Rund um die Erziehung

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Geschrieben von pickup am 01.10.2006, 10:24 Uhr

@an ALLE

Hallo und guten Morgen,
Ich bin relativ neu hier und habe auch schon das eine oder andere Mal gepostet.
Und gnz interressant fand ich auch die Postings von Phi und den anderen Kommentaren dazu, denn auch die Vorschläge von Suzanne fand ich manchmal echt interressant.
Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich Phi sehr wohl gut verstehen kann, wenn ich auch noch nicht alle Postings von ihr gelesen habe, was ich auch nicht für wichtig halte, denn was bringen mir die POstings von ganz...ganz... weit hinten, jetzt und hier ist meine Devise ich muß in die Zukunft schauen!!

Und nun zu meinem eigentlichen Problem:

Wir haben eine ganz verzweifelte Situation, um es kurz zu machen, viele Schwierigkeiten in der Erziehung und sehr große Angst!!
Unsere Tochter ist aus 1.Ehe meines Mannes.Sie weiß genau, wie sie sich durchsetzen muß, unsere Tochter! Und sie weiß auch genau wie sie uns auf die PAlme bringen kann!
Nur habe ich auf die ständigen Konflikte keine Lust mehr!!
Die leibliche Mutter hat keine Kontakt zu ihrer TOchter, letzter Kontakt war vor einem Jahr, letztes Telefongespräch ca. vor einem viertel Jahr.
Ich haben mir vorgenommen, konsequenter, mit allen daraus entstehenden NAchteilen für meine Tochter oder auch Familie, zu sein!!
Bin ich das aber, und mein Mann muß da nn logischer Weise mitziehen, kommt in meinem MAnn und zum Teil auch in mir die ANgst hoch, dass wenn die Kleine den Schulwechsel hat (sie ist 9), dass dann plötzlich wieder ihre Mutter aus dem Nichts auftaucht, und sie dann die Flatter macht, was ich mit SIcherheit nicht überleben könnte.
Denn ich war es die dafür gesorgt hat, das unsere Tochter den Entwicklungsrückstand mit fast 1 1/2 Jahren aufgeholt hat und somit ganz normal zur Schule gehen konnte,
und ich war diejenige, welche dafür gesorgt hat, das wir von Arzt zu Arzt gerannt sind und etliche Untersuchungen haben über und ergehen lassen, damit uns und unserem King geholfen werden kann (Bezüglich ADHS).
So und nun wieder zum Ursprungsproblem:

Bin ich in zukunft kosequent und sage bis hier hin und nicht weiter: muss ich mit der ANgst leben , dass sie gehen könnte (mal ganz abgesehen von den dann folgenden Schuldgefühlen, welche mich heute schon plagen)

Laß ich die ZÜgel lockerer, geht sie vielleicht nicht, dann habe ich das Problem dass sie mir mit 12 oder 13 Jahren überhaupt nicht mehr folgt und ich, ist meine Tochter dann 16 vielleicht aufpassen muß, daß sie mir nicht eine scheuert, wenn ich dann versuche endlich mal konsequent zu sein!!!!!


Versteht ihr jetzt mein Problem??
Deswegen bin ich vielleicht eine von denjenigen welche Phi bestens verstehen kann auch wenn ich dazu noch nicht viel gepostet habe.

Aber nun ihr lieben Mütter, welches Rezept habt ihr für mich??
Einer verzweifelten Mutter, welche gerne einiges ändern würde und nicht weiß, ist es besser ich laß es, aus Angst das Kind zu verlieren, oder mach ich lieber nichts, und habe sie vielleicht länger und auch mal ein paar Enkel??

Und kurz dazu: das meine Tochter mich liebhaben muß, das merke ich, denn als ich zum Elternabend ging, hing ein Zettel an der Schlafzimmerütr: Mama gib mir bitte einen Kuss wenn du kommst auch wenn ich schon schlafe! das kann doch nur Liebe sein, oder?
Aber warum ist sie dann meisten so gehässig zu mir??
SAg ich was, dreht sie sich rum und zieht eine Fratze, welche schon bis zum Zunge rausstrecken ging, und meistens so, das es ihr Vater nicht sieht.
Nach einer Weile kommt sie dann wieder und entschuldigt sich, süß, aber was nutzt es mir??
Ständig diese Entschuldigungen, und schwupps dreh ich mich um, gehts grad weiter!!
Ìhr fehlt offensichtlich der Respekt gegenüber mir, aber wie gesagt, bin ich konsequenter oder mache ich ihr klar, wen sie überhaupts vor sich hat,das ich nicht ihre Schulkameradin bin, lebe ich wieder mit der Angst!!

