Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Skippy am 01.12.2020, 19:32 Uhr

Umgang mit Ungeduld

Hallo ihr Lieben,

ich brauche ein paar Tipps, um Geduld im Umgang mit meinem Baby zu wahren. Rational gesehen ist mir absolut bewusst, dass er nichts tut, um mich zu ärgern und zu nerven, dass schreien seine einzige Möglichkeit ist, sich mitzuteilen und er einfach miniklein ist und die Welt noch nicht versteht. Aber wenn er sich dann zum 674. Mal abdockt, mir weh tut und einfach direkt losbrüllt, ihm alles nicht schnell genug gehen kann, er wieder losbrüllt, sich nicht ablegen lässt und - guess what - wieder losbrüllt, denke ich mir manchmal “Ja leck mich doch am Ärmel!!” Als ich nervlich mal ganz zart besaitet war, hab ich auch mal ne Minute den Raum verlassen, um kurz durchzuatmen.

Geht es nur mir so? Breche ich ein Tabu, wenn ich sage, dass der Kleine mir manchmal wirklich auf den - Tschuldigung - Sack geht? was sind eure Tipps, um ruhig zu bleiben ?

 
11 Antworten:

Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von nuknuk. am 01.12.2020, 20:11 Uhr

Jap, diese kleinen, süßen, lieben, nervigen Kackbratzen... Kopfhörer, Lieblingsmusik ganz laut, Baby im Arm halten, schaukeln und sich gepflegt anschreien lassen - das ist mein Mittel, wenn ich "fuck off" denke und "love you" signalisieren will... Kommt zum Glück bisher nur ganz selten vor.

Meine Hebamme hatte aber auch empfohlen, wenn es gar nicht mehr geht, paar Minuten rauszugehen und durchzuatmen. Dafür bin ich aber ein zu großer Kontrollfreak, das kann ich nicht. Aber Flucht nach Innen klappt ganz gut, dann kann ich geduldiger sein.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von rgb am 01.12.2020, 20:14 Uhr

Hach liebes, das wird nicht die einzige situation sein in der du an deine geduöds grenze kommst
Als unsere grösste damals nachts plötzlich immer wach war (nachdem sie 5 monate lang ihre 11h geschlafen hat) habe ich häufig kurz weg müssen. Ich trug sie 1-2h umher auf dem arm oder tragetuch, habe sie hingelegt und 5min später war sie wieder wach und weinte und hörte erst auf als ich sie wieder umher trug... schlaf entzug ist folter! ich ging häufig ins bad und schrie ins handtuch, hatte gedanken die ich nicht aussprechen sollte und musste sie manchmal 10min schreien lassen. Das war eine gewisse Genugtuung mein mann hat in der wut mit der faust die wand bearbeitet (wir waren nervlich am ende nach plötzlichem schlafentzug).

Ich habe über die jahre gelernt damit umzugehen. Heute kann ich einen trotzanfall oder sowas sehr gut überstehen ohne die geduld zu verlieren. Es ist sehr abhängig von meiner verfassung und meiner schlaf mänge aus der ruhe bringt mich aber immer wieder dass sie sich weigern die sch...öne jacke und alles anzuziehen. Ich verstehe das nicht und mag dieses theater 3x täglich oder mehr nicht ausstehen

Ich finde das völlig legitim wenn du mal kurz abstand brauchst oder wütend wirst. Mit dem stillen gibt man schon viel freiheiten auf, man richtet sich sehr nach dem kleinen geschöpf und es fordert einem so oder so, dann dazu noch gewisse schwierigkeiten...das kann einfach zu viel werden.

