Baby und Job

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Geschrieben von Salzkaramell am 27.08.2019, 12:39 Uhr

Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Moin Moin,

ich (Ende 30) erwarte derzeit mein erstes Kind (Anfang Dezember).
Da wir nicht davon ausgehen, dass wir im kommenden Jahr direkt einen KiTa-Platz oder eine Tagesmutter bekommen (da zum Start des Kindergartenjahres noch kein Anspruch besteht), war unser Plan folgender:

Ich beantrage bei meinem Arbeitgeber 2 Jahre Elternzeit. Davon:
6 Monate mit Mutterschaftsgeld / Basiselterngeld
12 Monate mit ElterngeldPlus und 450-Euro Job
8 Monate beide in Teilzeit (erst mit 20/20 und ElterngeldPlus für meinen Mann, dann mit Partnerschaftsbonus für beide)

Damit kommen wir bis zum Kindergartenjahr 21/22 plus Eingewöhnung. Sobald ich länger als 7 Monate im Basiselterngeld-Bezug bleibe, kommen wir zeitlich nicht so rum, dass wir keine Fremdbetreuung brauchen oder uns zwischendurch wenigstens mal zum Abendessen sehen.

Dann keine Ahnung. Entweder weiter 30 Stunden oder wild Teilzeit (a la beide 80/85%, geht bei beiden lt. Tarifvertrag), dann bräuchten wir auch keine 45 Stunden KiTa sondern vielleicht 25 oder 30 (einer bringt, einer holt).

In etwa jede Mutter (abgesehen von meiner besten Freundin, die war aber auch nach den 8 Wochen Mutterschutz direkt wieder voll arbeiten) rollt mit den Augen und macht einen Kommentar a la "Jaja, warte mal ab, wenn das Kind erstmal da ist, dann wird das alles ganz anders" oder "Jaja, das hab ich auch gedacht. Dann war ich bis zur Grundschule voll zu Hause", beide Omas sind der Meinung "Mama muss drei Jahre zu Hause bleiben, U3 Fremdbetreuung ist nix, sonst braucht ihr ja gar kein Kind bekommen (in eurem Alter!)".
Was ja alles sein mag... was nur dummerweise nicht anders wird (zumindest nicht geringer), sind unsere monatlichen Lebenshaltungskosten und der Fakt, dass wir keine Familie vor Ort haben, denen wir die Kinderbetreuung zwischendurch kurzfristig aufs Auge drücken können. Und ich befürchte, ich werde bekloppt, wenn ich ewig zu Hause hocke und nur Kinderanimation bin. Ich arbeite gerne, ich habe das ganze Studium durch gearbeitet (davon mehrere Jahre 20 Stunden), ich habe die letzten zehn Jahre immer 45/50-Stunden Wochen gemacht. Meine Arbeit sind meine Sozialkontakte. Ich will nicht nur Windeln und Beikost und Mamithemen. Mein Mann verschwindet von 8 bis 17 Uhr in die Kinderauszeit und ich mach das Heimchen am Herd? Das ist nicht meins. Ich arbeite lieber voll und bezahle eine Putzfrau, als dass ich bis zur Grundschule die Hausfrau gebe. Das bin nicht ich. Klar können mir da immer noch die Hormone dazwischen kommen, aber auch die Hormone ändern nichts an Miete, Nebenkosten, Versicherungen blablabla.

Ist "Kinder haben und arbeiten gehen" denn wirklich so utopisch?
Meine Mutter hat wieder voll angefangen zu arbeiten, als ich 3 war (aber sie "musste" ja, ich "muss" ja nicht - wir kämen mit einem Gehalt rum, aber schön ist anders) und vorher auf Studenbasis gearbeitet. Ich war insg. zwei Jahre als AuPair im Ausland in Familien mit zwei vollzeit berufstätigen Elternteilen und gut geratenen Kindern. Warum sollte ich kein 6+ Monate altes Kind 2x die Woche für vier Stunden mit seinem eigenen Vater alleine lassen? Warum kann Papa sich nicht einen halben Tag um einen 1 1/2jährigen kümmern? Warum kann die KiTa-Eingewöhnung nicht von beiden gleichberechtigt (weil beide in Teilzeit) gestemmt werden? Das kann doch alles 2019 keine ach-so-utopische Lebensplanung mehr sein? Ich sag ja nicht "Mit 6 Wochen kommt das Kind von 8 bis 18 Uhr zur Tagesmutter, damit ich feiern gehen kann", aber ich muss (und will) doch meinen Lebensunterhalt verdienen und zum Familienunterhalt beitragen? Und es bringt doch auch niemandem etwas, wenn ich unglücklich bin. Am wenigsten doch dem Kind. Und dafür hat es doch zwei Elternteile. Ist doch schön, wenn es auch mal Papazeit hat und Papa nicht von 8 bis 18 Uhr aus dem Haus ist.

