zurück| Geschrieben von LeelaJustice am 11.04.2024, 8:30 Uhr |
Bald ist Testzeit
Guten Morgen ihr Lieben,
am Sonntag will ich testen. Ich bin so nervös und voller Angst… Ich bin dann 6 Tage vor NMT. Ist das zu früh???
Hatte ja erst ein gutes Gefühl. Aber mit absetzen des damaligen Posts, hat sich dieses verabschiedet und ich bin mir zu 99,9% sicher, dass es wieder negativ sein wird.
Jeden Monat der gleiche Scheiß…
Beitrag beantworten
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Maxime80 am 11.04.2024, 9:04 Uhr
Guten Morgen,
Ich kann es so nachvollziehen. Letzten Zyklus, war ich felsenfest der Meinung es hat geklappt.
Dann der erste negative Test und meine Laune war bis vor ein paar Tagen dahin um nicht zu sagen tief wie der Mariannengraben...
Ich werde definitiv wieder vor NMT testen. Aber frühestens ES+12... Denn da sollten die 10er Sst sicher anzeigen...
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von schroedingerskruemel am 11.04.2024, 9:39 Uhr
Hmmm... 6 Tage vor NMT, das wäre dann ES+8. Das ist schon noch sehr früh. Man muss sich vor Augen halten, dass kein Labor vor ES+9 einen Bluttest anbietet.
Die meisten Einnistungen finden an ES+9 statt. Sehr frühe Einnistungen an ES+6, sehr späte an ES+12. Beide Extreme haben wieder ein statistisch höheres Risiko, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist. Das hat nichts mit dem Einnistungszeitpunkt zu tun, sondern damit, dass bei den Statistiken zu frühen Einnistungen extrauterine Schwangerschaften eingerechnet werden, und ab ES+12 schon die biochemischen Schwangerschaften mit Einnistungsversagen erfasst sind. Man muss auch auf dem Schirm haben, dass solche Statistiken nur in Kinderwunschzentren erfasst werden, d.h. nach Internevtion. Das Risiko für eine ELSS ist höher nach IVF; das Risiko für ein Einnistungsversagen ist höher, wenn jemand wegen einer medizinischen Diagnose behandelt wird, die damit assoziiert ist.
Ich schwafle schon wieder. 
Wenn du jemand bist, der sich mit einer Testreihe woher fühlt, dann kannst du an ES+8 schon anfangen. Wenn du gebaut bist wie ich, dann kannst du dem Drang wahrscheinlich nicht wiederstehen und hoffst so sehr auf einen erlösenden Schatten... dann ist alles, alles besser, als der bäckermützenweiße Test.
Ich fange meine Frühtestreihe schon ab ES+6 an... total bekloppt. Jedes Mal in der Hoffnung, eine. Schatten zu sehen. Etwas, was mir Hoffnung gibt. Ich wünsche es mir so sehr... dieses WOW, das ist was an ES+8... WOAH, heute ist es deutlicher... HEY, heute kriege ich die Linie aufs Foto... YAY, die Linie kam beim Durchlaufen... YES, ES+12, und er Digitale zeigt "schwanger".
Über die Jahre habe ich eine Obsession entwickelt, weil sich die Theorie in den Foren nicht wieder findet. Theoretisch kann / sollte niemand vor dem zweistelligen ES positiv testen. Das sollte eine absolute Seltenheit sein. Trotzdem ist es in jedem Bus scheinbar (!) immer wieder so, dass ab ES+8 die oft schon recht deutlichen Zwei-Striche-Tests auftauchen.
Da meine Wahrnehmung subjektiv und selektiv ist, nehme ich Folgendes wahr: "Wenn ich nicht auch an ES+8 positiv teste, wird es nix mehr." Leute, ich weiß es besser. Ich weiß auch, dass mancher Test an ES+6, der positiv ist, nicht an ES+6 sein kann. Manche haben den LH-Anstieg nach dem ES, und manche - wie meine KiWu-Gyn mal sagte - haben eine beschleunigten Transport durch die Eileiter... aber eine Einnistung kann nie und nimmer vor ES+6 beginnen, so dass im Urin hCG allerfrühestens an ES+8 nachweisbar sein kann.
Trotzdem... trotz allem... scheint die Realität nichts mit den Foren zu tun zu haben. Nochmal: Ich stelle gar nichts in Zweifel; ich beschreibe nur meine eigene dysfunktionale und verzerrte Wahrnehmung. Es gibt hier auch Schwangere, die nicht vor NMT deutlich positiv testen. Aber die nehme ich nicht wahr. Oder ich werte diese Information als nicht so relevant, wie meinen Heiligen Gral: Ein positiver Test an einem einstelligen ES.
