März 2021 Mamis

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Geschrieben von Gramuselchen, 31. SSW am 23.12.2020, 14:17 Uhr

Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Hallo ihr Lieben,

ich bin auf der Suche nach Austausch.
Es geht um das Setzen von persönlichen Grenzen.
Es ergab sich eine Situation, die mich schon seit ein paar Tagen beschäftigt.
Kurz vorab auf meiner Seite der Familie ist es das erste Kind, was bald geboren wird.
Meine Mutter wird also das erste Mal Oma. Nun ist es so, dass sie sich natürlich sehr freut und total aufgeregt ist. Das ist ja auch schön und freut mich.
Allerdings gibt es immer wieder Situationen, bei denen ich mich einfach nicht wohl fühle oder ich das Gefühl habe, genervt zu sein.
Neben täglichem Kontakt ihrerseits, was mich auch irgendwie nervt spricht sie oft von ihrer „Murmelmaus“. Ebenfalls fasst sie jedes Mal, wenn wir uns sehen mehrmals an meinen Bauch.
Vor ein paar Tagen fasste sie wieder an meinen Bauch und fragte: „Na, wie geht es unserer kleinen Murmelmaus, ist sie schön frech?“
Grundsätzlich stellt das ja irgendwie kein Problem dar und mein Mann sagte nur, ich sollte das nicht so eng sehen, sie wird das erste Mal Oma und freut sich einfach nur.
Ich frage mich aber, warum ich mich in dieser Situation so unwohl gefühlt habe und sie damit scheinbar eine Grenze von mir überschritten hat.
Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich mich halt unwohl gefühlt habe. Versteht ihr, wie ich das meine?
Ich habe nichts gesagt, weil ich ihr nicht vor den Kopf stoßen möchte, oder ihr die Freude nehmen möchte. Aber ich weiß auch nicht, ob es okay ist, Grenzen zu spüren und zu setzen. Habe jedoch auch Angst, dass es noch schlimmer wird, wenn das Baby geboren ist.
Kennt sowas eine von euch? Wie geht ihr mit solchen Situationen um, bei denen ihr das Gefühl habt, dass jemand eure persönlichen Grenzen überschreitet? Sind meine Grenzen vielleicht zu „doll“?

Ich würde mich sooo freuen, wenn hier vielleicht die ein oder andere dabei ist, die Tipps oder ähnliche Situationen kennt! Denn irgendwie weiß ich gerade nicht so genau, mit wem ich mich im privaten Umfeld darüber austauschen mag.

Viele Grüße und hoffentlich einen nicht ganz so regnerischen Tag!

 
9 Antworten:

Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von Suomi am 23.12.2020, 14:36 Uhr

Tipps habe ich leider keine.

Aber ich kenne die Situation nur eben mit meiner Schwiegermutter. Für sie ist es das erste Enkelkind und ziemlich sicher wird es auch das Einzige bleiben.

Wenn wir bei ihr sind fasst sie auch immer an den Bauch und will unbedingt das die Kleine sich im Bauch bewegt. Ich mag es auch nicht ungefragt angefasst zu werden. Bisher habe ich auch nichts gesagt, weil wir sie aktuell eh nur alle 1 bis 2 Wochen sehen.

Allerdings befürchte ich, dass es nach der Geburt schlimmer wird

Wahrscheinlich sollten wir beide unsere Grenzen da doch offen kommunizieren.

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von hille2020, 30. SSW am 23.12.2020, 15:17 Uhr

Hi. Ich kenne das Gefühl sehr gut. Es ist meine dritte Schwangerschaft aber trotzdem finde ich es immer noch sehr unangenehm wenn ich an meinen Bauch gefasst werde oder mir ständig erklärt wird was ich darf und nicht. Ich habe mit meiner Mutter vor einiger Zeit ein sehr langes Gespräch geführt und ihr erklärt das es sich nicht immer schön anfühlt wenn man "angetascht" wird.... Habe ihr auch gesagt das sie mir gerne Tipps geben darf aber im Rahmen und nicht aufdringlich sein soll.... Am Anfang war sie etwas Gekränkt aber sie hat es verstanden und seit dem ist es sehr entspannt zwischen uns. Vielleicht solltest du auch mit deiner Mutter das Gespräch suchen? Damit es für dich einfacher ist. Wenn man nichts sagt kann man die Situation nicht ändern.... Alles gute und stark bleiben. Lg