Klar, man kann es nicht allen recht machen. Und irgendwer findet eh jede Entscheidung die man trifft falsch. Aber wenn 90% aller Mütter nur augenrollend mit dem Kopf schütteln? Ist die Planung denn wirklich so weltfremd?

 
19 Antworten:

Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von kravallie am 27.08.2019, 13:26 Uhr

nein, ist nicht utopisch und absolut zeitgemäß.
meine nichte hat gerade das 3.kind bekommen und wird es auch mit diesem ähnlich durchziehen wie du vorhast.
was interessieren andere Meinungen, ihr macht das genauso wie es für euch passt!

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von tonib am 27.08.2019, 13:58 Uhr

nö, klingt vernünftig.

Allerdings finde ich, dass man das Recht hat, seine Pläne zu ändern (sowieso und erst recht nach einem Baby, das tatsächlich viel an Prioritäten durcheinander bringen kann).

Und hör nicht auf andere, es muss für Euch passen, nicht für die anderen. Zumal Du es sowieso nie allen recht machen wirst, egal, was Du tust.

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2019, 14:21 Uhr

Ich kenne einige, die das so oder so ähnlich machen. Zumindest in den urbanen In-Vierteln ist das Gang und Gäbe, habe ich den Eindruck.

Ich würde das meiner Tochter auch so raten (und würde eher besorgt die Augen rollen, wenn sie alles hinwürfe, um ihr Kind zu betüdeln).

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Salzkaramell am 27.08.2019, 14:36 Uhr

Euch Dreien erstmal ganz herzlichen Dank!
Vielleicht habe ich die letzten Tage auch nur zu häufig "Jaja, warte mal ab" an den Kopf geknallt bekommen... ich meine klar, wenn sich herauskristallisiert, dass wir umplanen müssen, planen wir um, aber irgendwo muss man ja anfangen?!

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Sei gewarnt

Antwort von Strudelteigteilchen am 27.08.2019, 14:52 Uhr

Das hört nie auf. Manchmal habe ich den Eindruck, daß das Lebensmodell von Müttern (und zwar immer nur von Müttern) öffentliches Eigentum ist, das von jedem dahergelaufenen Deppen kommentiert werden darf (nein: MUSS). Und zwar unabhängig davon, wie man es letztendlich macht.

Und wenn man das Posting unter Deinem anschaut, dann ziehen sich auch verdammt viele Mütter jeden Schuh an, der irgendwo herrenlos herumsteht.

Egal, wie Ihr es dann "in echt" handhaben werdet: Du wirst nicht immer und jederzeit glücklich sein mit Deinem Lebensmodell. Du wirst Dich immer mal wieder fragen, ob das so richtig war. Du wirst immer mal wieder stöhnen und Dir überlegen, daß es anders vielleicht leichter/besser gewesen wäre. Das nennt sich "Leben". Möglicherweise wirst Du auch feststellen, daß es dann doch nicht so passt wie geplant. Auch das ist das Leben. Dann planst Du eben um.

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Re: Sei gewarnt

Antwort von rabe71 am 27.08.2019, 17:20 Uhr

Hallo,
ich finde es eigentlich die perfekte Lösung, wenn beide Eltern die Arbeitszeit reduzieren und sich die Kinderbetreuung teilen.
Ich denke, wenn das irgendwie machbar ist, sollte man es so machen. Weil dann beide zuständig sind!

Klar kann es immer sein,dass man seine Meinung ändert, dann muss man es halt einfach neu besprechen!

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Bärenmama2016 am 27.08.2019, 19:18 Uhr

Wie die anderen schon geschrieben haben: nein, die Planung ist nicht weltfremd!

Du wirst in den nächsten Jahren viele neue Kontakte knüpfen - bei Kursen, auf dem Spielplatz, bei Tagesmutter/Krippe usw. Wenn ich dir einen Tipp geben darf: such dir Mütter, die ähnliche Modelle leben. Dein Bekannten- oder Freundeskreis scheint ja recht konservativ zu sein.. Ist völlig in Ordnung, aber meiner Erfahrung nach tut es bei diesen Themen sehr gut, wenn man viele Menschen um sich hat, die da gleiche Ansichten haben. Und davon gibt es genug!

