hagelt für mein Kind, was sie leider nicht aufbaut, sondern noch zusätzlich demotiviert.

Vielen Dank für alle Tipps!!

Gruß, M

 
15 Antworten:

Finde ich teilweise gut

Antwort von Celine2 am 30.01.2012, 9:55 Uhr

Zum Einen:
Ich finde toll, dass Du Dein Kind so gut kennst und ihre genauen Schwierigkeiten siehst.
Kinder haben oft ein Problem "den Anfang zu finden".
Genau darum geht es aber beim Wochenplan. Man soll lernen, sich die Zeit selbst einzuteilen.
Wenn sie jetzt keinen Wochenplan mehr bekommt, sondern immer nur eine Aufgabe, dann wird sie es nicht lernen können. Der Unterricht wäre ja nicht anders, als in den normalen Stunden auch.

Was ich besser finden würde:
Sie bekommt genauso einen Wochenplan, wie die anderen, markiert sich aber die Aufgaben, die sie an diesem Tag schaffen soll.
Schafft sie weniger, muss sie es eben zu Hause machen - schafft sie mehr, kann sie sich freuen, weil sie dann wahrscheinlich am Don. oder Frei. was anderes machen kann.

Schau Dir mit Deiner Tochter den Wochenplan an.
Wie viele Aufgaben werden verlangt?
Wie viel Zeit habe ich?
Wie viel muss ich an einem Tag schaffen, wenn ich jeden Tag daran arbeiten will?
Wie viele muss ich täglich schaffen, damit ich am Freitag "frei" habe?

Sie kann sich neben die Aufgaben einen Hinweis mit "Mo" "Die" "Mi"... machen, damit sie mehr Überblick hat.

Das mit dem Stempel kann man ja zusätzlich machen, wenn es sie motiviert.
(Wenn sie den WP mit nach Hause nehmen darf, kannst es ja auch Du machen. Es gibt schöne Kinderstempel und wenn es für 5 Stempel am Ende der Woche dann auch noch eine Kleinigkeit gibt, ist die Freude vielleicht umso größer.)

Viel Erfolg! Das wird schon!
Manche Kinder können sich von klein auf super organisieren und bei anderen klappt es in der 10. Klasse noch nicht.
Schau Dir mal einige Männer an... da klappt es nie! ;-)

LG, Cel

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von Snaffers am 30.01.2012, 10:06 Uhr

Von der Idee her finde ich es nicht schlecht. Allerdings denke ich, dass das nur eine kurzfristige Sache sein sollte und ihr lieber einen andren Weg finden solltet.
Wenn ich so an Wochenpläne denk, wie ich sie kenne (und auch grade bei meinem Sohn erlebe), Dann sind sie nach Fächern unterteilt und es gibt eben die Pflichtaufgaben (bei meinem Junior sind die sogar nummeriert) und die Zusatzaufgaben.
Vielleicht wäre, wenn die Lehrerin nicht bereit ist, oder überhaupt als Alternative, dass sie den Wochenplan immer mit der ersten Pflichtaufgabe anfängt oder immer mit der ersten Pflichtaufgabe in Deutsch - und sollte sie fertig werden, dann die erste in Mathe (oder eben umgekehrt).
Das könntet ihr daheim so ausmachen und fertig.
Deine Tochter scheint da einfach ein Problem mit dem selbstständig Arbeit oranisieren zu haben. Da sollte ihr die Lehrerin zwar Hilfe geben, aber wenn sie von da nicht kommt, dann gib du sie ihr.
Wenns so ist wie bei uns, bekommen sie ein Zettelchen zum Abhaken, das könnte sie dann ja mitbringen und dann sprecht ihr am Nachmittag des ersten Tages ab, was sie am zweiten machen könnte, etc. das könnt ihr dann evtl farbig markieren.
Eigentlich braucht ihr ja nur für den ersten Tag nen festen Start, damit sie weiß wie sie loslegen soll.
Wenns keine Zettelchen gibt, soll sie eben die Pflichtaufgaben stur der Reihe nach erledigen, wie sie (dann vermutlich an der Tafel) notiert sind.