Naja. Was entgegen meiner Vorsätze, erst ab NMT zu testen, immer passiert, ist der selbstgewählte Tritt in die eigene Wunden. Der erste negative Test an ES+8 läutet die Negativspirale ein, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Ich habe mehr Angst, ich habe mehr Anspannung, ich habe mehr Druck, einen nächsten Test zu machen: "Bitte zeige einen Hauch. Bitte, bitte, wenigstens eine VL." Das passiert natürlich nicht am Abend von ES+8, wenn ich drei Liter Wasser getrunken habe und mein Pipi fast klar ist.
Dann warten auf den nächsten Morgen. Blütenweiß. Im Forum der nächste Zwei-Striche-Test an ES+9. Meine Logik: "Höre auf, dich zu vergleichen." Meine Seele: "Es hat nicht geklappt!! Ich will auch einen positiven ES+9-Test!! Ich will auch aufgeregt sein und will erlöst werden!"
Mit jedem Tag wird es schlimmer. Das, was ich mir erhofft habe: Eine positive Stimmung, das positive Hibbeln von Test zu Test, von Fortschritt zu Fortschritt... das bleibt aus. Statt dessen habe ich an ES+11 schon längst von einer Schaufel zu einem Bagger gewechselt und grabe mich immer weiter in mein Elend ein.
Selbstsabotage erster Güte. Die KiWu-Psychologin hat mal erklärt, dass ein Zwang dazu da ist, die Angst zu reduzieren. Angst, die vom Kontrollverlust kommt. Nichts, was wir tun oder lassen - außer, es handelt sich um definitv schädigende Einflüsse auf den die befruchteten Eizelle - ändert etwas daran.
Sie hat mir auch erklärt, dass man ein Problem auf der emotionalen Ebene nicht mit der kognitiven Ebene lösen kann: Sehnsucht und der Überlebensinstinkt liegen in älteren Regionen des Gehirns, die die Aufgabe haben, uns auf Ebene eines Tieres zu schützen. Instinkte. Sicherheitsbedürfnis. Spannung reduzieren müssen. Keine noch so geartete Logik, keine wissenschaftliche Info, keine noch so klare Argumentation kann einen Fuß in die Tür setzen.
Mir hat das alles nicht geholfen, vom Frühtesten wegzukommen. Aber manchmal bekomme ich eine Fuß in die Tür. Manchmal kann ich dieser inneren Angst einen Tee kochen und mit ihr spazieren gehen, und ihr sagen, dass wir uns jetzt nicht gemeinsam in den Abgrund stürzen. Dass wir warten müssen, bis der Körper bereit ist, ein eindeutiges Ja oder Nein zu liefern. Dass kein Testen zu einer Schwangerschaft führt.
Das ist hart. Und ich bin jedes Mal daran gescheitert. Jedes Mal stehe ich vor den bunten Drogerietests, die so viel vertrauenserweckender sind, als die billigen Streifendinger. Die, auf denen steht, 69% bekommen ein sicheres Testergebnis and ES+10, 72% an ES+11, 84% an ES+12, 96% an ES+13. Dann flüstert die Stimme: "Komm schon, was hast du zu verlieren? 69% ist die Mehrheit, du gehörst doch auch immer zur Mehrheit. Dein Leben ist gewöhnlich, unaufregend. Also... warum solltest du hier nicht zu der Mehrheit gehören?"
Deshalb hasse ich das Hibbeln, aus tiefstem Herzen. Deshalb jeden Monat der neue Versuch, mir nur einmal selbst ins Gesicht zu schlagen: An NMT. Dann muss ich dieses miese Gefühl auch nur 12-48 Stunden aushalten. Denn dann ist ZT1. Und der startet immer mit einem Berg von Hoffnung.
Klingt viel besser, oder? Aber dennoch... ich schaffe es nie, diese 14 Tage nach ES auszuhalten und einfach Hoffnung auf ein Baby noch 14 Tage länger zu genießen.
Das ist jetzt keine Antwort auf deine Frage. Aber vielleicht erkennst du etwas wieder, was dir trotzdem irgendwie hilft.
Ich wünsche dir ein gutes, stressarmes Durchkommen durch die Hibbel- und Testzeit.
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von LeelaJustice am 11.04.2024, 9:44 Uhr
hat es!!! Das lese ich mir jetzt jeden Tag durch und schaue, wie lange ich es ohne testen schaffe!!!
Danke 
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von jjuli am 11.04.2024, 10:32 Uhr
Kannst du bitte ein Buch schreiben. Oder Ratgeber oder LifeCoach werden, wäre sofort dabei 
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Maxime80 am 11.04.2024, 10:59 Uhr
Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du großartig bist?! Du bist es!!!
Du bist so unglaublich selbstreflektiert. Das habe ich auch in Jahrelangen Therapien gelernt. Bei mir ist daraus schon fast krankhaften Optimismus geworden.
Aber nach so einigen Traumata und jahrelangen Depressionen und Borderline... habe ich gelernt einfach zu leben.
