Frauengesundheit

Frauengesundheit

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von frustrolle am 17.05.2015, 22:15 Uhr

Kann ich mein Kind richtig beschützen?

Hallo , ich weiß gar nicht ob ich mit meinem Anliegen die richtige Kategorie gefunden habe. Also Folgendes: Ich bin seit 8 Monaten Mama und ich hab ein Problem. Wenn ich mit anderen zusammen bin, und diese die Kleine bespaßen oder tragen etc. und etwas (meines Erachtens ) nicht richtig machen, KANN ICH NICHT REAGIEREN. Ich steh wie betäubt daneben. Ich weiss nicht warum. Mein Mann hat mich deswegen schon einmal ziemlich doof angemacht, weil er das nicht versteht und befürchtet, dass ich die Maus nicht richtig beschützen kann. Ich verstehs ja selbst nicht. Ich liebe die Süße wirklich über alles, aber bringe in solchen Situationen (Baby wurde falsch gehalten, zu wild getobt, abgeknutscht usw. ) kein Wort über die Lippen:-(.

Was könnte ich machen???Und woran liegt das?

LG frustrolle

 
4 Antworten:

Re: Kann ich mein Kind richtig beschützen?

Antwort von Trini am 18.05.2015, 8:36 Uhr

Vielleicht leigt es daran, dass dein Kind gar nicht wirklich in "Gefahr" war, dass dir eine innere Stimme signalisiert hat, dass es dem Kind eigentlich doch gut geht.
Im Fall einer wirklichen Gefahr KÖNNTEST du regieren, da bin ich mir sicher.

Trini

PS: Ich selbst habe damals, als die Jungs klein waren das eine oder andere Mal völlig überreagiert und z.B. meinen Vater ziemlich verletzt. Ich wünschte bis heute, mich hätte damels "etwas" zurück gehalten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich mein Kind richtig beschützen?

Antwort von Miraculus am 18.05.2015, 9:23 Uhr

Hallo,

So pauschal, generell und einfach ist deine Anfrage nicht zu beantworten, weil es so viele Sachen gibt, die man nicht weiß und die je nach Ansicht diskutierbar sind.
Die Frage, die sich mir stellt, ist was du unter gelähmt meinst und wie die potentielle Gefahr letzten Endes aussieht.
In der Regel wächst man mit seinen Aufgaben. Im Umgang mit Kindern ist das ebenso. So ziemlich jeder Mensch hat eigene Vorstellungen, was er mit seinen Kindern macht, was er für gut und richtig hält und was er eben nicht möchte. Du wirst auf viele Situationen stossen, wo du erst hinterher weißt, dass andere Eltern/Menschen nicht so mit deinem Kind umgehen sollen. Viele Sachen muss man innerlich erst bedenken und weiß hinterher was er möchte oder nicht. Gegen neue Inputs spricht nichts. Hinterher ist man halt klüger und ist gewappnet für das nächste mal.
Andererseits, wenn es sich um eine Situation handelt, die lebensgefährlich für dein Kind ist, du aber versteinert daneben stehst, solltest du stark darüber nachdenken, dir Hilfe und Unterstützung zu holen, die dich begleiten aus der passiven Starre raus zu kommen und aktiv zu werden. Ein Beispiel. Wenn dein Kind auf die Straße zuläuft, du nur steif und unbeweglich da stehst, statt zu rufen und hinter her zu rennen, ist das ziemlich kritisch. Das müsstest du schleunigst ändern.

Anders kann es aussehen, wenn ihr Mamas euch trefft und eine Mama möchte mit deinem Kind spielen. Wenn dir die Art und Weise nicht gefällt oder sonst irgendwas missfällt, besteht generell erst mal keine Gefahr. Wenn dein Kind nichts verlauten lässt, dass er was nicht mag, ist es okay, erst mal da zu stehen und zu beobachten.

Du solltest generell dir im Klaren sein, was du möchtest und was nicht, sei es was Essen, Schlafen, Trinken, Struktur, Spielen usw angeht. Also sozusagen eine Art Erziehungskonzept. Wenn du das mit der Zeit modifizierst und anpasst ist das gut und okay. Gehört zum Leben.

Begleitet dich diese passive Starre auch in anderen Bereichen des Lebens?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Du kannst es lernen!