Ich hatte vor meinem ersten Kind ähnliche Unsicherheiten und hab dann ganz gezielt Mütter im Bekanntenkreis angesprochen, die auch schon nach ein paar Monaten wieder arbeiten gegangen sind, und sie um Tipps gebeten. Das fand ich damals total hilfreich, weil ich einerseits praktische Fragen klären konnte und mich andererseits nicht mehr so exotisch gefühlt habe (auch mein Umfeld ist eher 3-Jahre-zuhause-konservativ)...

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Mibu am 27.08.2019, 20:50 Uhr

Hallo, gar nicht weltfremd.
Meins wäre es auch nie gewesen, nur zuhause zu sein. Wir haben drei Kinder (16, 14 und 3). Ich arbeite seit zehn Jahren wieder voll, mein Mann Teilzeit. Ich war mit unserem kleinen Sohn ein Jahr in EZ und habe dann wieder voll angefangen.
Auch über unser Lebensmodell gab es viele Kommentare und Meinungen. Ich habe mir das oft zu Herzen genommen, aber schon seit Jahren nicht mehr.
Dank flexibler Arbeitszeiten und guter Planung klappt das gut hier.
Du musst in den Schuhen laufen und kein anderer. LG

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Maxikid am 28.08.2019, 6:37 Uhr

Ich finde es such gar nicht weltfremd. Hier im Umfeld gehen nahezu alle Mütter wieder nach spätestens einem Jahr wieder arbeiten. Meistens 30 Stunden, oft mehr. Andersrum wird man hier eher angeguckt, wenn man zu Hause bleibt. Macht ihr, was für euch richtig ist...gemeckert wird sowieso immer.LG

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Astrid18 am 28.08.2019, 13:30 Uhr

Ja und nein:

Ja: Meine Kinder sind selbst mit 5 bzw. 6 Monaten in die Krippe; seit mehreren Jahren arbeite ich Vollzeit mit drei Kindern.

Nein: ich verstehe nicht den Grund für den 450 Euro- Job. Macht das denn Sinn? Gibt es da keine sozial- und steuerlichen Aspekt, dass dann unterm Strich nichts rauskommt?

Ich würde das Kind dann lieber länger in der Kita lassen. Eine punktgenaue Planung macht Dir und Deinem Partner mehr Stress; Flexibilität bei den Abholzeiten sind viel wert oder Du bist froh, noch schnell einen Einkauf erledigen zu können.

Außerdem hättet Ihr dann als Familie vielleicht auch mehr gemeinsame Zeit miteinander.

Wenn das Kind gerne in der Kita ist, sind ein paar Stunden mehr auch egal.

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Maroulein am 28.08.2019, 17:41 Uhr

Manchmal kommt es zwar anders als man denkt,aber warum soll man sich sein Leben nicht nach seinem Plan vorstellen dürfen?
Ich selber wollte direkt nach der Elternzeit wieder arbeiten und mein Mann wollte daheim bleiben, allerdings hatte ich dann eine Präeklampsie,poatpartales Hellp,Probleme nach dem KS und ich habe lange gebraucht mich komplett zu erholen .
unsere Tochter hatte auch dauernd was,also haben wir den Plan komplett über den Haufen geworfen und ich blieb daheim.

War im Endeffekt auch nicht schlimm,wenn es nicht anders geht ist es eben so.


Ich persönlich finde es eh blöd wenn sich andere einmischen ,jeder soll sein Leben so leben wie er mag,und es ist ja auch kein persönliches "Versagen " wenn einem da Leben dann einen Stock zwischen die Beine wirft und man umlenken muss,aber ich erwarte von anderen dass sie sich nicht einmischen,und das Gleiche dürfen sie auch von mir erwarten.

Mal ganz davon ab es gibt Menschen die schaffen Dinge die andere nicht im Ansatz leisten könnten,und ich kann es mir auch nicht vorstellen das Leben eines anderen zu leben,wie soll ich da beurteilen können ob es machbar ist oder nicht.

Uns wird immer gesagt dass es nicht möglich ist mit drei Kindern zu zweit im Schichtdienst zu arbeiten,wir schaffen das und haben trotzdem noch gemeinsame Freizeit,wir müssen eben nur besser planen als andere.

