April 2022 Mamis

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Geschrieben von Shaddi am 17.02.2022, 11:30 Uhr

Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Hat jetzt nicht direkt was mit der Schwangerschaft zu tun, aber es beschäftigt mich gerade... Kurz fassen ist nicht meine Stärke, muss mal Gedanken sortieren usw. Vielleicht hat ja wer Langeweile :)

Wir wohnen noch zur Miete und haben uns in den letzten Jahren immer nur mal kurz mit dem Thema Hausbau oder -kauf beschäftigt. Jetzt haben wir diese Woche unsere erste Hausbesichtigung gemacht und das hat uns beide wohl aufgeweckt. Es ist noch gar nichts sicher, nur der Wunsch nach einem Eigenheim ist jetzt größer und ich würde mir wünschen, dass wir das Thema jetzt auch nicht mehr aus den Augen verlieren.
Bei uns geht es jetzt hauptsächlich um die Frage "Bauen oder gebraucht kaufen und renovieren", was gleichzeitig bedeutet "Bleiben oder etwa 100 km wegziehen".

Wir wohnen in meiner Heimat und haben bisher auch nur nach Bauland in der Umgebung geschaut. Höchstens so 20, 30 km weg. Bei den Preisen für den Quadratmeter schießen dir aber die Tränen in die Augen. Mein Mann möchte auch am liebsten mindestens 800 qm haben, was in den Neubaugebieten hier gar nicht angeboten wird. Meistens sind es um die 400 oder 500, was mir, ganz ehrlich, völlig ausreichen würde.
Stell das Haus nicht mitten drauf, dann hast du da doch genug Garten hinten dran, Platz für ne Schaukel, Terrasse, ein Gemüsebeet und ein Fußballtor. Das Haus meiner Eltern steht auch auf einem Grundstück mit knapp unter 500 qm und ich habe das immer als groß empfunden. Zumal man sich ja auch darum kümmern muss. Rasen mähen zählt nicht unbedingt zu meinen Hobbies und auch ansonsten möchte ich einen pflegeleichten Garten und nicht jede freie Minute auf allen Vieren durch Blumenbeete kriechen.
Naja, jetzt haben wir uns jedenfalls ein Haus angeschaut. Es müsste viel gemacht werden, Dach komplett neu, in den Keller regnets rein, die Badezimmer sind uralt und an die Küche würden wir nen Meter ansetzen wollen, um Platz für einen Esstisch zu haben. Insgesamt würden wir damit vermutlich ziemlich genau bei dem Preis landen, den wir in der Lage sind, zu zahlen. Dann hätten wir am Ende etwa 400 qm Land mit einem Haus, das nicht völlig unseren Vorstellungen entspricht, aber zentral und eben in der Heimat liegt.

Auf der anderen Seite könnten wir für denselben Preis einen Neubau 100 km entfernt auf einem doppelt so großen Grundstück bekommen. Wir müssten weniger Angst vor plötzlich nötigen Reparaturen haben, mein Mann kann so viel Rasen mähen wie er mag und wir können so planen und bauen, dass es für uns passt...
Ich finde die Entscheidung gerade wahnsinnig schwierig. Der Gedanke, dass ich ein bisschen weiter weg viel mehr für mein Geld bekomme, würde mich später bestimmt ärgern. Andererseits geht unser Sohn hier schon in den Kindergarten, meine Eltern wären unsere direkten Nachbarn (was gut und schlecht sein kann^^) und ein Umzug würde gleichzeitig bedeuten, dass mein Mann seinen Job wechseln muss.

Mir fallen so viele Vor- und Nachteile auf beiden Seiten ein...
Bleiben wir, brauchen wir kein zweites Auto, haben immer nen Babysitter, die Gegend ist auch einfach wirklich schön, man kennt sich aus usw. Dafür würden wir uns sehr wahrscheinlich die Pflege meiner Eltern im Alter ans Bein binden (steinigt mich, aber ich habe da wirklich ein Problem mit. Habe bei ihnen und meinem Opa gesehen, wie anstrengend es ist und im Freundeskreis flucht auch jemand darüber, dass er sich ständig um seine Großeltern kümmern muss und nicht spontan weg kann, weil Mehrgenerationenhaus), müssen uns von Wünschen, die mit dem Grundstück nicht vereinbar sind, verabschieden, und nabeln uns irgendwie nie so richtig ab... Für mich wäre es der vierte Umzug innerhalb dieser Kleinstadt^^
Selbst bauen bietet mehr Freiheiten, fühlt sich für mich gedanklich auch mehr nach "das ist meins" an, man findet in nem Neubaugebiet mit vielen jungen Familien bestimmt auch als Zugezogener schnell Anschluss. Dafür hätten wir längere Fahrtwege, unsere Kinder hätten keine Großeltern mehr in direkter Nähe, allgemein alle Leute, die man täglich gesehen hat, können dann nicht mehr mal eben auf nen Kaffee vorbeikommen...
Es ist ja zum Glück nicht akut. Geplant ist jetzt, dass wir mit nem Fachmann unsere Wünsche besprechen und der uns dann hoffentlich sagen kann, ob das alles überhaupt machbar ist. Und wenn ja, ob es in unserem finanziellen Rahmen bleibt. Wenn nicht, haben wir immerhin nicht mehr die Qual der Wahl^^

Wenn jemand mag, erzählt gerne mal, wie es bei euch war. Es gibt bestimmt auch Sachen, die man vor dem Kauf total wichtig findet und danach feststellt, man braucht es doch gar nicht oder hätte es besser ganz anders gemacht. Oder erzählt allgemein, wie ihr zu eurem Haus gefunden habt :)
Ich möchte auf jeden Fall nicht in fünf Jahren wieder umziehen. Jaja, man weiß nie usw. Aber ich suche jetzt kein Haus für ein paar Jahre. Wenn wir jetzt umziehen, soll es idealerweise der letzte Umzug gewesen sein, mindestens bis die Kinder raus sind. Ich muss also etwa 20 Jahre mit einer Entscheidung leben können... Wahhh, das ist so schwierig...^^

