zurück| Geschrieben von joelina01, 32. SSW am 04.10.2022, 9:32 Uhr |
Angst vor Ende der Elternzeit
Hallo zusammen,
ich bin jetzt im dritten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und wurde schwanger. Ich freu mich auch sehr auf mein kleines Mäuschen, nur bedrückt mich das Thema Elternzeit. Da ich aufgrund von Corona sofort ins Beschäftigungsverbot geschickt wurde, muss ich das dritte Lehrjahr wiederholen und es gibt für mich drei Optionen, wie ich meine Elternzeit gestalte.
1) Direkt arbeiten nach dem Mutterschutz (kommt nicht in Frage)
2) 6 Monate Elternzeit und die Ausbildung in Teilzeit weitermachen
3) 9 Monate Elternzeit und dafür die Ausbildung in Vollzeit zu Ende bringen.
Am liebsten würde ich natürlich 9 Monate für meine Maus da sein, aber auf der anderen Seite hab ich Ansgt davor Vollzeit zu arbeiten. Die Betreuung des Kindes ist gegeben. Mein Freund würde dafür reduzieren und meine Eltern wohnen nur wenige Minuten entfernt. Aber ich habe Angst, dass ich dann keine Bezugsperson mehr bin für mein Baby und sie mich nicht mehr brauchen wird... Ausbildung in Vollzeit in der Klinik heißt manchmal 10-12 Tage Dienste im Schichtdienst und da vergisst das Kind doch, dass es mich überhaupt gibt mit 9 Monaten 
Was würdet ihr wählen 6 Monate ( dann Teilzeit)oder 9 Monate (dann Vollzeit) Elternzeit?
Liebe Grüße
Joelina
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Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von alina09 am 04.10.2022, 9:41 Uhr
Hallo,
ich arbeite in Luxemburg und habe daher nach meinen 12 Wochen Mutterschutz auch "nur" die 6 Monate Elternzeit.
Danach werde ich wieder in meinen Job einsteigen aber auf Teilzeit reduzieren.
Das wäre mir in deinem Fall auch die bessere Lösung da ich Vollzeit dann einfach zu viel finde für das Alter.
Klar, man muss schneller wieder arbeiten gehen (der Gedanke macht mich auch schon wahnsinnig) aber dafür kann man danach auch noch mehr für das Kind da sein.
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Bonnie95 am 04.10.2022, 9:49 Uhr
Hallo Joelina
Ich kann dir aus meiner persönlichen Erfahrung auch nur „raten“ (aber jeder Mensch ist anders), nach 6 Monaten wieder Teilzeit einzusteigen.
Ich bin nach 12 Monaten Elternzeit Vollzeit wieder eingestiegen und die Bindung zwischen mir und meiner Tochter hat wirklich gelitten.
Denn nicht nur die lange Zeit tagsüber, die wir getrennt waren, hat dazu beigetragen - sondern auch der Alltag.
Morgens muss es schnell gehen, man muss pünktlich bei der Arbeit sein. Kinder sind aber nunmal keine Uhrwerke und oftmals ist es bei uns morgen dann in Stress ausgeartet - das hat nicht gerade zu einer harmonischen Beziehung verholfen.
Ich bin jetzt wieder schwanger, seit Juni im BV und meine Kleine somit nur noch ein Bruchteil der Stunden Anzahl von früher in der Kita.
Wir haben sie jetzt so zu den Zeiten dort, wie ich Teilzeit dann nach zwei Jahren Elternzeit auch wieder arbeite.
Siehe da - meine Tochter und ich sind richtig zusammengewachsen.
Ich würde für kein Geld der Welt mehr mein Kind so lange alleine lassen
Alles gute dir
Bonnie
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Regenbogenfarben, 29. SSW am 04.10.2022, 10:14 Uhr
Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die Dir leider keiner abnehmen kann. Wäre ich in der Situation, würde ich auch das 6-Monats-Teilzeit-Modell wählen. Ich ging übrigens wieder (in Teilzeit) arbeiten, als meine Tochter 10 Monate alt war.
Zwei Monate lang hatte mein Mann dann noch Elternzeit und danach musste die kleine Maus bis zum späten Mittag in die Krippe gehen. Unsere Bindung hat darunter überhaupt nicht gelitten. Neben mir ist/war halt der Papa ebenso Bezugsperson, was ich wunderbar finde. Und klar ist es zwar von Kind zu Kind unterschiedlich, aber bei uns war auch die frühe Fremdbetreuung nach kurzer Eingewöhnung überhaupt kein Problem. Meine Tochter geht nach wie vor sehr, sehr gern hin - inzwischen in die Kita.
Vielleicht hilft Dir auch der Gedanke, dass es ja noch gar nicht sooo lang möglich ist, (bezahlte) Elternzeit zu nehmen. Meine eigene Mutter musste Ende der 80-er Jahre nach zwei oder drei Monaten wieder in Teilzeit arbeiten. Danach hat ein Kindermädchen halbtags auf mich aufgepasst. Ich wüsste nicht, dass unsere Beziehung darunter gelitten hätte…
Ich hab bei meiner Tochter übrigens auch erstmal gelitten, als es wieder Richtung Jobstart ging. Letztendlich hat es mir nach der langen Auszeit aber sogar sehr viel Spaß gemacht, endlich wieder auch etwas mehr geistig gefordert zu sein und die Stunden
Job habe ich beinahe als entspannend empfunden 
Alles Gute!
