Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Ani.Me am 02.12.2020, 8:31 Uhr

Umgang mit Ungeduld

Hallo!
Schwieriges Thema. Ich hatte weiter unten bei nummerozwos Post bezüglich Schlafens schon einiges geschrieben. Meiner Meinung nach sollte jede Mutter ihren Weg finden. Und es sind wenige Dinge, die „falsch“ sind.
Ich selbst kann das weinen kaum ertragen. Mittlerweile erkenne ich, ob er hochgenommen werden möchte, Hunger hat oder müde ist. So richtiges Schreien hatten wir nur, wenn er übermüdet war und nicht in den Schlaf gefunden hat. Da hilft hier Schnuller, tragen und „white noise“. Ich könnte ihn also nicht schreien lassen. Mir dröhnt der Kopf sobald er laut wird, ich beruhige als erstes den kleinen, dann alles andere. Ging nur 1 mal im Auto nicht. Bei mir ist es so wie schon geschrieben, weint der kleine, tut er mir leid.
Aber, durch meine Arbeit in der Schreiambulanz weiß ich, dass es sehr viele Mütter gibt, die das anders handhaben oder handhaben müssen. Das wichtigste vorab - und das machst du absolut super und richtig - merkt Mutter oder Vater, dass die Geduld am Ende ist, dass die eigenen Kräfte auf sind, Baby sicher (!) ablegen, Bettchen, Wiege, Kinderwagen, im Zweifel auf den Fußboden, da kann nichts passieren, bitte nicht in Wippe, Maxis Cosi oder auf Sofa, wenn Babys so schreien, haben sie eine enorme Anspannung und so können Unfälle passieren. Wenn das Baby sicher abgelegt ist, raus gehen. Durchatmen. Fenster auf. Einen Kaffee kochen. Schokolade essen oder was auch immer einem gut tut. Ich sage den Müttern immer, dass das Baby wahrscheinlich so oder so schreit. Ob auf dem Arm oder allein. Daher macht es für die 5 minuten, die die Eltern durchatmen keinen Unterschied.
Wenn das bei dir nur einzelne Situationen sind, wäre ich absolut entspannt. Das ist ganz normal. Du wirst ihn immer besser kennenlernen, ihr werdet euch immer besser einspielen. Setz dich bitte nicht unter Druck. Allein schon, dass du das so reflektiert sehen und vor allem hier schreiben und damit aussprechen kannst, spricht dafür, dass du alles richtig machst. Wie müssen in solchen Situationen mehr auf uns achten.
Unsere Kinder bringen uns regelmäßig an unsere Grenzen. Mir hilft der Satz, dass uns die kleinen am meisten brauchen, wenn sie es am wenigsten verdienen. Ich habe das heute bei den großen. Manchmal machen sie solchen mist, dass ich merke, dass ich eigentlich schreien und schimpfen will, merke wie echte Wut und ein Stück weit Aggression in mir kocht. Und ich habe es durchaus schon so gemacht, dass ich gesagt habe: So kann ich nicht mit dir reden. Und einfach den Raum verlassen habe. Bei uns waren vor allem Kindergarten und Schule, was die Kids da neues Lernern hatten mich teilweise so perplex gemacht. Auch dass Kleinkinder anderen weh tun - und dann vielleicht sogar noch lachen! Auch der kleine schafft es auch ohne Geschrei, mich zu nerven. Indem er zum Beispiel genau dann die Windel bis über die Ohren voll macht, wenn ich gerade los muss. Oder wenn er frisch gebadet alles voll pinkelt. Oder wenn er auf mich spuckt und ich gerade frisch geduscht bin. Oder oder oder... Manchmal nervt es mich sogar, wenn ich gerade dann durch das stillen gefesselt bin, wenn der mittlere sich weh getan hat und ich ihn zu mir rufen muss, statt zu ihm zu gehen. Aber, das sind meine Probleme ;-) Ich überleg dann kurz, nervt mich, dass ich den kleinen wickeln/umziehen was auch immer muss, oder dass ich zu spät komme. Oder meine Aufgabe nicht zu Ende bringen kann? Das hilft mir enorm, zu entspannen.
Und wenn der kleine in die Brustwarze beißt oder wie du schreibst, Kopf wegzieht und noch angedockt ist, dann spreche ich mit ihm. Man wird denken ich wär verrückt, aber mit hilf es zu sagen: Clemens, das tut mir weh!
Lange rede, kurzer Sinn. Achte weiter auf deine eigenen Gefühle. Frische Luft und tiefes durchatmen hilft dir weiter. Lass es zu genervt und sauer zu sein. Das gehört wirklich dazu und wird mit Sicherheit in irgendeiner Art und Weise immer wieder auftreten. Du bist nicht die einzige, im Gegenteil, wenn wir ehrlich sind, hatte jede Mutter schon mal schreckliche Gedanken. Und es ist gut, dass wir zulassen, diese auch auszusprechen. „Leck mich am ...“ ist da wohl noch ein harmloserer!
Unsere Kinder brauchen unsere Liebe am meisten, wenn sie sie am wenigsten verdienen...

 
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