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von liha am 30.01.2012, 10:16 Uhr

Ich würde nicht wollen, dass meine Tochter eine "Extrawurst2 bekommt.
Das sogrt ganz schnell für unmut bei den anderen Kindern in der Klasse.
Sie muß lernen, sich zu organisieren.
Wenn sie hochbegabt ist, dann wende dich doch mal an die Stelle, die sie getestet hat, die geben sehr gute anleitungen und bieten auch entsprechende Förderkurse an.
Das wäre mein erster Weg!

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von charty am 30.01.2012, 10:22 Uhr

Ich bin zwar keine Lehrerin, sondern eine Mutter, der das Thema "Wochenplan" selbst zum Halse raushängt aufgrund der eigenen Situation und das seit 1,5 Jahren (also seit der 2. Klasse).

Wie meine Vorrednerin schon schrieb soll das Ziel eines Wochenplans sein, zu lernen sich selbst zu strukturieren, eigene Prioritäten zu setzen etc. Insofern ist er wichtig und er sollte auch in so einem Fall nicht außer Kraft gesetzt werden.

Und jedes Kind geht anders vor beim Wochenplan. Die einen erledigen erst die Aufgaben pro Fach, die anderen beginnen mit dem Leichtesten und wiederum andere beginnen mit dem Schwersten. Vielleicht könnt Ihr hier einen Lösungsansatz finden. Bei uns war es so:

Als der Wochenplan zu Beginn der 2. Klasse bei uns eingeführt wurde, war es ein großes Drama und ist es zum Teil noch heute so, obwohl ich nie verstanden habe warum, da meine Tochter i.d.R. immer mit spätestens am Donnerstag alle Aufgaben erledigt hat. Dennoch, immer Dienstags, beim ins Bett gehen Tränen über Tränen, dass sie Angst hat, den Wochenplan nicht zu schaffen.
Am Anfang hat sie immer die gleichen Aufgaben genommen wie ihr Banknachbar, der teilweise schneller oder auch mal langsamer war. Aber dieses permanente Vergleichen bekam ihr nicht gut. Also versuchte ich mit ihr eine Lösung zu finden und wir kamen zu 2 Möglichkeiten:
1. Sie soll sich alle Aufgaben durchsehen und mit dem Schwersten anfangen, damit das schon einmal weg ist und dann die leichteren und damit schnelleren Aufgaben danach machen.
2. Sie soll mit dem Leichtesten anfangen, um diese schnell erledigen zu können und anschließend die schweren Aufgaben.

Sie hat beide Möglichkeiten getestet und fängt jetzt immer mit den Schwersten an, was aber auch dazu führen kann, dass sie an einer Aufgabe 2 Tage hängt während andere schon 3 Aufgaben geschafft haben. Nur weiß sie jetzt, dass sie die anderen Aufgaben notfalls auch in 1-2 Tagen schafft, während die anderen teilweise den Wochenplan nicht zu Ende bringen.

Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch so eine Strategie überlegen. Hast Du sie schon einmal gefragt, warum sie solche Probleme mit dem Wochenplan hat. Vielleicht ist es ja auch einfach eine Blockade vor der Flut an Aufgaben? Aber auch dann helfen solche Strategien.

Vg Charty

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von kanja am 30.01.2012, 13:48 Uhr

Hallo,

ich bin auch eine wochenplangeplagte Mutter, keine Lehrerin. Ich nehme an, du bist sowieso mit der Lehrerin in Kontakt und hast sie evtl. schon um Unterstützung gebeten? Wenn sie bisher nicht eingegriffen hat, wird sie deinen Vorschlag vielleicht auch nicht so toll finden. Außerdem bekäme deine Tochter durch die Extraaufgabe eine Extrawurst, was vielleicht in der KLasse auch nicht gut ankommt.