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Carole93, 31. SSW am 04.10.2022, 14:57 Uhr
Hey :)
Ich beneide euch in Deutschland schon etwas um die Elternzeit.
Hier muss man nach 12 Wochen Mutterschutz wieder ran. Als Krankenpflegerin hat man 5 Monate Stillurlaub. Man kann dann noch Elternzeit nehmen aber max 4 Monate Vollzeit pro Kind.
Ich bin bei meiner Tochter nach 6 Monaten Teilzeit gegangen. Sie ging an den Tagen zur Tagesmutter oder Papa oder Oma. Glaube nicht, dass unsere Bindung darunter gelitten hat. Hier müssen die Frauen alle früher gehen, und wir haben ja dafür nicht alle eine schlechte Bindung zu unseren Kindern.
Ich glaube ich würde auch eher früher und dafür in Teilzeit gehen, als plötzlich Vollzeit. Da ist die Betreuung einfacher zu regeln und ihr könnt euch langsam dran gewöhnen :)
LG
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von MaJuni am 05.10.2022, 8:54 Uhr
Hey, bei mir war es ähnlich. Ich war auch in der Ausbildung schwanger und wollte diese aber auch so schnell wie möglich fertig machen.
Daher bin ich nach 10 Monaten wieder vollzeit gegangen, mein Freund hatte noch 2 Monate Elternzeit und wir hatten für 2 Tage in der Woche eine Tagesmutter. Ansonsten Papa, Oma und Mama im Wechsel.
Mein kleines ist ein super aufgeschlossenes Kind, schon 9 jetzt, und für uns war das absolut der richtige Weg. Ich war schnell fertig und konnte dann Stunden reduzieren, hatte aber eben den Abschluss.
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Lotte1907, 37. SSW am 05.10.2022, 22:21 Uhr
Hallo Joelina,
ich habe Vollzeit angefangen zu arbeiten, als mein Sohn knapp 11 Monate alt war. Heute ist er fast 8 und er weiß, wer ich bin ;-). Meinst du, Kinder vergessen ihre Väter, die ja meist mehr weg sind? Ich würde erst einmal die Situation mit Kind auf mich zukommen lassen und mich dann entscheiden.
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Annarinchen, 31. SSW am 05.10.2022, 22:31 Uhr
Eine sehr schwierige Entscheidung, die leider nur du treffen kannst. Mir hat in der ersten Schwangerschaft auch noch das dritte Lehrjahr gefehlt. Ich habe mich für die Option 11 Monate Elternzeit, dann 1 Jahr Vollzeit in der Klinik bzw Berufsschule entschieden. Ich wollte lieber wenn mein Kind so klein ist daheim sein. Durch die Schule zwischendurch, habe ich ihn dann auch nachmittags gesehen, während der Praxiszeiten natürlich viel viel weniger, manchmal tagelang nicht. Nach der Klausurenphase war es ganz entspannt und ich hatte viel Zeit. Und was soll ich sagen. Ich habe dann nur ganz kurz als Kinderkrankenschwester gearbeitet, mit 20% das war die geringste Stelle mit 1 Tag pro Woche arbeiten. Ich nahm den kleinen aus der Krippe, den einen Tag habe ich am Wochenende gearbeitet, mein Mann bat übernommen und sonst war ich komplett daheim mit ihm. Wir haben die Zeit nachgeholt und heute ein sehr enges Verhältnis. Er erinnert sich nicht an das Jahr in der Krippe und direkt nach dem Jahr Krippe war er sehr Papa bezogen, das ist nun nicht mehr so. Er wird jetzt bald 6 jahre alt. Die Zeit war ganz schlimm für mich, ich habe sehr gelitten Vollzeit meine Ausbildung zu machen und dann auch noch zu lernen, aber ich musste es durch die Vollzeit nur 1 Jahr durchziehen, in Teilzeit hätte ich 2 Jahre gebraucht.
Für mich war es so der bessere Weg von 2 generell blöden wegen in meinen Augen 
Re: Angst vor Ende der Elternzeit
Antwort von Rosamunde, 32. SSW am 07.10.2022, 11:28 Uhr
Ich habe meine erste Tochter mit 18 bekommen ich befand mich genau wie du mitten in der Ausbildung.
Ich habe damals ein Jahr Elternzeit genommen und habe dann ein Lehrjahr wiederholt auf eigenen Wunsch weil ich Angst hatte zu lange raus zu sein.
Ist sowas keine Option? Bei mir ist alles super ausgegangen. Meine Prüfung habe ich bestanden und durch Hilfe von Oma und Opa damals konnte ich mich auch gut darauf vorbereiten. Meine Ausbildung hatte ich als Restaurantfachfrau absolviert was vielleicht von den Zeiten auch ähnlich ist wie bei dir.
Liebe Grüße
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