Und wenn dazu gehört, dass man sich mit Frühtesten selbst in den Arsch tritt. Dann ist auch das Leben!
Ich schließe dich von Post zu Pist mehr in mein Herz. Du wirst dein Wunder bekommen. Ich glaube ganz fest daran!
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Maxime80 am 11.04.2024, 12:43 Uhr
Das war an schroedingerskrümel gerichtet 
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von schroedingerskruemel am 11.04.2024, 17:08 Uhr
Ich versuchen es auch jedes Mal. Wenn ich bis ES+10 durchhalte, war es lange.
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von schroedingerskruemel am 11.04.2024, 17:11 Uhr
Das wäre aber ein langes Buch... ich kann ich nicht kurzfassen.
Aber vielleicht hilft es bei Schlafstörungen.
Das ist ein großes Kompliment, Juli. Vielen Dank.
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von schroedingerskruemel am 11.04.2024, 17:14 Uhr
Ach, lass dich drücken
"Einfach zu leben..." Das hört sich gut an. Es annehmen, wie es kommt, mit allem drunter und drüber. Einen Sinn darin sehen, wie die Dinge laufen. Das klingt gut.
Mensch, hast du eine Energie. Wenn du sagst, ich bekomme mein Wunder, dann glaube ich ja fast selber dran.
Vielen Dank für dein großes Herz.
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Oisari am 11.04.2024, 17:32 Uhr
Ich lese auch jeden Beitrag von euch beiden 
manchmal gucke ich auch direkt bei den Kommentaren ob ihr was hinzugefügt habt oder nicht 
Bleibt weiter so aktiv! Eure Kommentare und Postings machen mir den Weg sehr viel angenehmer, da man nochmal richtig merkt, dass man nicht alleine ist
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Maxime80 am 11.04.2024, 18:41 Uhr
Bin gerade dabei meine Energie in meinen täglichen Haushalt und Garten zu lenken.
Und da bleibt immer was übrig. Also an Energie. Warum also nicht an Liebe Personen weitergeben die es meiner Meinung nach verdient haben
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von Maxime80 am 11.04.2024, 18:43 Uhr
Hihi...
Hast du das gelesen schroedingerskruemel?!
Ich glaube wir sollten mal nen Kaffee trinken 
Re: Bald ist Testzeit
Antwort von QueeniMom am 11.04.2024, 20:29 Uhr
Also ich bin heute ES +6 oder +7 und gebe zu hab gestern und heute einen Test gemacht. Weil ich dumm bin und es auch einfach nicht sein lassen kann.
Jedes Mal wieder das gleiche Drama und die Hoffnung und und und.
Ich habe schon eine 2 jährige Tochter bei der es tatsächlich im ersten ÜZ geklappt hat. Damals war ich sehr in die Arbeit vertieft und habe null auf irgendwelche Anzeichen geachtet. Ich war auch der Meinung,dass es sowieso nicht funktioniert. Ich habe nie „Glück“ bei sowas und dachte, dass es kein Kind für mich geben wird. Dementsprechend bin ich alles so super chillig locker angegangen.
Habe getestet,als ich eine Woche drüber war. Abends um halb 11, Test sofort positiv und ich konnte mein Glück nicht fassen.
Und jetzt ist natürlich alles anders… Man testet mit Ovus, kontrolliert den ZS und und und. Gerade zu besessen davon,dass man ja den richtigen Zeitpunkt erwischt um Sex zu haben. Der Partner fühlt sich mittlerweile schon genötigt, weil es eben genau jetzt sein muss und es dadurch total unromantisch wird. Ein Kind nur aus Liebe - blaaaaa was für ein Bullshit. Alles besteht nur aus rechnen,kontrollieren,planen.
Und dann geht das nächste Drama los - diese unerträgliche Warterei. 14 Tage warten. Wer um Gottes Willen kann denn bitte 14 Tage warten. Ich fühle mich wieder wie ein Kind an Weihnachten, das sehnlichst auf die Bescherung wartet und die Zeit vergeht wie in Zeitlupe.
Und man fängt an, jede noch so kleine Symptom zu interpretieren. War das grad ein pieksen im Unterleib?! War das etwa die Einnistung?! Jetzt tun mir die Brüste weh-erstes Anzeichen?
Weil man unbedingt auch diese wunderschöne Testreihe haben will, wie alle anderen hier im Forum. Bilderbuchgleiche Steigerung der Teste.
Ach kennen wir es nicht alle,dass wir am liebsten direkt nach dem Verkehr testen wollen oder eine Bestätigung haben möchten,dass es geklappt hat?
Also ich versuche jetzt bis Montag zu warten,dann müsste ich ES+10 sein. Und wahrscheinlich sterbe ich wieder tausend Tode bis dahin und denke bei jedem Ziepen wieder,dass ich doch vielleicht testen muss.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir die Kraft,ein paar Tage länger durchzuhalten 
