August 2020 Mamis

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Geschrieben von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 0:38 Uhr

Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mich nun durch unzählige Berichte und Beiträge gelesen habe die mich nur noch mehr unter Druck gesetzt haben dachte ich mir jetzt muss ich doch endlich mal meine Geschichte loswerden um mich von etwaigen Gewissensbissen zu befreien und Vlt den ein oder anderen Leidensgenossen zum Austausch zu finden.

Unsere kleine Maus ist nun 8 Wochen alt. Seit der Geburt läuft so ziemlich alles anders als ich es mir vorgestellt habe. Nach einer Nacht voller schmerzender Wehen , dem Einsatz einer Saugglocke ( die ich partout nicht wollte , was aber übergangen wurde ) kam unsere Maus schlussendlich per Notkaiserschnitt unter Vollnarkose zur Welt. Für mich war dies die erste negativ Erfahrung, da ich mir so sehr gewünscht habe den Moment der Geburt miterleben zu dürfen und mein Kind sofort mit Liebe und Kuscheleinheiten zu überschütten. Stattdessen liege ich noch eine Stunde alleine im Aufwachraum und kann mein Kind, das einen dermaßen verformten Kopf durch die Saugglocke hat , erstmals 2 Stunden nach ihrer Geburt sehen und kaum registrieren dass sie meine Tochter ist. Die Tage danach sind für mich sowohl psychisch als auch körperlich eine Tortur. Als mir dann auch noch im Krankenhaus gesagt wird dass meine Tochter zu viel abgenommen hat und ich wohl nicht genug Milch habe bricht wieder ein Stück meiner Vorstellung über die erste Zeit mit meinem Kind weg. Von nun an hieß es stillen , zufüttern , abpumpen. Auch zuhause hielt ich dieses Muster vorerst bei. Ich muss dazu sagen, dass ich allein in den ersten zwei Wochen aufgrund meiner psychischen Verfassung schon 15 kg abnahm ( 10kg Zunahme in der SS). Nachdem meine Brustwarzen nur noch wund und blutig waren und jedes anlegen mit Tränen und Anspannung verbunden war , beschlossen wir nach 14 Tagen zwei Tage zu pausieren und nur zu pumpen. Nach diesen zwei Tagen versuchte ich es erneut und prompt blutete ich wieder. Noch dazu schien sich meine milchmenge einfach nicht zu erhöhen. Ich versuchte in den ersten Wochen wirklich jedes Mittelchen zur Steigerung der Milchproduktion. Anlegen, Malzbier , Bockshornkleekapseln, Tee , Globuli usw. Es half einfach nichts. Selbst meine Hebamme hat die Hoffnung irgendwann aufgegeben, dass ich genug Milch produzieren könnte. Pro Stunde bekomme ich nach wie vor nur 20 ml zusammen. Nach 4 Stunden stagniert es und es kommen höchsten 60-70 ml nach 30 Minuten pumpen. Man muss dazu sagen, dass ich das anlegen irgendwann aufgrund der Schmerzen und den damit verbundenen Frust auf beiden Seiten sein lies. Also hieß es nur noch pumpen. Anfangs alle zwei Stunden weil ich ja die Milchproduktion steigern wollte. Zwischen den pumpsitzungen dann ganz viel Körperkontakt mit meiner Kleinen. Aber keine Chance, die Milch wird einfach nicht mehr. Ein erneuter Versuch meine kleine anzulegen in Woche 6 ging auch nach hinten los. Zwar nahm sie die Brust anfangs gut an war aber ziemlich schnell frustriert und schrie als ich die Seite wechseln wollte. Schlussendlich wollte ich es dann noch mit powerpumpen probieren aber auch hierbei stellte sich keine Steigerung ein.
Nach so vielen Wochen in der meine Vorstellung einer guten Stillbeziehung und dem Leben mit Kind dermaßen auf den Kopf gestellt wurden hadere ich immer mehr mit dem Gedanken abzustillen. Das Abpumpen schränkt mich im Alltag sehr ein und raubt mir oft wertvolle Momente mit meiner kleinen da ich sie ständig weglegen muss anstatt einfach mal stundenlang mit ihr zu kuscheln wenn sie nach dem füttern wieder bei mir eingeschlafen ist. Länger als drei Stunden raus gehen ist auch nicht drin, da ich ja zurück zu meiner Pumpe muss. Lange Rede kurzer Sinn. Ich fühle mich einfach nur noch wie eine Kuh an der Melkmaschine und möchte einfach wieder ein Stück Freiheit zurück die ich mit meinem Kind genießen kann. Leider finde ich dennoch, dass man dermaßen unter Druck gesetzt wird was das stillen und die Muttermilch angeht , das es mir vorkommt als wäre ich eine Rabenmutter wenn ich den Entschluss abzustillen in die Tat umsetze.

Vlt gibt es ja die ein oder andere die Ähnliches durchlebt und einen Austausch der mir meine Entscheidung erleichtert.