SO und nun eure Meinungen:
Es grüß eine verzweifelte Mutter

 
4 Antworten:

Re: @pickup

Antwort von SusanneZ am 01.10.2006, 19:49 Uhr

Hallo pickup,

willkommen in der Runde. Danke auch für dein Lob und ich denke hier wirst du von einigen gute Ansätze bekommen - und aus der Mischung kannst du dir dein persönliches Gesamtbild ableiten.

Also, habe mir dein Posting mal durchgelesen. Und ich würde nach deiner Beschreibung vermuten, es liegt auch am Alter. Leider hast du jetzt nicht viel geschrieben wie euer Verhältnis früher war und was sich wann geändert hat und ob du vielleicht auch nen Ansatzpunkt hast warum. Auch wäre noch interessant zu wissen, ob du sie mit 1,5 Jahren zu euch genommen hast oder ob sie in der Entwicklung 1,5 Jahre hinterher war.

Aber dennoch mal grundsätzliches. Im Alter von etwa 9 Jahren sind glaube ich so ziemlich alle Mädels ein bissel veränderter und zickiger. (Hast es ja im Forum "Grundschule" (glaube) gelesen.) Es ähnelt wohl ein wenig der Trotzphasen im Kleinkindalter - nur, dass dann jetzt noch die Auflehnung gegen das elterliche Tun hinzukommt. Zudem darf doch jeder seine Gefühle auslassen bzw. sollte das dürfen - alles andere wäre auch ungesund. Ein Zunge rausstecken, Grimasse ziehen und ein bissel mosern sind doch harmlos. Das solltest du dir nicht arg zu Herzen nehmen. Nimm auch die Entschuldigung an und zeige ihr, dass du sie dennoch lieb hast. Dass sie dich lieb hat und braucht, hat sie dir gezeigt ;-) - aber ein Zettel war ihr wohl für die Gefühlsäußerung gelegener als die Worte selbst... Es ist wichtig, dass du wie in allen Entwicklungsphasen reagierst. Ich denke, sie ist auf dem Weg der Selbstfindung. Dieser Schritt ist wie die gesamte Pubertät nicht ganz einfach - es ist eine Mischung aus Abnabelung und eigenem inneren Durcheinander. Im Grunde genommen ist hier wieder die Bindungsqualität von früher sowie das bisher entwickelte Selbstvertrauen (gezeigtes Selbstbewusstsein) gefragt. Diese Dinge entscheiden - meiner Meinung nach - ganz besonders die Stärke des Pubertätsausmaßes. Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr als Familie ihren sicheren Halt darstellt. Das heißt nicht, dass ihr alles gutheißen müsst und zu nachsichtig mit ihr umgehen sollt. Aber alles was ihr tut, sollte ihr helfen ihr Selbst zu finden, zu leben und selber damit klar zu kommen.

Dazu gehört auch, dass ihr ihr Wesen (Charakter, Aussehen, Hobbies...) respektiert und in den (wenigen) euch wichtigen Dingen auch konsequent seit. Diese Konsequenz ist aber nicht um ihrer eigen Willen durchzudrücken, sondern sollte ihr auch wirklich helfen, die Dinge zu erkennen und zu realisieren. Überlegt alles gut, welche Konsequenz sinnvoll ist. Liebe solltet ihr aber konstant geben.

Ich denk, sie will euch nichts böses. Es ist für sie selber nicht gerade einfach. Falls du einen anderen Eindruck hast - schließlich kennst nur du sie und ich nur deine Beschreibung ;-), kannst du gern nochmal nachhaken. Auch wenn du was nicht ganz verstanden hast.

Zum Punkt: leibliche Mutter.