 
17 Antworten:

Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Aurora1986, 32. SSW am 17.02.2022, 11:58 Uhr

Huhu, ich verstehe den langen Text - dazu gibt es so viel zu sagen :D

Letztlich ist die Entscheidung von sehr individuellen Faktoren abhängig. Ein älteres Haus hat den Nachteil, dass man sich selber um Handwerker und Co kümmern muss, was ja momentan Mangelware ist und sich dadurch alles hinzieht. Die Aufteilung entspricht meist nicht den eigenen Vorstellungen, unkalkulierbare Folgekosten, etc. Durch den Rohstoffmangel hat man bei einem Neubau mittlerweile auch keine Garantie mehr, denke ich.

Mein Freund und ich wohnen aktuell ca. 100 km von meiner Familie weg und ich würde so gerne wieder in meine Heimat ziehen. Allerdings sind weder Neubauten noch Altbestände wirklich bezahlbar, ist echt Wahnsinn was in den letzten 5 Jahren passiert ist. Wenn ihr wegzieht, könnt ihr nicht mal eben zu den Eltern fahren, habt weniger Zeit mit der Familie, etc - je nachdem wie euer Verhältnis ist und wie die Wohngegend 100 km weiter weg ist, ist das aber noch machbar, aber weniger spontan.
Hört auf euer Bauchgefühl- und du auch auf deins, nicht nur von deinem Mann (aber natürlich auch )
Persönlich würde ich ein kleineres Grundstück (500 sind echt Ordnung) in meiner Heimat bevorzugen als 100 km weg zu sein. Aber die weiteren Abstriche dürften nicht zu groß sein. Bei uns würde das bedeuten, wir könnten vermutlich nur in eine DHH, 300qm Grundstück, Altbestand und eine Kreditsumme, die am absoluten Maximum liegt. Damit fällt es für uns raus.
Mein Mann möchte gerne in seine Heimat zurück, dann wäre ich aber 500km von meiner entfernt. Darüber diskutieren wir recht viel, weil ich die Wohnlage zwar schön finde, die Preise noch sehr gut sind aber ich einfach nicht weiß, ob ich so weit weg von meiner Familie sein möchte.

Wenn es dir reicht, deine Familie alle zwei Wochen zu besuchen oder sie ggf auch öfter zu euch kommen können, dann ist ein Neubau in einer schönen Wohngegend mit einem Kredit der einem keine Angst macht eine gute Lösung.
Wenn die „Kompromisse“ in der eigenen Heimat nicht allzu groß sind, finde ich es unbezahlbar die Familie und Freunde in der Nähe zu haben.

Bin gespannt wie ihr euch entscheidet :)

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Aurora1986 am 17.02.2022, 12:04 Uhr

Achso und direkte Nachbarn mit meinen Eltern zu sein, fänd ich schwierig :D liegt aber daran, dass meine Oma immer meine Mutter gefragt hat wo sie denn schon wieder war und warum sie sie nicht mitgenommen haben.

Vielleicht findet ihr ja auch noch ein anderes schönes Haus, das mehr euren Vorstellungen entspricht - man kann sich ja durchaus einige Monate Zeit für die Suche nehmen.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von AdrienneMesurat, 32. SSW am 17.02.2022, 12:40 Uhr

Hey ihr Lieben,
ja, das kenne ich. Vor mehr als einem Jahr standen mein Mann und ich vor derselben Entscheidung. Im 140km entfernten Städtchen bleiben oder wieder in die wunderschöne Weingegend ziehen, aus der wir beide kommen. Wir haben uns dann, auch wegen Corona, für mehr Platz entschieden und sind aus unserer Wohnung in unser Haus gezogen, Baujahr 1965, ebenfalls direkt neben meinen Eltern. Einige Freunde haben uns abgeraten, ob wir sicher sind, dass wir das so nah wollen etc. Jetzt verstehen mein Mann und ich uns aber generell mit meinen Eltern sehr gut und mit seinen nur so mittel und für ihn war es keine Frage, dass er gerne hier leben will. Also war ich auch sofort mit an Bord. In einem Mehrgenerationenhaus hätte das für uns nicht gepasst, aber bei zwei 1000qm Grundstücken hat ja jeder seinen eigenen Bereich. ;) Es kommt halt immer auf das Verhältnis zu den Eltern an. Meine Eltern haben ja ihr eigenes Leben und arbeiten viel und da sieht man sich ehrlichgesagt auch nur mal am Wochenende. Außerdem empfinden wir es alle als schön, dass wir in der Nähe sind aber das heißt ja nicht, dass man ständig was zusammen unternimmt.
Die Renovierung hat sich teilweise gezogen und man muss den Handwerkern schon auch mal hinterherrennen. Aber andererseits verzögern sich hier die Neubauten auch z.T. um mehrere Monate aus denselben Gründen (Materialknappheit, Personalmangel, Krankheitsausfälle).
Für uns waren die Pluspunkte, wir haben ein Haus mit Geschichte und Charakter, haben ein größeres Grundstück und viel Platz für unsere (bald größere) Familie. Wenn ich sehe, was die neuen Bewohner eines nahen Neubaugebiets jetzt schon seit zwei Jahren alles an ihren Grundstücken basteln, um aus dem Schlammquadrat einen Garten zu zaubern, freue ich mich übrigens immer besonders über meinen alten, eingewachsenen Garten. Hier gibt es einige Obstbäume (für die Kiddies zum Klettern) und Rasen und ich musste mir keine weiteren Gedanken machen über Beetgestaltung, Zierpflanzen etc. Ich konnte es einfach so lassen. Bin auch etwas "gartenfaul".
Ich denke, auf was es ankommt ist, wie das Verhältnis zu deinen Eltern ist und ob ihr alle dieselbe Vorstellung davon habt, wie es wäre, nebeneinander zu wohnen. Wenn deine Eltern dann ständig unangekündigt vorbeikommen wollen und für dich und deinen Mann ist das zu viel, dann sind die Konflikte vorprogrammiert. Aber ganz ehrlich, es kann auch wirklich super funktionieren und dann sind die Vorteile immens.
Einen wirklichen Rat kann ich dir nicht geben aber ich möchte zumindest etwas Mut machen, dass "Nebeneinanderleben" mit den Eltern auch super stressfrei funktionieren kann.
Liebe Grüße