 
16 Antworten:

Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von jbfl22 am 11.10.2020, 6:19 Uhr

Hallo, erst einmal vielen Dank für deinen Bericht! Mir geht es im Moment sehr ähnlich und mich plagen die gleichen Gedanken über das Abstillen. Meine Kleine kam per Notkaiserschnitt wegen vorzeitiger Plazentalösung einen Monat zu früh zur Welt. Für mich war die gesamte Geburt furchtbar, es war alles anders als auch nur ansatzweise vorgestellt. Ich hatte mir extra keine allzu großen Pläne für die Geburt gemacht, weil ja immer irgendwas sein kann, aber dass dann doch alles so anders läuft, hat mich vor allem in den ersten Tagen psychisch sehr belastet.
Meine Tochter kam direkt nach der Geburt auf die Neo Intensivstation, am vierten Tag wurden wir dann zusammen auf die normale Neonatalstation gelegt. Und auch erst dann konnte ich sie das erste Mal in den Arm nehmen. Es wurde von Anfang an die Flasche und ein Schnuller gegeben und mir wurde eine Milchpumpe hingestellt. Auf der Wöchnerinnenstation wurde ich auch noch sehr lieb bei den ersten Pumpversuchen unterstützt und dort wäre mir bestimmt auch beim Stillen toll geholfen worden. Da mein Baby aber woanders war und dort nichtmal die Rede davon war, dass ich stillen könnte, habe ich es erst zu Hause 2,5 Wochen nach der Geburt versucht. Bis dahin hieß es abpumpen, was mir auch im Krankenhaus noch gelang und in den ersten Tagen kam ich schließlich auf 40-50 ml. Zu Hause pumpte ich weiter, die Menge wurde aber immer weniger. Inzwischen weiß ich, dass es wohl an der Schilddrüsenunterfunktion und dem Eisenmangel lag. Genug abpumpen oder sogar stillen zu können rückte in immer weitere Ferne und inzwischen habe ich so wenig Milch, dass es schon als abgestillt gelten könnte. Also habe ich mir die Medela Milchpumpe aus der Apotheke geliehen, die ich auch im Krankenhaus hatte und die deutlich effektiver pumpt als meine eigene es konnte. Jetzt versuche ich die Milchmenge zu steigern und freue mich über jeden ml, der mehr kommt, bin aber genauso enttäuscht, wenn sich gar nichts mehr tut. Der Gedanke an das Abstillen begleitet mich nun auch schon eine Weile, meine Kleine ist jetzt 11 Wochen alt und ich habe so ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr bisher so gut wie keine Muttermilch bieten konnte, außer in den ersten zwei bis drei Wochen und zurzeit jeden Tag mal ein Fläschchen. Dazu kommt, dass man von wirklich jedem gefragt wird, ob man denn stillt. Meistens sage ich dann ja, teils teils und bekomme gleich zu hören, wie gut und wichtig das ja wäre. Ja das weiß ich, sonst hätte ich schon vor Wochen aufgegeben und abgestillt. Denn genauso, wie du es sagst, geht es mir auch. Andauernd muss ich sie ablegen, weil ich abpumpen muss. Wenn ich mal ein paar Minuten länger mit ihr kuschle, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ja abpumpen muss. Wenn ich sie ablege um zu pumpen, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie abgelegt habe, obwohl sie (und auch ich) ja kuscheln möchte. Es ist ein Teufelskreis und all diese Gedanken und Zweifel steuern nicht zu einem erfolgreichen Abpumpen bei.
Selbst mein Mann sagte heute zu mir, dass er nicht weiß ob es die Mühe wert sei und er absolut verstehen kann, wenn ich abstille. Und dann frage ich mich auch: ist es das denn wert? Wenn ich wenigstens wüsste, dass das alles etwas bringt und ich in Zukunft wenigstens die Hälfte täglich mit Muttermilch abdecken könnte, würde mich das schon aufbauen und motivieren. Aber mit dem ständigen Hintergedanken, dass ich eventuell umsonst die Zeit mit meiner Kleinen so belaste, fällt mir das alles zurzeit sehr schwer.

Ich kann dich absolut verstehen, auch wenn mir die Stillerfahrungen mit blutigen Brustwarzen und sonstigen Komplikationen erspart geblieben sind. Aber ich kenne den Druck, unter den man gesetzt wird. Leider kann ich dir nicht mit irgendwelchen Tipps helfen, weil ich genauso ratlos bin wie du. Ich kann nur sagen, dass ich mich so wie du fühle und auch immer wieder mit dem Gedanken an das Abstillen beschäftigt bin.
Wie lange pumpst du denn jetzt schon alle zwei Stunden und welche Pumpe benutzt du? Vielleicht lässt sich da noch was machen mit einer anderen, effektiveren Pumpe? Hast du es schon mit Brustmassagen vor und während des Pumpens versucht? Und mit Wärme? Ob das alles wirklich hilft weiß ich nicht, das ist nur das, was ich bisher gelesen habe.

