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Geschrieben von Angelina.W am 15.09.2020, 11:12 Uhr

Mann möchte nicht mit zur Geburt

Hallo,

ich bin sehr traurig, weil mein Mann nicht zur Geburt mitgehen will. Er möchte vor der Tür warten ... Ich könnte heulen und weiß nicht, wie ich ihn umstimmen soll / kann. Oder ob das auch gar nicht gut wäre ... Was denkt ihr? brauche Rat.

 
10 Antworten:

Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von April.lis am 15.09.2020, 11:50 Uhr

Wenn er nicht möchte, dann würde ich ihn nicht drängen. Immerhin möchte er vor der Türe warten. Das heißt, er hat "nur" vor der Geburt Angst, Scheu oder sonst was.

Wie wäre es, wenn du eine Freundin, Schwester, Tante, Mutter oder so fragst, ob sie dich begleitet? Wenn das aktuell überhaupt möglich ist.

Zusammengefasst:
Ich würde an deiner Stelle den Partner nicht drängen und ihm Zeit geben. Ohne Druck sind die Chancen, dass er sich ganz spontan umentscheidet größer. Er wäre dir eh keine große Hilfe, wenn er sich in der Geburtssituation total unsicher und unwohl fühlt.

Alles Gute!

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von Meyla am 15.09.2020, 15:06 Uhr

Dann würde ich ihn auch lassen.

Eine Geburt ist nicht für jeden schön. Es gibt ja auch genügend Frauen, die davon nichts wissen wollen und gleich den Kaiserschnitt verlangen. Männern geht es da eben nicht anders.

Ein Mann, der sich unwohl fühlt, ekelt oder umfällt, wird dir auch keine Hilfe sein.

Wir können ja tauschen
Ich würde gerne alleine in Ruhe entbinden, der Papa möchte unbedingt dabei sein. Das darf er natürlich, ist aber nicht meine erste Wahl.... war mir schon bei kind 1 zu anstrengend

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Wie ist es denn andersherum?

Antwort von emilie.d. am 15.09.2020, 17:00 Uhr

Ich hab meinen Mann auch schon ins KH begleiten müssen, einmal bin ich sogar kollabiert. Macht Dein Mann sowas allein? Oder ist er dann froh, wenn ein bekanntes Gesicht dabei ist und er nicht allein da rum liegt und entscheiden muss? Er nicht allein Scgmerzen aushalten muss? Von dem ganzen administrativen Kram mal ganz abgesehen.

Ich wäre stinksauer gewesen, wenn mein Mann mich trotz ausdrücklichem Wunsch im Stich gelassen hätte. Das hätte für mich unsere Beziehung in Frage gestellt.

Red nochmal mit ihm. Wovor er Angst hat, dass Du auch Angst hast, aber ja auch nicht sagen kannst, er soll das mal allein machen.

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von Schniesenase am 15.09.2020, 21:47 Uhr

Hallo Angelina.W,

ich sehe es wie emilie: Wenn Du Deinen Mann bei der Geburt dabei haben möchtest, dann ist es wohl doch an der Zeit, dass er sich ein bisschen mehr damit beschäftigt und versteht, dass er gebraucht wird.

Mein Mann hat eine Blut- und Fäkalienphobie. Er fiel fast in Ohnmacht, als ich ihm eröffnete, dass ich nicht in einem Krankenhaus entbinden möchte und auch nicht kann. Ich hätte da große Angst, dass Dinge gemacht werden, die ich nicht will, wo ich mich doch sicher fühlen müsste. Für mich war das nichts. Außerdem war ich ganz neu in der Stadt, hatte hier noch keine Freundenen, keine Familie usw. Ich hätte das allein machen müssen. Und das, weil ich zu ihm gezogen war, mein voriges, reiches und sozial erfülltes Leben für unsere gemeinsame Zukunft weitgehend aufgegeben hatte. Meiner Meinung nach war es nicht fair, nun nicht auch die ganze Verantwortung für unser Familienprojekt mit zu übernehmen.

Er sah es ein, machte eine Therapie und war mir eine große Unterstützung, zusätzlich zur Hebamme. Für ihn war dieses Erlebnis sehr heilsam. Seine Panik vor Geburt und allem, was damit zusammenhängt, ist seitdem fortgeblasen. Er kann offen mit den Männern darüber sprechen, und auch seine Einschränkungen durch die Phobie sind weniger geworden, durch die Therapie.

Sollst Du später alles, was ihm unangenehm ist, machen? Was ist, wenn Du krank bist? Ich muss sagen, ich bin da ziemlich eisenhart. Ich kenne jemanden, der hat das vollgesch. Baby seiner Frau noch gereicht, als sie mit Magen-Darm und 40° Fieber im Bett lag, unter dem Motto: "Mach mal sauber!" Der Boden war auch versaut, weil das Kind gespuckt hatte. Sie musste es mit hohem Fieber aufwischen. Unvorstellbar! Es würde bei uns brennen, würde mein Mann so etwas je tun.

Geburt ist eine Grenzerfahrung. Da braucht man vertraute Menschen, und der Vater des Kindes ist ein Vertrauter ersten Grades - oder sollte es eigentlich sein.