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 12:47 Uhr

Ja, wir diskutieren da im Moment immer abends drüber. Eigentlich wollten wir nur kurz und dann, oh halb eins, naja, wer braucht schon Schlaf xD

Uns kann klar keiner die Entscheidung abnehmen, soll ja auch niemand. Ich bin echt froh, dass meine Eltern da so neutral eingestellt sind. Die sagen ihre Meinung, aber niemals würde da einer "Macht das nicht" oder "Warum überlegt ihr noch???" sagen. Sie erzählen auch eher, wie es bei ihnen war, welche Fehler sie gemacht haben usw. Im Bekanntenkreis wohnen alle noch zur Miete, nur einer bereits im eigenen Haus, allerdings geerbt und entsprechend abbezahlt, da würde ich auch nicht überlegen^^

Ja, die Preise sind wirklich in die Höhe geschossen. Vor 10 Jahren wurde hier ein Neubaugebiet auf nem angrenzenden Dorf erschlossen. Schon damals unmöglich hohe Preise, aber trotzdem war sofort alles vergriffen. Jetzt soll das Gebiet erweitert werden. Der Quadratmeter Land soll jetzt fast das Doppelte kosten. Da bin ich schon bei 150.000 und hab nur mein Grundstück.
Und die Großeltern in der Nähe zu haben, ist wirklich schön. Hatte ich als Kind ja auch. Fünf Minuten Fußweg, dann war man da, das war für alle toll :)
Wir haben es jetzt genauso, ich gehe auch häufig mit unserem Sohn zu meinen Eltern, einfach weil es geht. Er findet es total toll, weil es bei den Großeltern ja Süßkram gibt, bei uns nicht oder zumindest deutlich weniger^^ Und wenn mal spontan was ist, er bei ihnen schlafen muss, war das noch nie ein Problem, weil er da ja alles kennt.
Klar kann man sich auch treffen, wenn man 100 km entfernt voneinander wohnt. Aber mal ehrlich, wie oft triffst du dich mit Freunden, die so weit weg wohnen? Das Schöne ist ja gerade, dass ich zum Kindergarten fahre, Sohnemann sagt, er will Oma und Opa besuchen, ich frag per WA, ob sie Zeit haben, wir gehen einkaufen, in der Zwischenzeit kommt die Antwort, wenn ja, hol ich manchmal noch ein Stück Kuchen und ab gehts^^ Das geht dann nicht mehr, dann wären es Tagesausflüge, dein Wochenende ist dadurch verplant oder man muss Termine verschieben. Man gewöhnt sich bestimmt dran, aber ich finds gut so wie es ist^^

Ich glaube, unser Problem ist auch, dass wir unterschiedliche Vorstellungen vom "Traumhaus" haben. Meine ist fünf Zimmer, so 100, höchstens 120 qm, KEINE offene Küche, worum du Architekten heute ja anbetteln musst, Keller als Lagerraum, kleiner, süßer Garten. Mein Mann möchte mindestens sechs Zimmer, nirgends Dachschrägen (er kratzt an den 2 m, ich verstehe ihn ja, aber das kostet auch so viel mehr), viel Garten für alle möglichen Projekte, zusätzlicher Hobbyraum im Haus, Stellplätze für eigene und mindestens ein Auto für Gäste.
Das Haus, das wir uns angesehen haben, kommt meinem "Traum" schon recht nahe. Das obere Stockwerk ist echt beengend, aber da sind eh nur die Schlafzimmer. Die Kinder werden sich an Dachschrägen noch lange nicht stören. Lediglich der Flur ist wirklich unangenehm, kommt nem Flugzeug nahe. Aneinander vorbeigehen, ist nicht^^ Aufgebaute Möbel kriegst du da auch nicht hoch. Müssen wir entweder per Kran, wenn das Dach noch fehlt, hochbringen, oder alles bei Ikea kaufen und oben aufbauen^^
Ich will ihn da auf keinen Fall zu etwas überreden, er soll ja auch nicht in nem Jahr in einem Haus aufwachen, mit dem er totunglücklich ist, aber noch mindestens 25 Jahre für zahlen darf.

Wir würden wohl überall an unserer Kreditgrenze kratzen, egal ob hier oder 100 km entfernt... Es bliebe ein Umzug in ein anderes Bundesland, aber das kommt für uns beide eigentlich nicht infrage. Dort würden wir Haus und großes Grundstück für deutlich weniger bekommen, aber... nein, da wollen wir trotzdem nicht hin.
Es ist wirklich schwierig. Er ist ja schon für mich hergezogen. Seine Heimat ist etwa 120 km entfernt. Würden wir für den Hausbau umziehen, wäre es nochmal deutlich weiter. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass er dort wieder unbedingt hinmöchte. Klar, wenn wir plötzlich auf ein total tolles Angebot stoßen, dann schon. Aber eigentlich gucken wir hier vor Ort oder in die ganz andere Richtung.