Ansonsten kann ich nur sagen, du bist nicht allein und wir müssen wohl beide lernen, mit den Schuldgefühlen umzugehen. Aber dann frage ich mich: möchte ich später wirklich auf die ersten Wochen im Leben meiner Tochter zurückblicken und nur an die Selbstvorwürfe und den Stress denken, oder möchte ich diese besondere Zeit einfach genießen und mich von so manchen Vorstellungen vorsichtig lösen.. vielleicht ist es langsam an der Zeit. Wir können uns wenigstens nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Anni1500 am 11.10.2020, 7:15 Uhr

Guten Morgen,
Oh je. Ich sag mal willkommen im Club bei mir ist auch nichts nach Vorstellung gekommen. Ich wollte eine normale Geburt und bekam eine sturzgeburt. Hört sich toll an, war es aber nicht. Dann wollte ich auch stillen, klappte aber nicht. Meine Tochter ist immer direkt eingeschlafen und war dann sehr tief weg. Also habe ich ein Monat lang gepumpt. Da ich nie wirklich viel pumpen konnte, musste ich eh zufüttern. Ich habe immer weniger gepumpt und inzwischen bekommt sie nur pre. Erst hab ich mich auch als Versager gefühlt, aber das sind wir nicht. Manchmal soll es nicht sein. Meine Tochter ist seit sie Flasche bekommt so viel fitter und sie wächst seit dem sehr gut. Das hat mich bestärkt, dass es so dann die richtige Entscheidung war. Auch wollte ich die Elternzeit genießen und viel schönes machen mit meinen Mädels. Selbst das klappt im Moment nicht so wie ich es mir vorstellte. Da erst meine Oma verstorben ist, dann mein Vater Prostata Krebs bekommen hat (wird demnächst operiert) und nun mein Mann ein gehirntumor hat. (da erfahren wir Mittwoch was da gemacht wird, nach dem er etliche Untersuchungen hinter sich hat)
Wie du siehst, bist du nicht alleine ich drücke dich ne runde. Ich habe mir geschworen nichts mehr zu Planen. Lieber mehrere Pläne zu haben, weil es immer anders kommen kann.
Zu deiner Entscheidung kann ich dir nur sagen, dass wenn du dich zu sehr unwohl fühlst, dann lass das abpumpen lieber ausschleichen. Denn wenn es dir nicht gut geht, dann geht es dem baby nicht gut und die Menge wird es nicht besser. Von der Muttermilch durfte dein Schatz, dank deiner Mühe wenigstens etwas haben, was auch super ist und besser als nichts. Ich selbst war zum Beispiel ein Flaschenkind. Meine große konnte ich voll stillen und jetzt bei meiner kleinen ist es voll daneben gegangen. Ich glaube, dass bei mir der stresspegel zu hoch war und meine Tochter zu gelb war. Alles Gute für euch und lass den Kopf nicht hängen. Du hast dich bereits sehr viel für deine Maus eingesetzt und das würde in dem Ausmaß längst nicht jeder machen.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 7:46 Uhr

Danke dir für diese Worte. Es ist schön nicht allein zu sein. Das nimmt ein wenig Druck.
Ich pumpe mit der Doppelpumpe von Medela aus der Apotheke. Meine Frauenärztin meinte sie würde mir hierfür solange ein Rezept ausstellen wie ich es brauche. Massieren und wärmen und auch kühlen danach habe ich schon alles probiert. Die Wärme soll ja vor allem helfen den Milchspendereflex auszulösen. Der beginnt aber bereits nach ein paar Sekunden auch ohne Wärme. Ich habe mir gleich zwei Pumpsets geholt. Du kannst in einen alten BH vorne auf Höhe der Brustwarze zwei Löcher schneiden und so das ganze Fixieren. Dann hat man zumindest die Hände frei und kann sein Kind nebenbei ein wenig streicheln oder mit der Rassel spielen. Das kuscheln und den Körperkontakt ersetzt das ganze natürlich nicht mal ansatzweise.

Eigentlich habe ich meinen Entschluss zum abstillen getroffen und merke auch dass es mir viel Erleichterung gibt. Dennoch kommt immer noch der Gedanke was ist wenn ich es bereue. Ich kann es dann schließlich nicht mehr rückgängig machen. Aber du hast recht wir können definitiv sagen alles versucht zu haben. Am wichtigsten ist ja dass es unseren Kindern gut geht und auch der Partner hinter dieser Entscheidung steht. Ich habe auch den Rückhalt der Familie die mich da immer wieder stützen und mir bewusst machen dass ich auch ohne diesen ganzen Druck eine gute Mutter sein werde.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 7:54 Uhr

Oh nein das sind ja dann doch ein paar Schicksalsschläge zu viel. Respekt dass du das so durchhältst.
Danke für deine ehrlichen Worte. Das macht wirklich Mut. Ich finde es sollte viel offener mit dem Thema umgegangen werden, wenn das stillen nicht klappt. Wie viele Frauen sind wohl am verzweifeln weil sie durch die „Muttermilchmafia“ dermaßen unter Druck gesetzt werden. Selbst auf der Pre Nahrung ist das erste was man liest dass Muttermilch die beste Nahrung für das Kind ist. Als wäre das nicht jedem bewusst. Auf der Suche nach Erfahrungsberichten stößt man meistens auch nur auf Vorwürfe und man solle doch alles probieren und es durchziehen und wenn man eine andere Meinung hat wird man von besagter Mafia gleich mal getadelt und eines besseren belehrt.
Ich hoffe wir können mit diesem Beitrag mehreren Mamis Mut machen

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Anni1500 am 11.10.2020, 8:18 Uhr

