Geschrieben von Tilli_2021 am 09.08.2021, 17:19 Uhr |
Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Hallo ihr Lieben,
ich hab nach langem Überlegen entschieden hier meine Leidensgeschichte zu teilen. Zum einen, um es mir von der Seele zu schreiben, aber auch, weil man darüber wenig Erfahrungsberichte findet und es vielleicht nachfolgende Leidensgenossinen interessiert.
Nach der Geburt hab ich schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich hatte typisch Senkungsbeschwerden (Fremdkörpergefühl, Blasenschwäche). Meine Gynäkologin meinte jedoch es wäre alles normal und ich solle einfach Beckenbodentraining machen. Als es nicht besser wurde nach dem Wochenbett, trotz täglichem Training, war ich wieder bei ihr zur Abschlussuntersuchung. Auch hier meinte sie, das alles okay ist. Ein Rezept für Physiotherapie wollte sie mir nicht ausstellen, also habe ich privat Physiotherapie bezahlt, und neben einem Rückbildungskurs noch einen Beckenbodenkurs gemacht. Hat alles nichts geholfen. Jetzt, vier Monate nach der Geburt war ich bei einem Urogynäkologen zur Untersuchung. Da wurde festgestellt, dass ich einen Beckenbodenabriss habe (vermutlich durch die Zangengeburt) und eine Scheidensenkung. Er meinte, das sei gar nicht so selten, aber die meisten Frauen würden erst viele Jahre später in Behandlung kommen, wenn es schon fast zu spät ist. Ich bekomme jetzt Medikamente, eine Pessartherapie und endlich die Physiotherapie auf Rezept. Meine Heilungschancen hat er so bei 70 Prozent eingeordnet. Allerdings hat er auch sehr klar gemacht, dass ein Abriss nicht reversibel ist und ich da ein Leben lang drauf achten muss. Mit der Therapie werde ich aber wieder alles machen können: Tragen, Joggen, Trampolin…
Mein Rat an Euch ist: wenn ihr das Gefühl habt, irgendwas stimmt nicht, dann lasst es bei einem Spezialisten abklären. Gebt Euch nicht zufrieden mit „so ist das eben nach einer Geburt“. Falls jemand Fragen hat dazu, kann er mir gerne schreiben. Viele Grüße
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von Goldiebee am 09.08.2021, 20:34 Uhr
Guten Abend
Das hört sich echt super unangenehm an, du Arme :-( da hast du ja echt was aufzuarbeiten, das tut mir sehr leid für dich :-( sehr mutig, so offen darüber zu schreiben und andere Mamas zu ermutigen, genau in sich hineinzuhorchen!
Fühl dich ganz feste gedrückt, du machst das großartig!! Alles Liebe und Gute für die Heilung
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von Tinkerbell am 09.08.2021, 23:53 Uhr
Hey das tut mir sehr leid für dich
Es ist aber gut das du darüber schreibst.
Ich habe noch nie was davon gehört. Darf ich fragen was für Symptome/ Beschwerden du dadurch hast?
Ich habe immer noch Probleme mit dem Wasserlassen und es wird auch von allen Seiten gesagt das es noch von der Geburt ist.
Kann natürlich auch sein
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von Tilli_2021 am 10.08.2021, 12:56 Uhr
Eigentlich hab ich gar nicht so viele Beschwerden. Ein leichtes Fremdkörpergefühl in der Scheide, wenn ich länger laufe und eine leichte Blasenschwäche bei Belastung. Aber ich hab mich dadurch schon eingeschränkt und unwohl gefühlt.
Was meinst Du mit Probleme beim Wasserlassen? Ich würde das vielleicht noch zwei bis drei Monate beobachten, aber dann auch irgendwann abklären lassen, wenn es nicht besser wird.
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von Tinkerbell am 10.08.2021, 14:04 Uhr
Ja ist schwierig zu beschreiben es kommt schwallartig raus und ich habe auch immer noch eine leichte Blasenschwäche bei Belastung.
Ja ich warte auch noch ein wenig ob es sich noch bessert.
Gut das du es hast abklären lassen und jetzt Hilfe bekommst
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von -Juli- am 15.02.2024, 12:46 Uhr
Darf ich fragen wie’s dir inzwischen geht? Mir geht es im Moment genauso und die Geburt ist jetzt ein halbes Jahr her.
Re: Scheidensenkung nach Beckenbodenabriss
Antwort von Tilli_2021 am 15.02.2024, 16:19 Uhr
Es ist viel besser geworden. Wenn Du fragen hast, schreib mir gerne privat. Viele Grüße :)