Mir würde es reichen, meine Familie seltener zu sehen. Für meinen Sohn und Baby Nr. 2 fänd ich es schade. Auch der Gedanke an so einen Neuanfang woanders, gefällt mir eigentlich nicht so. Der bald Große fängt gerade an, Freunde zu finden. Klar würde er in nem anderen Kindergarten auch wieder jemanden finden, den er mag, aber es fühlt sich trotzdem mies an.

Mit meiner Mutter hab ich schon drüber gesprochen, wie es wohl wäre, wenn wir Nachbarn sind^^ Meine Mutter hat damit kein Problem, solange wir keine Kommune bilden. Also Türen stehen nicht ständig auf, Besuche bitte angekündigt. Damit hab ich gar kein Problem. Ich denke auch nicht, dass meine Eltern ständig bei uns auf der Matte stehen würden. Es wäre vermutlich eher andersrum, dass ich aufpassen müsste, die scheinbar immer verfügbaren Babysitter nicht auszunutzen^^ Meine Eltern sind auch noch nicht so alt, dass sie nichts mehr zu tun haben. Da wäre ich schon zuversichtlich, dass wir uns nicht direkt auf die Nerven gehen. Wie es dann in 20 Jahren aussieht, ist ne andere Sache^^

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Lilime17, 33. SSW am 17.02.2022, 12:52 Uhr

Puhhh...schwieriges Thema! Da können die Gedanken wirklich Achterbahn fahren, weil es ja eine weitreichende und hoffentlich langwierige Entscheidung ist.
Wir haben leider noch nicht zu unserem Haus gefunden. Hatten vor 2 Jahren ein Gebot auf eines abgegeben, das wir super gerne gehabt hätten. Leider wurden wir überboten und seitdem sind die Preise so ins Unermessliche gestiegen, dass es jetzt absolut unrealistisch ist, überhaupt was zu bekommen.
Auch wir wollten keine allzu großen Abstriche machen, wenn wir ein gebrauchtes Haus kaufen. Ein 100%tig perfektes Haus wird man wohl aber nicht finden. Nasser Keller wäre für uns allerdings auf jeden Fall ein No-go! Klingt nach Schimmelgefahr und unkalkulierbaren Folgekosten.
Ein Haus selbst zu bauen ist natürlich schön, weil man dann wirklich alle Wünsche umsetzen kann. Aber auch da explodieren gerade die Kosten, weil die Baustoffe knapp sind und immer teurer werden - vorausgesetzt, man findet überhaupt Fachkräfte für den Bau...
100 km wären uns defintiv zu weit weg. Wir genießen es, die Großeltern vor Ort zu haben. Im Notfall ist meine Mutter immer für unseren Sohn zur Stelle, auch wenn sie dafür spontan Überstundenfrei oder Urlaub nehmen muss. Dennoch würde ich nicht direkt neben ihnen wohnen wollen. Tatsächlich wollten meine Eltern vor 5 Jahren mit uns zusammen ein Haus bauen (sie untere Etage, wir sollten mit getrenntem Zugang nach oben), aber wir haben dankend abgelehnt. Sie sind wirklich die tollsten Großeltern der Welt, aber ich bin nicht sicher ob ich das auch sagen könnte, wenn wir uns das Grundstück geteilt hätten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwie klingen eure beiden Varianten für mich noch nicht optimal. Da muss es doch noch eine Option dazwischen geben? Nicht direkt neben den Eltern, aber auch nicht in 100 km Entfernung? Irgendwo gibt es doch immer eine Graustufe zwischen schwarz und weiß. Vielleicht habt ihr sie nur noch nicht entdeckt?
Wünsche euch jedenfalls alles Gute!

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 13:05 Uhr

Mit meinen Eltern in einem Haus, nein, das würde ich auch nicht wollen. Hab ich 18 Jahre, das hat gereicht. Meine Eltern sind da der gleichen Meinung^^ Aber als Nachbarn, ich glaube, das würde funktionieren. Die Häuser stehen auch so, dass man sich nicht gegenseitig auf die Terrasse gaffen kann. Wir würden wohl mitbekommen, wenn die anderen auch im Garten sind, aber man würde sich nicht so überwacht fühlen auf jeden Fall.
Ja, meine Eltern haben auch viel zu tun, arbeiten noch, haben Hunde, mit denen sie oft unterwegs sind,... Wenn ich sie mit unserem Sohn besuche, haben sie auch nicht pausenlos Zeit für uns. Mein Vater arbeitet seit Corona im HO, meine Mutter ist einkaufen oder sonstwo unterwegs, geht mich ja auch nichts an^^ Aber dann spielt man eben mal für 20 Minuten zusammen Memory, der Enkel hilft beim Kochen oder freut sich über die Sandkiste im Garten :)
Ich glaube auch, dass wir ziemlich gut nebeneinander leben könnten, ohne dass wir jeden Tag gegenseitig im anderen Haus schnüffeln müssen, was denn da so passiert ist. Andererseits wäre es eben superentspannt, nur kurz über den Zaun rufen zu müssen "Heute Abend grillen?" oder sowas, weißt du?^^ Oder auch mit Babyphone in der Hand abends noch ne Stunde rübergehen zu können. Was ja nicht heißt, dass man es täglich macht, aber die Möglichkeit zu haben...

