zurück| Geschrieben von ny152 am 09.05.2008, 17:49 Uhr |
intervenieren oder nicht?
wenn mein sohn (5) mit einem 1,5 jahre älteren jungen aus der straße spielt, kommt es vor, dass er sich hilflos und unterlegen fühlt, weil der junge sehr dominant und bestimmend auftritt und außerdem eben älter ist. mein sohn beklagt sich dann bei mir mit der bitte ihm zu helfen oder beizustehen. ich bin dann immer sehr hin- und hergerissen. einerseits will ich natürlich für ihn partei ergreifen und ärgere mich auch über die dominanz des jungen. andererseits hört und liest man ja immer wieder, dass die kinder das allein mit sich ausmachen sollen.
wie reagiert ihr in solchen situationen?
Beitrag beantwortenRe: intervenieren oder nicht?
Antwort von Pamo am 09.05.2008, 18:23 Uhr
Wenn das Kind schon auf mich zukäme, um von dem Problem zu erzählen, dann würde ich intervenieren. Ich erinnere mich aus der Kindheit, dass das meiste gar nicht erzählt wurde sondern nur wenn es ganz, ganz schlimm war.
Ansonsten sollte er vielleicht nicht mehr mit diesem Jungen spielen.
Re: intervenieren oder nicht?
Antwort von bambusi am 09.05.2008, 18:35 Uhr
Wenn der andere Junge gewaltätig wird,würde ich schon dazwischen gehen und mit Worten überzeugen.
Ansonsten denke ich ,ist es normal das ältere Kinder dominanter sind.
Re: intervenieren oder nicht?
Antwort von miebop am 09.05.2008, 18:38 Uhr
intervenieren: ja, partei ergreifen: nein.
klar greife ich ein, wenn (m)ein kind kommt und sich irgendwie im ungleichgewicht fühlt. ich halte nichts davon, dem kind dann zu sagen: macht das unter euch aus. die suche nach hilfe zeigt ja eine überforderung, die ich dann nicht zurückweise.
ich komme dann aber auch nicht als rächerin der enterbten an den ort des geschehens und knöpfe mir den "dominanten übeltäter" vor, ich versuche stattdessen der situation eine neue richtung zu geben. ich weiß ja nicht, was bei euch gerade aktuell ist, aber bei "unseren" kindern sind rollenspiele ganz hoch im kurs. da kommt es dann schon mal vor, dass ein jüngeres kind mit der ihm zugewiesenen rolle nicht glücklich ist, aber untergeht, sich nicht traut oder nicht für voll genommen wird. wenn die sozialkompetenz der älteren dann noch nicht ausreicht, bin ich die instanz, die mal von außen nachfragt: fällt euch was ein, was ihr machen könntet, damit sich alle wohlfühlen? oder: xy ist ganz unzufrieden mit seiner rolle, er würde gern was anderes sein.
das ist dann im idealfall (und oft) schon der punkt, an dem die anderen kinder die initiative wieder übernehmen.
Re: intervenieren oder nicht?
Antwort von filu07 am 09.05.2008, 20:11 Uhr
Also von alleine würde ich es nicht tun, glaube ich..aber wenn mein Kind mich um Hilfe bittet schon...andererseits ist es eigentlich fast klar, dass das ältere Kind auch dominanter ist. Ich würde dem Älterem vielleicht mal sagen, dass er wenns geht, vielleicht mal dran denkt, dass das eigene Kind ja jünger ist und vielleicht ab und an mal ein bisschen zurücksteckt...
MFG
Re: intervenieren oder nicht?
Antwort von stetibi am 09.05.2008, 23:15 Uhr
Naja.
Macht's deinem Sohn Spaß mit dem anderen? Trifft er sich gerne mit ihm?
Wenn ja, wenn er sich den anderen wirklich so gerne als "Vorbild" sucht, dann beschäftige dich damit. Natürlich nicht um ihm zu unterstützen, es dem anderen Recht zu machen, sondern um ihn darin zu bestärken, Selbstbewußtsein zu entwickeln und der Dominanz des anderen entgegenzuhalten. Er ist zwar jünger, aber er sollte von dem größeren schon als gleichwertig eingestuft werden (auch wenn der andere schon mehr kann oder darf), sonst bringt es deinem ja nur Frust und Unterlegenheitsgefühle.
Wenn aber nicht mal das zu erreichen ist oder dein Sohn eigentlich schon keine Freude mehr daran hat, den anderen zu sehen, weil er sich nur noch untergebuttert fühlt ... dann hilf ihm lieber, sich anderweitig zu orientieren und diese Bekanntschaft sausen zu lassen. Mit Freunden, die gleichalt und auf seiner Linie sind. Da hat er dann mehr davon.
LG, Stefanie
wenn mich meine Kinder ausdrücklich um Hilfe bzw.
Antwort von wassermann63 am 10.05.2008, 19:57 Uhr
Mithilfe bitten, schreite ich sofort ein, in ihrem Sinne und Interesse.
Ehrlich gesagt schreite ich auch oft ohne diese spezifische Anfrage ein und das ist eigentlich nicht richtig von mir (ich weiß, ich weiß..).
ABer wenn sie mich drum bitten, dann habe ich wenigstens keine GEwissensbisse, eben doch und sofort einzugreifen bzw. "erläuternd zu intervenieren".
Liebe Grüße
Jacky
Das mit dem "unter sich ausmachen"...
Antwort von MM am 12.05.2008, 11:38 Uhr
... finde ich mitunter fragwürdig, manche machen es nur aus Bequemlichkeit so - mein Eindruck. Gleichaltrige bekommen es zwar meist ganz gut hin (auch nicht immer), aber wenn der andere Junge älter und auch noch sehr dominant ist und Dein Sohn Dich ja selber um Hilfe bittet, würde ich schon eingreifen. Vielleicht zunächst indirekt, indem ich ihm vorschage was er machen oder sagen kann, wenn der andere ihm "dumm kommt". Oder dann eben auch direkt dem anderen Jungen kontra geben und sagen, was nicht geht.
Re: Das mit dem
Antwort von stetibi am 14.05.2008, 22:30 Uhr
Das mit dem "Unter-sich-Ausmachen" ist eine Frage der Situation.
Bei einer einmaligen Konfrontation auf dem Spielplatz mit einem fremden Kind kann man schon mal abwarten, ob und wie der Nachwuchs das für sich regelt - ehe man eingreift um schlimmstes zu verhindern.
Aber wenn das, wie in diesem Fall, ein Dauerbrenner ist und das Kind für sich ein ernstes Problem feststellt, finde ich Nichteingreifen nicht gut - es wünscht sich Unterstützung und erfährt, dass es mit seinem Schwierigkeiten allein gelassen wird, das kann's nicht sein. U. damit ist wäre es auch überfordert.
LG, Stefanie
