Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Brigitte_Det am 02.02.2018, 22:55 Uhr

Meine Tochter ist soooo weinerlich

Hallo zusammen,
es geht um meine Tochter. Sie ist 2Jahre und 10 Monate und hat einen Bruder 6 Monate. Zur Zeit benimmt sie sich unmöglich. Es ist die normale Eifersucht nach der Geburt des Babys teilweise denke ich aber ihr Verhalten wird nicht besser sondern immer noch schlimmer.
Sie bekommt genügend Aufmerksamkeit, es sind ständig die Großeltern oder der Papa da die was mit ihr alleine machen und es wird immer sehr auf sie eingegangen.
Trotzdem ist sie sehr sehr sehr weinerlich also bei jeder Kleinigkeit schreit sie wie am Spieß und ist nicht zu beruhigen, zb wenn ihr was gerade nicht passt oder sie etwas nicht möchte oder aus anderen mir nicht ersichtlichen Gründen. Es kann schon morgens anfangen, sie wacht auf und weint wegen nix und dann so weiter im Bad und beim Frühstück wenn der Löffel die falsche Farbe hat und das zieht sich den ganzen Tag durch. Auch unterwegs wenn jemand sie anspricht oder wir andere Kinder treffen je nach Tageslaune wird einfach losgebrüllt. Sie spricht oft gar nicht normal es hat alles diesen weinerlichen Unterton und das den ganzen Tag!
Ich denke sie macht das um gegenüber dem Baby mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber sollte sich das nicht irgendwann legen?
Ich habe alles versucht, viel Verständnis gut zureden schimpfen, es hilft alles nix und sie hört einfach nicht auf damit.
Ich bin so langsam echt genervt und kann dieses ständige Geschrei nicht mehr ertragen.
Hat jemand einen Tipp wie ich damit umgehen soll oder wie ich meiner Tochter helfen kann bzw sie besser verstehen kann?
Liebe Grüße

 
9 Antworten:

Re: Meine Tochter ist soooo weinerlich

Antwort von pauline-maus am 03.02.2018, 7:53 Uhr

ich glaube , wir machen den fehler(ja ich auch) zu erwarten , das kinder die welt verstehen, wenn wir sie nur genügend erkläen und gerade das eben tun sie nicht.
und mit 2,5 jahren verstehen sie nur sich selber in gerade diesem moment, sie sind weder vorrauschauen, noch wägen sie situationen ab und noch weniger haben sie verstaändniss für "normales " verhalten ,was von ihnen erwartet wird
das verhalten deiner tochter entspricht total dem ihres alters, ich glaube es ist nur gerade schwer für dich, mit 2 kleinen kindern...auch absolut verständlich

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Selbständigkeitsalter

Antwort von Hexhex am 03.02.2018, 10:42 Uhr

Bei uns hat in einer ähnlichen Situation etwas toll geholfen. Mit zwei bis drei Jahren sind die Kinder ja mitten im schönsten Selbständigkeitsalter. Ich würde Deine Maus jetzt sehr betont vieles selbst tun lassen - alles, was sie eben schon selbst tun kann. Je mehr sie mithelfen und mitmachen darf, desto zufriedener wird sie sein. Es macht kleine Kinder stolz, sich hilfreich zu fühlen. Sie wollen nicht nur spielen, sie wollen auch gebraucht sein in der Familie. Es ist ein bisschen mühsam für uns Eltern, sie mithelfen zu lassen. Das Ergebenis ist nicht perfekt und alles dauert länger. Dafür hat man aber ein viel ausgeglicheneres, zufriedeneres Kind.

Das Selbsttun geht in allen Lebensbereichen: beim Anziehen, beim Duschen oder Baden, beim Essen. Natürlich muss man ab und zu diskret nachbessern, vor allem bei der Körperpflege. Bei anderen Dingen sollte man das nicht tun, sonst ist das Kind enttäuscht. Deine Tochter kann mit einem stumpfen Messer Gemüse und Obst kleinschneiden, sie kann helfen, Wäsche zu falten, sie kann wischen und ein bisschen staubsaugen. Kleine Kinder sind unheimlich scharf auf so etwas, leider erlauben wir es ihnen oft zu selten, weil das Ergebnis nicht gut genug ist. Das frustriert sie sehr, sie können dann eine ständige Unzufriedenheit entwickeln, der man nicht beikommt.