Was Ärger mit Handwerkern und so angeht, habe ich auch schon mitbekommen... Da kann man wohl auch einfach Pech haben und die Materialknappheit kommt gerade auch einfach hinzu. Da wir ja, wenn wir genau dieses Haus denn nehmen würden, vor dem Einzug anbauen und das Dach erneuern wollen, muss zumindest das vorher fertig sein. Mit den uralten Badezimmern könnte ich auch noch ein halbes Jahr leben, aber ein paar Sachen müssten wirklich vorher fertig sein. Fliesen von der Wand kloppen und ein neues Klo reinstellen, kann man später immer noch^^
Ich finde alte Gärten auch so viel schöner als die in den Neubaugebieten...
Unsere Vorstellung ist recht ähnlich, würde ich sagen. Mein Mann hat weniger Kontakt mit meinen Eltern, was aber auch daran liegt, dass ich die Besuche bei ihnen ein bisschen nutze, damit er in Ruhe arbeiten kann. Er ist auch im HO und bei den Großeltern ist die Ablenkung größer, sodass mein Vater nicht von uns gestört wird, wenn wir da sind.
Danke, schon andere Erfahrungen lesen, hilft gerade echt :) Das ist einfach ne individuelle Entscheidung und selbst wenn du dich gut verstehst, kannst du auf die Schnauze fallen, das ist ja klar. Ich habe auch nicht gedacht, dass ich mal drüber nachdenken würde, neben meine Eltern zu ziehen. War froh, da rauszusein xD Und jetzt doch wieder hin? Na ja, mit etwas Abstand sieht es doch wieder anders aus.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 13:17 Uhr

Es ist wirklich unglaublich... Und die Zeit drängt zusätzlich. Mit über 40 brauchst du auch kein Haus mehr kaufen, finde ich jedenfalls, zumal es ja nicht einfacher wird mitm Kredit.
Ich glaube auch nicht, dass ich in irgendein Haus gehen würde und direkt denke "Jap, das ist perfekt". Man wird immer irgendwo sagen "Hm joa, hätte ich gern anders, aber geht wohl".
Die Kellerfenster sind undicht, da regnets auf jeden Fall rein. Da müsste also auch was passieren vorher. Der Keller wäre aber sowieso nur Lagerraum, also kein Platz für Gästezimmer oder sonstwas. Weihnachtsdeko, Marmeladengläser und Heizung stehen da unten. Aber klar, trocken sein muss es trotzdem.
Was ich auch höre von Leuten, die selbst gebaut haben: Niemand sagt, dass er heute immer noch zu 100 % hinter seinen Bauentscheidungen von vor ein paar Jahren steht. Jeder sagt, er würde heute irgendetwas anders machen. Selbst bauen bietet auf jeden Fall mehr Möglichkeiten, aber perfekt schafft man es wohl trotzdem nie^^
Haha, das Thema Mehrgenerationenhaus steht zum Glück nicht zur Debatte, weil alle keinen Bock drauf haben xD

Klar, die Graustufe wäre, im Ort bleiben, aber eben nicht neben ihnen wohnen^^ Im Ausgangspost hab ich das nicht geschrieben, das Haus, was wir uns angeguckt haben, ist günstiger als das meiste, was hier sonst aufm Markt landet. Es ist für uns finanziell nicht möglich, ein sanierungsbedürftiges Haus für 380.000 Euro zu kaufen. Letztens habe ich eins für 220.000 gesehen und ganz unten in der Anzeige stand, dass man es wohl abreißen oder zumindest entkernen muss. Ich bezahle doch nicht so viel für ein Abrisshaus, bin ich bekloppt???
Die Preise hier sind in den meisten Fällen leider nicht mit unserem Portemonnaie vereinbar. Die Grundstückspreise der Neubaugebiete in direkter Nähe auch nicht, bzw. es gibt hier gerade echt nicht viele Angebote. Deswegen würde ich gern mit diesem Haus zumindest unsere Möglichkeiten durchspielen. Wir haben eben noch gar keine Erfahrung mit Hauskauf. Selbst wenn es am Ende nur Übung ist, hilft es uns bestimmt für spätere Entscheidungen :)

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Beccaaa am 17.02.2022, 13:54 Uhr

Hey du,

Bei uns war es so:
Ich bin damals zu meinem Partner gezogen, allerdings nur der selbe Landkreis. Es war von Beginn an klar, dass er ein Eigenheim möchte und auch in einem solchen eine Familie gründen will. Mir war das nicht soo wichtig, wobei ich auch nicht abgeneigt war. Wir hatten keinen Stress und haben uns über Jahre immer wieder etwas angesehen, es klappte aber nie. Die Beratung zum selbst bauen ergab, dass uns das einfach zu teuer geworden ist und die Baugrundstücke immer weiter am A der Welt liegen (der Ort liegt am Berg und ein Kind hätte von der Tramhaltestelle bis nach Hause ca. 45 min berghoch zu laufen). Wir überlegten bei seinen Eltern eine große Wohnung mit eigenem Garten auszubauen. Das wäre auch unheimlich teuer geworden und schon bei der Planung wurde klar ich mach das nicht mit ("den Kindern bringt ihr aber sofort bei leise die Treppe zu gehen", "wenn wir draußen sitzen könnt ihr aber nicht auf euren Balkon", "dann mäht ihr einfach unseren Rasen immer gleich mit" und solche Dinge ).
Also eine Bestandsimmobilie.. innerhalb von 3-5 Jahren sind die Preise soo massiv gestiegen, sodass wir uns noch heute ärgern nicht früher intensiver gesucht zu haben. Allerdings war der Suchauftrag drin und auch nichts dabei, was von der Aufteilung auch nur irgendwie gegangen wäre.. ein Haus haben wir wegen des Preises abgelehnt, heute wäre das fast ein Schnäppchen

Ich finde ein Haus hat so seinen eigenen Schwarm und es dann noch so zu gestalten wie man es haben möchte ist toll! Aber eben ein Projekt, das man ewig nicht abschließt. Es kommt immer etwas neues dazu, was zu machen ist. So ist es nun bei uns auch.. Wir haben mit viel Glück (50 Interessenten) ein Haus bekommen. Es hat eine super Substanz an sich, aber es ist doch einiges zu machen. Wir haben 6 Wochen Vollgas die Wohnräume renoviert, sind eingezogen, das nächste Jahr Großprojekt Garten, wieder sparen und so weiter. Lass dir eins sagen: 1000qm Grundstück brauch kein Mensch. Wobei es da Unterschiede gibt: Ob du 150qm2 oder 300 mähen musst nimmt sich nichts. Hast du aber wie wir (Obst)Bäume, Hecken, Bete, gepflanzten Hang, Auffahrt, Holzschuppen, Blumenkübel... bist du nur am machen, schneiden, rupfen. Wir sind berufstätig und legen gerade alles pflegeleichter an, ohne den Bestand total abzuroden.

