Geschrieben von Vio-1 am 23.12.2008, 10:52 Uhr |
@ Dara - wegen Einladungen
Liebe Dara
Leider ist bei uns auch keine heile Welt. Auch bei uns gibts Rabauken und Problemfamilien, auch bei uns gibt es Kinder mit Fernsehern und Süßigkeiten, Eltern die ich nicht leiden kann und Kinder die mich nerven.
Ich bin manchmal überhaupt gar nicht locker und habe hier auch schon Kinder schlicht nach Hause geschickt, wenn es mir zu bunt wurde.
Wenn ein Mädchen Deinen Sohne einlädt - dann besteht doch offensichtlich Interesse an einem gemeinsamen Nachmittag.
Das Mädchen hat doch sicherlich kein Los mit dem Namen Deines Sohnes gezogen.
Ob Du Dich über die Einladung freuen würdest - ehrlich - das ist doch total egal.
Ich freue mich auch nicht über kitschige Glitzeraufkleber oder nen Hannah-Montana-Schal. Aber meine Tochter doch trotzdem.
Bleibt der richtige Umgang.
Weißt Du, das ist für mich so eine Sache.
Bestimmt würdet Ihr uns für den richtigen Umgang finden - Akademiker mit Eigenheim, alles sehr nett und ordentlich und so.
Aber wer ist denn nicht der richtige Umgang für Euch?
Geringverdiener? Leute mit wenig Bildung, weil evtl. einfach keine Chance da waren?
Wenn sie aber sehr nett sind und ganz liebevoll, dann doch?
Oder lieber reich aber versnobt?
Der Vater ist trockener Alkoholiker und erzieht die Kinder nach dem Tod der Frau alleine? Schlechter Umgang?
Oder hat nur die Nachbarin erzählt, daß die Familie in einem Saustall wohnt und da die Butterbrote unter der Couch vor sich hinschimmeln?
Ist es ein guter Umgang, wenn eine Familie nach außen piccobello lebt und nachts geht der Vater ins Kinderzimmer zur Tochter?
Und fändest Du es einen guten Umgang, wenn zwar alle Familienmitglieder studieren und Geige lernen, aber der Vater das Geld durch zweifelhafte Immobiliengeschäfte an Land zieht?
Und was heißt durch erleben? Was haben diese Kinder denn getan bei Euch? Geklaut? Geprügel? Hakenkreuze an die Hauswand gesprüht?
Eure Stereoanlage zertrümmert?
Ich finde es sehr schwierig Kinder auszugrenzen, aufgrund deren Lebenssituation und vergiß nicht - ruckizucki ist man mal selbst am Rande....
Eben weil bei uns keine heile Welt existiert, habe ich nicht den Anspruch sie für meine Kinder zu basteln.
Und damit sind alle Kinder hier erstmal willkommen und wenns schief geht, dann sag ich ein paar Takte dazu, fertig.
Die Freunde meiner Kinder sind die Freunde meiner Kinder und damit für mich als Gäste willkommen. Ob ichs nun verstehe oder nicht.
Ich seh es als Übung für die Pubertät, denn wenn Du dann immernoch so handelst, kann es sein, daß nicht nur die Gäste weg bleiben...
Liebe Grüße,
Vio
Re: @ Vio-1
Antwort von MartaHH am 23.12.2008, 11:35 Uhr
Guten Morgen,
und schönen Danke für deinen wirklich guten Beitrag, den ich mir ausdrucke und an den Kühlschrank klebe - für den Fall, dass ich auch mal Gefahr laufe, "regulierend einzugreifen".
Mütter können ja so manipulativ sein...
Schöne Festtage für dich und
LG, M
Re: @ Vio-1
Antwort von alphafrau1 am 23.12.2008, 12:58 Uhr
Besser hätte man es nicht formulieren können. Vielen Dank ! VG pali
Vio
Antwort von Reni+Lena am 23.12.2008, 13:19 Uhr
Theorie sehr gut..Praxis..oft nicht durchführbar...
Wenn ich eine Familie nicht kenne, lasse ich mein Kind auch ungern dahin.
Zu uns..kein Thema, da bin ich da..kann eventuell eingreifen etc.
Hab auch schon erlebt, dass ich meine Tochter wo abgeholt habe und kein Mensch zu hause war und die Kinder alleine im Wald (an der Bundesstraße) unterwegs waren (mit 5).
Das finde ich dann NICHT den richtigen Umgang. Da ist es egal ob die Familie Geringverdiener oder Akademiker sind. Wenn sie sich nicht um die Kinder kümmern und verantwortungslos handeln, ist es für mich def NICHT der richtige Umgang um mein Kind DORTHIN zu lassen.
Lg Reni
Praxis sehr wohl durchführbar..