Bei meinem Sohn half das „Selbstständigkeitsprogramm“ extrem gut, und innerhalb von Tagen entschärfte es wirklich die ganze Stimmung. Wenn Deine Tochter weint oder jammert, lenke sie immer sofort mit einer Aufgabe ab: „Ich glaube, du bist jetzt schon so groß, dass du mir helfen kannst, den Tisch zu decken. Suche dir einen Eierlöffel in deiner Lieblingsfarbe aus“, oder: „Such’ du doch bitte schonmal den Strampler aus, den dein Bruder heute anziehen soll. Es ist nicht sehr warm heute, nimm am besten einen schön weichen, der ihn wärmt.“ All so etwas. Mitmachen zu dürfen lenkt Kinder schon inh. von Sekunden von ihrer Jammer-Stimmung ab.

Wenn sie dann geholfen hat, sage: „Ich bin froh, dass du schon so groß bist, denn dein kleiner Bruder könnte mir natürlich noch nicht so toll helfen.“ Es lindert Eifersucht, wenn ein Kind entdeckt, dass es auch coole Seiten hat, schon älter zu sein und mehr zu können als das kleine Geschwister. Auch das hilft, dass sie aus der kleinkindlichen Jammerhaltung herauskommt. Sie stellt dann fest: Größer sein macht Spaß und hat viele Vorteile.

LG

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Re: Selbständigkeitsalter

Antwort von DK-Ursel am 03.02.2018, 11:34 Uhr

Toller Beitrag von Dir, hexhex, dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, daß eben Geduld, Verständnis und LIebe entschärfen. Die kinder verhalten sich ja nicht so, um uns bewußt zu ärgern.

Wäre der kleine Bruder nicht da, würdest Du sie kaum als "groß" betrachten, dann wäre sie eben die kleine, die sie ja reell auch noch ist.
das vergessen wir leicht, wenn wir dann wieder so ein ganz hilfloses Baby haben.

Gruß Ursel, DK.

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Re: Selbständigkeitsalter

Antwort von kaempferin am 03.02.2018, 13:31 Uhr

Dem schließe ich mich doch glatt an -@Hexhex - besser hätte man es nicht zusammenfassen und schreiben können. Wirklich sehr sinniger und guter Beitrag, womit man auch etwas anfangen kann!

@Fadeneröffnerin Brigitte_Det: Deine Tochter ist ja auch noch sehr JUNG und muss erst mal damit klar kommen, dass sie nun nicht mehr die 1. Geige spielt, sondern nun noch einen kleinen Bruder hat. Das ist ja für Ältere schon nicht leicht - und dann für Deine Tochter in noch so jungen Jahren erst recht nicht.
Von daher - probiere es doch so, wie Hexhex es Dir vorgeschlagen hat - also Deine Tochter in alles mit einbeziehen, sie möglichst sehr viel helfen und alleine machen lassen. Was kann sie denn schon so alles alleine? Denn das ist ja auch von Kind zu Kind verschieden.

Gruß

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Re: Meine Tochter ist soooo weinerlich

Antwort von Ivdazo am 03.02.2018, 14:57 Uhr

Hallo,

ich kann dich so gut verstehen, wir haben das Gleiche gerade, nur dass meine jeweils 3 Monate jünger sind. Mir geht es auch manchmal auf die Nerven, vor allem, wenn sie gleich losheult und nicht erstmal sagt, was los ist. Z.B. wenn sie Wasser will, dann könnte sie das doch einfach sagen... (Erwachsenenlogik)

Was hier "hilft": möglichst ausschlafen lassen! Wenn ich sie wecke, ist den Rest des Tages Weinen angesagt. Und ich frage sie immer, bevor ich etwas mache (vor Umarmungen, Umziehen, Lesen, Spielen, auch vor dem Essen), möglichst mit Wahlmöglichkeiten.
Ich umarme sie auch möglichst viel, auch viel kuscheln, kitzeln, lachen, Spaß machen miteinander.
Und ich erzähle dem Bruder immer laut, wie toll seine große Schwester ist und was sie schon alles kann. Und sobald er sie anschaut (und mittlerweile anlächelt), betone ich es extra: "Er schaut dich an! Er hat dich lieb!" Das freut sie sehr, und dann lächelt sie auch und ist noch zärtlicher zu ihm. Überhaupt wird sie beim Baby viel mit einbezogen. "Gibst du mir eine Windel? Welche Hose ziehen wir ihm an? Kannst du ihm zeigen, wo beim Teddy die Ohren sind, solange ich das Essen kurz umrühre? Wackelst du mal seine Spielzeuge auf dem Spielbogen?"

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Re: Meine Tochter ist soooo weinerlich

Antwort von Brigitte_Det am 03.02.2018, 19:30 Uhr

Vielen Dank euch allen!!
@Hexhex ich werde das auf jeden Fall versuchen danke!!!