Die Wochenpläne bei uns sind so aufgebaut, dass erst die Pflichtaufgaben da stehen.
Kannst du probieren, mit deiner Tochter auszumachen, dass sie einfach die ALLERERSTE Aufgabe, die auf dem Wochenplan steht, macht? Und wenn sie die hat, macht sie die zweite? So dass sie gar nicht überlegen muss, was sie denn nun machen soll?

Das selbständige Arbeiten finde ich generell auch sehr wichtig. Es liegt aber nicht jedem Kind, sich jetzt auszusuchen, was von dieser (für's Kind scheinbar!) ellenlangen Liste soll ich denn jetzt um Gottes willen machen???
Wenn sie sie einfach der Reihe nach abarbeitet, geht es vielleicht besser?

Bei meiner Tochter musste der Rest, der unter der Woche nicht geschafft wurde, als Hausaufgabe übers Wochenende gemacht werden. Sollte eigentlich ein Ansporn sein, trotzdem hat meine Tochter das vielleicht 2x in 2 Schuljahren hinbekommen ... Sie ist jetzt in der 5. Gym und kann absolut selbständig arbeiten.

lg Anja

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an alle - zum Wochenplan ...

Antwort von Mucki+Ninchen am 30.01.2012, 15:06 Uhr

Hallo und vielen Dank für eure lieben Worte!!!

Das Problem ist, dass ich zuhause ihr schon solche Tipps gebe wie "fange einfach oben an", "die leichteste/schwerste Aufgabe zuerst", "jeden Tage eine Aufgabe" und so weiter.

Der Punkt ist leider, dass die Kinder den WP erst am Freitag mitnehmen dürfen. Dann ist das Kind in den Brunnen gefallen, denn es steht jedesmal!!! ein Spruch der Lehrerin drunter á la: Nicht konzentriert, nicht geschafft, nicht dies, nicht das ... Da kann ich am Wochenende dann motivieren wie ich möchte, am Montag sieht sie den neuen WP und macht direkt die Klappe zu :-( Sie "vergisst" dann alles, was ich je gesagt habe.

Meine Idee mit dem Wochenplan aussetzen sollte auch nur vorübergehend sein. Denn ich finde: Wenn das Kind mit WP einfach NICHTS macht, hilft das keinem. Lieber soll sie ohne WP Erfolge haben und dann in kleinen Schritten wieder mit dem WP anfangen (z.B. ein Plan für 2 Tage mit 2 Aufgaben, dann mit 3 Aufgaben für 3 Tage).

Die Psychologin und Lehrerin sind leider nicht so richtig zugänglich. Die Standards funktionieren nicht, wenn ich meine Sicht schildere, glaubt vor allem die Lehrerin, ich zweifle ihre Kompetenz an :-( Das möchte ich wirklich nicht - aber ich lasse mein Kind auch nicht gegen eine Wand laufen.

Die Ergotherapeutin, die ein sehr gutes Gespür für mein Kind hat, bemüht sich sehr, mit der Lehrerin zu reden und "mein Kind zu erklären", ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Leider reagiert die Lehrerin da auch sofort abblockend...

Das ist alles sehr schwierig. Ein Punkt ist noch: Nach meinem Verständnis sollte mein Kind die Aufgaben, die sie in der Schule nicht schafft, in der Betreuung oder zuhause machen. Die Lehrerin verbietet es meiner Tochter! Nur - irgendwann muss sie doch mal Aufgaben machen :-( Oder??

Vielleicht finden noch Lehrerinnen Zeit, kurz zu antworten. Ich möchte unserer Lehrerin echt nichts Böses, aber ich kenne doch mein Kind und möchte ihr so gern helfen, ohne in den Schulablauf einzugreifen ... es wird immer "wir achten individuell auf jedes Kind" hochgelobt - aber faktisch zwingt man mein Kind, normal wie alle zu sein.

Gruß und nochmal danke!

M

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Re: an alle - zum Wochenplan ...

