Dezember 2019 Mamis

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Geschrieben von Peggy50, 27. SSW am 14.09.2019, 15:26 Uhr

Kontroverse Entscheidungen

Hallo zusammen,
mich würde interessieren, ob manche unter uns sind, die aus den unterschiedlichsten Gründen kontroverse Entscheidungen in ihrer Erziehung oder im Bezug auf ihre Babys getroffen haben und wie euer Umfeld damit umgeht?
Bei uns ist es so, dass mein Mann und ich schon lange bevor wir wussten, dass wir einen Sohn bekommen, entschieden hatten, dass er so früh wie möglich beschnitten werden soll. Die Gründe hierfür liegen in unseren Augen ganz klar auf der Hand. Mein Mann hatte mit 17 und damals noch unbeschbitten starke Schmerzen bei den ersten Kontakten mit Frauen und hat es in dem Alter als sehr unangenehm empfunden das dann besprechen zu müssen, ganz zu schweigen von der Umstellung nach der OP. Ich selbst hatte als junge Frau einen unbeschnittenen Freund und stets und ständig mit Blasenentzündung und Pilzen zu tun.
Interessant sind jedoch in diesem Kontext die verschiedenen Reaktionen des Umfelds, die von "ja klar, weg damit" bis hin zu "ja, echt? Mein Sohn/Mann ist aber auch nicht beschnitten" oder "kann man das nicht auch später machen?" reichen.
Wie ist das bei euch? Gibt es "Schocker-Themen" bei euch oder in eurem Umfeld und wie geht ihr damit um ?
Seid bestens gegrüßt

 
14 Antworten:

Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von Julibaby17, 25. SSW am 14.09.2019, 15:58 Uhr

Hm, das Thema Beschneidung hatten wir auch. Mein Mann war dafür, da er eine Vorhautverengung hat und sein ganzes Leben damit Probleme hat. Er hatte aber immer Angst vor einer OP. Muss dazu sagen, das er muslimische Wurzeln hat (Vater). Aber irgendwie war das wohl nie Thema bei meinen Schwiegereltern.

Ich möchte die Risiken einer Vollnarkose nicht ohne medizinische Indikation eingehen. Falls es bei unseren Söhnen zum gleichen Problem kommen sollte, wird das natürlich korrigiert.

In erster Ehe hatte ich auch ständig Blasenentzündungen und Pilze. Leider hatte es der gute Herr nicht so mit der Hygiene. Ob man ihm das vielleicht nicht gezeigt hat???
Mein jetziger Mann achtet sehr penibel darauf das "alle" Körperteile sauber sind und ich habe in den 7 Jahren die wir zusammen sind keinerlei Beschwerden gehabt.

Bei mir in der Familie ist eher das " No go Thema" Taufe. Ich habe kroatische, streng katholische Wurzeln. Keiner kann es verstehen, warum wir die Kinder nicht taufen lassen. Ich finde, das sollen sie für sich selbst entscheiden wenn sie mal größer sind.

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Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von Peggy50 am 14.09.2019, 16:14 Uhr

Hallo Julibaby,

danke für die weiteren wichtigen Aspekte der Debatte. Was die Vollnarkose angeht bin ich voll bei dir. Mein kleiner Cousin musste mit abderthalb Jahren beschnitten werden und hatte vorher und nachher viele Alpträume und "Töpfchenängste". Wie er heute dazu steht würde mich sehr interessieren, kann man ja aber leider nicht fragen
Die Religionsfrage ist auch sehr interessant, ich wäre auch dafür gewesen ihn selbst entscheiden zu lassen, mein Mann war für eine frühe Taufe und da es mir aucv nicht extrem wichtig war, hat er sich durchgesetzt (ist ja selten genug, auch wenn er das nicht merkt )
Ganz interessant finde ich auch die Reaktionen, wenn ich erkläre, dass an Babys Haut möglichst nur Natur-Produkte ohne Zusatzstoffe kommen.