Lass Dich nicht verunsichern,ich finde euer Plan klingt gar nicht so schräg,wenn es von den Arbeitgebern her möglich ist dann ist das ganze doch gut durchdacht,und ein Kind mit einer entspannten arbeitenden Mutter,die sich dann auf ihr Kind freut hat sicher mehr davon als wenn die Mutter irgendwann nur noch genervt ist daheim zu sein.

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Milchreiselli am 28.08.2019, 22:20 Uhr

Nein, ist nicht utopisch und klingt nach einem guten Plan.

Ich bin direkt nach den acht Wochen Mutterschutz wieder vier Stunden täglich arbeiten gegangen, von 7 bis 11 Uhr, Teilzeit in Elternzeit.

In dieser Zeit war Papa zu Hause, er war damals Spätschichtler und arbeitete von 11:40 bis 20 Uhr. Die eine Muttermilchmahlzeit, die unser Sohn während meiner Abwesenheit wollte, hatte ich abgepumpt und Papa fütterte per Flasche.

Nach neun Monaten wechselten wir: Ich beendete meine Elternzeit und ging wieder fast Vollzeit arbeiten (vor Baby 40 Stunden, jetzt 36,5 Stunden, von 7 bis 15 Uhr). Papa ging in Elternzeit, arbeitete aber ebenfalls vier Stunden täglich (erst 16 bis 20 Uhr, wurde dann auf 19 bis 23 Uhr geändert, war super, gab uns täglich einiges an gemeinsamer Familienzeit).

Als Sohn ein Jahr alt war, wurde er von Papa in der Krippe eingewöhnt und als er 14 Monate alt war, ging Papa wieder Vollzeit arbeiten und Kind war sechs Stunden täglich in der Krippe.

Heute ist der Kleine knapp vier, besucht den Kindergarten, wir arbeiten weiterhin 36,5 Stunden (ich) bzw. 40 Stunden (Papa). Der Kleine ist gut entwickelt und hat zu uns beiden ein inniges Verhältnis. Ich denke, geschadet hat es ihm nicht. Nach der Arbeit nehmen wir uns exklusiv Zeit für ihn, für den Haushalt haben wir einmal wöchentlich eine Hilfe.

Die Unwägbarkeit bei all der Planung ist hält das Kind. Hätte ich z. B. ein Schreibaby gehabt, das nachts nicht geschlafen hätte, hätte ich frühs um sieben auf der Arbeit ein Problem gehabt. Hätten wir unseren Krippenplatz nicht bekommen, wäre es ebenfalls problematisch geworden. Ein bisschen Glück muss dabei sein, aber es kann klappen und ich würde es mir von anderen nicht ausreden lassen, ohne es versucht zu haben.

Plan B in der Hinterhand ist natürlich von Vorteil (wäre bei uns die Oma gewesen)...

Viel Glück und alles Gute! Nur Mut!

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Graupapagei3 am 29.08.2019, 9:19 Uhr

Es kommt doch nur darauf an, was ihr möchtet und wie ihr euch organisiert.

Bei meinem Jüngsten bin ich nach 14 Monaten wieder arbeiten gegangen, die Geschwister waren das gerade 3, 5 und 7 Jahre alt . Und auch bei seinen Geschwistern war ich wieder nach gut einem Jahr arbeiten.

Beim Jüngsten zunächst in Teilzeit mit 28h, dank flexibler Zeiten gingen die Kinder dann nur gut 4h in den Kiga. Morgens machte Papa sie fertig und ich fing 6.00 an zu arbeiten, mittags um 12.00 habe ich sie geholt. In der 1.Klasse trudelten sie dann mit dem Bus gegen 12.00 zu Hause ein. Funktionierte wunderbar und das bisschen Frembetreuung hat nicht geschadet.

Letztendlich habe ich es immer so eigeteilt, dass die Kinder mittags nach Hause kamen und dann frisch gekocht wurde, später habe ich dann ein paar Stunden aufgestockt auf jetzt 35h. Mittlerweile sind die Kleinen 13 und 15 und die beiden Großen studieren schon auswärts. Mittags ist immer nboch jemand da, wenn sie nach Hause kommen, das teilen wir uns so ein, dass das passt.

Und das war mir immer wichtig - Betreuung ja, aber eben nicht bis in den Nachmittag. Dank flexibler Arbeitszeiten und Lehrerpapa konnten wir das so umsetzen.

Macht es so, wie ihr euch das vorstellt. Was andere sagen und denken, ist völlig egal.