Antwort von Möhrchen am 30.01.2012, 15:34 Uhr

Hallo,

mich würde da ja mal interessieren, wie die Lehrerin glaubt, zum Ziel zu kommen?! Was sind denn ihre Vorschläge? Meint sie denn, es ist zielführend, wenn sie ihre Kommentare drunterschreibt und wahrscheinlich dem Kind auch direkt mitteilt?

Wir haben ja keine Wochenpläne (zumindest nicht, daß ich wüßte *gg*), aber ich finde das grundsätzlich schon eine gute Idee.

lg heike

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Re: an alle - zum Wochenplan ...

Antwort von Mucki+Ninchen am 30.01.2012, 15:38 Uhr

Hallo Heike,

nur kurz - ich muss zur Schule :-)

Also die Lehrerin glaubt, dass "das alles schon noch kommt von ganz allein". Okay, 1 Jahr habe ich das auch geglaubt, inzwischen bin ich skeptischer bzw. ganz und gar nicht mehr überzeugt.

Wochenplan an sich finde ich auch super! ABER eben nicht um jeden Preis. Das ist es, was mir schwer Sorgen macht. Gestern schrieb mein Kind auf einen Zettel "Ich hasse *Name der Lehrerin*". Das ist definitiv nicht in Ordnung, aber es wundert mich inzwischen nicht mehr, ganz ehrlich.

Der Punkt ist, dass man gerade bei HB-Kindern eigentlich weiß, dass sie zwar schlau sind, aber strukturell oft Hilfe benötigen. Die Lehrerin will es einfach nicht einsehen ...

LG M (ich antworte später auf deine PN!)

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Re: an alle - zum Wochenplan ...

Antwort von bigwusch am 30.01.2012, 16:42 Uhr

Hallo :)

Unsere Mittlere (jetzt 4. Schj.) hatte in der 2. und Anfang 3. Klasse einen Wochenplan den sie in der Schule bearbeiten sollten.
Aber da hatten dann viele Kinder oft das ganze WE noch nach zuarbeiten (Meine auch das ein oder andere mal) und da haben sich viel Eltern dann irgendwann gegen ausgesprochen.

Jetzt haben sie "nurnoch" einen Wochenplan für die Hausaufgaben mit dem die Kinder deutlich besser klar kommen.

Ihr habt eine schwierige Situation. Grundsätzlich sollte deine Tochter jede Hilfe bekommen um das Ziel eines Wochenplans auch zu erlernen,
aber wenn die Lehrerin das Thema so blockt, wird sie auf deinen Vorschlag wahrscheinlich auch nicht anders reagieren.

Wenn dem so sein sollte, bleibt dir wahrscheinlich nur, deine Tochter weiterhin aufzubauen und es ihr immer wieder zu erklären.
Ich hatte mit unserer einen kleinen Erfolg als ich für zu Hause einen Wocheplan machte und wir daran "geübt" haben.

Hoffentlich findest du für euch noch eine gute Lösung

Viel Erfolg!

Lg Mel

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von berita am 30.01.2012, 17:59 Uhr

Meine Tochter ist in der dritten Klasse und hat auch Motivationsprobleme, gerade bei der sogenannten Freiarbeit. Sie sitzt dann wohl relativ oft da und kann sich nicht entscheiden, welche Aufgabe sie als erstes machen soll. Insbesondere, weil ihr der Stoff im Moment nicht so liegt und es quasi wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera ist, am liebsten würde sie nichts davon machen, aber das geht natürlich nicht. Beim letzten Elterngespräch hat die Lehrerin von ganz allein den Vorschlag gemacht, dass sie - zumindest für eine Weile - meiner Tochter vorgibt, womit sie anfangen kann/soll. Meine Tochter hat dem zugestimmt und ich hoffe, dass es damit etwas besser läuft.

So lange das Kind die Schulaufgaben gern macht bzw. motiviert ist, läuft das gut mit der freien Lernarbeit, aber wenn nicht, hat man ein Problem. Denn so frei ist unser System eben wieder nicht, dass man sagen könnte, überspringst du das Thema eben ganz oder träumst mal ein paar Monate nur vor dich hin. Zum einen gibt es Lehrstoff, der geschafft sein will, zum anderen baut ein Thema oft auf das andere auf und es häufen sich Rückstände an.

