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Geschrieben von ylvabella, 12. SSW am 21.01.2016, 23:01 Uhr

Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Muss hier als "Ausländer" (lebe im UK) mal nachfragen:

Wie oft habt ihr denn Ultraschall? Das hört sich immer an, als ob jeder alle naselang beim Arzt ist und immer in den Bauch geguckt kriegt...

Hier ist Standard 2x Ultraschall. Einmal um die 12. Woche und einmal um die 20/22. Woche.
Ich hatte noch einen "Notfall" Ultraschall in der 7. Woche.

Und das Down-Syndrom-Screening (Nackenfaltenmessung und Bluttest) ist hier Standard und kostet nichts. Weiter unten im Forum hat sich das angehört, als ob man das in Deutschland bezahlen muss?

Die Hebamme sehe ich nicht sehr Häufig. Hier ist es total normal wenn man während der ganzen SS und Geburt nicht einmal einen Arzt sieht. Machen alles die Hebammen. Das fand ich erst komisch aber mittlerweile finde ich es richtig gut, denn die SS wird dadurch "entmedikalisiert".
Wenn es dann doch ein Problem gibt, sieht man halt den Gyn.

Ich war soweit erst einmal bei der Hebamme zum Erstgespräch und Blutentnahme.
Insgesammt habe ich mit ihr etwa 7 Termine als zweitgebährende in dieser SS. Plus ein paar mehr wenn der ET näher rückt.

In Deutschland ist das mehr, oder?

 
5 Antworten:

Re: Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Antwort von Lou_84, 12. SSW am 22.01.2016, 3:38 Uhr

Es ist schon öfter in Deutschland, aber im Normalfall gar nicht soviel: generell sind 3 Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft vorgesehen, sowie eine Kontolluntersuchung alle vier Wochen - geht man erst nach Woche acht zum Arzt zur Bestätigung der Schwangerschaft (was vor der Entwicklung der Frühtests gängig war, und vielen Ärzten/Hebammen so auch lieber wäre), sind das ~9 Termine. Geht man wegen Unsicherheiten, Komplikationen, Ungeduld etc. schon früher hin, machen die Ärzte meist auch schon Ultraschalls - die dann oft für Verwirrung sorgen, da man noch nicht viel sieht. Deswegen haben dann einige Frauen bis zur 12 Woche schon vier oder mehr US hinter sich.
Ein anderer Fall sind Risikoschwangere - diese werden wesentlich engmaschiger untersucht. In Deutschland ist man ab 35 risikoschwanger (in Frankreich und Niederlande z.B. erst ab 39). In diesem Fall werden Maßnahmen zur Feindiagnostik i.d.R. übernommen -als "Normschwangere" muss man selbst zahlen, und es wird einem auch eher davon abgeraten.
Ganz abgesehen davon - im internationalen Vergleich wird man in Deutschland gefühlt schon etwas kränker betrachtet, wenn man Schwanger ist. Meine Mutter hat drei Kinder, das älteste wurde in Deutschland ausgetragen, sie Anfang 20, verschobener Eisprung, ergo Kind "zu klein" - war sofort risikoschwanger. Das nächste kam in Holland zur Welt: unkomplizierte Schwangerschaft mit Hausgeburt. Das dritte dann mit Anfang 30 wieder in Deutschland: eine kleine Blutung vor der 12. Woche -risikoschwanger. Und die Hausgeburt hätten sie ihr am liebsten verboten. Sie sagt, sie hat das Gefühl, mittlerweile ist in Deutschland fast jeder risikoschwanger, und hat die Theorie, dass die Ärzte auch einfach mehr dran verdienen. Ich bin jedenfalls froh, dass mein Arzt die weniger-ist-mehr-Schiene fährt. Trotzdem freu ich mich total auf den nächsten Termin, wenn da alles ok ist, habe ich das 1. Trimester "geschafft"

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Re: Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Antwort von Lilalotti.0 am 22.01.2016, 8:22 Uhr

Ich bin 38 und gelte NICHT als Risikoschwanger

Habe normale 3 US, wie alle anderen

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Re: Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Antwort von Stef12, 12. SSW am 22.01.2016, 8:38 Uhr

