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Geschrieben von Mama Jana am 29.10.2010, 22:34 Uhr

Erfahrungen bei ehrenamtlicher Tätigkeit?

Hallo!

Ich bin seid längerem auf Jobsuche, es ist aber leider nichts zu machen. Da mir zu Haus die Decke auf den Kopf fällt und ich mittlerweile dolle träge werde, habe ich mir überlegt, ein Ehrenamt auszuführen. Meine Motivation dabei ist vor allem "etwas tun (für andere)" und "unter Leute kommen".

Ich lebe in einer Kleinstadt und es gibt hier Ehrenamtbüros, die zum Teil verschiedenste Projekte auf die Beine stellen und auch Ehrenamtsuchende vermitteln. Ich habe auch einiges gefunden, was meinen Interessen entspricht. Es sind im wesentlichen Bürotätigkeiten und ähnliches (Behindertenarbeit, Arbeit mit Kranken, Bücher vorlesen u.ä. wär nicht mein Ding).

Nun gibt es dabei zwei Punkte, die mir nicht so ganz zusagen.

Erstens: Die ganzen Ehrenamtgeschichten werden hier VON, MIT und primär FÜR Senioren durchgeführt. Schon die entsprechenden Webseiten richten sich auf den ersten Blick ausschließlich an Senioren. Dass für Projekte Leute aller Altersklassen gesucht werden, erfährt man erst, wenn man sehr ins Detail geht. Auf jeden Fall sind Betroffene wie auch Helfer fast ausschließlich Senioren.

Zweitens: Bei den Tätigkeiten, die mich interessieren, hätte ich nur wenig oder fast gar nicht mit anderen Leuten zu tun (und wenn, wiederum nur Senioren).

Ich frage mich, ob das alles so das Richtige für mich ist? Ich möchte halt unter Leute kommen, mir fehlen total Kontakte. Die scheint mir das Ehrenamt nicht so recht zu "bringen". Außerdem möchte ich nicht nur mit Senioren in Kontakt kommen (ich bin 35). Diese können natürlich auch "unterhaltend" und sehr interessant sein. Bitte nicht falsch verstehen, aber ausschließlich oder überwiegend Senioren ist nicht so das, was ich mir unter neuen Kontakten vorstelle.

Generell sehe ich ein Ehrenamt auch nicht als "Job-Ersatz". Das kann und soll es ja auch nicht. Aber das wäre eigentlich das, was ich brauche... Ein Ehrenamt ersetzt halt keinen Job (finanziell sowieso nicht). Oder?

Deswegen wollte ich mal fragen, ob Ihr ehrenamtlich tätig seid, was Ihr macht und was es Euch persönlich bringt?

Nachtlicht

 
5 Antworten:

Re: Erfahrungen bei ehrenamtlicher Tätigkeit?

Antwort von magistra am 30.10.2010, 8:51 Uhr

Ich bin in der Kirche viel ehrenamtlich tätig. Je nachdem, wie viel Zeit ich habe. Ich habe eine Theatergruppe mit Jugendlichen geleitet, arbeite im Kirchenvorstand mit etc... In unserer Gemeinde findet jeder das, was ihm taugt, und ist sehr viel unter Menschen :-).
Wenn es die Kirche nicht ist, dann frag doch mal bei Vereinen nach. Die suchen auch oft händeringend Leute. Bei Sportvereinen findet sich bestimmt etwas.
In vielen Grundschulen gibt es "Lesepaten" oder andere Unterstützungen, die man für die Klassenlehrerin anbieten kann. Dort könntest du dich auch erkundigen.
ansonsten wundert mich das Angebot der Ehrenamtlichenagentur. Zwar ist es logisch, dass sich die Werbung erstmal an Senioren richtet, denn die haben ja oft Zeit für ein Ehrenamt, aber dass die Aufgaben alle so ohne Sozialkontakte sind...
Ich wünsche dir, dass du etwas findest!

