Ausgekugelt - Geburtsbericht

Huhu ihr lieben
Mit etwas verspätung nun auch unser Geburtsbericht von Montag 7.6.

Montag früh bin ich in die Klinik zur Einleitung gefahren. Da war ich ET+9 und die Plazenta hat angefangen zu verkalken, weshalb wir nicht weiter gewartet haben ob es von alleine los geht. Um 10 hab ich dann also die erste Lage Gel mit 1mg bekommen.

Da kamen dann auch relativ schnell wehen, aber noch recht erträglich und noch nicht sehr regelmäßig. Um 13 Uhr war ich wieder beim ctg, was das auch bestätigte. Um 16 Uhr musste ich dann wieder zum ctg, die wehen wurden stärker aber die Abstände größer. Die Untersuchung ergab: die wehen hatten noch nichts gemacht - der Mumu war immernoch zu und sehr schwer erreichbar, also wurde mir die zweite Lage Gel mit 2mg gegeben.

Kurz darauf wurden die wehen dann so stark, dass ich sie veratmen musste und kamen im 2 Minuten takt. Also hab ich mich im Kreißsaal bewegt, gekreist, gelaufen, und zwischendrin den Saal gewechselt und dann auch meinen Mann angerufen... Ich wollte dann nichtmehr alleine sein.

So fing das ganze dann eine ganze Weile. Sehr schmerzhafte wehen im 2 Minuten Abstand. Nachdem meine große Tochter innerhalb von 2 Stunden kam, haben alle damit gerechnet, dass es ab jetzt sehr schnell gehen wird, aber falsch gedacht.. Um 19 Uhr war der Muttermund immernoch verschlossen und schlecht erreichbar - Frustration! Dann bin ich in die Wanne und die Hebamme gab mir Kügelchen, die den Muttermund empfänglicher für die wehen machen sollten... Das war entspannend, die wehen haben sich aber nicht verändert. Gegen halb 9 bin ich dann wieder raus aus der wanne und in den 4-Füßler aufs Bett. Untersuchung ergab: es hat sich IMMERNOCH NICHTS getan. Also haben wir überlegt, wie wir weiter verfahren, weil mir dann einfach die Kraft gefehlt hat. Also sind wir zu dem Schluss gekommen, mir erstmal ein Opiat-Abkömmling zu geben, mit dem Ziel: unechte wehen die nur durchs gel ausgelöst wurden sollen aufhören, echte wehen sollen auf den (dann hoffentlich entspannten) Muttermund gehen. Hätte sich danach nichts getan, wäre die Alternative die Tokolyse gewesen, um am nächsten Tag zu überlegen ob man nicht doch einen ks macht. Während ich also am Schmerzmittel hing, die wehen stärker aber die Pausen erträglicher wurden, hat mein Schwiegervater angerufen: die große wenigert sich absolut zu schlafen.. Mein Mann musste also heim.. Nicht schlimm, waren ja eh gerade dabei die Geburt abzubrechen.

Bevor die Tokolyse gelegt werden konnte, wollte die Hebamme mich aber nochmal untersuchen.. Und siehe da, wir waren bei 4cm.. Also nix mit Geburt abbrechen. Nachdem ich aber wirklich keine Kraft mehr hatte, nachdem ich ja dann schon 11 Stunden blinde wehen hatte, haben wir uns für eine pda entschieden, um mir noch etwas Kraft für die Schlussphase zu geben. Also Anästhesie angerufen, während das opiat langsam nachgelassen hat und auch die inzwischen sehr kurzen wehen Pausen nichtmehr besonders angenehm waren.

Während mir die pda gelegt wurde, versagten immer öfter die Herztöne meines Sohnes, also hat die Hebamme die Ärztin angerufen. Die pda lag also, die probedosis wurde mir gespritzt, ich sollte mich dann aber hin legen und auf die Seite legen, um die herztöne wieder etwas in Ordnung zu bringen. Dann kam die Ärztin, untersuchte mich und meinte ich solle doch mal ein bisschen drücken. Da hab ich dann gemerkt, wie der Kopf in den Geburtskanal gerutscht ist. Kurze Verschnaufpause, nächste wehe, ich aus Reflex gepresst und zack.. Mein Sohn war geboren
Die pda wurde mir also komplett umsonst gelegt, mein Mann konnte bei der Geburt nicht dabei sein und es ging dann plötzlich doch viel schneller, als wir alle erwartet hatten, aber dafür ohne Verletzungen, nur mit einigen Schürfungen.

07.06.2021, 22:48 Uhr, 3040g, 51cm und 35,5cm KU