Also mein Sohn kam in Australien zur Welt und da ist es relativ ähnlich wie in UK. Mir persönlich war das etwas zu wenig, deshalb habe ich als wir planten schwanger zu werden eine private Versicherung abgeschlossen (leider nicht ganz billig), bei der dann auch regelmäßige Untersuchungen vom Frauenarzt usw. mit dabei waren. Allerdings nicht ganz so oft wie hier. Eine australische Kollegin, die das Standardprogramm hatte, war zum Beispiel nie bei einem Frauenarzt. Für sie war das ganz normal und sie verstand nicht, dass mir ein normaler GP nicht reichte. Trotzdem gab es dort beispielsweise die ganze Nachbetreuung durch eine Hebamme nicht. Stattdessen war der Kinderarzt etwas mehr involviert als hier. Jetzt bin ich mit unserem 2. Kind in Deutschland schwanger und das ist schon intensiver. Ich habe einmal im Monat Ultraschall, alle 4 Wochen Frauenarzt und Hebamme. Ab der 2. Hälfte 14-tägig und gegen Ende wöchentlich. Wahrscheinlich ist das so oft nicht wirklich nötig, aber mir gibt es etwas mehr Sicherheit. Meine Frauenärztin hat sich die Nackenfalte im Ultraschall angesehen und da die bei 0,9 mm lag meinte sie, sie würde keine richtige Nackenfaltenmessung empfehlen, da alles unauffällig ist. In Australien hatte ich sie machen lassen, dafür musste ich aber auch bezahlen.

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Re: Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Antwort von Trice1909, 11. SSW am 22.01.2016, 8:58 Uhr

Huhu

ich hab mal was rausgesucht.

Schwangerenvorsorge
Zeitplan der Untersuchungen

Die Erstuntersuchung mit Feststellung der Schwangerschaft sollte so bald wie möglich nach Ausbleiben der Regelblutung und positivem Schwangerschaftstest stattfinden. Dabei werden erfasst

die Familiengeschichte (Anamnese)
die Eigenanamnese
die Schwangerschaftsanamnese
die Arbeits- und Sozialanamnese
die gynäkologische Untersuchung (einschließlich einer Untersuchung auf genitale Chlamydia trachomatis-Infektion)
das Körpergewicht der Schwangeren
der Blutdruck
Urinwerte (Eiweißgehalt, Zucker oder Sediment; ggf. Bakterien)
Hämoglobingehalt
evtl. Anzahl der Erythrozyten (je nach Hämoglobingehalt)
Bestimmung der Blutgruppen und des Rhesusfaktors, Antikörpersuchtest (ggf. Bestimmung der Spezifität und des Titers)

Die folgenden Untersuchungen finden bis zur 32. SSW alle 4 Wochen statt. Danach wird der Rhythmus auf einen 2-wöchigen Abstand verkürzt. Insgesamt ergeben sich dadurch 10 bis 12 Termine. Es werden dabei jeweils folgende Untersuchungen durchgeführt:

Gewichtsmessung
Blutdruckmessung
Untersuchung des Urins auf Eiweiß- und Zuckergehalt, Sediment und ggf. Bakterien
Bestimmung des Hämoglobingehaltes, Bestimmung der Erythrozyten, wenn der Hämoglobingehalt < 11,2 g/ml ist.
Feststellung des Höhenstandes des Gebärmutterfundus
Kontrolle der Herztöne des Kindes
Feststellung der Lage des Kindes

Ultraschall-Untersuchungen während der Schwangerschaft

Im Verlauf der Schwangerschaft werden drei große Ultraschalluntersuchungen (Ultraschall-Screening) angeboten. Die erste findet zwischen dem Beginn der 9. und dem Ende der 12. SSW (1. Basis-Ultraschalluntersuchung) statt. Die zweite Untersuchung zwischen der 19. und der 22. SSW (2. Basis-Ultraschalluntersuchung optional mit Erweiterung) und die dritte zwischen der 29. und der 32. SSW (3. Basis-Ultraschalluntersuchung). Dieses optionale Ultraschall-Screening dient der Überwachung einer normal verlaufenden Schwangerschaft insbesondere mit dem Ziel, der genauen Bestimmung des Kindsalters, der Kontrolle der Kindsentwicklung, der Suche nach auffälligen Merkmalen des Kindes und dem frühzeitigen Erkennen von Mehrlingsschwangerschaften. Auch die Lage der Plazenta (Mutterkuchen) wird beurteilt.

