Depressionen?

Hallo,

Tut mir leid für den langen Text, ich bin auch ehrlich, dass ich nicht genau weiß was ich mir erhoffe, vielleicht Zuspruch und Aufmunterung.... Ich muss nur meine Worte einmal los werden...
Ich bin aktuell in der 36 Woche schwanger und so langsam wird es immer schlimmer mit meiner Laune... Ich hatte vor der Schwangerschaft schon Depressionen, war/bin auch in Behandlung nur leider komme ich mit der Therapeutin nicht zurecht (ist gruppentherapie, was auch nicht unbedingt hilfreich für mich ist). Ich finde keinen anderen Therapieplatz, momentan pausiert die Therapie, Fahrweg ca. 1h pro Strecke und das hoch schwanger, traue ich mich nicht.

Seit ca. 1 1/2 Woche liege ich nur im Bett und stehe zu essen auf und gehe wieder ins Bett. Selbst zur Toilette habe ich keine Lust aufzustehen und halte es manchmal 2h zurück. Mir tun vermehrt die Hände und Beine weh, weswegen ich einen Termin beim Arzt am Donnerstag habe, um zu schauen ob es wassereinlagerung sind, durch die Schmerzen schlafe ich zunehmend schlechter. Ich hab eine Schilddrüseunterfunktion, die werte wurden erst kontrolliert. Vor der Schwangerschaft hatte ich eine starke essstörung, die ich aktuell halbwegs im Griff habe und durch regelmäßige und natuicb teilweise auch ungesunde essen 40kg zugenommen habe, was ich mir bei jedem Arzt Besuch anhören darf und mich noch mehr deprimiert (hatte schon immer Übergewicht)

Mein Freund steht so gut es geht hinter mir. Leider arbeitet er immer bis 17.30 und ich bin den ganzen Tag alleine. Freunde habe ich keine und auf meine Familie kann ich mich auch nicht verlassen. Ich freue mich wirklich auf unsere Tochter und sobald ich ihre Bewegungen spüre muss ich auch lächeln und fühle mich gleich wieder schlecht, da ich es nicht genießen kann.

Hinzu kommt das es finanziell sehr schlecht aussieht und wir uns immer mehr in schuld stürzen... Haben einen Kredit und 2 Auto, auf die wir leider auch angewiesen sind. Ich hab seit Juli 2020 keine Job mehr (aufgrund von Neurodermitis gekündigt)

Wir wissen nicht genau, wie es da weitergehen soll, da es mir sehr wichtig ist 2 Jahre in elternzeit zugehen, mein Freund würde gerne 2 monate nehmen. Mit 1440 Euro Lohn und 150 Euro plus 204 Euro Kindergeld eine Familie mit 2 Auto und schuld zuerhalten ist leider sehr schwierig.

Finanzielle Hilfe gibt es scheinbar keine, da die Schuld nirgends mit angerechnet werden und wir daher genug zu leben haben und ich ja nicht gezwungen bin 2 Jahre in elternzeit zugehen. Das nagt ziemlich an mir, ich kann mir nicht mal neue Kleidung kaufen, obwohl die alten durch die Schwangerschaft viel zu klein sind. Das ist mir alles so peinlich. Habe bereits mit dem jobcenter, Arbeitsamt und wohngeldstelle telefoniert.. Zuschüsse von bestimmten freiwilligen Organisationen bekommen wir ebenfalls nicht, liegen 30 Euro über den satz (aktuell durch mein Alg1)

Zu guter letzt kommt noch hinzu, dass die Schwangerschaft nicht geplant war und ich laut Ärzten auf normal Wege auch nicht schwanger werden könne, daher freuen wir uns eigentlich umso mehr, dass es geklappt hat, aber die Ängste sind sehr stark. Eine Umschulung habe ich auch bewilligt bekommen, nur kann ich diese nur in vollzeit und auch nur in ca. 60km Entfernung beginnen, was nach der elternzeit auch nicht umsetzbar ist, da die Krippen in der Gegend nur bis 14 Uhr geöffnet haben und wir auf das volle Gehalt meine partners angewiesen sind. Beim Jugendamt konnte ich mich derweilen noch nicht erkundigen bezüglich betreuungsangebot, da dieses aufgrund von corona aktuell geschlossen ist.



War leider doch noch nicht alles was mich stark bedrückt. Die Eltern meines Freundes sind beide pflegebedürftig, weswegen wir uns da auch noch kümmern müssen und 1 pro Woche vorbei fahren müssen, sein Vater lehnt jegliche fremde Hilfe ab und seine Mutter ist Demenzkrank.

Wir sind im November 2020 extra umgezogen und in eine wie sich erst später herausstellte komplette bruchbude. Wir haben ungeziefer, keine feuermelder, obwohl Pflicht besteht, ich wurde fast von einer zimmertür erschlagen, da diese aus dem Türrahmen gekippt ist und der Vermieter interessiert sich nicht dafür. Geld für einen Anwalt haben wir leider nicht und eine bezahlbare Wohnung ist leider auch noch in Aussicht, obwohl wir regelmäßig schauen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter. Ich versuche stark zu sein und es hinzunehmen wie es ist, aber es ist zum verzweifeln. Für Ratschläge und Tipps bin ich dankbar.