Es ist auch die Frage, warum er nicht dabei sein will. Was macht ihm vielleicht Angst? Was sind seine Bedenken? Möglicherweise kann man einen Weg finden, es ihm auch leichter zu machen. Ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs (gibt es das aktuell überhaupt?), zur Not auch online, würde über das, was wann bei der Geburt geschieht, aufklären und vielleicht auch Sorgen nehmen, auch bezüglich der Frage, was ER denn da eigentlich machen kann. Da so ganz unvorbereitet mitzugehen, das wäre sicher wirklich harter Tobak.

Diese Fragen zu klären, wäre JETZT ein guter Zeitpunkt. Redet miteinander! Äußere Du Deine Sorgen und Wünsche, gib ihm Raum, seine Bedenken zu nennen. Mach deutlich, dass es Dir wirklich sehr wichtig ist und schaut, ob Ihr, ggf. mit Hilfe einer Hebamme, auch Kompromisslösungen findet.

Mein Mann hat z.B. alles dunkel gemacht und Kerzen angezündet, als die Geburt so richtig losging. Dunkelheit hilft beim Gebären, und zugleich musste er nicht alles so genau sehen. ;-) Er hat die Hebamme versorgt, für Decken, Kissen, Mülltüten etc. gesorgt, ich habe lange an seinem Kragen gehangen, bevor ich mein Kind im Vierfüßlerstand zur Welt brachte. Es war einfach richtig, ihn dabei zu haben. Man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben, aber man muss auch wissen, worauf man sich rein praktisch vorbereiten soll bzw. was man machen kann. Männer möchten aktiv sein, und dafür müssen sie auch wissen, welche Möglichkeiten sie an dieser Stelle haben und wie das Ganze aussehen kann.

Emilie hat das schön beschrieben: Er freut sich doch auch, wenn Du ihn im Krankenhaus unterstützt, wenn er was hat, wenn er bei Krankheit nicht alleingelassen wird. Wenn er Dinge, die ihm schwerfallen, die vielleicht auch schmerzhaft sind, nicht allein bewältigen muss. Das ist doch ein guter Diskussionsansatz.

Falls er sich am Ende dennoch so sehr sträubt, denke vielleicht über eine Doula nach. Die kostet natürlich Geld, aber das kann er dann ja wenigstens ausgeben, für die gute Begleitung der Geburt des Babys mit Dir. ;-)

Alles Gute!

VG Sileick

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von Ruto am 15.09.2020, 22:02 Uhr

Redet unbedingt miteinander. Er, wieso er nicht mit dabei sein will - du, wieso du ihn brauchst. Respektiert die Wünsche des anderen und sucht nach Kompromissen. Kann in deiner Klinik zur Zeit jemand anderes begleiten? (Wäre in meiner bei meiner Geburt im Juli nicht gegangen) Kann sich dein Mann im Kreißsaal so positionieren, dass er nicht direkt zusehen muss, dir aber die Hand halten kann? Oder erst vor die Tür geht, wenn es ihm wirklich zu viel wird? Ich denke, ihn zwingen macht keinen Sinn und ist vielleicht wirklich nicht gut.
Es gibt sicher eine Menge Ansätze, ihr müsst aber darüber reden.

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Eine Doula als Begleitung ist in der Coronazeit nicht möglich .

Antwort von Silke Westerhausen,St.Anna Hospital am 16.09.2020, 11:20 Uhr

owt

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Re: Eine Doula als Begleitung ist in der Coronazeit nicht möglich .

Antwort von Schniesenase am 16.09.2020, 13:32 Uhr

Jammerschade! :-(

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von trischaa am 26.09.2020, 17:32 Uhr

Mein Mann kommt auch nicht mit hinein, das wollen wir alle beide nicht. Ich finds gut, dass er dir das sagt, niemanden was vormacht und sich nicht zu was quält. Man muss doch auch mal bedenken, was das für die Männer eine Erfahrung ist. Es ist eben auch die Entscheidung der Männer, dann akzeptiere das aus auch. Als ihr euch für das Kind entschieden habt, war klar, dass du es gebären wird. Da gibt es nun mal keine Alternative. Dann lass sie aber wenigstens ihn!

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von Kokuznuz am 06.11.2020, 15:06 Uhr

Achja weisste... Ich mag auch nicht mit zur Geburt.
Kann man sich aber nicht immer aussuchen. Klar, wenn es für beide okay ist, dass der Mann nicht mitgeht, soll ers halt lassen, aber ich finde irgendwo kann man sich auch Mal solidarisch zeigen und sein Leid hinten anstellen.

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Re: Mann möchte nicht mit zur Geburt

Antwort von Lockenmaedchen am 04.04.2021, 22:05 Uhr

Sehe ich genauso. Es sich so einfach zu machen und die Frau mit ihren Sorgen, Ängsten, Schmerzen und ihr nicht vertrauten Personen allein lassen... in einer Partnetschaft ist man doch ein Team, oder nicht? Man steht dem anderen zur Seite. Und ein Kind ist, im besten Falle, die Entscheidung von beiden. Dann sollten diesen Weg auch beide zusammen gehen. Von Anfang bis Ende.
Würde mein Partner sich weigern, würde ich unsere Beziehung sehr in Frage stellen. Ich wünsche mir bspw eine Hausgeburt und ich weiß, dass mein Partner nicht mit Blut umgehen kann und auch nicht direkt hinsehen möchte, wie das Baby aus mir heraus kommt. Aber er würde meine Wünsche immer berücksichtigen und sein bestmögliches versuchen. Mir und unserem Kind zuliebe. Da stellt er sich hinten an.

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