Danke dir. Ich sag mir immer wieder, dass ich für die Mädels stark sein muss, damit die trotzdem es gut haben und nicht mit leiden müssen. Die beiden können da ja nichts für.
Selbst wo ich damals voll gestillt hatte, empfand ich es nicht als schlimm, wenn andere nicht gestillt hatten. Es gibt so viele Gründe, warum Flasche vorgezogen wird. Ich wollte auch nie die Flasche geben und musste es jetzt doch tun. Natürlich habe ich mich auch erst geschämt, aber wenn ich mir meine kleine angucke, dann weiß ich, dass ich es richtig gemacht habe. Deswegen kann ich dir nur den Tipp geben, guck, was du wirklich brauchst und ob es sich richtig anfühlt. Wenn es zu stressig wird, ab zu pumpen, dann kann man es besser langsam auslaufen lassen. Weil der Stress tut dir und auch deiner Maus nicht gut. Ich bewundere euch beiden, dass ihr das schon so lange durch gezogen habt. Das macht wirklich nicht jeder.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Ruto am 11.10.2020, 8:34 Uhr

Aus dem Juli heraus:
Auch ich hatte viel mit ähnlichen Gedanken zu tun, hatte aber wahrscheinlich von Anfang an einen besseren Start. Die ersten vier Wochen konnte ich voll stillen, wegen der Schilddrüse stagnierte die Milchproduktion und ich musste wegen stagnierenden Gewichts meines Babys zufüttern. Ich kenne den Stress, permanent abpumpen zu müssen (wie ihr anfangs alle 2-3 Stunden, egal was das Baby eigentlich gebraucht hätte), um noch irgendetwas zu retten sowie Hilfe durch die Stillberatung. Dazu dann die wirklich nicht hilfreichen Sprüche von außen, wenn sie vom Zufüttern mitbekommen ("Aber Muttermilch ist doch viel besser", "Kein Wunder, wenn ihr zufüttert, wird doch die Milchmenge weniger, da musst du doch abpumpen", "Wenn man mehr anlegt, wird das automatisch mehr").
Ich finde, wenn nach all den Maßnahmen überhaupt kein Erfolg sichtbar wird, darf es auch irgendwann gut sein, ohne sich schlecht zu fühlen. Dein Partner und du wisst ja was du da durchgemacht hast und müsst euch keine Schuld einreden lassen. Beim Füttern mit der Flasche stelle ich immer wieder fest wie egal es den Babys doch ist, ob die Milch aus der Hand oder Brust kommt, solange sie nah bei den wichtigsten Bezugspersonen, euch Eltern, sein dürfen und satt werden. Niemand, der das nicht durch hat, weiß wie es ist, wenn das Baby tatsächlich nicht satt wird über die Brust und was das mit allen macht - egal welche altklugen, ungefragten und unangebrachten Ratschläge auch dahergesagt werden.

Ich habe von der etwa sechsten bis jetzt zwölften Woche gebraucht, um die Zufütterung von ca 500ml (je 250-300ml Premilch und Abgepumptes) auf 60-100ml zu reduzieren. Wie gesagt, Ich hatte da etwas bessere Startbedingungen und bin noch immer nicht am Ende meiner Reise. Aber der Erfolg lässt das mühsame Wechselspiel aus Stillen-Zufüttern-(Bäuerchen-)Abpumpen durchhalten. Andernfalls hätte ich die Flasche auch irgendwann akzeptieren müssen, denn auf Dauer kann man das nicht aushalten.

Solltest du noch dran bleiben wollen (dann würde ich nochmal eine Stillberaterin dazu befragen welche Aussichten du da nach ihren Erfahrungen hättest), verstehe ich das genauso wie wenn du komplett auf Flasche umstellen willst. Ignorier die Meinungen von außerhalb und höre drauf was deiner kleinen Familie am besten tun würde.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Reh77 am 11.10.2020, 12:06 Uhr

Ich kann dich so gut verstehen.
Wenn du magst, fühl dich lieb gedrückt.
Vielleicht erinnerst du dich, unsere Magdalena wurde per Notkaiserschnitt bei 31+2 geholt.
Wohl für uns alle ein Schock. Sie hat es gerade eben so geschafft.
Erst später erfuhr ich, dass sie fast leblos war und ins Leben zurückgeholt werden musste.
An stillen war nicht zu denken.
Es hieß abpumpen, viel zu wenig Milch. Die ersten Tage fast nichts.
Auch wenn die Kleine regelmäßig über Sonde ernährt wurde. Meine Milch reichte nicht.
Dann das erste richtige anlegen, doch die Kleine war viel zu schwach zum saugen.
Es brauchte bis sie genügend Kraft hatte.
Die Sonde sollte gezogen werden, doch die Kleine war schneller und zog sie sich selbst.
Weil es ihr gut ging wurde keine neue gelegt.
Doch mein stillen reichte nicht, es musste zugefüttert werden.
Erste Brustentzündung, blutige Brustwarzen, Hebamme riet dazu eine Weile nur abzupumpen.
Die Kleine sollte entlassen werden, doch ein Infekt verhinderte dies. Es stand richtig schlecht um sie.
An Stillen war nicht zu denken, wieder eine Magensonde und abgepumpte Milch.
Als die Infektion überstanden war, hatte Magdalena kräftig an Gewicht verloren.
Ich sollte weiter abpumpen, damit die Muttermilch angereichert (FMS) werden konnte.
Nach der so herbeigesehnten Entlassung.
Endlich war Magdalena daheim, lief das Stillen erst sehr stressig, weiter musste ich abpumpen und mit Fläschchen zufüttern.
Ich war ziemlich fertig. Ganz besonders an den Tagen wo die Kleine nicht trinken wollte und die Brustwarzen eher zog und kaute.
Ich stand kurz davor aufzugeben.
Und das hätte ich auch gemacht, wenn die Kleine die Brust nicht plötzlich lieber möchte als das Fläschchen, sie fing an auf dem Sauger zu beißen.
Den Sauger auszuspucken, das Gesicht wegzudrehen.
Unterdessen Stille ich voll und wir haben eine gute Stillbeziehung.