Ich würde wohl wenn es finanziell keinen Unterschied machen würde heute eher bauen, gleich so wie man es haben möchte.
Ich würde keine 100 Km von meiner Familie wegziehen wollen, auch wenn wir uns mal hier und da abgrenzen müssen. Das ist aber so individuell, Besuche bekommen meist eine tolle Qualität, wenn man sich eben nicht jeden Tag sehen kann. Anschluss finden würde ich auch überall, das ist ja auch typabhängig.

Ich wünsche euch ganz viel Erfolg

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Phinchen2022, 32. SSW am 17.02.2022, 14:06 Uhr

Wirklich schwierig, weil 100km schon ein gutes Stück sind. Wir sind 30km weg gezogen, weil so ein Grundstück noch gerade so bezahlbar war. So sind aber noch Freunde und Familie sehr gut erreichbar. Bei uns kann man sich aber freuen, wenn man für 150000 ein 500qm Grundstück bekommt. Dass man wenn man selbst baut "alle" Wünsche realisieren kann, kann ich auch nicht bestätigen. Oft gibt es Vorgaben, insbesondere in Neubaugebieten. Das geht von der bebaubaren Fläche bis hin Höhe oder Dachform. Und dann kommt noch Faktor Geld...alles kostet so unglaublich viel, auch wenn man denkt "ist ja nur eine Kleinigkeit". Man geht mit vielen Vorstellungen und Wünschen in diese Phase (man baut/ kauft ja nur einmal ein Haus oder wenn ein Haus, dann muss das, das und das schon sein) und wird dann von der Realität gerne eingeholt.Bei den Baukosten immer einen großzügigen Puffer einbauen. Wenn ihr noch nicht bei der Bank gewesen seit, würde ich einen Termin machen, um einen Überblick zu bekommen, was finanziert werden könnte. Auch an den Werterhalt denken, bessere Lagen kosten zwar mehr, aber falls man doch verkaufen will/muss in ein paar Jahren, hat man ein geringeres Risiko, dass man die Immobilie wieder gut los wird.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 14:07 Uhr

Au weia, das klingt echt so, als wäre es eine gute Entscheidung gewesen, nicht zu den Eltern zu ziehen^^ Mein Vater meinte aber auch direkt, er würde meinen Mann gegen eine geringe Gebühr auch seinen Rasen mähen lassen, wenn er unbedingt so viel Garten haben will xD
Ja, habe auch schon von jemandem gehört, der vor 15 Jahren oder so eine Eigentumswohnung am Meer für 50.000 hätte kaufen können. Wollte er nicht, war ja so teuer. Heute gehen die Dinger für 500.000 übern Ladentisch.

Ich will das auch auf keinen Fall unterschätzen. In dem Haus, das wir uns angeschaut haben, hat man sofort gesehen, dass dort eine alte Person gelebt hat. Die letzten zwei Jahre war sie wohl auch gar nicht mehr oben, weil es nicht mehr ging. Das sieht man, das obere Stockwerk sieht älter aus, während das untere echt hübsch ist. Klar, auch da muss die Tapete runter usw. aber es sieht doch im Vergleich zum 1. Stock ganz anders aus^^
Eben, das mit dem Garten meine ich ja auch. Ich hab da keine Lust drauf, mein Mann findet den Gedanken daran ja irgendwie so toll. Er ist im Frühling auch immer auf unserem Balkon zugange, baut da Tomaten, Chilis und Paprika an. Kein Witz, der Balkon ist ein Dschungel. Aber man merkt, dass er da am Ende auch jedes Jahr keine Lust mehr drauf hat. Ich bin mir also ziemlich sicher, dass er ein Jahr lang total motiviert den Garten machen würde und danach würde alles verwildern, weil er sich nicht mehr drum kümmert.
Ginge es nur nach mir, ich hätte keine Blumenbeete, höchstens ne Hecke, einen hübschen Busch, ansonsten Rasen, fertig.

Ja, die Besuche wären bestimmt schöner gestaltet, wenn man sich nicht so oft sieht. Aber ob man sich dann noch so oft sieht, wie man es sich vornimmt... Und das Spontane ist dann einfach weg. Es war jetzt, auch dank Corona, in der Vergangenheit nicht sooo häufig, aber hin und wieder bin ich mit meiner Mutter oder meiner Schwester, die auch noch zu Hause wohnt, spontan shoppen gefahren. Das wäre dann auch nicht mehr möglich.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 14:15 Uhr

Ja, Bebauungspläne kommen auch noch hinzu.
Wir sind noch ganz am Anfang. Das Thema war ja eigentlich gar nicht so akut, nur dadurch, dass wir jetzt mal ein Haus gesehen haben, sind wir jetzt ein bisschen im Fieber. Wir wissen ja auch noch nicht, ob das, was wir uns vorstellen, für den Preis machbar ist. Oder überhaupt machbar ist^^
Die Lage ist gut, eine ruhige Straße, Supermarkt, Schule, Kita wenige 100 m weit weg. 2 km weiter ist das Stadtzentrum, zwar Kleinstadt, aber es ist alles da, was man braucht. Zusätzlich kommen seit Jahren immer mehr aus den umliegenden Großstädten her, weil es hier günstiger ist. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Werterhaltend ist das hier auf jeden Fall, würde ich sagen.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Alicia_Herzglück, 32. SSW am 17.02.2022, 14:59 Uhr