Wenn ihr die Stütze bildet und liebevoll sowie verständnisvoll und auch nicht willkürlich wie euch gerade danach ist, mit ihr umgeht, wird sie auch keinen zusätzlichen Drang spüren, weg zu wollen.

Ich schrieb "zusätzlichen Drang", da nahezu jeder Mensch seinen Ursprung finden will, wenn er ihn einmal verloren hat. Der Wunsch, die leibliche Mutter sehen zu wollen und mit ihr zu sprechen, wird sicher früher oder später in der Phase der Selbstfindung mal durchkommen. Das sollte man auch niemals verwähren, da sich diese Gefühle sonst ansammeln und irgendwann wie eine Bombe paltzen. Dann kann es für alle besonders schmerzlich werden. Glaub mir, es ist eine ganz natürliche Sache, die gerade in der Pubertät durchlebt wird: die Selbstfindung samt Wurzeln. Wenn man jemanden gehen lässt, hat man auch die Chance ihn wieder zu bekommen. Lasst sie selbst erfahren und sie wird mit dem, was sie braucht, zurück kommen. Vorrausgesetzt ihr gebt ihr ein sicheres Nest. Setzt sie auch nicht unter Druck mit "sie hat dich eh vernachlässigt", "wir haben dich wieder aufgepeppelt", "sie ist ne Schlampe",... - das würde sie erst recht in die Arme der leiblichen Mutter treiben. Wie mit allem, würde sie dann auf Widerstand und Prüfung gehen. Bedenkt auch, dass sie euch nicht zur Liebe und zum Dank verpflichtet ist. Sie war ein Kind und ihr habt so gehandelt, weil sie es in euren Augen wert war. Viele Eltern haben die Angst, die ihr habt - aber sie ist unbegründet. Kannst auch mal im Internet nach "Adoption" oder zugehörigen begriffen suchen.

