zurück| Geschrieben von Kleine Fee am 15.09.2015, 15:36 Uhr |
Homeoffice und Kontrolle
Die ZEIT hat einen Artikel zum homeoffice geschrieben, völlig unspektakulär:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2015-08/home-office-heimarbeit-regeln-unternehmen-angestellte#comments
Interessant wird es in den Kommentaren, die sich darüber auslassen, wie man den Mitarbeiter technisch überwachen kann mittels Lesebestätigung oder Chat-Account. Das hat mich schon etwas verwundert zurückgelassen - verlagert es doch anscheinend die Präsenzkultur einfach ins heimische Büro und geht dem Gedanken, dass es eigentlich eher um Arbeitsergenisse gehen sollte, zuwider.
Werdet Ihr von Eurem Arbeitgeber am Heimarbeitsplatz überwacht und wenn ja, wie?
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Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von Ulli am 15.09.2015, 19:42 Uhr
Hallo, habe den Artikel nicht gelesen, aber nein, mein Arbeitgeber überwacht nicht, zumindest nicht so weit ich weiß. Ich habe Kollegen, die das Homeoffice sehr flexibel handhaben, aber ich bin zu den klassischen Bürozeiten erreichbar. Für mich ist auch Homeoffice eine Präsenzzeit, sonst könnte ich Beruf- und Privatleben nicht richtig trennen. Viele Grüße!
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von desireekk am 15.09.2015, 21:10 Uhr
Hallo
auch ich konnte den Artikel jetzt nicht lesen aber:
H-O habe ich schon sehr verschieden erlebt:
am eigenen Leib und als "Chef" von Menschen im H-O.
Und es kommt auch auf die Art der Arbeit an.
Es gibt nun mal Jobs, da ist es wurscht ob Du um 8 oder um 10 ins Büro gehst, solange zu einer Deadline X das Ergebnis da ist.
Und es gibt Tätigkeiten, da wirst Du eben zu einer Zeit X gebraucht bzw. musst verfügbar sein.
Danach richtet sich auch die "Kultur des H-O"
Generell habe ich meinen Leuten sehr viel H-O genehmigt (was in der letzten deutschen Firma bei den meisten wieder gestrichen wurde nachdem ich gegangen war), aber es ist schon so dass man viel mehr nachschauen muss ob und was passiert.... eben weil man nicht mal kurz vorbeighet und im Flur oder beim Mittagessen sieht / erfährt, was gerade Stand der Dinge ist.
... Nicht zu reden dass es auch irgendwie mühsam ist, immer alle per Telefonkonferenz oder Videoschalte dazuzuholen...
Jetzt in den USA ist H-O durch die großen Entfernungen viel mehr verbreitet.... aber die Kultur des Kontrollierens auch viel größer.
Interne Chatprogramme sind hier gang und gäbe, selbst innerhalb des Büros inzwischen.
Lync und Skype sind hier führend.
Hilft das irgendwie?
Gruss
Désirée
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von Leena am 15.09.2015, 21:57 Uhr
Ich weiß, dass ich überwacht werden kann, wann ich wie lange online bin - auch wenn ich nicht glaube, dass sich das tatsächlich jemand anschaut. :-)
Ansonsten - ja, meine Arbeitszeiten muss ich natürlich auch im Homeoffice genauso leisten wie im Büro. Das protokolliere ich selbstverständlich mit. Ich habe auch eine gewisse Präsenzzeit, wann ich im Homeofffice erreichbar sein muss - auch wenn ich sehr wohl sagen kann, ich muss jetzt mal weg, bin dann-und-dann wieder erreichbar.
Im Prinzip werde ich an meinen Arbeitsergebnissen gemessen, so-und-soviele Entscheidungen, so-und-soviele Klageerwiderungen etc. Aber solange meine "Quote" stimmt, habe ich definitiv relativ viel Freiraum.
Wobei es definitiv auch Kollegen gibt, die keine Heimarbeitsplatz genehmigt bekämen...
Ich habe aber auch einen Arbeitsplatz, bei dem es meistens unerheblich bin, wo ich meine Entscheidungen und Schriftsätze verfasse - laufenden Publikumsverkehr habe ich nicht, und meine Gerichtstermine nehme ich selbstverständlich vor Ort wahr. :-)
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von Lola! am 16.09.2015, 10:49 Uhr
Ich stehe dem Home Office aus Erfahrungswerten etwas skeptisch gegenüber. Es kommt auch ganz klar auf die Position im Unternehmen an.
Womit ich persönlich besonders Mühe habe sind Mitarbeiter die Home Office machen weil sie kranke Kinder oder keine Betreuung haben. Das kann in Ausnahmefällen ok sein aber jeder weiss, dass man mit kleinen Kinder zu Hause nicht effektiv arbeiten kann. Ich sehe das ja bei mir selbst.
