April 2022 Mamis

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Geschrieben von SvenjaW am 11.06.2022, 20:30 Uhr

Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Hi,
Ich merke, dass ich noch nicht ganz mit dem geburtsverlauf abschließen kann und überlege mir vom Krankenhaus einen ausführlichen Geburts-bzw OP-Bericht geben zu lassen und auch denen mitzuteilen, wie ich mich dort gefühlt habe.einfach um nachvollziehen zu können warum meine ks Narbe so groß ist und immer noch schmerzt und um los lassen zu können und Anregungen zu geben, um andere Frauen zu schonen.
Wie geht ihr mit euren Geburts Erlebnissen um? Habt ihr alles verarbeitet?

 
10 Antworten:

Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von Gustavina am 11.06.2022, 20:49 Uhr

Hej :)

Ich wurde bei meinem ersten Kaiserschnitt kristellert - trotz bereits zwei in der Schwangerschaft gebrochenen Rippen. Mir wollte niemand erklären, warum. Auch sah mein Kind aus als käme es nicht aus mir, sondern frisch aus Pandora - sowas von blau!
Ein Jahr später etwa habe ich mir den Bericht dann schicken lassen.
Ehrlicherweise hat er mich fast eher wütend gemacht. Da stehen so Dinge drin, wie: “Patientin frustriert” - Ja, mei, ich sollte um 6Uhr zum KS kommen und um 22Uhr ging’s dann los. Mir war schlecht vor Hunger, der Mund eine Staubwüste. Klar, war ich mal frustriert. Bei sowas waren sie sehr genau oder schrieben was von der Dicke der mütterlichen Bauchdecke - nur die OP selbst war laut Bericht total super. Laut Bericht war alles problemlos, das Kristellern gab es nicht, das Kind war rosig und auch mein Rippenröntgen am Tag nach dem KS (Verdacht auf Bruch No 3 durch die OP) gab es nicht. Das war einfach ätzend zu lesen.

Ich hatte jetzt im April ja KS 2 und es waren wieder ein paar Dinge komisch. Kind 2 war, trotz KS, eine Saugglockengeburt, sie haben mir bis in die Muskeln geschnitten und noch im OP gab es nach (!) der Geburt reichlich Cytotec - so gezittert habe ich im ganzen Leben noch nicht.
Es war ein anderes Krankenhaus, aber ich habe etwas “Angst” vor dem Bericht.
Ich habe Angst, dass da wieder nur ein mustergültiger Verlauf beschrieben wird und alle Besonderheiten und Probleme gar nicht angesprochen werden und ich mich wieder ungesehen fühle. Ich werde ihn irgendwann anfordern, ja, aber ich weiß noch nicht genau, wann.

Ich bin jetzt auch glücklicherweise nicht traumatisiert oder so, es interessiert mich eher alles aus medizinischer Sicht, weswegen der “gelogene” Bericht für mich härter war als das Erlebnis selbst. Ich wurde aber auch schon mal bei einer Vollnarkose-OP wach, was niemals schriftlich bestätigt wurde und bin daher auch ein gebranntes Kind, was solche Berichte angeht.

Mein Tipp wäre also: Fordere ihn an. Aber erwarte nicht zu viel. Meiner Erfahrung nach steht da wenig individuelles drin. Solltest du mehr Glück haben: Toll. Aber falls nicht, bist du vielleicht weniger enttäuscht.

Ich drücke dir die Daumen!

P.S.: die überlange Narbe habe ich dementsprechend auch. Selbst die Operateurin war zu Beginn verwirrt.

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von neosunny am 11.06.2022, 21:19 Uhr

Hi,

die Geburt meines ersten Sohnes 2019 war ein sehr traumatisches Erlebnis für mich, das ungeplant in einem Kaiserschnitt endete. Ich hab auch damals den OP-Bericht und den Geburtsbericht von der Klinik angefordert. Leider stand da auch kaum irgendwas drin, lediglich der Geburtsstillstand nach 46 Stunden

Ich hab viel mit meiner Hebamme drüber geredet, nach einiger Zeit auch mit Freunden und Familie. Das Reden allgemein, egal mit wem, hat mir sehr geholfen. Vor allem natürlich mit meinem Mann. Er war ja dabei und für ihn war das Ganze auch nur schwer zu ertragen.

Wirklich verarbeitet hab ich es bisher zwar immer noch nicht, aber mich hat die zweite Geburt schon ein Stück weit "geheilt" und ich versöhne mich ein wenig mit dem ersten Erlebnis.