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von sarahT am 30.08.2019, 14:19 Uhr

Es geht an sich nicht um die Planung an sich. Ich denke eher es geht darum, dass die augenrollenden Mütter die Erfahrung gemacht haben, dass Pläne toll sind, sich aber so viel verändert oder unerwartetes passiert, wenn das Kind erst mal da ist, dass du detaillierte Pläne dan eben nicht funktionieren. Dann alles wieder zu ändern kann schwierig bis unmöglich sein. Ein Maximum an Flexibilität ist gut.
Beim Ersten z.B.war ich froh endlich nach einem Jahr wieder in Teilzeit arbeiten gehen zu können. Beim Zweiten wollte ich es ebenso machen und habe das gesamte Wochenende vor Arbeitsbeginn geheult, weil ich meine Kinder nicht ao lange fremdbetreut lassen wollte. Aber ändern war nicht mehr. Ja wir haben überlebt, ja es lief gut, aber bei allen guten Plänen weiß man eben nie, wie das Leben so wird.
Ich find euren Plan gut. Er ist wohl überlegt und ich wünsche euch von Herzen, dass es gut klappt und ihr alle damit zufrieden seid. Mein einziger Wunsch: Versteif dich nicht drauf sondern schau wie es ist und denkt auch noch mal über die Alternativen nach. Nur für den Fall der Fälle.

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Flexibilität hat aber Grenzen

Antwort von Strudelteigteilchen am 30.08.2019, 15:15 Uhr

Man muß sich schließlich bezüglich der Elternzeit für die ersten zwei Jahre VERBINDLICH festlegen. Schon alleine deswegen ist es nicht möglich, sich alle Optionen bis zum letzten Tag offenzuhalten.

Vielleicht ist die Lektion aus Deinen Erfahrungen auch eher die, daß man durch manche Situationen auch einfach durch muß? Und daß sie sich im Nachhinein als gar nicht so dramatisch herausstellen, wie man zunächst dachte?

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Mugi0303 am 30.08.2019, 20:20 Uhr

Nö, überhaupt nicht utopisch. Ich war bei kind 1 nach 8 Monaten und bei kind 2 und 3 jeweils nach 12 Monaten wieder arbeiten. Mein Mann hatte elternzeit und lange hatten wir 24 und 36 stunden. Zur Zeit hat mein Mann 30 und ich 36 Stunden. Er arbeitet aber immer bissl mehr. Da er flexibler ist, geht unser jüngster ca. Von halb 9 bis viertel 4 in die Kita. Perfekt für uns.

Ich bin gern daheim, würde auch gerne nur 30 Stunden arbeiten, weniger aber nicht. Ohne Arbeit würde ich verblöden.

Mugi

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Summer80 am 30.08.2019, 20:32 Uhr

Jeder sollte es so planen, wie er möchte. Lasst euch da nicht reinreden. Ich bin auch eine Working-Mom und für mich stand schon immer fest, dass ich nach einem Jahr wieder arbeiten möchte. Es gibt nur ein paar Dinge die ich anmerken möchte:

Soweit ich weiß hat jeder Arbeitnehmer das Recht, von Vollzeit auf Teilzeit zu reduzieren. Es besteht aber danach KEIN Anrecht darauf, die Teilzeitstelle wieder aufstocken zu können. Das sollte euch bewusst sein, dass ihr dann ggf. auf zwei Teilzeitstellen hängt und keiner Vollzeit arbeiten gehen kann.

Das erste Jahr mit Baby ist so voller spannender Dinge und Entwicklungen, dass einem da nicht langweilig wird. Und man macht so viele tolle Dinge... erst Rückbildung, dann ggf. Pekip, Babymassage oder Babyschwimmen... dann kommt die Beikosteinführung, das Baby wird mobil, lernt krabbeln und stehen... man fährt in den Zoo oder in das Aquarium und entdeckt Die Welt mit Kinderaugen neu. Die erste Kirmes, das erste Osterfest, Sankt Martin, Nikolaus und Weihnachten. Das Jahr ist soooo voll, da wird dir nicht langweilig. Diese Zeit will ich um keinen Preis missen.

