Geschrieben von sarahT am 22.08.2017, 21:26 Uhr |
Jobveränderung bei Mann
Ihr Lieben,
es geht nicht direkt um die Kinder, aber um unsere Familie und ich möchte mal eure Meinung hören.
Ich stöhne jetzt gleich auf hohem Niveau und das weiß ich auch, aber ich mache mir grad Gedanken.
Mein Mann hat ein Jobangebot. Etwas mehr Geld, eine Meisterstelle (jetzt ist er als Geselle tätig), also das, was er mache wollte nur in einem anderen Bereich. Vergütung und Absicherung super. Kürzere Anfahrt. Unbefristete Stelle. Alteingesessener Betrieb, der hier ziemlich bekannt ist.
Jetzt mein Aber:
Zwei-Schicht System mit einer vier- und einer sechs-Tage-Woche, also mit alle zwei Wochen Samstag arbeiten. Und, was ich noch schlimmer finde, nur 25 Urlaub im Jahr. Beides finde ich grad mit drei Kindern echt ne Ansage. Und wenn ich bedenke, dass ich auch wieder arbeiten möchte und ich auch nicht nur nen paar Stunden arbeiten möchte dann graust es mir davor, wie ich das alles schaffen soll. Ich habe auch nur 30 Tage Urlaub. Aber jetzt kommt der Große in die Schule und wir sind endgültig von Ferien abhängig. Dieser Job hat für ihn ganz viele Vorteile und vor allem eine Perspektive für die Zukunft. Mir bringt er aber keine Entlastung für meinen Arbeitsalltag. Wahrscheinlich eher im Gegenteil. Wobei ich bisher die Kinder auch alleine organisieren musste. Aber da zumindest nicht Samstags. Und mein Mann konnte Urlaubstechnisch auch einige Tage überbrücken. Wie sollen alle Ferienschließzeiten und Brückentage etc abgedeckt werden?
Ach Mensch, ich weiß auch nicht. Eigentlich finde ich es gut, wenn er den Schritt der Veränderung noch mal geht. Aber irgendwie hab ich Bauchschmerzen was die Familiensituation angeht.
Übertreibe ich? Bin ich übersensibel? Muss ich mich einfach zurück nehmen (also noch mehr) solange die Kinder klein sind und auf mehr arbeiten verzichten?
Danke für's Lesen des langen Textes. Falls eine von euch einen Gedankenanstoß für mich hat wäre ich dankbar. Grad drehen sich meine Gedanken.
Im nochmal drüber nachdenken...
Antwort von sarahT am 22.08.2017, 22:37 Uhr
überlege ich, ob es vielleicht auch einfach mein egoistisch-emanzipatorisches Ding ist, weil ich mich durch diesen Job der Möglichkeit beraubt sehe, selbst karrieretechnisch noch was zu machen und das für einige Jahren hinten anstellen müsste. Mal davon abgesehen, ob ich das mit den Kindern überhaupt wollte. Aber die Möglichkeit wäre quasi dahin. Und dass ich es unfair finde, dass es in den Männerberufen immernoch so ist, dass Teilzeitstellen nicht existieren und wir Frauen somit gezwungen werden die Familienarbeit zu übernehmen und ich das nicht frei entscheiden kann.
Ach man. Es tut mir leid, dass ich so wirr schreibe. Es geht mir grad so viel durch den Kopf. Ich danke euch, dass ich es hier lassen darf.
Re: Jobveränderung bei Mann
Antwort von Tina2405 am 23.08.2017, 19:12 Uhr
So, jetzt komme ich auch mal dazu dir zu antworten.
Also ich verstehe deine Gedanken. Und ich denke, es ist auch nicht egoistisch, wenn du dir Gedanken über deine berufliche Entwicklung machst.
Kann dein Mann eventuell was den Urlaub angeht nochmal nach verhandeln. Du sagst, es ist sein bisheriger AG. Dann kennen die ja sicher eure familiäre Situation? Und ehrlich... 25 Tage bei jeden zweiten Samstag arbeiten finde ich auch schon ziemlich wenig.
