zurück| Geschrieben von Mama von 2 + 4 am 13.02.2008, 10:38 Uhr |
Referendarin für das LA an GS + HS. Brauch mal Rat
Hallo ihr Lieben,
ich heiße Viktoria, bin 28 Jahre alt und habe zwei Mädels im Alter von 7 (1. Klasse) und 2,5 (Krippe bzw. Kiga.
Seit August 2006 befinde ich mich nun schon im Ref. und habe ständig Probleme...
Anfangs war ja alles super und ich motiviert ohne Ende, dann wurde ab und zu eins der Kinder krank und ich konnte nicht zur Schule. So fing es eben an, dass sich meine "Klassenlehrerin" (Mentorin) die keine Kinder hat, total auf mich eingeschossen hatte. Unsere Rektorin ist mit ihr sehr eng befreundet und lässt sich irgendwie ein bisschen von ihr "beeinflussen". Ich reiß mir den A... auf, um Schule, Familie und Haushalt unter einen Hut zubekommen und schlag mir regelmäßig die Nächte um die Ohren. Bin mittlerweile total entmutigt und spiele oft mit dem Gedanken aufzuhören. Dabei ist es doch mein Wunschberuf...
Aber diese ständigen Angriffe und Hetzereien der betreffenden Kolleginnen, die Ausfragerei hinter meinem Rücken und das Schlimmste ist, dass sie meine Fachleiterin durch ihre Einstellung zu mir auch gegen mich aufgehetzt haben. Andere Referendare schütteln nur mit dem Kopf und können es nicht fassen, wenn ich ihnen von allen Vorfällen berichte. Es wurde mir auch schon nahegelegt, mir eine Kinderfrau zur Betreuung zu nehmen. HAHA!!! Wovon? Bin froh, wenn ich grad so mit allem hinkomme. Man verdient ja als Referendar nicht gerade die Welt und mein Freund muss sich hier erst mal wieder in einem neuen Job orientieren. Er zog wegen mir aus NRW ins Saarland.
Bin echt super down! Weiß nicht ob bzw. wie ich das nächste Jahr noch durchstehen soll...
Wie war es denn bei euch? Habt ihr Tipps für mich?
Sorry, ist extrem lang und verwirrend geworden. :-)
Liebe Grüße
Vicky
Beitrag beantwortenRe: Referendarin für das LA an GS + HS. Brauch mal Rat
Antwort von momworking am 19.02.2008, 19:19 Uhr
Hallo,
nein, eigentlich finde ich es nicht verwirrend, sondern nachvollziehbar.
Ich weiß noch genau, dass bei mir damals fast alle Mütter mit kleinen Kindern das Ref aufgegeben haben.
Knallharte Aussage meines Ausbildungsleiters:
"Sie wollen später die gleiche Bezahlung, die gleiche Verbeamtung, den gleichen, begehrten Job. Und Sie werden eben auch auf Ihrem Weg dorthin genauso wie alle anderen behandelt..." Das sagte er zu mir, als ich einen Seminarnachmittag absagte, weil meine Tochter (damals noch Baby) eine Lungenentzündung hatte.
Damals war ich zwar total verzweifelt, jedoch konnte ich seine Argumentation irgendwo nachvollziehen.
Der Lehrerjob ist begehrt. Wenn du ihn nicht willst, stehen hinter dir 20 Leute, die sich die Finger danach lecken und bereit sind, sich Tag und Nacht den A... DAFÜR aufzureißen.
Dass du dir deinen A... aufreißt, um alles unter einen Hut zu bekommen, ist -sorry, so hart das klingt - deine Privatangelegenheit.
Im Ref wird gesiebt und geschliffen ohne Ende und ich kenne kaum jemanden, der kurz vor der Prüfung nicht mit den Nerven am Ende ist. Völlig am Ende.
Was auf einem ganz anderen Blatt steht, ist die Sache, dass du dich von deinen Vorgesetzten gemobbt fühlst.
Du kannst natürlich versuchen, mit den Personalräten und allen Beteiligten ein klärendes Gespräch zu führen.
Aber ganz ehrlich: Hätte und würde ich NIEMALS machen. Denn die Quittung für sowas kommt immer im Examen.
Alternative zwei: Mund halten, sich seinen Teil denken und durch. Die von mir praktizierte Methode. Bin damit gut gefahren.
Alternative drei: Schulwechsel. Mit allen Konsequenzen.
Alternative vier: Abbrechen.
DIE Entscheidung wirst du aber allein treffen müssen.
Alles Gute und vlG
Annette
PS: Übrigens wirst du auch nur wenige Schulleitungen finden, die in der Planung von Konferenzen, pädagogischen Tagen, Projektwochen, Ganztagesausflügen u.ä. Rücksicht auf Kolleginnen mit kleinen Kindern nehmen.