Und was ganz wichtig ist: ihr werdet mit extremem Schlafmangel zu kämpfen haben! Nach der Geburt eines Babys ist man nicht nach drei Monaten müde, sondern nach 6-12 Monaten, wenn alle Schlafreserven aufgebraucht sind. Das sollte man Bedenken, wenn man plant.wenn beide berufstätig sind und früh raus müssen, haut das besonders rein. Wir haben es so geregelt: noch vor der Geburt unserer Tochter haben wir sie zu ihrem ersten Geburtstag in der Krippe angemeldet. So hatte sie einen Betreuungsplatz sicher. Ich bin mit Elterngeld das erste Jahr Zuhause geblieben und mein Mann hat in der Zeit auch seine zwei Monate Elternzeit genommen. Sonst ist er Vollzeit arbeiten gegangen. Das war ideal, denn so hatten wir die ersten Wochen gemeinsam mit dem Baby. Als es dann vom Schlaf her richtig ans Eingemachte ging, ist er manchmal für eine Nacht ins Gästezimmer gezogen und ich habe mich nachts alleine um die Kleine gekümmert. Ich musste ja morgens nicht raus. Am Wochenende haben wir uns mit dem Nachtdienst abgewechselt (nachdem ich abgestillt hatte).

Nach einem Jahr ging unsere Kleine in die Kita und ich 20h pro Woche arbeiten. Und zwar nur Mo-Do, so dass ich Freitags Vormittags mit ihr immer noch etwas Besonderes machen konnte (Babyschwimmen zB). So musste sie auch nur 4 statt 5 Tage pro Woche in die Kita.

Dieses System haben wir bis heute beibehalten. Zwar geht meine Kleine mittlerweile 5 Tage pro Woche in die Kita (weil sie möchte), aber ich habe dadurch freitags vormittags freie Bahn und kann das Haus für das Wochenende sauber machen, einkaufen usw. So bleibt das ganze Wochenende Zeit für die Familie.

Aber jeder tickt anders und braucht ein anderes System.

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Mörchen17 am 31.08.2019, 13:01 Uhr

Das Problem ist, dass zwar gefühlt alle Welt jammert, wie frauen- und familienunfreundlich unsere Gesellschaft und das Arbeitsleben insbesondere sei, sich aber nach meinem Eindruck die Frauen bei dem Thema selbst am meisten im Weg stehen. Viele Mütter meinen, sie seien die Einzigen, die die Versorgung und Betreuung der Babys und Kleinkinder wirklich gut übernehmen könnten, sie trauen das oft noch nicht mal den jeweiligen Vätern zu, und dann ist es ja klar, dass das mit einer relevanten Erwerbstätigkeit nicht in Einklang zu bringen ist. Wenn es wie bei Euch auch noch von der "älteren Generation" suggeriert wird, dass frau diese Einstellung zu haben habe, wird es nochmal schwieriger, daran etwas zu ändern. Und die jeweiligen Männer müssen natürlich mitziehen. Es gibt ja so einige Exemplare unter den Vätern, die nicht einsehen, dass sich für sie durch die Geburt eines Kindes irgendetwas ändern müsste, aber da hat sich nach meinem Empfinden mittlerweile auch viel getan in den Köpfen der Männer.

Es gibt natürlich immer Unwägbarkeiten mit kleinen Kindern, aber ebenso natürlich ist es machbar, dass sich beide Eltern die Betreuung teilen und jeweils ihre Arbeitszeit reduzieren, und genauso natürlich "darf" das Kind dann auch mit knapp zwei Jahren in die "Fremdbetreuung" gegeben werden, solange es nicht dort mehr Zeit verbringt als mit den Eltern zuhause (das finde ich gefühlsmäßig immer problematisch).

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Re: Ist meine Vorstellung denn wirklich so utopisch?

Antwort von Jomol am 04.09.2019, 16:15 Uhr

Das klingt gar nicht utopisch, aber warum willst Du einen 450 Euro-Job und nicht mit wenig Stunden bei Deiner Arbeit weitermachen? Ihr müßt es Euch vorher von der Elterngeldstelle durchrechnen lassen, einer Kollegin von mir fällt das gerade auf die Füße und sie muß wahrscheinlich Elterngeld zurückzahlen, Details weiß ich keine. Wenn man seine normale Arbeitszeit verkürzen möchte, kann man das befristet beantragen. Mein Arbeitgeber hat das anstandslos mitgemacht. Ich kann also nach Ablauf der vereinbarten Zeit wieder voll arbeiten (was ich wahrscheinlich nicht will). Ich bin bei beiden Kindern je 1 Jahr zu Hause geblieben, bei der Großen hatten wir eine Kinderfrau für einige Monate- das war immer noch billiger als wenn ich zu Hause geblieben wäre, die Eingewöhnung haben wir bei der Großen gemeinsam, bei der Kleinen mein Mann gemacht. Ich arbeite derzeit ca. 45h/ Woche, mein Mann mehr. Den Kindern geht es trotzdem gut.
Grüße,
Jomol

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