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von Nenja, 29. SSW am 23.12.2020, 15:18 Uhr

Liebe Gramuselchen,

Bei mir ist es ebenfalls die erste Schwangerschaft und sowohl meine Eltern aus auch die Eltern meines Freundes werden zum ersten Mal Großeltern. Und es gab schon einige Diskussionen mit meiner als auch mit seiner Familie was Wohnort, Name des Kindes usw. anging.
Normalerweise bin ich jemand der viel nachgibt um den Frieden zu bewahren und oft zweimal überlegt, "nein" zu sagen. Aber seit ich schwanger bin, sage ich jedem Klipp und klar, wo meine Grenzen sind und habe den Familien gesagt, dass sie zwar eine beratende Funktion haben, aber mein Partner und ich die Dinge entscheiden. Und das hat das ein oder andere Familienmitglied zwar vor den Kopf gestoßen, aber im Nachhinein haben sie gemerkt, dass wir sehr gut alleine zu Recht kommen, selbstständig sind und wissen was wir wollen. Seitdem klappt es wunderbar und ich muss gar nicht allzu viel mehr sagen, wenn ich etwas nicht möchte das war am Anfang, zugegeben, anstrengend, aber es hat sich im Nachhinein gelohnt!

Wenn du also was nicht magst, dich unwohl fühlst, sag es am besten offen heraus. Du kannst es nie allen Recht machen, weil jeder Mensch andere Vorstellungen hat, was richtig ist. Und am besten übst du das mit dieser Grenze des Bauchstreichelns und guckst wie deine Mutter reagiert. Vielleicht nimmt sie es dir auch überhaupt nicht übel Denn es kommen in Zukunft bestimmt noch andere Dinge, wo du dich nicht mit wohlfühlst und dann weißt du schon einmal wie sie darauf reagiert, dass du deine Grenzen klar formulierst.

Liebe Grüße und viel Erfolg

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von LauraMarie2 am 23.12.2020, 15:36 Uhr

Hallöchen

Das ist vollkommen nachvollziehbar und verständlich was du meinst.

Jede Frau ist da anders.
Eine Freundin von mir hat jedes Mal und jedem angeboten an ihrem Bauch zu fühlen. Das mochte sie sehr gerne.

Wenn es dir allerdings unangenehm ist, dann wird deine Mutter es mit Sicherheit verstehen und akzeptieren.

Da ist überhaupt nichts verwerfliches dabei zu sagen "Mutti, es ist wunderbar, dass du dich auf die Kleine freust, es gibt mir ein schönes Gefühl zu wissen, dass es dir, genau wie uns viel bedeutet, allerdings ist mein körperliches Empfinden momentan etwas unangenehm, wenn ich am Bauch angefasst werde."

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von Pflaume, 30. SSW am 23.12.2020, 18:04 Uhr

Das kann ich gut verstehen und gerade bei der eigenen Mutter ist es schwierig etwas zu sagen. Wenn Du aber Dein Unwohlsein nicht äußerst, wird es sich in Dir anstauen und eines Tages wirst Du explodieren. Das kann dann sehr unschön werden, denn Deine Mutter ahnt ja nichts und wird dann sehr verletzt sein.
Vielleicht kannst Du für Dich noch besser erforschen, was genau Dir eigentlich so unangenehm ist. Fühlst Du Dich bevormundet? Schlummert da ein alter Konflikt? Ist Dir das Anfassen unangenehm wegen Corona? Sind es die Schwangerschaftshormone? Oder noch was anderes? Wenn Du den Hintergrund kennst, kannst Du ihn auch Deiner Mutter erklären. Hilfreich ist es auch, wenn Du vorher für Dich überlegst, was Du statt dessen möchtest.

Was man sich vielleicht nicht so klar macht: Das erste Enkelkind ist für die Großeltern eigentlich genauso eine große Sache, wie für Dich das erste Kind. Auch bei ihnen läuft da hormonell einiges ab. Schließlich zeigt sich am Enkelkind, dass die Großeltern nicht nur selbst Nachwuchs gezeugt haben, sondern dieser auch fertil ist. Das heißt, die ganze Mühe der Aufzucht hat sich gelohnt. Die Gene werden weiter gereicht. Da läuft ein biologisches Programm im Hirn ab, dass die Großeltern gelinde gesagt teilweise zu merkwürdigem Verhalten treibt .