Bei uns gibt es Home Office nur in Ausnahmefällen (wie erwähnt) oder wenn jemand Ruhe benötigt um etwas abzuarbeiten.
Bei uns im Büro sind 25-30 Mitarbeiter und man merkt einfach ob jemand da ist oder nicht. Man will kurzfristig etwas Dringendes besprechen oder bekannt geben, es tauchen Fragen auf etc. Da ist es doof wenn derjenige nicht vor Ort ist. Klar geht es auch über skype Konferenz aber es ist ein grosser Unterschied ob jemand präsent im Büro ist. Es geht auch um das Zwischenmenschliche und Teambuilding. Viele Informationen werden über inoffizielle Kanäle (z.B. Gespräche an der Kaffeemaschine) weitergegeben. Ich glaube nicht, dass an in einem kleinen Team effektiv zusammenarbeiten kann wenn immer ein Teil nicht im Büro anwesend ist, zumindest nicht in unserer Sparte.
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von Apydia am 17.09.2015, 21:00 Uhr
Hi,
bei uns ist HomeOffice fast schon Standard, auch wenn das Unternehmen wieder davon weg möchte, weil die Mitarbeiter sich zu sehr zu Hause verkrauchen und nicht mehr ins Gespräch kommen.
Wir müssen unsere Stunden während der gängigen Arbeitszeit zwischen 7 und 20 Uhr ableisten, wann das geschieht ist jedem selbst überlassen, auch ob man 2h Mitagspause macht.
Soweit die Theorie, in der Praxis orientiert sich jeder an den Arbeitszeiten des Kunden oder des Teams und es wird idR in den Standard Arbeitszeiten geleistet. bei denen die International arbeiten sieht das wieder etwas anders aus, ein Kollegen von mir arbeitet morgens um 6 Uhr für 4 Stunden und dann wieder ab 22 Uhr, sonst würde er seine Teams nicht erreichen.
Ich habe nach Kind1 mit 4h am Tag wieder angefangen ein Team zu leiten und haben morgens und abends wenn mein Mann zu Hause war zwei Stunden gearbeitet und Mittags wenn das Kind schlief.
Wird es überwacht, nein, also nicht am System oder so. Entsprechend dem deutschen Recht müssen wir eine Zeiterfassung führen, die seit neustem genau aufführt wann man gearbeitet hat, die interessiert aber eher den Betriebsrat als die Chefs.
Ich selber werde erst hellhörig, wenn ich einen MA nicht erreiche obwohl er im Homeoffice arbeitet oder wenn ich jemanden ständig online sehe und die Gefahr der Überarbeitung in meinen Augen besteht.
LG Apydia
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von PiaMarie am 20.09.2015, 18:50 Uhr
Ich stemple sowohl in der Arbeit als auch zu Hause mit meinem Laptop ein/aus.
ich habe viele Arbeiten bei denen ist herzlich egal, wann und wo ich diese erledige.
Insofern kann ich das auch abends machen, wenn alle anderen schlafen.
Da man ungefähr abschätzen kann, für was man wie lange braucht, ist es auch leicht für meinen Arbeitgeber einzuschätzen,ob ich rumgetrödelt habe oder nicht.
Wenn ich dann wirklich mal länger habe als gedacht, lässt sich das meist immer über die Arbeit an sich begründen.
LG
Re: Homeoffice und Kontrolle
Antwort von Lewanna am 25.09.2015, 10:20 Uhr
Richtig kontrolliert wird bei uns auch nicht. Man gibt ja die Zeiten an, an denen man zu Hause arbeitet und wenn man angerufen wird und man ist immer nicht erreichbar wird das wohl zu weiteren Fragen führen.
Ich arbeite fast ausschließlich am PC, da kann man ja durchaus kontrollieren wann ich nichts am Rechner gemacht habe. Aber ich weiß von Kollegen die auch mal lange etwas lesen müssen oder was nachschlagen, die dann eben nicht den Rechner bedienen.
Die Frage tauchte bei uns auch auf der Personalversammlung auf und die Gegenfrage kam: Wer kontrolliert denn in der Firma?
Da gab’s wohl auch schon Menschen die den ganzen Tag fast nur Kaffee trinken.
Im Büro wird man auch durch Kollegen viel öfter abgelenkt. Klar redet man mal dienstlich miteinander aber auch mal nicht. Und ja, das wird sogar befürwortet spricht ja für eiin gutes Betriebsklima. (Wir waren sogar mal auf einem Teamfindungs-Seminar)
LG
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