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von Silke11 am 30.01.2012, 18:31 Uhr

Schon interessant, wie unterschiedlich das mit dem Wochenplan in den Schulen gehandhabt wird.

In der Klasse meines Sohns steht auf dem Wochenplan für jeden einzelnen Tag darauf, was in Deutsch und Mathe gemacht werden soll - in Deutsch ist immer eine Aufgabe vorgegeben und eine "Wahlaufgabe", bei der die Kinder auswählen können, in welchem Heft sie arbeiten. Die Klassenlehrerin meinte, das sei so - mit weniger Freiheit - jetzt noch besser. Was sie an dem Tag in der Schule nicht machen, müssen sie zu Hause machen.

Mein Sohn hatte auch arge Probleme mit dem Anfangen - er kam teilweise nach Hause und hatte überhaupt nichts gemacht, sondern geträumt, geschwätzt, geguckt, was die anderen machen... Da gab es dann einen "Smiley-Plan" - einen Zettel mit 50 Smileys für die Woche, die er, wenn er zügig mit der "Arbeit" angefangen hatte, mit lachenden Gesichtern ausmalen durfte, wenn er nicht anfing, kam die Lehrerin und malte ein trauriges Gesicht - wir als Eltern sollten ihm für 45 oder so lachende Gesichter pro Woche eine Belohnung in Aussicht stellen. Diesen Plan hatten neben meinem Sohn auch einige andere Kinder in der Klasse.

Erst war ich skeptisch, aber meinen Sohn motivierte tatsächlich die Aussicht auf die Belohnung (musste halt was sein, was wirklich zog) und er hatte in vier Wochen insgesamt, glaube ich, 2 traurige Gesichter.

Mittlerweile hat er sich an das "Anfangen" gewöhnt und macht auch so immer was in der Schule.

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Re: Frage an die Lehrer(innen) hier ...

Antwort von Henni am 30.01.2012, 19:03 Uhr

Hallo, also natürlich ist es schwer, das lernen selbst zu organisieren, aber es sollte ja irgendwann klappen. Nicht jedes Kidn lernt, sich die Arbeit sinnvoll einzuteilen, ABER da kannst ja DU die reihenfolge vorgeben udn fertig aus. Dein kind wählt halt NICHT die reihenfolge sondern beginnt oben. FERTIG. Da würde cih auch sonst keienrlei Sondergeschiten machen, WARUM fängt sie denn nciht an? Und was mich am meisten wundert: du schreibst:

"Nach meinem Verständnis sollte mein Kind die Aufgaben, die sie in der Schule nicht schafft, in der Betreuung oder zuhause machen. Die Lehrerin verbietet es meiner Tochter! Nur - irgendwann muss sie doch mal Aufgaben machen :-( Oder??
"

NEIN, das muss sie dnan wohl eben NICHT wenn die Lehrerin es verbietet! Wenn DU dann aber hinter deinem Kind hergeierst, und ihm das Wochenende mit nacharbeiten versaust OBWOHL die Lehrerin es gar nciht will, dann bist DU doch mit ein Hauptproblem an dem Wochenplandrama, oder? Ich gebe auch manchmal deutlich MEHR Aufgaben, als man am Ende wirklich haben muss. idR unterscheidet man ja Wald und Pflichtaufgaben, und wenn jemand Freitags alle Pflichtaufgaben fertig hat, dann ist es okay! Dann ist die Pflicht erfüllt und die Wahlaufgaben müssen NICHT gemacht werden, sie waren halt ergänzend gedacht! Oder verstehe cih dich da falsch? Du lässt dein Kidn also alle Aufgaben am Wochenende nachmachen? Das wäre ja fatal...dann hat sie NATÜRLICH keien Lust mehr...

Und wie gesagt: den Anfang finden, daüwrde cih kein tamtam drum machen. Einfach SAGEN wo sie anfängt...