Es wird noch lustiger

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Memoria1007 am 01.12.2020, 20:18 Uhr

Es ist sicherlich nicht einfach, mit jemandem in Kommunikation zu treten, der eine andere Sprache spricht. Zunächst einmal zur Beruhigung: Es ist vollkommen normal, auch mal angespannt zu sein, und eigentlich ist es wie bei uns auch. Du sagst, dass du mal raus gegangen bist, um durchzuatmen. Genau das brauchen die Babys auch mal, außer, dass die unbeweglich sind. Wenn er also an der Brust und sonst viel zu viel meckert, dann klemme ich ein Schmusetuch unter seinen Arm, nehme ihn ganz eng an mich auf den Arm und hoppel leicht auf dem Gymnastikball mit ihm. Da kommt der richtig runter und kann entspannen. Ich drehe seinen kleinen Körper dabei auch ganz nah zu mir und die Wärme am Bauch hilft auch gegen eventuelles Bauchweh.. die Bewegung entspannt den Darm auch. Wenn es nicht der Darm sein sollte, dann ist es meine Nähe, die ihn sofort beruhigt. Das Wippeln macht es mir selbst angenehmer als wenn ich durch die Wohnung spaziere (da sehe ich nur den liegengebliebenen Haushalt, der mich kirre macht ) also gerade hoppel ich in genau so einer Situation und mein Kleiner ist jetzt echt zufrieden, obwohl gerade noch gefühlt stundenlang an der Brust geschrien, angedockt, geschrien und losgelassen wurde ein kleiner Lauttipp, der auch manchmal beruhigt: langes Summen während er mit dem Kopf an meinem ist das liebt er. Meine 3-Jährige summt schon immer mit und wenn das nix bringt, dann holt sie mittlerweile automatisch den Gymnastikball liebe Grüße und locker bleiben... auch diese Zeiten gehen vorbei

Ps.: meiner ist jetzt ruhig eingenickt.. daran war vor 5 min niemals zu denken.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Memoria1007 am 01.12.2020, 20:23 Uhr

Ach ja und: ich habe das wütende innerliche Fluchen über meinen Ehemann in diesen Situationen vergessen. Er arbeitet mir zu lange und wenn er kommt, dann muss er nur den schlafenden Kleinen auf seinem Körper halten: das ist einfach Luxus! Währenddessen manage ich das Abendritual der Älteren, die nie Bock hat mit Papa einzuschlafen...am Ende bin ich Knock-out und er hat vom Wahnsinn nix mitbekommen.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Prinzessin1216 am 01.12.2020, 21:40 Uhr

Das hätte mein Beitrag beim ersten Kind sein können. Heute weiß ich: die Zeit jetzt muss man genießen. 3jährige sind noch viel anstrengender bei mir ist mein Geduldsfaden definitiv auch vom Schlaf abhängig und vom Pensum, dass ich auf der Arbeit erfüllen muss. Ich kann mich an Situationen erinnern sagen wir mal so... Gott sei Dank hatte mein Mann noch alle Nerven beisammen. Die Zeit jetzt muss man aufsaugen und genießen. Es hilft einen, sie später nicht aus dem Fenster zu schmeißen (überspitzt dargestellt).
Tief durchatmen und immer denken: du hast mich viel Arbeit und Schmerzen gekostet. Ich werde dich immer lieben.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Prinzessin1216 am 01.12.2020, 22:06 Uhr

Das hätte mein Beitrag beim ersten Kind sein können. Heute weiß ich: die Zeit jetzt muss man genießen. 3jährige sind noch viel anstrengender bei mir ist mein Geduldsfaden definitiv auch vom Schlaf abhängig und vom Pensum, dass ich auf der Arbeit erfüllen muss. Ich kann mich an Situationen erinnern sagen wir mal so... Gott sei Dank hatte mein Mann noch alle Nerven beisammen. Die Zeit jetzt muss man aufsaugen und genießen. Es hilft einen, sie später nicht aus dem Fenster zu schmeißen (überspitzt dargestellt).
Tief durchatmen und immer denken: du hast mich viel Arbeit und Schmerzen gekostet. Ich werde dich immer lieben.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Janisbaby am 01.12.2020, 22:07 Uhr