LG

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Vorsicht lang

Antwort von Mazzy am 02.10.2006, 9:01 Uhr

Liebe pick-up,
erstmal Hut ab, dass Du diese Situation auf Dich genommen hast. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht einfach ist und das man nicht nur einmal JA zum fremden Kind sagen muss, sondern immer wieder, was viele nicht glauben.
Ich findes toll, dass du sie so ins Herz geschlossen hast und so viel für sie getan hast. Das weiß sie auch ganz bestimmt zu schätzen. Nur ist sie ein Kind und kann das noch nicht ausdrücken, die Dankbarkeit und das gute Gefühl Dir gegenüber sind aber da, sonst würde sie sich nicht trauen, Dir gegenüber so frech zu sein - sie weiss, Du hast sie trotzdem lieb und deswegen macht sie das, aber auch weil sie in einem Alter ist, in dem sie Sachen ausprobieren muss (Grenzen austesten). Deswegen ist es auch wichtig, dass Du ihr Grenzen zeigst (Du hast Dich da im Ton vergriffen, das finde ich unhöflich und es verletzt mich, wenn Du mir die Zunge rausstreckst - dann wird sie vermutlich (aus Schreck und Unsicherheit) lachen oder irgendeine schnippische Bemerkung parat haben - mach Dir nichts draus, sie kann das noch nicht anders). Diese Grenzen zeigen ihr, dass Dir ihr Verhalten nicht egal ist, sondern dass Du Dich um sie sorgst und beschützen willst - das Schlimmste für Kinder ist z.B. wenn sie mehrere Male unbemerkt (!) zu spät nach Hause kommen - sie müssen dann ja denken, dass das den Eltern völlig egal ist. Deswegen musst Du ihr auch erklären, was ihr Verhalten bei Dir, bei anderen auslöst (nicht - wenn Du das machst hat Dich keiner mehr lieb, sondern wenn Du mir die Zunge rausstreckst (konkretes Verhalten), dann tust Du mir weh (konkrete Konsequenz - nicht - dann ist das schlimm). Klar was ich meine?
Zum anderen Problem. Sie droht Dir damit, zurück zu ihrer Mutter zu wollen bzw. Du hast Angst, dass sie weggeht, wenn Du streng zu ihr bist. Hier ist Großzügigkeit von Deiner Seite verlangt und das ist verdammt schwer, das weiss ich.
Zum Einen HAT sie eine andere Mutter, ob diese sich wie eine Mutter ihr gegenüber verhält ist (leider) für das Kind zweitrangig. Du musst verstehen, was im Moment in Deiner Tochter vorgeht. Ihre Mutter sieht sie nie, da MUSS sie ja denken, dass diese sie nicht lieb hat und sie ablehnt (ob das nun die realen Gründe sind oder nicht, kann sie in ihrem Alter noch nicht abschätzen) und das ist für ein Kind (egal in welchem Alter - selbst im Erwachsenenalter) ein ganz schrecklicher Gedanke und sehr sehr belastend. Sie hat eigentlich nur die Möglichkeit sich ein Bild von ihrer Mutter aufzubauen, was der Realität wahrscheinlich nicht entspricht (z.B. sie wäre nicht so ungerecht, sie würde mir alle Freiheiten lassen, mich jederzeit aufnehmen, mir alles kaufen - eben alles was sie will) aber ihr die Chance gibt, ein positives Selbstbild aufzubauen, denn wer will schon das Kind einer schlechten Mutter sein?
Ich würde an Deiner Stelle folgendes tun: Akzeptier die andere Frau als Mutter Deiner Tochter (dass diese nicht die ROLLE der Mutter im Leben Deiner Tochter übernommen hat, merkt die Kleine irgendwann selbst) und rede mit ihr darüber, wie sie sich fühlt. Vermisst sie die andere Mutter? Wollen wir gemeinsam eine Karte basteln für sie? (wenn das möglich ist) Sie hat im Moment (zumindest klingt es so in Deiner mail an) keine Möglichkeit über den Verlust ihrer Mutter (und sie ist definitiv weg) hinwegzukommen, weil ihr niemand hilft. Dass das für dich schwer ist, ist klar, denn Du wärst gern ihre "richtige" Mutter, aber das braucht dann eben Überwindung, so schwer es ist.
Der Weg zur Mutter sollte immer offen bleiben, sie wird da vermutlich nicht hingehen und selbst wenn, muss man sie lassen, schliesslich ist es IHRE Mutte und IHR Leben. Zeig ihr aber, dass sie immer einen Platz bei Euch haben wird. Sie wird dann später feststellen, dass ihre Mutter gar nicht für sie da war, dann braucht sie sowieso jemanden, der sie auffängt, aber noch ist es zu früh für diese Erkenntnis. Und sie muss SELBST darauf kommen, nur so zeigst Du ihr, dass Du Vertrauen in sie hast, selbst Beziehungen einzugehen und diese zu beurteilen. Im Moment ist sie aber zu jung, um das zu tun.
Alles Gute
Maria

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Re: ja es ist schon richtig....

Antwort von pickup am 02.10.2006, 21:53 Uhr

... es würde mir verdammt schwer fallen, wenn unsere tochter weg wäre. Ich habe sie total liebgewonnen, und wenn ich dann mal streng sein mußte, plagt mich auch immer das schlechte Gewissen, und das Bild der schlechten Stiefmutter kommt in mir hoch (vielleicht hab i au zu viel Märchen gelesen ;-) ).Ich hör auch nachts jeden Piepser von ihr, wenn sie ruft (oder auch ihre Cousine, wenn sie bei uns übernachtet) bin ich sofort wach!Die leibliche Mutter ist ja nicht richtig weg, also gestorben, sie kümmert sich halt nicht, kein Telefon, kein Unterhalt (wobei das der Kleinen auch nichts bringen würde) ect...
Ist schon schlimm. Ich hoffe auch immer, das es wirklich nur bei der Angst bleibt...
LG

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Re: ja es ist schon richtig....

Antwort von Mazzy am 03.10.2006, 19:54 Uhr

eben, die Mutter ist noch da, wenn sie gestorben wäre, könnte Deine Tochter trauern, aber so? Ich bin mir sicher, Du kannst ihr da helfen. Hab keine Angst, dass sie Dich nicht mag, du scheinst doch eine gute Mutter zu sein :-) Das merkt sie.
Alles Gute
Maria

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