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Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von Julibaby17 am 14.09.2019, 16:47 Uhr

Ach da gab es bei uns auch einige Diskussionen, was die Haut anbetrifft. Mein Sohn hatte eine leichte Form von Neurodermitis, die sich mit dem letzten Zahn auch irgendwie ausgewachsen hat. Keiner konnte verstehen, warum ich so teure Cremes kaufe und nicht die aus der Drogerie verwende.

Was mir noch Einfällt ist der ganz große Streitfaktor " Plastikspielzeug". Am besten noch mit Batterien und nervigem Sound
Das sieht mein Mann zum Glück genauso wie ich :)

Jeder hat halt so seine Erziehungsnethoden und die sollte man dann als Außenstehender respektieren. Was meine Eltern für richtig hielten, muss ja nicht automatisch für uns gelten. Finde es echt Schade das man immer gegen sowas ankämpfen muss.

Ich sehe morgens z.B. eine Mutter mit Ihrem denke mal 3 Jährigen Kind (oder sogar älter). Sie fährt ihn mit dem Buggy in den Kindergarten und er zockt solange oder schaut Filme auf dem Handy. Gestern hat er wohl bei einem Spiel verloren und rief lautstark "Wtf". Für uns undenkbar, für die Mutter wohl ganz normal. Denke die würde mir auch was erzählen wenn ich sie darauf ansprechen würde

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Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von Suserl81 am 14.09.2019, 16:53 Uhr

Liebe Peggy,

Ich glaube wenn man 10 Leute nach Ihrer Meinung fragt, wird man 10 verschiedene Antworten bekommen. Jeder hat seine Erfahrungen und wird deshalb eine bestimmte Meinung vertreten - egal zu welchem Thema.

Wenn du also keinen Rat möchtest, sondern deine Entscheidung feststeht, würde ich das gar nicht groß verkünden. Was anderes ist natürlich, wenn du Hilfe zur Entscheidungsfindung möchtest.

Zum Thema Beschneidung würde ich dir raten erstmal zu warten und mit deinem Kinderarzt darüber zu sprechen. Ich weiß von meiner Freundin, deren beide Jungs aus medizinischen Gründen operiert werden mussten, dass es a) mittlerweile sehr früh erkannt und gemacht wird damit das Kind nicht so viel emotionalen Stress erleiden muss und b) so viel wie möglich von der Vorhaut erhalten wird, weil das sexuelle empfinden für den Mann schon sehr gehemmt wird. Wg dem Eingriff selbst, auch das ist nicht ohne - je nachdem welche medizinischen Dinge zzgl notwendig sind. Meine Freundin war mit ihrem kleinen 10 Tage im KH- das ist echt Horror mit Kleinkind.
Aus hygienischen Gründen finde ich es nicht notwendig.

Zum Thema Taufe glaube ich, dass unabhängig von religiösen Dingen auch sehr der Wohnort reinspielt. Bei uns auf dem Dorf wäre es nahezu unmöglich nicht taufen zu lassen.

Liebe Grüße

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Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von BuTeSaDe, 27. SSW am 14.09.2019, 17:48 Uhr

Hallo,

Große Diskussionen habe ich bisher wohl ganz gut umschifft.

Viele konnten nicht verstehen, dass wir nicht verheiratet sind und das wohl auch erstmal nicht ändern werden. Die Oma (96) ist immer noch überzeugt, dass das Kind daher auf jeden Fall "nur ein Unfall" und kein "Wunschkind" sein kann. Solang sie sich zurückhält, lass ich die Diskussion um ihre verstaubten Ansichten ruhen. Das Kind wird den Nachnamen meines Partners erhalten. Wir werden bestimmt in den nächsten Jahren heiraten, aber da machen wir uns keinen Stress.