Aber ich hätte garantiert aufgegeben, wenn Magdalena nicht anders entschieden hätte.
Daher kann ich gut verstehen, wenn du abstillen möchtest.
Egal was manche sagen, du bist keine schlechtere Mutter, wenn du nicht weiterstillst.
Lass dir da nichts falsches einreden.
Babys werden auch mit Fläschchen gut versorgt und gesund groß.
Die Bindung zum Kind leidet nicht darunter. Du kuschelst ja weiter. Du liebst dein Kind nicht weniger.
Ich möchte dich dazu ermutigen eine Entscheidung für euch zu treffen.
Da ich davon ausgehe, dass eine Belastende und schwere Situation möglichst verbessert werden sollte.
Damit wird es doch für alle leichter, auch fürs Kleine.

Ich habe mir vor Wochen gesagt, ich versuche es noch eine Woche, wenn dann keine Verbesserung beim Stillen kommt, dann werde ich abstillen und Magdalena wird ein Flaschenkind.
Und war mit mir selbst einig, es ist das Beste für uns beide.
Und damit auch für die anderen Kinder, weil ich wieder entspannter werde und mehr Zeit, weniger Schmerzen habe.

Nochmals möchte ich dir sagen, egal was andere sagen, du bist keine Rabenmutter, wenn du dich zum Abstillen entscheidest.
Und zum Fläschchen übergehst.

Eine Rabenmutter (wobei das den Raben echt gewaltiges Unrecht antut, sie kümmern sich nämlich gut um ihren Nachwuchs)
Eine Rabenmutter vernachlässigt ihr Kind. Lässt es Hungern. ...
Machst du doch nicht, hast du nicht vor.

Also entscheide was für dich und damit auch für dein Kind das Beste ist.
Und eine entspanntere Mutter ist sicher gut fürs Kind.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 12:41 Uhr

Also meine Hebamme hat mir schon wenig Erfolg in Aussicht gestellt. Der Milcheinschuss war auch erst an Tag 10. Ich habe auch nach ihrer Einschätzung nicht aufgegeben und alles probiert aber nichts hilft die Menge zu steigern. Eine stillberaterin gibt es leider nur 45 Minuten entfernt. Diese verlangt für eine viertel Stunde jedoch 15€. Da ich davon ausgehe dass es mit einer Sitzung und vor allem mit 15 Minuten nicht getan ist , ist der Kostenaufwand einfach zu immens. Irgendwann wird man einfach auch müde und von Versuch zu Versuch frustrierter.
Für mich ist nach all den positiven Worten klar dass ich abstillen werde. Ich bin auch gleich mit besserer Laune in den Tag gestartet und hab erstmal richtig ausgiebig mit meiner kleinen gekuschelt um den Entschluss zu festigen.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 12:53 Uhr

OMG das klingt ja richtig schrecklich. Das wünscht man wirklich niemanden was ihr durchmachen musstet.
Schön dass es eurer kleinen trotz dieser heftigen Erfahrung nun doch gut geht. Ich finde es auch super toll dass sich deine kleine bewusst fürs stillen entschieden hat. Nach solchen Strapazen braucht sie ihre Mama und die körperliche Nähe wahrscheinlich umso mehr.

Für mich persönlich war es einfach sehr schwer meine Vorstellungen von einer guten Mutter Kind Beziehung zu ändern , noch dazu weil man von außen so sehr in diese Stillschublade gedrängt wird und gerade beim ersten Kind alles richtig machen möchte. Aber mit der Zeit habe ich gelernt von meinen Wünschen Abschied zu nehmen und mir neue Ziele zu setzen. Ich war hierbei auch schon oft an dem Punkt an dem ich mir gesagt habe, das probiere ich jetzt noch und wenn es nichts bringt stille ich ab. Doch nun bin ich mir im Klaren dass ich wohl alles gegeben habe und ich lieber eine schöne Zeit mit meiner Maus verbringen möchte als einen komplett durchgetakteten Alltag mit Stress und Druck zu haben.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Assen08 am 11.10.2020, 14:30 Uhr