LG

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von SvenjaW am 11.06.2022, 22:00 Uhr

Öhfff..... Da hast du aber einiges mitgemacht! Respekt, dass du psychisch das so gut verpackt hast. Starke Resillienz.

Danke für deine "Vorwarnung". Aus Zeitmangel und zum schutz der Ärzte und de skh kann ich mir vorstellen, dass nicht alles aufgeschrieben wird.
Umso schwieriger für die Betroffenen Patienten.
Ich denke aber, dass ich es versuchen werde. Mal sehen. Denn eigtl hatte das Krankenhaus einen sehr guten Ruf. Bzw ich kenn viele Mütter die dort sehr zufrieden waren.

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von SvenjaW am 11.06.2022, 22:10 Uhr

Das tut mir sehr leid.
Ob eine Geburt traumatische ist, ist ja sehr subjektiv. Ich würde von der Geburt bei meinem ersten auch davon sprechen, aber die 2. jetzt hat es getoppt, da der Umgang mit mir einfach nciht gut war. Mein Mann war auch dabei, aber bei der KS OP nachdem de r kleine geholt wurde war er ja nicht mehr dabei sondern mit dme kleinen zum bonding im Kreißsaal. Und nach einer schlaflosen nacht mit wehen (13 Stunden) und einer OP die heftig war kann man sich nicht alles merken was die Ärztin erklärt. Vorallem will man einfach nur mit seinem Baby kuscheln.

Mir hatte zur Vorbereitung auf die 2. Geburt hypnobirthing und schwangerenyoga sehr gut geholfen.
Mit meine rjebamme, meinem Mann und mit Freunden habe ich schon gesprochen.
Ich möchte jetzt medizinisch das klären und es dem Krankenhaus mitteilen, wie ich das alles empfunden habe.
Mich belastet, dass meine Narbe nun so groß ist und noch immer schmerzt... Mehr als es jetzt eigtl sein sollte. Meine Frauenärztin hatte das kontrolliert. Es ist alles ok. Dauert wohl einfach. Ich lasse es in 1,5 Wochen bei der osteopathin noch abklären.
Vllt hilft dir doch nochmal ein psychotherapeutisches Gespräch. Es gibt welche die auf geburtstraumata spezialisiert sind.
Wünsche dir alles Gute!

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von Freyja0 am 11.06.2022, 22:14 Uhr

Tut mir leid zu lesen das es hier einige gibt deren Geburten so schrecklich und traumatisch verliefen.
Ich fühle mich im Vergleich zu euch sehr schwach aber dennoch ist für mich mein Geburtserlebnis auch traumatisch gewesen.
Ich schaffe es einfach nicht los zu lassen egal wie oft ich davon spreche.
Mein Kind ist wundervoll und ich bin überglücklich. Dennoch ist es genau die Geburt geworden vor der ich Angst hatte.

Meine Fruchtblase ist geplatzt und das Wasser war stark blutig. Wir sind daraufhin direkt im Krankenhaus wo man leider nicht sehen konnte woher das Blut kam. Ctg war in Ordnung, Ultraschall auch aber man wollte kein Risiko eingehen und es wurde ein Notkaiserschnitt.
Ich war so schockiert und traurig darüber nicht normal entbinden zu können das ich in Tränen zusammenbrach.
Das Personal war zum Glück unheimlich freundlich.
Tja dann wurde versucht mir eine PDA zu setzten damit ich wach bleiben konnte. Leider wollte das einfach nicht funktionieren. Man hat mir mehr als 10 Mal die Nadel rein geschoben aber man traf einfach nicht richtig. Ich habe geschrien vor Schmerz.
Dann haben die Ärzte es aufgegeben und es musste eine Vollnarkose her.
Ich bin dann nach fast einer Stunde aufgewacht und mein Kind hat auf dem Arm meines Mannes geschlafen.
Ich habe also die Geburt meiner Tochter verpasst. Bis dieser schock richtig bei mir ankam hat es auch ersteinmal einen Augenblick gedauert, denn ich hatte so starke schmerzen das mich im Bett hin und her wälzen musste.
Durch die missglückten PDA Versuche und das Überstrecken beim KS habe ich einige Tage lang vor Rückenschmerzen kaum Luft bekommen.

Alles in allem hätte es ja schlimmer laufen können aber dennoch war es für mich einfach Mist und ich weine noch immer wenn ich daran zurück denke...
Ich habe auch mit meiner Hebamme viel darüber gesprochen und sie hat mir gut geholfen aber die Enttäuschung ist einfach noch da.