Alles was ihr geschrieben habt trifft zu, es war sicher vieles Denken von meiner Seite auch falsch. Ich habe sie als "gross" angesehen im Gegensatz zum Baby und wahrscheinlich zu viel von ihr bzw ihrem Alter erwartet. Sie ist für 2 Jahre eh schon weit und kann vieles selber (anziehen, kämmen, spielt selber etc.)

Aufwecken tu ich sie nie, sie ist noch zu Hause und kann schlafen so lange sie mag. also das kann es bei uns nicht sein...

Die ganze Situation mit dem Weinen und Schreien hatte sich nur schon so hochgeschaukelt, dass ich schon echt genervt war wenn ich sie nur gesehen hab ohne dass sie was gemacht hat (bitte jetzt nicht falsch verstehen). Manchmal gerät man leider einfach in den Alltagstrott hinein und braucht dann mal wieder eine neutrale Sichtweise um es auch wieder selber zu sehen...
Liebe Grüße

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Re: Meine Tochter ist soooo weinerlich

Antwort von DK-Ursel am 03.02.2018, 22:00 Uhr

Hej nochmal!

nein, glaub mir ,DAS verstehe ich sehr gut.
In einer sehr schlimmen - viel späteren Phase - mit einer Tochter fragte mich mal jemand, was ie gut könne --- und ich mußte richtig nachdenken.
Was schieflief, konnte ich hundertfach sagen...
Man hat dann plötzlich den Fokus auf negative Ereignisse, und das allein ist schon blöde, denn es macht nicht nur ganz miese Stimmung, es gibt ja auch sowas wie selbsterfüllende Prophezeihungen...
Also:
bei uns hat sich anerkennende Pädagogik (in DK weit verbreitet) gut bewährt - ich versuche das auch mit Erwachsenen und mir selbst:
Zu allererst immer was Gutes, Nettes sagen.
Auch wenn die größte Katastrophe eintritt, das schlimmste Vergehen passiert - man kann noch eine gute Absicht, einen guten Ansatz, etc. finden.
Das nimmt die miese Stimmung - Dir aus den segeln, dem Kind aber auch ein ermunterndes Signal: Ich bin keine absoluter Versager.
Der Zeitpunkt oder meine Machart waren falsch, aber nicht das Ganze.

Und dann:
Wirklich - mit 2 ist sie Mini, wie gesagt, hättest Du das Baby nicht, dann wäre sie noch das kInd, das Du betüdeln und verwöhnen und als klein und "Baby" ansehen würdest.
Man wird nicht älter, nur weil da plötzlich ein kleines Geschwisterchen da ist.
da kommt also nicht nur normale Eifersucht ins Spiel, sondern auch die Überforderung - die wir Eltern ganz schnell anstoßén, ohne es zu wollen und zu wissen.

Und darum ist es gut, hier oder in einem Buch oder von Freunden eine neue andere Sicht auf die Dinge zu bekommen und manches gerade zu rücken.
denn so ein Teufelskreis muß durchbrochen werden, sonst bleibt ihr in der miesen Stimmung - und das ist wirklich fatal.

Gruß Ursel, DK

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zu viel des Guten

Antwort von Tämelebäbchi am 04.02.2018, 11:42 Uhr

also ich kann dir empfehlen dem ganzen keine Beachtung zu schenken... wenn der Löffel nicht passt von der Farbe her- bitte dann darf sie ihn zurück bringen und sich einen anderen holen.
Das ist ein ganz normales Kleinkindverhalten. Die kleinen werden selbstständiger und das kann man nur unterstützen indem man sie lässt. Wenn du immer drauf anspringst egal ob nett oder wütend ist keinem geholfen. Lass sie sich ausprobieren und wenn Frust aufkommt fragst du genau einmal: kann ich dir helfen? Sollen wir das gemeinsam machen?
Kommt ein neeeein.. dann lass sie es alleine versuchen.

Mein Tipp: wenn du gelassener wirst und unbeeindruckt von ihren Tränen bist, überträgt sich das auf alle!!! Weinen eines Kindes zu ertragen ist auch ein Entwicklungsprozess den wir Mütter erst lernen müssen.

Es geht aber auch vorbei :) alles liebe und starke Nerven

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Re: Meine Tochter ist soooo weinerlich

Antwort von Brigitte_Det am 04.02.2018, 21:59 Uhr

Ja das mit der miesen Stimmung ist allerdings wirklich fatal.
Ich werde mich bemühen gelassener zu werden und dem ganzen weniger Beachtung zu schenken. Hoffe das klappt :-)
Danke und LG

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