Aufklärung für die „informierte Entscheidung" der Schwangeren
Im Vorfeld des 1. Ultraschallscreenings wird die Schwangere über Ziele, Inhalte und Grenzen sowie mögliche Folgen des Untersuchungsverfahrens aufgeklärt - in Form einer schriftlichen Patienteninformation und eines ärztlichen Gesprächs. Es ist vorgesehen, dass die Schwangere ein „Recht auf Nichtwissen" hat, auch auf ein Nichtwissen im Hinblick auf einzelne Befunde aus den Ultraschall-Untersuchungen. Bei der Ultraschalluntersuchung könnten sich manchmal Auffälligkeiten zeigen, die eine genauere Abklärung bedürfen und entsprechende Folgeuntersuchungen oder schwierige Entscheidungen notwendig machen. Es ist deshalb wichtig, dass Schwangere vorab über die Vor- und Nachteile des Screenings aufgeklärt werden. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, auf der Grundlage dieser Informationen eine ausgewogene Entscheidung treffen zu können, ob und welche Ultraschall-Untersuchungen sie wahrnehmen möchten. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat hierfür eine Patienteninformation gestaltet, die vor dem 1. Ultraschallscreening über Vorteile, aber auch über unerwünschte Wirkungen und Risiken umfassend informiert. Es wird schwangeren Frauen im Vorfeld der Untersuchung verpflichtend ausgehändigt: http://www.g-ba.de/institution/service/publikationen/merkblaetter/merkblaetter/. Darüber hinaus ist ein Gespräch mit dem Arzt vorgesehen. Auf dieser Basis kann die Schwangere sich entscheiden, welche Ultraschall-Untersuchungen sie wahrnehmen möchte.

Im ersten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann die Schwangere eine Basis-Ultraschalluntersuchung in Anspruch nehmen. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel steht neben der „Basis-Ultraschalluntersuchung" seit dem 1.7.2013 auch eine „erweiterte Basis-Ultraschalluntersuchung" zur Auswahl:

Basis-Ultraschalluntersuchung
Bei dieser Untersuchung werden die Größe von Kopf, Bauch und die Länge des Oberschenkelknochens des Kindes gemessen. Auch die Lage der Plazenta (Mutterkuchen) wird beurteilt. Sitzt diese besonders tief, können bei der weiteren Schwangerschaftsbetreuung und für die Geburt besondere Vorkehrungen nötig werden.
Erweiterte Basis-Ultraschalluntersuchung
Bei dieser Untersuchung werden zusätzlich zu den unter „Basis-Ultraschalluntersuchung" genannten Aspekten auch verschiedene Körperteile genauer untersucht - darunter der Kopf und Hirnkammern, Hals und Rücken, Brustkorb samt Herz, Rumpf samt Magen und Harnblase.

(Ausführliche Beschreibungen zu diesen Untersuchungsverfahren sind auch in der Patienteninformation des GBA nachzulesen: http://www.g-ba.de/institution/service/publikationen/merkblaetter/merkblaetter/)

Der „erweiterte Basis-Ultraschall" wird in der Regel wie auch die „Basis-Ultraschalluntersuchung" vom behandelnden Frauenarzt durchgeführt, wenn er eine entsprechende Wissensprüfung absolviert hat. Ist dies nicht der Fall, wird der behandelnde Frauenarzt an einen entsprechend qualifizierten Kollegen überweisen. Die "erweiterte Ultraschall-Untersuchung" wird seit Januar 2014 von allen Krankenkassen direkt über die kassenärztlichen Vereinigung bezahlt.