Du kannst Dir sicher sein, dass das noch schlimmer wird, wenn das Kind auf der Welt ist (merkwürdige Geschenke, noch merkwürdige Kosenamen, ungesundes Essen aber hey, haben wir das nicht früher auch genossen, wenn wir bei Oma und Opa waren?) Solange Ihr im Gespräch bleibt, muss das keine Katastrophe werden. Man kann seine Grenzen auch freundlich oder gar humorvoll vertreten.

Viele Grüße von der Pfaume

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von Gramuselchen, 31. SSW am 23.12.2020, 18:05 Uhr

Ihr seid so lieb, vielen Dank für Eure Tipps und auch einfach Erfahrungen.
Ich werde es ihr in einem ruhigen Moment einfach sagen. Denn wie ihr ja auch schreibt, wenn ich es immer nur schlucke ist weder mir noch ihr geholfen und sie kann ja auch nicht darauf eingehen und es ändern, wenn sie es nicht weiß.
Ich hatte nur das Gefühl das mein Empfinden und Grenzen einfach nicht angebracht sein könnten. Da es bisher irgendwie immer so abgetan wurde. Aber letztendlich weiß nur ich, wie ich in solchen Situationen empfinde und aus irgendeinem Grund ist es eben nicht angenehm für mich. Das muss ich akzeptieren und auch meine Mama oder andere Außenstehende.
Das heißt ja auch nicht, dass ich sie weniger brauche / lieb habe oder ihr die Freude nicht gönne.
Vielen Dank für Eure Antworten. Das hat mir sehr geholfen!
Ich wünsche Euch ganz ruhige, besinnliche Feiertage mit Euren Liebsten.

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von Polly88 am 23.12.2020, 18:07 Uhr

Ich kann dich gut verstehen. Aber, wenn du keine Grenzen setzt, wird es kein anderer für dich tun. Du wirst dich jedes Mal aufs Neue ärgern und tust dir am Ende des Tages selbst keinen Gefallen damit. Ich achte immer auf meine Wortwahl, ich habe es viele Jahre immer versucht allen recht zu machen, immer für alle da zu sein, allen immer eine Freude zu machen. Am Ende bin ich in einer Therapie gelandet weil ich mich selbst vergessen hatte. Wenn du nicht auf dich aufpasst, dann tut es keiner für dich. Die Liebe zu uns selbst sollte immer etwas größer sein als die Liebe zu anderen. Denn du kannst nur gesund und glücklich und für andere da sein wenn es dir selbst gut geht und du gut auf dich achtest.
Der Ton macht die Musik, man muss nicht fies werden aber man kann das Gespräch suchen und erklären das man zur Zeit etwas sensibel ist und da Bauch tätscheln nicht so gerne mag. Für meine Eltern ist es auch das erste Enkelkind und meine Eltern sind wirklich richtig nervig. Sie meinen es gut mit ihren RatSCHLÄGEN und verstehen nicht dass ich erwachsen bin, auf eigenen Beinen stehe und meine eigenen Entscheidungen treffe. Es war ein langer Kampf ihnen das zu vermitteln. Denn sie haben viele Ängste in sich, spüren überall Gefahren und sind der Meinung mir ständig sagen zu müssen was ich zu tun und zu lassen habe weil sie es so gut mit mir meinen. Ich habe in der Therapie angefangen meine Grenzen zu setzen und meine Meinung zu vertreten. Ich habe meiner Mutter ganz klar gesagt dass jede Mutter das beste für ihr Kind möchte. Sie hat mich nach besten Wissen und gewissen großgezogen und das werde ich mit meiner Tochter genauso machen. Ihre Aufgabe war es ihre eigenen Kinder groß zu ziehen und meine Aufgabe ist es meine Kinder groß zu ziehen. Sie darf gerne die beste Oma sein aber Entscheidungen die das Kind betreffen werden mein Mann und ich fällen.
Meine Freundin hingegen hat diese Grenzen nie gesetzt und hat nun den Salat. Ihre Mutter nervt sie, ihre Schwiegermutter nervt sie. Sie darf sich ständig anhören was sie alles falsch gemacht hat das ihr Baby so klein ist, was sie anders machen soll, denn damals, (vor 30 Jahren), wurde dies ja noch so und so gemacht. Von jeder Seite wird ab ihr gerüttelt und geschüttelt und jeder weis es besser als sie selbst wie sie mit ihrem Kind umzugehen hat.
Nutz die Zeit solange das Baby noch nicht da ist damit du einfach später deine Ruhe hast. Eine Stunde Gespräch können dir viele Jahre Ruhe bringen..

