August 2020 Mamis

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Geschrieben von jbfl22 am 11.10.2020, 6:19 Uhr

Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Hallo, erst einmal vielen Dank für deinen Bericht! Mir geht es im Moment sehr ähnlich und mich plagen die gleichen Gedanken über das Abstillen. Meine Kleine kam per Notkaiserschnitt wegen vorzeitiger Plazentalösung einen Monat zu früh zur Welt. Für mich war die gesamte Geburt furchtbar, es war alles anders als auch nur ansatzweise vorgestellt. Ich hatte mir extra keine allzu großen Pläne für die Geburt gemacht, weil ja immer irgendwas sein kann, aber dass dann doch alles so anders läuft, hat mich vor allem in den ersten Tagen psychisch sehr belastet.
Meine Tochter kam direkt nach der Geburt auf die Neo Intensivstation, am vierten Tag wurden wir dann zusammen auf die normale Neonatalstation gelegt. Und auch erst dann konnte ich sie das erste Mal in den Arm nehmen. Es wurde von Anfang an die Flasche und ein Schnuller gegeben und mir wurde eine Milchpumpe hingestellt. Auf der Wöchnerinnenstation wurde ich auch noch sehr lieb bei den ersten Pumpversuchen unterstützt und dort wäre mir bestimmt auch beim Stillen toll geholfen worden. Da mein Baby aber woanders war und dort nichtmal die Rede davon war, dass ich stillen könnte, habe ich es erst zu Hause 2,5 Wochen nach der Geburt versucht. Bis dahin hieß es abpumpen, was mir auch im Krankenhaus noch gelang und in den ersten Tagen kam ich schließlich auf 40-50 ml. Zu Hause pumpte ich weiter, die Menge wurde aber immer weniger. Inzwischen weiß ich, dass es wohl an der Schilddrüsenunterfunktion und dem Eisenmangel lag. Genug abpumpen oder sogar stillen zu können rückte in immer weitere Ferne und inzwischen habe ich so wenig Milch, dass es schon als abgestillt gelten könnte. Also habe ich mir die Medela Milchpumpe aus der Apotheke geliehen, die ich auch im Krankenhaus hatte und die deutlich effektiver pumpt als meine eigene es konnte. Jetzt versuche ich die Milchmenge zu steigern und freue mich über jeden ml, der mehr kommt, bin aber genauso enttäuscht, wenn sich gar nichts mehr tut. Der Gedanke an das Abstillen begleitet mich nun auch schon eine Weile, meine Kleine ist jetzt 11 Wochen alt und ich habe so ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr bisher so gut wie keine Muttermilch bieten konnte, außer in den ersten zwei bis drei Wochen und zurzeit jeden Tag mal ein Fläschchen. Dazu kommt, dass man von wirklich jedem gefragt wird, ob man denn stillt. Meistens sage ich dann ja, teils teils und bekomme gleich zu hören, wie gut und wichtig das ja wäre. Ja das weiß ich, sonst hätte ich schon vor Wochen aufgegeben und abgestillt. Denn genauso, wie du es sagst, geht es mir auch. Andauernd muss ich sie ablegen, weil ich abpumpen muss. Wenn ich mal ein paar Minuten länger mit ihr kuschle, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ja abpumpen muss. Wenn ich sie ablege um zu pumpen, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie abgelegt habe, obwohl sie (und auch ich) ja kuscheln möchte. Es ist ein Teufelskreis und all diese Gedanken und Zweifel steuern nicht zu einem erfolgreichen Abpumpen bei.
Selbst mein Mann sagte heute zu mir, dass er nicht weiß ob es die Mühe wert sei und er absolut verstehen kann, wenn ich abstille. Und dann frage ich mich auch: ist es das denn wert? Wenn ich wenigstens wüsste, dass das alles etwas bringt und ich in Zukunft wenigstens die Hälfte täglich mit Muttermilch abdecken könnte, würde mich das schon aufbauen und motivieren. Aber mit dem ständigen Hintergedanken, dass ich eventuell umsonst die Zeit mit meiner Kleinen so belaste, fällt mir das alles zurzeit sehr schwer.

Ich kann dich absolut verstehen, auch wenn mir die Stillerfahrungen mit blutigen Brustwarzen und sonstigen Komplikationen erspart geblieben sind. Aber ich kenne den Druck, unter den man gesetzt wird. Leider kann ich dir nicht mit irgendwelchen Tipps helfen, weil ich genauso ratlos bin wie du. Ich kann nur sagen, dass ich mich so wie du fühle und auch immer wieder mit dem Gedanken an das Abstillen beschäftigt bin.
Wie lange pumpst du denn jetzt schon alle zwei Stunden und welche Pumpe benutzt du? Vielleicht lässt sich da noch was machen mit einer anderen, effektiveren Pumpe? Hast du es schon mit Brustmassagen vor und während des Pumpens versucht? Und mit Wärme? Ob das alles wirklich hilft weiß ich nicht, das ist nur das, was ich bisher gelesen habe.

Ansonsten kann ich nur sagen, du bist nicht allein und wir müssen wohl beide lernen, mit den Schuldgefühlen umzugehen. Aber dann frage ich mich: möchte ich später wirklich auf die ersten Wochen im Leben meiner Tochter zurückblicken und nur an die Selbstvorwürfe und den Stress denken, oder möchte ich diese besondere Zeit einfach genießen und mich von so manchen Vorstellungen vorsichtig lösen.. vielleicht ist es langsam an der Zeit. Wir können uns wenigstens nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.

 
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