Antwort von Vio-1 am 23.12.2008, 16:26 Uhr
...denn auch ich, so habe ich auch geschrieben, habe da so meine Grenzen.
Aber davon haben wir ja nicht geredet.
Wenn Einladungen schief gehen und ich habe das Gefühl meine Kinder sind wirklich gefährdet, dann ziehe ich natürlich Konsequenzen.
Aber es ging ja um Einladungen an sich, darum, daß man als Mutter nicht versteht, warum sein Kind eingeladen wird usw.
Und das verstehe ich halt nicht.
Wenn ich eine Familie nicht kenne und meine Tochter wird eingeladen, dann lerne ich die Familie eben kennen.
Dann begleite ich meine Tochter dahin, trinke mit der anderen Mutter evtl. einen Kaffee und dann sehe ich schon, wo ich bin, da vertraue ich meinem Instinkt.
Allerdings kenne ich die Familien aus der Klasse meiner Tochter und von völlig fremden Kindern, ohne irgendeinem Bezug zu uns über Schule, Kiga oder Verein, kam in der Tat bei uns noch keine Einladung.
Liebe Grüße,
Vio
Klasse !!!
Antwort von Vesna am 23.12.2008, 18:00 Uhr
Haste klasse ausgedrückt Vio
@ Dara
Antwort von Vesna am 23.12.2008, 18:10 Uhr
DU willst den Umgang nicht - stimmts ?
Und was machst du in der Pubertät ? Wird dann auch noch der Umgang geregelt ? Ich denke , es tut den Kindern auch gut, zu sehen, wie es in anderen Haushalten zugeht. Da wissen sie dann zu schätzen, was sie bei uns haben..
Und in der 1. Klasse schon von falschem Umgang zu reden... hmmmm finde ich schwierig...
Da fällt mir das Lied ein von Franz-Josef Degenhardt " Spiel nicht mit den Schmuddelkindern".....
http://www.franz-josef-degenhardt.de/disco/titel/lieder/spielnichtmitdenschmuddelkindern.html
Denk mal drüber nach.....
danke vio...
Antwort von schneggal am 23.12.2008, 18:44 Uhr
...und trotzdem schade, dass es scheinbar immer noch Eltern gibt, die so engstirnig denken und mit allen Mitteln über ihr "Eigentum" Kind bestimmen wollen.
Klar, wie Reni das eine Beispiel brachte...irgendwo sind Grenzen, aber selbst da kann man es regulieren und wenn man eine echte Gefahr für das Kind sieht, das andere Kind einfach immer zu sich selbst einladen.
Ich bin echt froh, dass wir in einer derart gemischten Siedlung leben, wo meine Kinder mit wirklich jeder Schicht zusammen treffen kann und so selbst erfahren kann, wie unterschiedlich Menschen sind....und trotzdem sind ja doch die meisten lieb und freundlich, jeder auf seine ganz eigene Art!! Und jeder auf seine Art kennenlernenswert!! Und selbst die schlechten Erfahrungen, die ein Kind dabei vielleicht macht (wie neulich, meine Tochter war 3 Stunden in einer Familie, wo geraucht wird...sie kam heim und meinte "Mama, ich freu mich so, dass ihr nicht raucht....ich mag das nicht!"), sind ein wichtiger Bestandteil seiner Entwicklung...
Ich hoffe für Dara´s Sohn, dass sie sich vielleicht den einen oder anderen Wink hier zu Herzen nimmt!
lg schneggal
Re: @ Dara - wegen Einladungen
Antwort von Sabri am 23.12.2008, 22:46 Uhr
Hallo Vio!
Ich finde deinen Beitrag sehr gut, da steckt so viel Wahrheit drin!
Und noch etwas finde ich wichtig: Du kannst dein Kind am besten schützen, wenn es stark ist. Wenn es sich anschauen kann, wie es bei anderen Familien zugehen kann und sich in kritischen Fällen selber abgrenzen kann. Wenn es sich und seine Bedürfnisse gut kennt, vernünfig entscheiden kann, was es will und was gut für ihm ist. Dann zum Beispiel nicht die ganzen Süßigkeiten aufisst, die da rumliegen, nicht stundenlang Videos schaut, nicht jede vulgäre Sprache übernimmt....
Du bist Vorbild für dein Kind. Trau dir als Vorbild etwas zu und deinem Kind auch.
Gruß, Sabri
Re: @ Vio-1 - Danke für den Beitrag
Antwort von Sylvia G. am 27.12.2008, 7:58 Uhr
Hallo,
besser hätte man es wirklich nicht schreiben können.
Diesen Beitrag sollte man sich wirklich ausdrucken und morgens nach dem Aufstehen durchlesen.
Gruß Sylvia
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