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Geschrieben von Windpferdchen am 10.04.2016, 11:13 Uhr

Dem Kind vorauseilend das Abholen anzubieten, finde ich nicht gut!

Unsere (sehr liebe, sehr erfahrene) Klassenlehrerin gibt in solchen Fällen zu bedenken: Wenn man den Kindern vorher schon sagt, dass man sie auf jeden Fall abholen wird, wenn sie Heimweh bekommen, dann geben diese Kinder oft schon bei ersten, ganz normalen Heimweh-Anzeichen auf, steigern sich rasch hinein und lassen sich tatsächlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit abholen. Es entgeht ihnen die Erfahrung, dass man mittelstarkes Heimweh auch selbst bewältigen kann.

Die Lehrerin sagt, es sei daher besser, das Thema Abholung nicht explizit gegenüber dem Kind anzusprechen. Sondern ihm zu sagen: "Du schaffst das bestimmt! Aber wenn du Heimweh hast, sagst du es einfach der Lehrerin." Denn normales Heimweh fangen die Lehrerinnen sehr gut auf, und das reicht meist völlig aus. Notfalls kann das Kind auch kurz zu Hause anrufen und sich trösten lassen. Wenn es aber gar nicht anders geht, sollten die Eltern auf jeden Fall kommen - es dem Kind aber eben nicht schon vorher vorauseilend anbieten.

Klar gibt es hier keine Patentlösung, jedes Kind ist anders, und nicht alles kann man bei einem Kind erzwingen. Den "Stufenplan" der Lehrerin finde ich aber ganz gut. Abgeholt werden zu müssen, ist auch eine Erfahrung des Scheiterns, das weiß ein Kind (dafür sorgen schon die Klassenkameraden), und das kann man ihm auch nicht wegreden. Es wird bei der nächsten Klassenfahrt erst recht Angst haben und sich eher weniger als mehr zutrauen.

Mein Sohn hatte im Grundschulalter ziemlich arges Heimweh und Angst, es gab auch Tränen bei der Abfahrt im Bus. Ich habe ihm gesagt, dass es mir als Kind ähnlich ging, ich aber hinterher doch froh war, die tollen Erlebnisse mit der Klasse mitgemacht zu haben. Ich habe ihm gesagt, dass er zur Lehrerin gehen und sich trösten lassen soll, wenn er Heimweh hat, und dass sie notfalls mit ihm bei uns anruft. Tagsüber hatte er überhaupt kein Heimweh, sondern alles sehr genossen. Abends kam dann das Heimweh, aber er ist dann tatsächlich zur Lehrerin gegangen. Er war übrigens nicht allein, sie musste gleich drei heulende Jungs trösten. Sie hat das aber auch geschafft! Es war kein Anruf und keine Abholung nötig, und er war total begeistert von den Erlebnissen der Klassenfahrt.

Wenn ein Kind extreme Angst hätte, würde ich eine Mitfahrt aber nicht erzwingen. Du musst selbst einschätzen, ob Du Deiner Tochter zutraust, dass sie es schafft, oder ob sie sich dann so in Angst und Verzweiflung hineinsteigert, dass sie keinen Nutzen von der Fahrt haben würde.

LG

 
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