Ich kenne das auch, bei der ersten bin ich tatsächlich auch mal einige Minuten aus dem Raum gegangen um mich zu sammeln, das ist einfach das beste was du tun kannst Inzwischen ist das Geschrei (das jetzige Baby schreit wirklich laut, viel und aggressiv irgendwie) nicht mehr so nervtötend, keine Ahnung woran das liegt, aber es macht mich weniger aggressiv, wenn er mir stundenlang in voller Lautstärke ins Ohr brüllt, ich brauch mir nur das gesichtchen anzugucken und habe Mitleid... leider kann ich dir nicht sagen, wie ich den Punkt erreicht hab ich Summe für ihn und mich ganz gerne, das beruhigt zumindest mich Fernseher anmachen hab ich mal gehört zur Ablenkung, aber ich hör ja den Fernseher dann gar nicht
Also, schlafentzug und Lärm sind wirklich harte Geschütze und mal den Raum zu verlassen um sich zu sammeln, ist kein Versagen und für dein Baby auch kein Stück schädlich, sondern es sind die ersten Male in denen du für dein Baby die richtige Entscheidung triffst um es ja im Endeffekt zu schützen. Was bei den Müttern passiert, die das nicht schaffen haben wir alle schonmal gehört und jeder der schonmal eine Nacht wach mit schreiendem Baby auf dem Arm verbracht hat, kann sich in etwa vorstellen, dass es passieren kann, dass man eben einfach nicht mehr kann.. ich schenke jeder jungen Mama in meinem Umfeld meine Telefonnummer für 24h am Tag als Notruf jederzeit sozusagen, die können mich anrufen und ich komme, nehme das Baby und gehe spazieren und Mami kann eine Pause machen, weil eben das wichtigste ist, nicht zu versuchen es auszuhalten, wenn es nicht auszuhalten ist, sondern Wege zu finden, sich selbst wieder auf null zu stellen...
den hast du gefunden und das ist super, bleib dabei, es kommen auch wieder andere Zeiten

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Chryssi_ am 01.12.2020, 23:54 Uhr

Ich fühle mich auch oft genauso.

Das Schreien zulassen kann ich nicht, deswegen versuche ich oft den Grund ausfindig zu machen. Ich fürchte es gibt nicht den einen Grund oder er wechselt. Zum Beispiel ist er heute Abend seit 19 Uhr wach und hat ununterbrochen Hunger bzw schreit. Müde ist er inzwischen auch, aber kommt nicht zur Ruhe. Wir drehen uns oftmals im Kreis und er ist irgendwann wieder hungrig weil er lange wach ist. Den Grund zu suchen hilft jedenfalls nicht.

Ich würde auch gerne souverän damit umgehen können. Bisher klappt das noch nicht.

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Ani.Me am 02.12.2020, 8:31 Uhr