Ach ja, die zweite Frage, was es mir bringt.
Ich arbeite Vollzeit, also habe ich eigentlich genug zu tun, aber es bringt mir das Gefühl, etwas abzugeben an Leute, denen es nicht so gut geht. Und dazu steigert es das Selbstwertgefühl.
Ich habe in meinen Ehrenämtern durchaus auch Dinge gelernt (Taktik in Gremiensitzungen, sich Durchsetzen bei Jugendlichen...), aber das war für mich eher zweitrangig.

Alles Gute für die Suche!

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hast du Kinder?

Antwort von Bengelengelmama am 30.10.2010, 9:32 Uhr

mein Mann und ich sind seit über 5 Jahren im Fussballverein unserer Kinder ehrenamtlich tätig. Er ist Trainer, ich mache den "Bürokram" - also Turniere organisieren unsere eigene HP verwalten etc. ....

Ich weiß, dass bei uns IMMER ehrenamtliche Helfer gesucht werden, egal ob Fussball, Kinderturnen oder sonst was.

Wenn du KInder hast und sie in irgendeinem Verein sind, dann ist das doch die beste Vorraussetzung nachzufragen ob ein Helfer benötigt wird.

Und meistens braucht man keine Schulung oder so, da wächst man mit rein...du musst ja nicht sofort eine Gruppe übernehmen, sondern kannst im Hintergrund als Co-Trainer anfangen, so fing es bei meinem Mann auch an vor 5 Jahren......

Es macht wirklich seeeehr viel Spaß, ist aber auch sehr zeitaufwendig...
Und die Mühe hat sich gelohnt. Wir sind gestern Herbstmeister geworden

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Ehrenamtsbörse!!!

Antwort von Mandy4 am 30.10.2010, 13:49 Uhr

Mister google hilft dir weiter!! Ich war ehrenamtlich als grüne Dame im Krankenhaus auf einer kinderintensivstation hab mit den kleinen gespielt deren Eltern nicht so oft kommen konnten!! War Donnerstag für 2 h !!! Im Moment setzte ich aus weil mein jüngster gerade 6 Monate jung ist!! Übrigens ich bin 33!! Lg

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Re: Erfahrungen bei ehrenamtlicher Tätigkeit?

Antwort von Gucci75 am 30.10.2010, 18:15 Uhr

Wie wäre es mit rechtlicher Betreuung? Vllt. ist das ja was für Dich. Du kannst bei deiner Tätigkeit Senioren außen vor lassen.
Kannst mich gerne anschreiben und ich erzähle dir etwas darüber. Oder du schaust im Internet unter dem Stichwort "Betreuungsverein". Viele Betreungsvereine (AWO, SKF, SKM, Caritas, Lebenshilfe, etc.) machen auf das Ehrenamt aufmerksam, informieren, schulen, begleiten und beraten...

LG

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Re: Erfahrungen bei ehrenamtlicher Tätigkeit?

Antwort von +emfut+ am 30.10.2010, 18:36 Uhr

Ich arbeite ehrenamtlich, hauptsächlich mit Kindern.

Da gäbe es:
Schülerlotse - die "Jobs" vergibt die Stadt und es gibt sogar bissi Geld dafür
Betreuerin in der Schulbibliothek - das bereut bei uns der Schulförderverein
Vorlesemutter - auch das läuft bei uns über den Förderverein, die Schulungen dafür laufen über die Stiftung Lesen

Ich würde mich wahrscheinlich eher direkt an die "Vereine" wenden, die in dem Bereich arbeiten, der mich interessiert. Ich selber bin in meine Ehrenämter mehr so reingerutscht. Wobei ich ehrlich sagen muß: Man hat zwar viel mit Menschen (speziell Kindern) zu tun, aber eine "vernünftige Unterhaltung" ist eben auch mit Kindern nicht möglich. Die sozialen Kontakte sind dann die Mit-Mütter und -Väter, also quasi die Kollegen.

Allerdings: Gerade die Stiftung Lesen bietet für die bei ihr "organisierten" Vorleser wirklich viel an - Kurse, Treffen, Vorträge - und da kann man wunderbar Kontakte knüpfen, wenn man das möchte. Ich habe unter den Mit-VorlerserInnen schon sehr interessante Menschen getroffen (und ein paar Idioten - aber die gibt es ja überall).

Gruß,
Elisabeth.

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