Hallo.
Ich möchte dir auch etwas erzählen.
Ich stille auch nicht. Aber nicht, weil es nicht geht, sondern, weil ich es nicht darf. Ich nehme Medikamente, die durch die Muttermilch auf das Baby übergehen würden.
Ich habe eine Thrombophilie und musste mich ab bekanntwerden der SS mir Clexane spritzen. Also seit 9.12.19. Irgendwann reichten 40mg nicht mehr aus, also dann 60 mg. Meine Gerinnungswerte und der PTF wurde immer schlechter. Irgendwann stellen sich durch das Clexane Langzeit-Nebenwirkungen ein. Das passierte bei mir so in der 34. SSW. Meine roten Blutkörperchen nahmen rapide ab. Wäre das nicht gewesen, bzw, hätte ich später anfangen können zu spritzen oder hätte weiter spritzen, dann hätte ich stillen können, denn niedermolekulare Heparine gehen nicht auf das Kind über, weder über die Plazenta, noch über die Mumi, bzw. werden im Magen des Kindes „deaktiviert“.
Also musste ich wieder Xarelto (Blutverdünner in Tablettenform) ab Geburt nehmen.
Im Krankenhaus wurde ich von den Hebammen fast dazu gedrängt, weiterzuspritzen. Aber meine Gesundheit hat es doch nicht mitgemacht!!!
Die Schwestern auf der Wochenbettstation haben mich immer verurteilend angesehen, wenn ich mir Nahrung geholt habe. Meine Nachsorgehebamme wollte auch nicht verstehen, warum ich nicht stillen DARF. Ich musste mich immer rechtfertigen.
Wenn mich heute jemand fragt, sage ich nur „Darum!“ ich hab einfach die Nase voll.
Man ist keine schlechte Mutter, nur, weil das Kind Flaschennahrung bekommt. Nicht nur stillen ist Liebe.

Lass dich nicht verrückt machen und geh den Weg, der für euch am Besten ist.

Alles Liebe euch!

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 11.10.2020, 15:29 Uhr

Wow also zumindest Hebammen sollten da doch dann ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen besitzen meiner Meinung nach. Mein Hebamme hat mich da wirklich immer gut unterstützt und mir nie Druck gemacht.
Es gibt so viele Gründe weshalb man nicht stillen kann oder darf. Aber es wurde hier ja bereits schon erwähnt , wer nicht in der selben Situation ist denkt immer es besser zu wissen und sich ein Urteil erlauben zu dürfen.
Deshalb finde ich den Austausch und die gegenseitige Unterstützung so wichtig. Das ganze Thema wird viel zu sehr totgeschwiegen

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@Littlesunshine92

Antwort von Reh77 am 11.10.2020, 18:04 Uhr

Beim ersten Kind ist es gar nicht so leicht zu erkennen, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht zum Kind oder zur Situation passen.
Beim fünften ist man da schon erfahrener und doch lerne ich immer wieder neues dazu.

Der Traum vieler Frauen ist ein pflegeleichtes Baby, lässt sich kuscheln, wenn einem selbst danach ist. Stillen oder Fläschchen sind nie ein Problem. Baby hat keine Probleme mit der Verdauung und das Zahnen klappt problemlos. Baby schläft schnell und gut ein, lässt sich ins Bettchen ablegen, wenn man selbst gerade duschen möchte, ...
Ja, diese Babys soll es wohl geben.
Von meinen war keines so.

Ich habe gelernt meine Kinder so anzunehmen, wie sie sind.
Und alle meine Vorstellungen und Pläne sind unwichtig.
Wichtig ist einzig, dass es meinen Kindern gut geht.
Dabei gebe ich mich aber nicht auf. Also für mich ist es am besten, wenn es meinen Kindern, dem Papa und mir gut geht.
Ja da gab es schon viele Änderungen.
Und Kompromisse.

Ob Stillen oder Fläschchen einzig wichtig ist doch, dass es deinem Baby gut geht und dir natürlich auch.
Wenn jedes Stillen irgendwie zu einer Qual wird. Das kann niemals gut für Baby und Mutter sein.

Und wenn irgendjemand in Schubladen denkt, dann ist sollte das nicht dein Problem sein.
Eigentlich ist das doch das Problem vom Schubladendenker.

Lass dich von niemanden unter Druck setzen.
Bei vielen Themen, gerade rund ums Kind, gibt es unterschiedliche Meinungen.
Richtig ist, was du denkst und fühlst, solange sich dein Kind gut entwickelt und du es liebst, das Beste möchtest, kann nichts wirklich falsch sein.

Also wenn dir nach Abstillen ist, dann mach das.
Wenn dir danach ist, es noch eine Weile weiter zu versuchen dann mach das.
Beides ist richtig.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Lady of Damned am 11.10.2020, 21:58 Uhr

Hallo meine Liebe,

vorweg sei gesagt, dass du alles andere als eine schlechte Mama bist, nur weil du abstillen möchtest!

Klar, Muttermilch ist das Beste für dein Baby, aber wenn es nicht geht, dann ist es eben so.

Fiete und ich hatten auch unser Startschwierigkeiten, weil ich auch nicht wusste wie ich ihn richtig anlegen soll.
Also hab ich - weil von den Hebammen irgendwie keiner so recht geschaut hat - es einfach versucht.
Verdammt tat es weh! "Ach, das ist normal am Anfang, das Andocken ist etwas unangenehm, nach einigen Sekunden lässt das nach." Sowas bekam ich dann zu hören oder es wurden mit Stillhütchen angeboten. Es ließ aber nicht nach, weil ich meinen Sohn ja falsch angelegt hatte.
Er hatte nämlich nur die Brustwarze im Mund, anstatt mehr von der Brust. Aber keiner schien mir so richtig zuzuhören..