Antwort von Windpferdchen am 18.05.2015, 12:43 Uhr

Huhu,

den Mund aufzumachen, kann man lernen. Das geht aber nur durch regelmäßiges Üben, man muss es immer wieder probieren. Nur Routine gibt irgendwann Sicherheit und nimmt die Angst weg.

Der erste Schritt ist, dass Du besser auf Deine Gefühle achtest. Frage Dich in jeder Alltagssituation mit anderen Menschen: Wie geht es mir eigentlich gerade? Fühlt sich dieses Gespräch gut an? Oft haben wir Frauen ja schon als Mädchen verlernt, ungute Gefühle überhaupt rechtzeitig zu spüren. Und bis wir sie dann bemerken, ist es schon zu spät - und wieder hat man den Mund nicht aufgemacht.

Als Du ein kleines Kind warst, musstest Du offenbar zu oft lieb sein, um nicht den Zorn Deiner Eltern auf Dich zu ziehen. Als Kind ist man ja absolut darauf angewiesen, dass die Eltern einen nicht ablehnen. Die Angst, nicht akzeptiert und geliebt zu werden, hast Du auch heute noch. Aber heute passt sie nicht mehr zu Dir. Fremde Menschen müssen Dich nicht lieb haben oder Dich gut finden - es ist keine Gefahr für Dich, wenn sie es nicht tun. Du kannst die alte Angst aber nur loswerden, wenn Du sie durch eine neue Erfahrung ersetzt: dass Dir nämlich rein gar nichts Schlimmes passiert, wenn Du etwas Unbequemes sagst.

Übe also im Alltag, immer öfter Dinge anzusprechen. Sage zum Beispiel sofort, wenn Dir etwas komisch vorkommt, Du Dich in einer Situation unwohl fühlst, etwas nicht stimmt. Sage es ruhig höflich, so wie es ja Deinem Naturell entspricht: "Also, ich glaube, ich muss dazu etwas sagen!", oder "Ich sehe das anders, ich finde...". Es wird die ersten Male große Überwindung kosten. Und manchmal wird es nicht rechtzeitig klappen, weil die Situation schon wieder vorbei ist, ehe Du reagieren konntest.

Du kannst das natürlich auch in Situationen mit Deinem Kind anwenden: Wie geht es mir gerade, wenn jemand mein Kind anfasst, mit dem Gesicht zu nah an es herangeht oder es hoch nimmt, ohne mich zu fragen? Oder: Wie geht es mir innerlich, wenn ich dazu Ja sage, obwohl ich es eigentlich nicht mag? Wenn es sich ungut anfühlt, sage sofort: "Ich mag es nicht, wenn Fremde meine Tochter anfassen, bitte tun Sie das nicht!" oder "Nein! Nicht hochheben! Das will ich nicht!" Das reicht völlig. Halte es aus, dass Andere Dich dann nicht verstehen oder Dich komisch finden. Wichtig ist allein, dass Deine Grenzen und die Deines Kindes von niemandem überschritten werden!

Dass Du Dich schlecht fühlst, wenn Du bei Deinem Kind Dinge zulässt, die Du gar nicht willst, ist etwas Positives. Denn es zeigt Dir, dass Du dringend an etwas arbeiten musst, das Du bisher vernachlässigt hast. Vermutlich hast Du auch früher schon zu oft den Mund gehalten, aber jetzt, wo Du Mutter bist, spürst Du, dass dies einfach nicht mehr geht. Das ist eine große Chance, Dich weiterzuentwickeln - nicht mehr nur für Dich selbst, sondern vor allem auch für Dein Kind! Es hat das Recht auf eine "Löwenmutter", die gut auf es achtgibt!

Ich habe das alles übrigens auch erst mühsam lernen und üben müssen. Inzwischen ist es für mich aber überhaupt nicht mehr schwer. Im Gegenteil, es macht sogar Spaß, Leute zu überraschen, indem ich Dinge ganz direkt anspreche, womit sie gar nicht gerechnet hätten. Es wird immer leichter, je öfter man es übt.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann ich mein Kind richtig beschützen?

Antwort von Carmar am 28.05.2015, 17:51 Uhr

Ab wann bist du denn wieder handlungsfähig?
Wenn dich jemand in der "betäubten" Situation ansprechen und eine Reaktion von dir verlangen würde, könntest du das oder kannst du dann auch auf "Befehl" nichts machen?
Muss jemand anderes dein Kind aus der Situation retten?
War die Situation wirklich gefährlich?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Frauengesundheit
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.