Oh das ist ein schönes Thema, danke fürs Aufreißen :-))
Also wir haben mit meinem Mann, als wir zusammen gezogen sind, gerade einmal 12 km von unserer Heimatstadt weg gewohnt. Ich muss sagen als kinderloses Pärchen war das super. Wir hatten unsere Ruhe von unseren Familien und es hat uns nicht gestört, dass wir auf dem Land (Heimatort ist Stadt) gewohnt haben.
Als dann der 1. Nachwuchs kam fingen die Problemchen an. Mein Sohn hat kaum geschlafen, weder tags noch nachts, mein Mann kam nicht vor 18 Uhr nach Hause und die Strecke von 12 km wollten die Großeltern jetzt auch nicht täglich fahren. Somit war ich schon ziemlich einsam da oben auf dem Land. Ein zweites Kind so ganz alleine kam für mich nicht in Frage! Zudem hat es mich dann schon immer wieder in unser Städtchen gezogen, weiß net wieso. Obwohl wie gesagt echt keine Strecke die 12 km.
So jetzt haben wir eine Mietwohnung in unserer Heimat gefunden (Kaufpreise kannst vergessen da geht es schon bei 350 TEUR los für ne kleine Wohnung) und ich muss sagen es war die beste Entscheidung. Erstens Du kennst jeden. Hab ich mal abends die Schnauze von allem gestrichen voll, sag ich Tschüss und treff mich mit ner Freundin in nem Cafe oder fahr zu meiner Mama oder mach sonst was, weil kenne ja jeden hier und Schwiegereltern und eigene Eltern sind nur 5 Min. Autofahrt entfernt. Dann kämpfe ich immer mit extremer Übelkeit in meinen Schwangerschaften. Mit nem 1,5-jährigen hätte ich das in unserer alten Wohnung aufm Land niemals hinbekommen, mir gings teilweise so schlecht, dass ich froh war, dass die Mama da war. Egal was ist, sie kann jederzeit in 5 Min. da sein oder Schwägerin. Dann hatten wir im November Corona, wir brauchten Einkäufe, Wasser, Essen, ich war so schwach, ich konnte teilweise nicht aufstehen, meine Mutter stellte oft Essen vor die Tür, mein Schwager brachte uns Wasser oder Einkäufe, das wäre in der alten Wohnung auch schwierig gewesen.
Ich für mich habe beschlossen immer hier zu bleiben, möchte nicht mehr weiterweg. Das bedeutet auch, dass wir uns vermutlich nie ein Eigenheim leisten können, weil die Preise hier echt extrem hoch sind, aber ich würde keine 100 km weiterweg ziehen. Das ist aber meine Meinung. Aber grad aus dem Grund, weil ich es genieße Unterstützung zu bekommen, weil ich es genieße mal abends kurz zu ner Freundin fahren zu können und wenn das Kind weint auch gleich wieder daheim sein zu können. Und für mich wäre es undenkbar mein Kind ohne die Großeltern aufwachsen zu lassen, weil er sie soooooooo mega lieb hat, er freut sich immer so wenn meine Mutter kommt und es würde mir glaube ich das Herz zerreißen, wenn ich ihm das wegnehmen würde. Allein schon deshalb wäre es für mich ein No-Go.
Gut ich sag mal so, klar im Alter heißt das vllt für die Eltern da sein müssen, aber man ist auch eine Familie, so wie meine Eltern und Schwiegereltern für mich jetzt da sind und mir den Kleinen abnehmen wo sie können, so rechne ich auch damit, dass ich Ihnen das iwann zurückgegeben werde, alles ist ein geben und nehmen im Leben. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Südländerin bin und es bei uns ja fast schon normal ist, ich höre oft von Europäern, dass sie damit ein Problem haben. Und ich finde es traurig, wenn Kunden bei mir im Beratungsgespräch (bin Bankerin) völlig allein gelassen zu mir kommen und um Hilfe betteln, weil sie niemanden haben der ihnen bei diversen Bankangelegenheiten oder anderen Papierkram helfen können. Ich würde im Alter auch nicht alleingelassen werden wollen. Alleinsein, ganz besonders im Alter, ist doch schrecklich. Bin vllt auch vom Typ her einfach zu familiär aufgewachsen und ticke da vllt anders. Sorry, ich möchte auch nicht gegen Dich urteilen, um Gottes Willen, Du hast Deine Sicht, ich meine. Aber so sehe ich das ganze. Also meine Meinung ein klares Nein für die 100 km weiter weg :-D

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 17.02.2022, 16:01 Uhr

Nicht so viel Zeit, deswegen geh ich mal nur auf den letzten Punkt ein. Ich glaube, wir sind uns ansonsten eh ziemlich einig :)

