zurück| Geschrieben von Lubulu2105, 8. SSW am 25.02.2021, 9:12 Uhr |
Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Ich habe bei 4+0 per Zufall erfahren dass meine Zuckerwerte im Urin viel viel zu hoch waren und ich deshalb wahrscheinlich Diabetes hätte.
Eine Woche später musste ich hin um den nüchternwert zu checken - der war dann bei 4.9, also gut. Mein FA hat mich trotzdem zum Endokrinologen geschickt... den Termin hatte ich diesen Montag. Ich bin in der 8. Ssw, und meine Nüchterwerte werden von Tag zu Tag höher, ich esse seit 4+0 keinen Zucker, kein Brot etc mehr; weil ich Angst habe für fehlbildungen. Ich muss nun seit montag nüchternwerte checken und auch vor dem essen und eine stunde danach. Am tag sin meine werte super...aber meine nüchternwerte sind wirklich schlimm... zwischen 4.9 und 6.8 (!!!!)
Kennt sich da jemand aus?
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Re: Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Antwort von -Leni-, 6. SSW am 25.02.2021, 11:40 Uhr
Hallo.
Ich habe eine Insulinresistenz, die allerdings erst vor ein paar Monaten bei mir diagnostiziert wurde und die wohl bei meinen bisherigen Fehlgeburten eine doch gewichtige Rolle gespielt haben könnte.
Bei mir waren aber alle Blutzuckerwerte stets super in Ordnung und die Insulinresistenz war mehr oder weniger ein Zufallsbefund der auf Anraten der Kinderwunschklinik erhoben wurde. Dazu wurde ich vermessen und musste nüchtern (also absolut incl 12 Std vorher nichts mehr zu trinken) ganz früh um 6:30 Uhr zur Blutabnahme. Damit wurde dann der so genannte HOMA-Wert erstellt der für die Diagnose einer Insulinresistenz ausschlaggebend ist. Bei mir war das Ergebnis leicht erhöht und ich wurde dann zu einer Diabetologin geschickt, die nochmals alles genau untersucht und die Diagnose gesichert hat. Ich nehme seitdem Metformin ein. Das muss ich aber selbst bezahlen, weil es nur als Diabetesmedikament zugelassen ist und Insulinresistenz kein Diabetes ist womit es sich um einen Off-Label-use handelt.
Man kann die Insulinresistenz auch nur bedingt mit der Ernährung bekämpfen, da es dafür wohl mehrere verschiedene Ursachen gibt.
Re: Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Antwort von Rgje, 9. SSW am 25.02.2021, 16:35 Uhr
Ich habe den Eintrag Gestationsdiabetis im Mutterpass stehen und bekomme seit Monaten Metformin. Bei mir ist auch nur der Nüchternwert katastrophal und ich werde bald Insulin spritzen müssen, denn ich ernähre mich gesund und treibe Sport. Sowas passiert einfach.
Re: Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Antwort von cmrx am 25.02.2021, 17:07 Uhr
Hallo du 
ich kam zwar bisher noch nicht dazu endlich Mutter sein zu dürfen, doch ich habe leider beides aufgrund des PCO. Nehme schon seit Jahres daher Metformin (2500mg pro Tag) und mit der Zeit hab ich meine Nüchternwerte super im Griff. Wichtig wäre auf jeden Fall auch eine Ernährungsberatung, denn jeder reagiert trotzdem auch etwas anders. Ich bin schon immer schlank und ernähre mich gut, doch trotzdem hab ich erst lernen müssen, was bei mir funktioniert. Bspw. vertrage ich normale Hartweizengriesnudeln besser als Vollkorn. Auch spätes Abendessen, egal was es ist, führt zu einem nicht optimalen Nüchternwert. Tagsüber sind meine Werte auch immer gut und es war nur der Nüchternwert erhöht. In den SS witzigerweise waren die Zuckerwerte besser als zuvor. Mal abwarten wie es kommt, wenn ich mal weiter komme. Laut Diabetologin sollte ich ab der 12. Woche das Metformin dann ausschleichen und in der 14./15. Woche wird dann ohne Metformin ein erster OGTT gemacht. Ich kam bisher nur noch nicht soweit ...
Re: Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Antwort von Dorothy_in_Oz, 9. SSW am 26.02.2021, 21:54 Uhr
Hallo,
ich habe zwar weder GD noch IR, aber Typ I Diabetes seit ich 13 bin - wenn du also Fragen zu allgemeineren Dingen hast, melde dich gerne! Z.B. was wie viele Kohlenhydrate hat oder woran man körperlich hohe / niedrige Blutzuckerwerte merken kann oder so.