Mein Sohn ist sonntags kurz nach Mitternacht geboren. Montag hatte ich dann endlich eine Hebamme, die sich fast den ganzen Nachmittag Zeit für mich genommen hat. Die war spitze!
Sie hat mir gezeigt, wie ich mit meinen riesigen Möpsen den Kleinen richtig anlege. Und sie hat mit mir geübt, bis ich das Handling etwas besser drauf hatte. So eine Hilfestellung hätte ich mir für Sonntag schon gewünscht.

Allerdings durch das falsche Anlegen und das Üben waren meine Brustwarzen echt lädiert, links fing es in der Nacht auch an zu bluten..
Man bot mir immer wieder Stillhütchen an, das wollte ich aber partout nicht.
Dienstag vormittag bot mir dann eine Hebamme an abzupumpen, das war für mich okay.
Dienstag hab ich also nur abgepumpte Milch gegeben. Mittwoch hat man mir dann auch ein Rezept zur Entlassung ausgestellt, damit ich zu Hause mit einer Medela Symphony wie im KH abpumpen kann.

Mir ging es dann ähnlich wie dir, ich fühlte mich dann wie eine Milchkuh. Dauenrd musste ich aufstehen oder meinen Kleinen weglegen, um an dieser ollen Pumpe zu hängen.
Ich wollte doch so gern stillen..

Immerhin hatte ich haufenweise Milch, mehr als mein Sohn zu der Zeit verwerten konnte. Trotzdem war ich unglücklich in der Situation und hab auch ans Abstillen gedacht.
Abpumpen wollte ich ja nur so lange, bis sich meine Brustwarzen wieder erholt haben...eigentlich.
Aber da waren ja auch noch die Hemmungen wieder anzulegen. Angst vor dem Schmerz.
Ich hab die ganze Sache meiner Nachsorgehebamme geklagt und sie hat mir geholfen die psychische Barriere zu überwinden und siehe da: es ging. Abgepumpt hab ich teilweise immer noch auf der linken Seite , weil meine BW dort am Anfang doch noch etwas gereizt war. Rechts klappte Stillen aber schon prima. :)

Seit 5 Wochen ca. stille ich nun beidseits voll, endlich!

Manchmal ist es also gut nicht zu schnell das Handtuch zu werfen. Du hast aber so viel versucht und der Stress tut weder dir noch dem Kind gut. Auch Flaschenkinder werden groß!

Wenn du bezüglich Stillen keine gute Unterstützung durch Hebammen erfahren hast, ist es auch zu schwer das allein zu händeln, vor allem, wenn so früh gleich zugefüttert wird. Da ist man schnell in einer Spirale, die zum Abstillen führt.
Frauen bekommen immer schnell zu hören, sie hätten zu wenig Milch oder glauben es selbst. Aber das haben wirklich nur ganz wenige Frauen, die anderen werden in den Teufelskreis geschoben.
Die Pumpmenge sagt übrigens auch nichts über die Milch aus.
Es gibt Frauen, die stillen ohne Probleme ihr Baby. Es nimmt ganz normal zu, aber über eine Pumpe kommt wenig bis gar keine Milch raus.

Erstaunt hat mich die Tatsache, dass selbst bis zu vier Wochen nach dem Abstillen eine Relaktion möglich ist. Hab ich zumindest vor ein paar Tagen gelesen

Fakt ist jedoch: du bist extrem unglücklich mit deiner Situation. Du hast Stress. Das tut euch beiden nicht gut.
Wenn du den Punkt überwindest, dass du keine schlechte Mutter bist, wenn du abstillst, dann wirst du genauso eine uneingeschränkte und gute Bindung zu deinem Baby aufbauen wie stillende Mütter!
Diese Beziehung wird bestimmt besser sein, als wenn du dich weiter psychisch mit der Pumpe quälst und dein Baby nur eine gestresste Mama kennt.
Genießt lieber die Zeit miteinander, sie geht so schnell um..
Fühl dich gedrückt

P.S.: Sorry für den Roman

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Littlesunshine92 am 12.10.2020, 0:28 Uhr

Das mit den anlege Schwierigkeiten kenne ich nur zu gut. Meine Hebamme hat mir da auch immer wieder helfen müssen weil die kleine einfach nicht richtig angedockt ist. Gestern hatten wir Besuch von einer Hebamme aus der Familie meines Mannes. Sie meinte so wie das Kinn von meinem Kind aussieht kann es für uns beide nur schwierig sein und vor allem für meine kleine eine echte Herausforderung was die Kiefermuskeln angeht. Daher kam dann wohl auch der schnelle Frust bei ihr und das schnelle einschlafen an der Brust. Wir haben in der ersten Zeit immer sporadisch gemessen wie viel die kleine getrunken hat. Auch hier war es nicht mehr als auch mit der Pumpe.
Die Pumpe löst bei mir richtig schnell den Milchspendereflex aus und dann läuft es auch schnell 15 Minuten. Nur leider eben mit einem zu kleinen Ergebnis. Unsere kleine trinkt 140-180 ml pro Mahlzeit, da kann ich mit meinen 40-60 ml nach 3 Stunden nicht gegen ankommen. Man kann wirklich sagen dass ich nach drei Stunden 60 ml schaffe aber nach 6 Stunden wenn überhaupt nur auf 100 ml komme.
Ich denke aber wie du, dass man zu schnell in diese zufütter Schiene gedrückt wird und sich die Milchproduktion aufgrund des Drucks gar nicht richtig einstellen kann. Und da raus zu kommen ist wirklich schwer. Ich habe mich irgendwann mit der Menge angefunden aber auch dadurch wurde es nicht mehr.
Für dieses Kind war es das wohl mit dem stillen. Ich hoffe aber dass ich beim zweiten mit weniger Druck dran gehen kann und mir nicht so viel reinreden lasse. Aber beim ersten Kind ist man eben noch ein ganz schöner Neuling und hört auf alles was die Außenwelt sagt.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Otiwa am 31.10.2020, 14:36 Uhr