Bei der Pflege ging es mir auch nur um Waschen, Toilette und sowas. Essen kochen, meine Eltern zu Arztbesuchen begleiten, bei anderen Geschäften dabei sein und helfen, alles gar kein Problem, das würde ich immer machen. Bei Technikfragen kommen sie ja jetzt schon zu uns^^ Zum Augenarzt fahre ich sie auch, weil das mit weit gestellten Pupillen eher schwierig ist. Nur die Pflege, sollte sie mal nötig werden, das kann ich nicht. Andererseits könnte ich sie wohl auch nicht gegen ihren Willen ins Pflegeheim verfrachten.
Das liegt, hoffentlich, noch in weiter Ferne, ist durch Fälle in der Familie und im Bekanntenkreis aber gerade präsent. Die Eltern oder Großeltern sehen nicht ein, dass sie Hilfe brauchen, werden unausstehlich und die Kinder oder Enkel verzweifeln da echt dran. In einem Fall sollte der Opa, 100 Jahre alt, zur Reha, hat er verweigert. Zwei Wochen später stürzt Oma und muss zur Reha. Weil Opa alleine ist, nimmt er alle Medikamente, die er finden kann. Er hats überlebt, aber die Nerven, die das alle kostet...
Mein Opa hätte am Ende auch zumindest nen ambulanten Pflegedienst gebraucht, hat er abgelehnt. Die Schwester meines Vaters hat nur mit den Schultern gezuckt, wir können das ja machen, sie wird da nicht mit ihrem Vater reden. Nun, sie wohnt auch so weit weg, dass die Pflege nicht ihre Aufgabe war. Da sagt sich sowas natürlich auch leicht.
Ich hab irgendwie keinen positiven Fall in der Familie, wo die Pflege gut geklappt hat. Deswegen hab ich da wohl ein bisschen Bammel vor^^

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von April2022 am 20.02.2022, 5:08 Uhr

Ganz kurz und bündig dazu meinen Meinung:

Home is where your heart is

Und

Lage Lage Lage.


Ergo: wohnen und leben sind so individuell und haben meist wenig mit einem neuen Haus zu tun. Wichtig sind die Feelings und das Umfeld. Zudem ist die Lage ein entscheidender Faktor.

Es gibt überall pro/ Contra Neubau und Bestandsimmobilie und diverse Abstriche. Ich für meinen Teil wohne aber lieber dort wo ich gerne bin anstatt in einer Neubausiedlung weit weg meiner Heimat.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von sara31 am 20.02.2022, 18:55 Uhr

Einige Gedankenimpulse (auch wenn ich nicht zu Deinem Bus gehöre, bin aber 3x zwischen 300 und 800km umgezogen):

- kann dein Mann so einfach an dem anderen Ort eine Arbeit finden, wo die Bezahlung und Arbeitsbedingungen stimmen?

- was ist mit Deiner Arbeit, wenn Du wieder einsteigen willst?

- wie ist dort die Kindergarten/Krippen Situation?

- Du machst Dir Gedanken, dass du irgendwann deine Eltern nicht pflegen willst. Wie alt sind sie? 50? Dann hast du ca 15-20 Jahre bis es aktuell wird und in dieser Zeit kann sehr viel passieren. Du selbst wirst dann älter sein und vielleicht dankbar, nicht 100km zu fahren, um dich dann doch um sie zu kümmern.

-Jetziger Wohnort: du kennst viele, es ist einfach etwas zu organisieren, weil einfach irgendjemand irgendjemanden kennt

- Eltern um die Ecke zu haben kann auch ein großer Vorteil sein - schnell mal die Kinder abgeben, um ein Date mit Deinem Mann zu haben....

- Nachteil: es hört sich an, als ob ihr eine Kernsanierung machen müsstet, gerade nasser Keller ist nicht gut....

Schreibt mal die Vor und Nachteile nebeneinander auf, um eine Überblick zu haben.

Ja, ich vermisse (nicht so dass ich da wieder zurück will) meine Heimat, ich kann nicht schnell mal zu den Feiertagen/Geburtstagen hin fahren, hier wo ich jetzt lebe, kennen meine Freunde mich von jetzt, aber kennen meine Geschichte nicht, es gibt nicht ein "weißt Du damals in der Schule"....

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 21.02.2022, 8:35 Uhr

Da stimme ich dir zu. Allerdings, wenn die Alternative zu "Neubau weit weg" bedeutet, dass ich in der Heimat niemals ein abnehmbares Haus kaufen kann und entsprechend ewig zur Miete wohne, bevorzuge ich den Neubau weit weg. Auch wenn ich die erste Zeit bestimmt meiner Heimat nachtrauern würde.

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Re: Mal was anderes: in der Heimat bleiben oder umziehen?

Antwort von Shaddi am 21.02.2022, 8:44 Uhr

Mein Mann arbeitet in der IT, da ist es nicht sooo schwer, aber auf dem Land wohl schon. Oder die Fahrtwege sind länger, die Bezahlung schlechter. Er meinte aber schon, er könnte wohl auch dauerhaft im HO bleiben, macht er seit Corona eh.

Ich bin selbstständig und arbeite von zu Hause aus, das kann ich machen, wo ein PC mit Internet steht :)

Um Kindergärten und Schulen hab ich mir noch nicht viele Gedanken gemacht, wenn wir umziehen würden. Fokus liegt gerade auf "können wir uns hierbleiben leisten" :) Aber ja, da muss man vorher auch schauen.

Ja meine Eltern sind noch keine 60. Die Pflege dauert wohl noch. Das Thema ist nur durch mein Umfeld gerade so präsent.

Das stimmt, mein Herz sagt auch klar, dass hierbleiben viel besser ist :)

Einen immer verfügbaren Babysitter zu haben, ist halt auch super. Zumal wir die Kinder ja dann nur über den Zaun heben müssten xD

Es muss definitiv viel gemacht werden. Wir wollen mit einem Gutachter noch mal ins Haus. Wenn dem direkt alles aus dem Gesicht fällt, hat sich das eh erledigt^^ Ich hab von anderer Seite aber auch schon gehört, dass ein Keller schon ziiiieeemlich ranzig aussehen kann, ohne zum Problem zu werden. Will da aber lieber auf den Experten hören.

Unsere Freunde sind sowieso verteilt. Nur meine Familie ist noch hier, aber auch das ist schön. Irgendwo hin, wo man niemanden kennt, ist schon ein komisches Gefühl... Und ja, auch Familienfeiern würde ich vermissen, wobei 100 km bei uns ja zu Weihnachten und so noch machbar wären.

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