Als Tipp vielleicht so viel: Obst ist eigentlich das schlimmste für den BZ, weil das unglaublich schnell verstoffwechselt wird... Kartoffeln sind als sättigende Beilage sinnvoller als Reis oder Nudeln, weil sie vergleichsweise wenig KH haben. Bei Brot am besten Vollkorn wählen und mit fettreichem oder eiweißreichem Belag kombinieren, das geht langsamer ins Blut. Oder dieses Eiweißbrot, da sind sehr wenige KH drin. Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse kannst du fast alles so viel essen wie du magst, weil da keine oder kaum KH drin sind. Gar keine KH essen ist übrigens leider keine Lösung, zum einen weil das Gehirn die braucht und das Baby eben auch zur gesunden Entwicklung und zum anderen weil dann der Körper gespeicherte Reserven freigibt, die den BZ auch ansteigen lassen und noch dazu "giftige" Abfallstoffe produzieren, die auf Dauer deine Nieren schädigen.
Fehlbildungen sind bei Diabetikerinnen MIT SCHLECHTER EINSTELLUNG DES DIABETES wohl tatsächlich wahrscheinlicher, aber bei guter Einstellung (und damit ist ein HbA1C, also der Langzeitwert, von 6,5 oder weniger gemeint) ist das Risiko nur minimal erhöht. Schlimmer ist es, dass das Kind evtl. sehr schwer wird bzw. gerade am Bauch zu viel Speck ansetzt, sodass bei ET normalerweise eingeleitet wird. Außerdem ist die Gefahr recht hoch, dass das Baby so sehr an den erhöhten BZ-Spiegel der Mutter gewöhnt ist, den es im Mutterleib mit seiner eigenen Bauchspeicheldrüse mitreguliert, dass es nach der Geburt in einen Unterzucker rutschen kann, der dann lebensgefährlich werden kann. Einfach, weil es seinen eigenen normal hohen BZ nicht gewöhnt ist. Bei meiner Tochter hatte ich über die komplette Schwangerschaft HbA1C-Werte zwischen 5,6 und 6,3 und sie kam trotzdem mit einem zu hohen Gewicht für ihre Größe auf die Welt (3490g auf 50cm). Sonst ging und geht es ihr aber sehr gut! Ab der Geburt wurde bei ihr eben häufig der BZ gemessen, sie hat direkt nach der Geburt eine Glukoselösung in den Mund bekommen (direkt stillen wäre die Alternative gewesen, aber das ging nicht, weil es leider ein Kaiserschnitt in Vollnarkose war und ich noch im OP) und dann bekam sie nach ca. 5h ein einziges Fläschchen (bzw. eine kleine Spritze mit PRE-Nahrung) und das hat gereicht um ihren zu niedrigen BZ zu stabilisieren...
Das soll dir jetzt alles keine Angst machen, ganz im Gegenteil: so lange du dich an die Regeln hältst, die dein Diabetologe dir vorschlägt, und du gut und vor allem ausgewogen isst, sollte das gut funktionieren!!!
Ich drücke dir die Daumen, dass du einen guten Weg für dich und dein Baby findest!
Viele Grüße,
Dorothy
Re: Jemand hier mit IR oder Gestationsdiabetes in der Frühschwangerschaft?
Antwort von Lubulu2105, 8. SSW am 26.02.2021, 22:12 Uhr
Liebe Dorothy,
Herzlichen Dank für deine tolle Antwort!!!
Ich hatte eben beim 2. auch eine GDM, aber so gut wie du hier oben konnte mir das noch nie jemand zusammenfassen. Mein HbA1C (?) wert war bei 5.0 und der Diabetologe hat mich soeben angerufen (nach mehreren Tagen messen) und meinte ich hätte trotz den hohen Morgenwerten keine IR und keine Diabetes, anscheinend seien alle Blutwerte unauffällig und auch bei gesunden Menschen könne der Nüchternwert mal hoch sein (?).
Natürlich hat mich dies beruhigt, aber ich weiss trotzdem dass die Wahrscheinlichkeit wieder eine GDM zu entwickeln hoch ist. Da ich nun seit mehreren Wochen zuckerfrei und ausgewogen (wie von dir oben beschrieben) ernähre, werde ich dies definitiv einfach zur Sicherheit so weiter machen...keine Ahnung- iwie traue ich diesen Werten halt doch nicht und sicher ist sicher (auch wenn ich mich selbst fertig mache
, und denke auch dass es dann gg 21. Ssw einfacher ist bei der Ernährung zu bleiben statt dies dann noch zu ändern.)
Herzlichen Dank dir nochmals!!
LG,
Luba
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