Um das Taufthema mit Oma und Tanten direkt im Keim zu ersticken, sind wir beide gemeinsam vor ein paar Wochen aus der Kirche ausgetreten

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Re: Kontroverse Entscheidungen

Antwort von Feline, 28. SSW am 14.09.2019, 18:41 Uhr

Hallo,
ich gebe auch mal wieder meinen Senf dazu.
Erst mal denke ich, dass die Entscheidung über so etwas immer bei den Eltern liegt und ich finde es so anstrengend, dass einem immer alle ihre Meinung dazu aufdrücken wollen..
Bei uns sind solche Themen Heiraten (ich will noch nicht und wenn, dann heimlich und ohne den ganzen Familien-Anhang), Impfen , Taufen, Schlafsäcke, Tragetücher oder Kinderwagen.... Und alle scheinen dazu ne Meinung teilen zu müssen, dabei steht jeder Entschluss schon lange fest

Ich wüsste auch gern wie ich damit umgehen soll..

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@Feline

Antwort von Krümel_3und4 am 14.09.2019, 20:49 Uhr

"Ich wüsste auch gern..."
Mir ist es komplett egal, was jemand von meinen Entscheidungen hält.
Wenn jemand wirklich Interesse hat, kann nachgefragt werden, dann erläutere ich es. Wenn ich Meinungen haben will, frage ich oder bitte um Hilfe. Ungebetene Meinungen interessieren mich nicht... (Das soll jetzt nicht arrogant gemeint sein.) Wird sowieso immer geredet... Die Kommentare lasse ich dann gerne am Hinterkopf vorbeiziehen...

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Re: @Feline

Antwort von Peggy50 am 14.09.2019, 21:24 Uhr

Da kommt es in meinen Augen aber auch immer darauf an mit wem man gerade zu tun hat. Der Mensch ist als soziales Wesen stark von der "Akzeptanz der Gruppe" abhängig und jeder möchte natürlich auch geliebt und akzeptiert werden.
Ich wünsche mit den Austausch mit meinen Freunden und Familie und da darf man sich auch ruhig mal aneinander reiben. Fremde Menschen sprechen meist nur aus ihrer Perspektive, das muss ich mir dann auch immer wieder vor Augen halten. Schlimm finde ich es, wenn die engsten Menschen respektlos werden, das tut einfach nur weh.
Danke euch für den Austausch

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Re: @Feline

Antwort von Feline, 28. SSW am 15.09.2019, 7:57 Uhr

Ich versuche das ähnlich zu handhaben. Es ist nur manchmal echt schwer sich nichts daraus zu machen, weil sich manchmal die Unterhaltungen anfühlen wie ein Kampf in dem man sich permanent wehren muss..
Aber deshalb rede ich einfach nur noch mit meinen Eltern und meinem Freund über so etwas. Das sind die einzigen Meinungen die mich wirklich interessieren.

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Re: @Feline

Antwort von Feline am 15.09.2019, 8:02 Uhr

Ganz genau das ist der Punkt: wenn 'die engsten Menschen respektlos werden'. Und zwar auf eine Art und Weise die einen echt nur noch traurig macht.
Deshalb rede ich über so etwas auch nur noch mit den wenigen auserwählten (wie theatralisch), deren Meinung für mich auch etwas bedeutet.

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Die Bereitschaft, seine Meinung nach Zugang zusätzlicher Informationen zu ändern...

Antwort von Aurora_, 27. SSW am 15.09.2019, 10:57 Uhr

Liebe Peggy,

es kommt auf den Inhalt der Entscheidung und das Vertrauen zum Kritisierenden an.
Trifft mich eine Kritik an einer solchen „schon feststehenden“ Entscheidung sehr, überlege ich auch, wieso trifft mich das so.
Bin ich mir etwa doch unsicher? Ist es ein berechtigter Einwand?
Die „engsten Menschen“ sind ja nicht auf den Kopf gefallen. Wenn sie bloß gemein sein wollten, sollten sie nicht mehr zum engsten Kreis gehören.
Im Übrigen schließe ich mich Suserl an; der Punkt mit dem veränderten sexuellen Empfinden ist relevant. Auch eine ungewollte, dauerhafte Stimulation durch Bekleidung etc. kann eine Folge eines zu rigorosen Eingriffs sein etc. pp. Jedoch kann ich den Wunsch nach erleichterter Hygiene gut verstehen.