Ergeben sich aus dem Screening auffällige Befunde und der behandelnde Arzt entscheidet, dass weitere Ultraschall-Untersuchungen notwendig sind, werden auch diese medizinisch notwendigen Untersuchungen von den Krankenkassen erstattet.
Suchtest auf Antikörper gegen rhesuspositive Zellen

In der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche wird ein erneuter Antikörpersuchtest durchgeführt. Werden bei rhesusnegativen Schwangeren keine Antikörper festgestellt, erhalten diese eine Standarddosis Anti-D-Immunglobulin, um das Kind sicher vor einem Immunangriff durch das mütterliche Blut zu schützen. (Dokumentation im Mutterpass).
Screening auf Schwangerschaftsdiabetes

Zwischen der 24. und der 28. SSW können alle Schwangeren, die nicht bereits einen diagnostizierten, manifesten Diabetes haben, einen Blutzucker-gestützten Suchtest zur Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes, kurz GDM) bekommen. Schwangerschaftsdiabetes ist eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen in Deutschland.
Bei dem Suchtest wird zunächst eine Glukoselösung (mit 50g Glukose) getrunken. Die Schwangere muss bei dem Verfahren nicht nüchtern sein. Eine Stunde nach Einnahme wird der Butzuckerwert bestimmt. Bei auffälligen Blutzuckerwerten (ab 135 mg/dl und bis 200 mg/dl) wird dann zur weiteren Abklärung zeitnah ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) veranlasst. Für diesen Test darf zuvor mindestens acht Stunden keine Nahrung aufgenommen werden.
Merkblatt für Patientinnen „Ich bin schwanger. Warum wird allen Schwangeren ein Test auf Schwangerschaftsdiabetes angeboten?": http://www.g-ba.de/downloads/83-691-284/2012-03-03_Merkblatt%20Schwangerschaftsdiabetes.pdf

In den Mutterschaftsrichtlinien sind auch Untersuchungen und Beratungen von Wöchnerinnen mit eingeschlossen. Ebenso die Verordnung von Medikamenten, Verbands- und Heilmitteln, die Ausstellung von Bescheinigungen sowie des Mutterpasses.

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Re: Wie ist das denn in Deutschland? (Ultrachall, Nackentransparenzmessung)

Antwort von ylvabella, 12. SSW am 22.01.2016, 10:19 Uhr

Ist schon interessant wie wir unterschiedlich ticken. Mich machen mehr Untersuchungen eher nervös als dass sie mich beruhigen.
Wenn mir Blut abgenommen wird und mir dann gesagt wird, dass ich auch auf Hepatitis und Aids getestet werde, wird plötzlich mulmig zumute und ich fange mich an zu fragen, ob ich mir irgendwie diese Krankheiten eingehandelt haben könnte ohne es zu merken. Das ist natürlich total dumm und abwegig. Aber ohne einen Test hätte ich nie darüber nachgedacht.
Als ich das erste mal schwanger war und mir mein Mann sagte, dass ich keinen Frauenarzt sehen werde, hab ich ersteinmal angefangen zu heulen. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen!
Aber hier in GB geht man auch nicht jährlich zur vorsorge. Außer dem Abstrich, der alle drei Jahre gemacht wird (was ich viel zu selten finde...), haben die meisten Frauen hier keine Erfahrung mit internen gynokologischen Untersuchungen. Und wenn ich dann erzähle, dass ich, seit ich 15 bin, einmal jährlich eine komplette gyn. Untersuchung habe, gucken die mich ganz erstaunt an und finden die Vorstellung sehr unangenehm.
Nachdem ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte, bin ich jetzt aber ganz zufrieden das ganze als einen natürlichen Prozess zu betrachten und dem eigenen Körper einfach vertraut.
Wie mein Hausarzt hier sagte, wenn man schwanger ist, ist man nicht krank, daher sieht man auch nur einen Arzt wenn es ein Problem gibt. Seine vier Kinder sind alles zu Hause geboren worden. In unserer Region wird etwa jedes fünfte Kind zu Hause zur Welt gebracht und die derzeitige Empfehlung ist, zweit oder drittgebärenden ohne Komplikationen wärend der SS eine Hausgeburt nahe zu legen, da diese statistisch als sicherer gelten.
Leider gilt das nicht für mich :-( Habe bei der letzten Geburt zuvie Blut verloren und habe ein erhöhtes Risiko für eine atonisch Blutung...
Aber mein erstes Kind war eine Hausgeburt :-)

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