Hallo,
ich kann Dich gut verstehen. Da Stillen bei meinem ersten Kind nicht geklappt hatte, wollte ich nun auch unbedingt, dass es klappt. Dabei habe ich mich selbst total unter Druck gesetzt. Ich habe es nicht geschafft, sie in den ersten Tagen selbst anzulegen, musste mir immer Hilfe suchen im Krankenhaus. Zuhause habe ich mir erstmal eine Milchpumpe geholt (bei meinem ersten Kind habe ich ein halbes Jahr abgepumpt). Meine Brustwarzen waren blutig und jedes Anlegen war schmerzhaft.
Meine Hebamme hat mir aber den Stress genommen. Als erstes Lanolin-Salbe, woraufhin meine Brustwarzen innerhalb eines Tages heilten. Anlegen funktionierte immer besser (sogar ohne Hilfe). Nächstes Problem: Beim Abpumpen kamen nur noch 30ml. Ich habe mich also wieder verrückt gemacht, dass ich Zuwenig Milch habe. Aber: Dein Baby schafft viel mehr Milch zu saugen, als eine Pumpe jemals schafft! Ich habe einfach durchgehalten, die blöde Milchpumpe wieder in die Apotheke gebracht und mich auf das Stillen konzentriert. Und siehe da - ich stille meine kleine Maus voll und ihr geht es gut!
Also Kopf hoch - Brustwarzen schön pflegen und Dein Baby immer wieder ansetzen. Die Schmerzen gehen vorbei. Bloß nicht verrückt machen. Ich drücke die Daumen.

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Re: Geringe Milchproduktion/ Abpumpen / Abstillen

Antwort von Julia15082020 am 01.11.2020, 16:08 Uhr

Es tut wirklich gut zu hören, dass ich nicht die einzige mit Stillproblemen bin.
Was rauslesen ist, ist, dass bei vielen, bei denen es Probleme gibt, der Stillstart alles andere als reibungslos war. So war es auch bei uns. Die Kleine musste nach ca. 5min Kuscheln auf die Neo und dann sah ich sie in 12h nur 2x kurz, ansonsten wurde ich immer wieder weggeschickt, weil die Neo überlastet war und man keine Eltern zwischen den Wärmebettchen und Brutkästen gebrauchen konnte (ca. 10 gedrängt in einem Raum). Dann wurde die Maus verlegt in ein anderes Krankenhaus und ich blieb mit Pumpe zurück. 9 Tage war sie im KH. Ich war so oft es ging dort und habe es geschafft, sie ca. 5x am Tag zu stillen, wobei sie teilweise auch zu schwach war.

Meine Milchmenge stagnierte bei 20ml/Brust. Ich hatte gehofft, dass es zuhause besser wird, aber wurde es nicht. Meine Hebamme hat Mariendistel und Boxhornklee empfohlen, war aber sonst keine große Hilfe.

Mein Glück war eine Urlaubvertretungshebamme nach 6 Wochen. Sie sagte mir:
"Sie haben alles versucht. Sein sie stolz, dass sie trotz dieser massiven Startprobleme überhaupt so viel stillen und stressen sie sich nicht weiter. Genießen Sie die Zeit mit ihrer Kleinen und füttern Sie halt zu, was nötig ist."

Das hat mir wirklich geholfen. Seitdem stille ich Leni natürlich weiterhin so oft es geht, pumpe weiter ab, wenn es stressfrei möglich ist (meist nur 2x/Tag, alleinerziehend ist es schwer dafür Zeit zu finden) und gebe ihr PRE, wenn sie nach dem Stillen noch Hunger hat und keine MuMi mehr da ist.

Ich halte nicht mehr nach, wieviel ich abpumpe und zufüttere, sondern mache es einfach nach Bedarf.

Anfangs fanden das nicht alle gut, aber mittlerweile hat mein Umfeld es akzeptiert und freut sich, wenn sie mal ein Fläschchen geben dürfen.

Ich bin auch ein Vergechter des Stillens, habe aber nun viel Verständnis dafür, dass es oft nicht so einfach ist voll zu stillen und dass man das wirklich keiner Frau vorhalten kann.

Wichtig ist, dass Mama mit der Situation zurechtkommt und zufrieden ist, dann geht es auch dem Kind gut, egal ob vollgestillt, teilgestillt oder Flaschenkind.

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