.... eins muss ich zum Thema „War es geplant?“ noch zum Besten geben: Wir sind seit 5 Jahren verheiratet, und meinem Mann wird gerade aus dem konservativen Teil unseres Umfeldes immer noch offen (und verschmitzt) unterstellt, dass es „ein Unfall“ war. Wenn wir von den vorherigen Fehlgeburten berichten, ist meist (betretene?) Ruhe. Ja, es ist frech von den Leuten, aber ich frag mich dann schon, wieso sagen die das. Kommen wir kinderfeindlich rüber? Habe ich vorher zu viel „Karriere gemacht“? Müssten wir bunte Multifunktionsjacken tragen, um glaubwürdiger zu sein? Klar könnte ich auch sagen, die sind halt so dumm, dass sie ausschließlich in Schubladen denken. Aber man unterschätzt Menschen auch nicht selten.

Liebe Grüße,

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Re: Die Bereitschaft, seine Meinung nach Zugang zusätzlicher Informationen zu ändern...

Antwort von Peggy50 am 15.09.2019, 11:57 Uhr

Hallo,
ich sehe das genau wie ihr, Menschen, bei denen man das Gefühl hat, dass sie nur gemein sein wollen oder bei denen sich Gespräche nach Kampf anfühlen, sollten nicht Teil des eigenen Lebens sein. Allerdings kann man sich ihnen auch nicht immer entziehen, wenn es die Kollegen sind oder Familienmitglieder sind. Ich denke da an meine Oma; sie hat mir letzte Woche eine Diät empfohlen in der Woche davor wollte sie mich dazu bringen den Bauch abzubinden, weil "die jungen Frauen heute ja alle so hässlich den dicken Bauch hängen lassen". Mein Einwand, dass es bestimmt nicht gut für das Baby sein kann wurde axelzuckend abgetan.
Gut, jetzt könnte es mich verletzten, tut es aber nicht. Ich habe einfach nur Mitgefühl dafür, wie wenig Fähigkeit zur liebevollen Kommunikation und Reflexion sie in ihren über 80 Jahren erworben hat.
Liebste Grüße

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Re: Die Bereitschaft, seine Meinung nach Zugang zusätzlicher Informationen zu ändern...

Antwort von Aurora_, 27. SSW am 15.09.2019, 18:49 Uhr

Liebe Peggy,

Auch Du meine Güte. Welch interessante Meinung aus einer anderen Generation, oder sollte ich sagen, einer anderen Ära. Die Ära, in der Schwangere als obszön galten und sich verstecken mussten.
Ertappt — es ist immer ein bisschen Absicht dabei, wenn ich wieder in meinen hautengen Catsuit aus rotem Latex schlüpfe und den Bauch mal wieder provokant aus dem Fenster „hängen lasse“
Dazu stelle ich „You can leave your hat on“ auf volle Laustärke....

Liebe und auch amüsierte Grüsse zurück,

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Re: Die Bereitschaft, seine Meinung nach Zugang zusätzlicher Informationen zu ändern...

Antwort von Peggy50 am 15.09.2019, 21:20 Uhr

Hihihihihi

ja, wie traurig oder? Da hat sich die Welt 50 Jahre lang gedreht und sie hat es einfach verpasst.
Aber was solls, sie hat mich auch an meinem Hochzeitstag ganz enttäuscht gefragt, ob ich nicht die Haare gemacht bekommen sollte..die Friseurin war gerade weg..
Gute Nacht und danke für den Ohrwurm

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