Sicher wird es hart, wenn du jeden zweiten Samstag alleine mit den Kids bist, aber von den finanziellen Möglichkeiten könnt ihr euch vielleicht auch mal einen schöneren Urlaub leisten. Oder den Kids ein etwas kostspieligeres Hobby bezahlen (wenn sie alt genug sind).
Was denkst du?
Re: Jobveränderung bei Mann
Antwort von MamavonJean9 am 24.08.2017, 7:59 Uhr
Huhu
Erstmal verstehe ich dich sehr und vllt solltet ihr Beiden wirklich nochmal drüber reden.
Hier ist es seid Jahren so ,dass ich mich den Arbeitszeiten meiner besseren Hälfte anpasse, denn ich möchte nicht in der Zeit arbeiten gehen wenn meine Kinder fremdbetreut sind .
Was ist wenn sie krank sind? Aus Angst seinen Job zu verlieren muten viele Eltern ihren kranken Kindern die Kita zu .Auch die Kinder erst nachmittags abholen nachdem man selber super fertig schon von der Arbeit ist ,dann noch einkaufen, putzen und achja noch Zeit mit den geschlauchten Kindern verbringen ..Hochachtung an die Mamis ..
Ich möchte kochen für meine Kinder, mit ihnen Hausaufgaben machen, den Haushalt machen und einfach Zeit für sie haben..
Karriere und Kind ist nicht leicht aber ich sehe es nicht als Abstrich im Gegenteil eher als privilig ..
Das heißt bei uns,dass ich meistens zwei kleinere Jobs ausübe eine Tz und einen Minijob und klar vom Verdienst ist es bei weitem nicht das perfekteste aber für uns reicht es. So bekomme ich persönlich Haushalt, Kinder und arbeiten im Griff..
Mein Sohn ist 12 ein Frühchen und war noch nie in der Hausaufgabenbetreuung, denn ich weiß er wäre nicht so ein guter Schüler wenn er es denn gewesen wäre .
Meine Jobs sind keineswegs langweilig oder aufgrund dessen, dass es Tz stellen sind weniger interessant . Ich leitete eine Kantine und nachts war ich für die Betreuung mehrere größerer Filialen zuständig..
Nun gut nicht jeder kommt mit ein paar Stunden Schlaf gut zurecht ..
Trotz allem denke ich solltet ihr als Paar reden und frag deinen Mann was er möchte oder ob er besser weitersuchen sollte .
Für mich ist Verdienst nicht alles aber ein sicherer Arbeitsplatz ist natürlich heutzutage auch nicht zu verachten..
Können Oma und Opa dich nicht etwas entlassten? Wir haben die Möglichkeit leider nicht aber Vllt du ..Damit du mal durchatmen kannst..
Liebe Grüße und fühl dich gedrückt
Danke ihr Lieben!
Antwort von sarahT am 24.08.2017, 15:04 Uhr
Ich habe mich wieder ein wenig beruhigt und alles noch mal auf mich wirken lassen.
Danke für eure Beiträge. Zur Erklärung:
Es ist ein anderer Arbeitgeber, aber der Chef hat selbst drei Kinder und kennt das also. Für meinen Mann hätte dieser Job eben den Vorteil, dass er nicht mehr selbst die schwere Arbeit machen müsste, sondern ein Team unter sich hätte und er die Werkstattleitung hätte. Genau das wünsche ich mir für ihn, damit sein Rücken eben nicht in 10 Jahren völlig kaputt ist.
Ich habe für mich noch mal geschaut, was mich hat rotieren lassen. Ich bin ein Typ, der sich schlecht auf Veränderungen einlassen kann, zumindest wenn nicht ich sie entschieden oder herbeigeführt habe. Es macht mir einfach Angst. Irrational, aber es ist so. Ich glaube, dass mich dieser Umstand mal wieder eingeholt hat.
Wir kriegen alles hin. Natürlich. Auch wenn die Jahre, bis die Kinder selbstständiger werden, hart werden. Das würden sie aber so oder so. ;)
Eure Kommentare haben mir nachdenken geholfen. Vielen Danke nochmal dafür. Es ist gut, wenn man Input von aussen bekommt.
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