Immerhin hat bei mir das Krankenhaus alles getan was es konnte und ich habe eine gesunde Tochter (obwohl die Nabelschnur einige Wochen wohl schon mehrfach um den Hals gewickelt war und die Plazenta demoliert war).
Ich denke in deinem Fall würde ich mit dem Krankenhaus sprechen, allein um selbst damit abschließen zu können.

Ich wünsche dir alles gute!!
LG Jessj

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von Princess-leah am 11.06.2022, 23:00 Uhr

Hallo aus dem Februar,

Meine Geburt war grausam.
Ich habe es nicht verarbeitet, eher verdrängt und erfreue mich an meiner Tochter.

Bei uns gibt es eine Einrichtung names 'Kaiserschnittstelle' (Hannover). Meine Hebamme hat mir kurz nach der Geburt den Kontakt gegeben. Dort können traumatische Erlebnisse aufgearbeitet werden.

Gibt es sowas vielleicht auch bei dir?

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von SvenjaW am 12.06.2022, 2:14 Uhr

Das habe ich gerade gefunden:

https://hilfetelefon-schwierige-geburt.de/schwierige-geburt/

Vllt hilft das ja einer von euch!

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von eislady am 12.06.2022, 10:36 Uhr

Grundsätzlich solltet ihr versuchen es zu verarbeiten um weniger Last mit euch rumzutragen.

Hier gibt es meiner Meinung nach 3 Hauptwege:
1. Ihr schafft es allein bzw. mit den Menschen um euch herum.
2. Ihr holt euch Hilfe beim Fachpersonal: Ärzte, Therapeuten,...
3. Ihr holt euch Hilfe bei Nicht-Fachpersonen, die sich darauf spezialisiert haben.

Nummer 2 wird sicherlich meist von der Krankenkasse bezahlt. Nummer 3 geht auf eigene Kosten.

Für Nummer 3 kenne ich jemanden, falls Interesse besteht, kann ich ihre Website nennen. Aber natürlich keine Garantie, dass es für euch der richtige Weg ist. Hat ja auch immer was damit zu tun, ob der andere einem sympathisch ist, wenn man sich öffnen will um verarbeiten zu können.

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von Nightfighterin am 12.06.2022, 11:59 Uhr

es tut mir leid zu lesen, wie es euch allen geht. Mein Kaiserschnitt war auch kompliziert. Ich wurde ohnmächtig und man musste grob mein Schneggal aus mir heraus gekommen, denn ihre Vitalwerte fielen rapide ab. Einen Geburtsbericht habe ich sofort bekommen. Mir ist eigentlich etwas übel geworden als ich den gelesen habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich es nicht so schlimm gesehen. Ich bin hingegen sehr froh, wie das medizinische Personal reagiert hat. Schlimm war für mich die Schwangerschaft emotional und dass ich kein Bonding hatte. Das verstehe ich aber, denn meine Maus musste schnell in die Kinderklinik. ich habe viel mit meiner Hebamme geredet. Sie meinte, sie kenne eine gute Beraterin für Schwangerschafts- und Geburtstraumen. Das Angebot nehme ich natürlich sehr gerne in Anspruch, aber ich habe es über einen Persönlichkeits Coach versucht. Bisher klappt es sehr gut bei mir.

ich kann nur empfehlen, dass man an sich arbeitet. Lieber braucht man nur wenige Sitzungen als dass man ein Leben lang mit etwas kämpfen muss.

ich drücke euch alle ganz fest die Daumen, dass es euch bald wieder besser geht und ihr es verarbeiten könnt. Hab noch einen schönen Sonntag!

GlG

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Re: Geburts Erlebnis... Wie geht ihr damit um?

Antwort von SvenjaW am 12.06.2022, 21:45 Uhr

Danke für euer Vertrauen hier zu berichten.
Ich bin schockiert was euch passiert ist und wie teilweise mit euch umgegangen wurde.
Das macht mich wirklich traurig und wütend, dass mit uns Frauen in so einem wichtigen Moment so umgegangen wird.
Man kann sich auch an den Verein motherhood wenden und berichten und Hilfe holen und https://www.gerechte-geburt.de/rosrev/
Seit stolz auf euch, nehmt es nicht hin, kümmert euch um euch und tut das was euch hilft!
Ich rufe morgen im kh an.

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