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Henni, nein, du hast mich falsch verstanden!

Antwort von Mucki+Ninchen am 30.01.2012, 20:10 Uhr

Ich muss sagen, ich bin über deinen Ton etwas überrascht, ich lese nicht viel, aber ab und an auch von dir und fühle mich kräftig angegriffen. Wo der Anlass dazu war, weiß ich nicht. Und nein: ICH bin nicht das Hauptproblem am Wochenplandrama. Wie kommst du bitte darauf???

Ich versuche mal, es zu ordnen:

1. Es gibt nicht Wahl oder Pflicht. Alles ist Pflicht. Es sind 5 Aufgaben, jeweils eine Aufgabe für einen Tag, wobei der Tag nicht draufsteht, also wählbar ist.

2. Nein, meine Tochter macht nicht alle Aufgaben am Wochenende! Ich bin doch nicht blöd. Selbst, wenn ich wollte, ginge das nicht, da vieles mit dem Material im Klassenraum zu machen ist. Einzig für die ARbeitshefte fänd ich es sinnvoll, wenn sie die zuhause fertig macht. Sprich: Am Tag anfangen, nachmittags fertigmachen. Nicht alle 5 Aufgaben am WE! Stand auch nirgendwo, oder?

3. Meine Tochter macht NULL Aufgaben. Punkt. So, ich kann ihr morgens oder/und abends sagen: Liebes Kind, fange beim Wochenplan bitte oben an, und mache jeden Tag eine Aufgabe. ABER: In der Schule macht sie nichts. Sie weiß nicht, wo und wie sie anfangen soll. Schlimmer ist, dass sie einfach rumträumt. Die Lehrerin sieht 1 Stunde lang nicht, dass mein Kind nichts macht. Am Ende der Stunde sagt sie (oder schreibt auf den Plan): Du hast leider nichts geschafft.

Und genau DAS finde ich nicht fair. Das hat was mit Auflaufen lassen zu tun. Im Übrigen ist das kein Hören-Sagen, sondern unsere Ergotherapeutin hat mehrfach hospitiert.

4. Ich bin der Meinung - möglicherweise liege ich falsch, aber dann muss ich wohl meinen Job aufgeben und selbst jeden Tag mit in die Schule gehen - dass es Aufgabe der Lehrerin ist, mit dem Kind gemeinsam einen Weg zu finden, wie sie das Kind motivieren und erinnern kann, den Wochenplan in Angriff zu nehmen. Dein Satz "Nicht jedes Kidn lernt, sich die Arbeit sinnvoll einzuteilen, ABER da kannst ja DU die reihenfolge vorgeben udn fertig aus. Dein kind wählt halt NICHT die reihenfolge sondern beginnt oben. FERTIG." finde ich für eine Lehrerin merkwürdig, denn ICH bin doch nicht in der Schule, ICH kann doch in der Schule nicht aufs Kind einwirken, oder? Ist das meine Aufgabe? Einmischen darf ich mich nicht aber gefälligst dafür sorgen, dass mein Kind die Aufgaben von oben beginnt? Sorry ... Ich kann mit ihr reden, aber im Alltag muss die Lehrerin doch dabeibleiben.

Und im Übrigen hat es mit Sondergeschichten nichts zu tun. Ich lasse mein Kind, was die Aufgaben definitiv kann, wenn sie sie mal macht, nicht gegen eine Wand laufen. Nur, das Wochenplan abarbeiten kann schlicht und ergreifend nicht das Nonplusultra sein ... wenn Kinder damit nicht klarkommen nach 1,5 Jahren, dann muss man ihnen helfen, notfalls übergangsweise über "angepasste" oder vereinfachte Wochenpläne.

Mich macht dein Post echt sauer, denn ICH mache kein Tamtam, ich mache mir Sorgen.