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von mel_xder am 24.12.2020, 0:14 Uhr

Ich kenne die Situation nicht direkt so, aber ähnlich mit meiner Schwiegermutter. Als meine Tochter damals unterwegs war (bei jeweils beiden Seiten das erste Enkelkind) wurden schon Vorstellungen gemacht, darüber wie mit meinem Kind umgegangen wird. Sie hat mir vorgeschrieben was ich ja tun soll und was nicht was gut sei und was nicht. Wenn ich dann von meinen Vorstellungen berichtet habe, wurde gekontert dass man das ja früher auch so gemacht hat bla bla. Naja ich habe mich auch wenn es oft harmlos war oft nicht wohl dabei Gefühlt und mich dabei hinein gesteigert das es schlimmer wird. Ich dachte wirklich meine Schwiegermutter steht jeden Tag vor der Tür.

Was das anfassen betrifft hab ich zum Glück nicht so sehr das Problem. Meine Mutter macht es manchmal ohne zu fragen, aber eher selten und nur wenn wir uns auch darüber unterhalten das er gerade am turnen ist.. aber das nehme ich ihr nicht übel, auch wenn ich das auch nicht unbedingt mag..

Aber was die Zukunft betrifft muss ich sagen das es genau anders gekommen ist als ich es mir vorgestellt habe. Ja oft hatte ich trotzdem mit meiner Schwiegermutter zu kämpfen und Diskussionen gab es auch aber sie hat mich nicht so sehr genervt wie ich es erwartet habe... Irgendwie habe ich mich eher rein gesteigert und mich über Sachen geärgert die ich heute deutlich lockerer sehe. Wichtig ist das wenn dir etwas wichtig ist du deinen Standpunkt klar machst. Und immer wieder stark bleiben und nicht nachgeben.

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Re: Persönliche (körperliche) Grenzen setzen

Antwort von LiNe90, 28. SSW am 25.12.2020, 21:29 Uhr

Huhu,

Ich habe das gleiche Problem. Meine Schwiegereltern und meine Mutter fummeln mir ungefragt am Bauch rum. Ich empfinde das auch als sehr unangenehm.

Auch bin ich (generell) sehr genervt von total tollen Tipps wie "streichel deinen Bauch schön, weil das merkt das baby" , "hast du es schon mal mit so einem Stillkissen probiert?" (Bei meinen Schlafproblemen) oder "ein Schlug Alkohol kann wird schon nicht schaden". Natürlich trinke ich dann nichts und wenn die sich dann Wein einschänken werde ich mitleidig angeguckt. Wobei mich genau das nervt, weil mich unschwanger auch niemand mitleidig angeguckt hat.

Ich kann verstehen, dass sie aufgeregt sind, aber jeder hat tolle Tipps für einen, als würde man sich nicht selber informieren.
Wenn ich einfach mal nur da sitze und nichts sage, dann wird gleich gefragt ob alles gut ist und alle starren mich dann ewig an, dabei will ich manchmal einfach nur nichts sagen. Die Frage kommt dann 10x

Auch die Sprüche wie : warum so einen teuren Kinderwagen? Wofür einenWickelaufsatz, XY hat auch nur auf dem sofa gewickelt? Wie ihr habt ein Beistellbett? Du bist wohl zu faul nachts aufzustehen.

Gestern hat mein Schwiegervater auch einfach den Namen meines Sohnes laut gesagt, obwohl wir ihm gesagt das es noch keiner wissen soll. Ich hätte es meiner Mutter sehr gern selber gesagt

Ich bin momentan an einem Punkt an dem ich das nicht mehr ruhig klären könnte.

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