Hallo!
Schwieriges Thema. Ich hatte weiter unten bei nummerozwos Post bezüglich Schlafens schon einiges geschrieben. Meiner Meinung nach sollte jede Mutter ihren Weg finden. Und es sind wenige Dinge, die „falsch“ sind.
Ich selbst kann das weinen kaum ertragen. Mittlerweile erkenne ich, ob er hochgenommen werden möchte, Hunger hat oder müde ist. So richtiges Schreien hatten wir nur, wenn er übermüdet war und nicht in den Schlaf gefunden hat. Da hilft hier Schnuller, tragen und „white noise“. Ich könnte ihn also nicht schreien lassen. Mir dröhnt der Kopf sobald er laut wird, ich beruhige als erstes den kleinen, dann alles andere. Ging nur 1 mal im Auto nicht. Bei mir ist es so wie schon geschrieben, weint der kleine, tut er mir leid.
Aber, durch meine Arbeit in der Schreiambulanz weiß ich, dass es sehr viele Mütter gibt, die das anders handhaben oder handhaben müssen. Das wichtigste vorab - und das machst du absolut super und richtig - merkt Mutter oder Vater, dass die Geduld am Ende ist, dass die eigenen Kräfte auf sind, Baby sicher (!) ablegen, Bettchen, Wiege, Kinderwagen, im Zweifel auf den Fußboden, da kann nichts passieren, bitte nicht in Wippe, Maxis Cosi oder auf Sofa, wenn Babys so schreien, haben sie eine enorme Anspannung und so können Unfälle passieren. Wenn das Baby sicher abgelegt ist, raus gehen. Durchatmen. Fenster auf. Einen Kaffee kochen. Schokolade essen oder was auch immer einem gut tut. Ich sage den Müttern immer, dass das Baby wahrscheinlich so oder so schreit. Ob auf dem Arm oder allein. Daher macht es für die 5 minuten, die die Eltern durchatmen keinen Unterschied.
Wenn das bei dir nur einzelne Situationen sind, wäre ich absolut entspannt. Das ist ganz normal. Du wirst ihn immer besser kennenlernen, ihr werdet euch immer besser einspielen. Setz dich bitte nicht unter Druck. Allein schon, dass du das so reflektiert sehen und vor allem hier schreiben und damit aussprechen kannst, spricht dafür, dass du alles richtig machst. Wie müssen in solchen Situationen mehr auf uns achten.
Unsere Kinder bringen uns regelmäßig an unsere Grenzen. Mir hilft der Satz, dass uns die kleinen am meisten brauchen, wenn sie es am wenigsten verdienen. Ich habe das heute bei den großen. Manchmal machen sie solchen mist, dass ich merke, dass ich eigentlich schreien und schimpfen will, merke wie echte Wut und ein Stück weit Aggression in mir kocht. Und ich habe es durchaus schon so gemacht, dass ich gesagt habe: So kann ich nicht mit dir reden. Und einfach den Raum verlassen habe. Bei uns waren vor allem Kindergarten und Schule, was die Kids da neues Lernern hatten mich teilweise so perplex gemacht. Auch dass Kleinkinder anderen weh tun - und dann vielleicht sogar noch lachen! Auch der kleine schafft es auch ohne Geschrei, mich zu nerven. Indem er zum Beispiel genau dann die Windel bis über die Ohren voll macht, wenn ich gerade los muss. Oder wenn er frisch gebadet alles voll pinkelt. Oder wenn er auf mich spuckt und ich gerade frisch geduscht bin. Oder oder oder... Manchmal nervt es mich sogar, wenn ich gerade dann durch das stillen gefesselt bin, wenn der mittlere sich weh getan hat und ich ihn zu mir rufen muss, statt zu ihm zu gehen. Aber, das sind meine Probleme ;-) Ich überleg dann kurz, nervt mich, dass ich den kleinen wickeln/umziehen was auch immer muss, oder dass ich zu spät komme. Oder meine Aufgabe nicht zu Ende bringen kann? Das hilft mir enorm, zu entspannen.
Und wenn der kleine in die Brustwarze beißt oder wie du schreibst, Kopf wegzieht und noch angedockt ist, dann spreche ich mit ihm. Man wird denken ich wär verrückt, aber mit hilf es zu sagen: Clemens, das tut mir weh!
Lange rede, kurzer Sinn. Achte weiter auf deine eigenen Gefühle. Frische Luft und tiefes durchatmen hilft dir weiter. Lass es zu genervt und sauer zu sein. Das gehört wirklich dazu und wird mit Sicherheit in irgendeiner Art und Weise immer wieder auftreten. Du bist nicht die einzige, im Gegenteil, wenn wir ehrlich sind, hatte jede Mutter schon mal schreckliche Gedanken. Und es ist gut, dass wir zulassen, diese auch auszusprechen. „Leck mich am ...“ ist da wohl noch ein harmloserer!
Unsere Kinder brauchen unsere Liebe am meisten, wenn sie sie am wenigsten verdienen...

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Cemi am 02.12.2020, 13:42 Uhr

Im Moment hab ich das eher mit den Zwillingen (2jahre) ich bin froh wenn die mittags im Bett sind und ab 17:30 freue ich mich schon wenn die Abends endlich schlafen gehen.
Eine von den großen ist immer extrem laut und ärgert die Zwillinge gerne, dann schreien die noch mehr als ohne hin schon im Moment.
Und wenn sie dann mal ein Wochenende bei Oma und Opa ist freue ich mich oft.
Die große ( bald 12 ) zu der muss ich ja wohl nichts sagen.
Ihr seht solche Situationen werden öfter kommen im Leben

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Re: Umgang mit Ungeduld

Antwort von Cemi am 02.12.2020, 13:59 Uhr

Kann das nur bestätigen das ein Kind grade dann liebe Brauch wenn es das nicht verdient hat. Das nimmt den ganzen Druck und Stress ab. Einfach mal alles liegen lassen Kind auf’n arm fest drücken und sagen wie sehr du es liebst. Ein Tipp wenn die Kinder dann etwas größer sind.

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