Und noch etwas, was ich nicht okay finde. An unserer Schule gbit es keine Hausaufgaben. Nur als "Strafe". Seit einigen Wochen hat mein Kind an 4 von 5 Tagen Hausaufgaben auf. Findest du das korrekt? Ich nicht. Dann kann man lieber sagen, du machst täglich eine kleine Hausaufgabe. Wenn in über 4 Wochen von den Strafaufgaben keine in der Betreuung gemacht werden, zuhause darf sie es auch nicht machen - den Wochenplan darf sie auch nicht zuhause machen, in der Betreuung natürlich auch nicht. WANN bitte tut sie dann mal was? Ich finde es fatal, so ien Kind dermaßen viel Freiraum zu geben.

So, danke fürs Lesen. Ich bin da etwas angefaßt, wenn ich hingestellt werde, als würde ich alles falsch machen.

The last: Im Übrigen ist sie arg gelangweilt in der Schule - heute gabs mal das erste Mal anspruchsvollere Aufgaben mit Multiplizieren. Und schau an, das Kind hat tatsächlich eine Aufgabe immerhin angefangen. *ironieon* ABER das sage ich ja sicher auch grundlos ... ne? Ich kenne mein Kind nicht, ich bin ja nur ne Nervmutter. *ironieoff*

Viele Grüße

M

P.S. Nimms nicht persönlich, du meinstest es sicher nicht böse, aber ich musste das jetzt loswerden.

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das mit den Lehrerinnen

Antwort von kanja am 31.01.2012, 8:32 Uhr

Hallo,

ich muss jetzt auch noch mal was schreiben:

Du hast explizit die Lehrerinnen angesprochen, was sie dazu meinen. Du hast Antworten bekommen.

Das Problem liegt aber wohl bei EURER Lehrerin, die nicht kooperativ ist. Wenn dir alle Lehrerinnen hier im Forum und alle Mütter sagen, wie du/ihr am besten vorgehen solltet, und eure Lehrerin zieht nicht mit, dann nützt dir das auch nix.

Deine Beschreibungen lesen sich in der Tat so, als wäre die Lehrerin nicht sehr hilfreich. Ich weiß nicht, ob Reden hilft oder wie viel du schon mit ihr besprochen hast. Deinem Kind zuliebe würde ich aber einfach hartnäckig bleiben. Gibt es einen Vertrauenslehrer oder ähnliches? Rektor/in? Einfach dranbleiben!

lg Anja

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Re: das mit den Lehrerinnen

Antwort von Mucki+Ninchen am 31.01.2012, 8:44 Uhr

Hallo Anja,

danke! Ich fühlte mich allein von Henni angegriffen - da sie mich persönlich dafür verantwortlich macht.

Einige andere Tipps werde ich ausprobieren. Grundsätzlich ist es auch ein Problem mit der Lehrerin, das habe ich aber auch geschrieben.

Dummerweise ist sie sowohl Klassenlehrerin, Vertrauenslehrerin und neuerdings Rektorin.

Ich versuche hier, Wege zu finden, wie ich meiner Tochter helfen kann, ohne dass ich noch mehr in den Wirkungskreis der Lehrerin eingreife, da sie alle "Wünsche" oder Vorschläge als persönlichen Angriff sieht.

Und von den Lehrerinnen wollte ich die Tipps, da sie sich mit dem Wochenplan-Thema meist auskennen und sicher auch ab udn an mal "solche" Kinder wie meins haben, die zwar kognitiv super, strukturell aber hilfebedürftig sind. Wie würden sie damit umgehen? Wie helfen sie den Kindern? Welche Unterstützung erwarten oder wünschen sie sich von den Eltern? Denn dann habe ich auch neue Anregungen, über die ich mit der Lehrerin sprechen kann.

Außer abkanzeln, Negativ-Einträge und Verhaltenspläne kommt von ihr leider nichts.

Am Ende bleibt uns vielleicht auch nur ein Schulwechsel, da die Situation von Monat zu Monat schlechter wird. Aber die Schule zu wechseln wäre für mich das letzte Mittel im Sommer - eigentlich möchte ich mit meiner Tochter und der Lehrerin versuchen, das Problem zu lösen.

Gruß, M

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