Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von +emfut+ am 07.01.2010, 8:39 Uhr

@nachtigall

Ich glaube, was Nathalik ausdrücken wollte ist, daß die Grenzziehung, die Definition von Richtig und Falsch, von Gut und Böse, bei Menschen erheblich schwieriger ist als bei Chips. Chips sind digital, sie kennen nur ein oder aus, Menschen sind da etwas komplexer gebaut.

Ich habe vor Gericht um meine Kinder gekämpft und bin der festen Überzeugung, daß es für die Kinder richtig und gut war. Aber ich bin nicht so blauäugig zu glauben, daß das reiner, unverfälschter Altruismus war - da war schon auch ein Anteil Egoismus dabei. ICH bin MIR sicher, daß der Anteil Egoismus kleiner war als der Anteil Altruismus - mein Ex war damals definitiv anderer Ansicht und hätte umgekehrt sicher jederzeit die Hand dafür ins Feuer gelegt, daß es in SEINEM Kampf um die Kinder viel mehr um die Kinder gegangen ist als um ihn.

Das liegt ja auch darin, daß "das Wohl der Kinder" kein objektiv zu definierendes Gut ist. In unserer westlichen Gesellschaft sind wir überzeugt, daß eine freiheitliche Erziehung, gute Bildung (auch für Mädchen) und Weltoffenheit die richtigen Erziehungsziele sind. Ein traditionell-animistischer Kleinbauer im Sudan mag das anders sehen - und liebt seine Kinder trotzdem kein Jota weniger, auch wenn wir uns das nur schwer vorstellen können.

Das sind die Extreme, aber im Kleinen gibt es das doch in jeder Familie: Darf die 13jährige Tochter bis 21 Uhr raus oder muß sie um 20 Uhr auf der Matte stehen? Soll das Kind auf die Realschule oder auf das Gymnasium? Soll das Kind Fußball spielen oder Klavier lernen? Einzeln sind das Kleinigkeiten, aber wenn der Ex-Partner da ständig Entscheidungen trifft, die ich anders treffen würde, dann finde ich MICH und MEINE Erziehung einfach besser für das Kind - und der Ex-Partner ist von seinen Entscheidungen sicher genauso überzeugt.

Bin ich egoistisch, wenn ich möchte, daß meine Kinder so aufwachsen, wie ich es für richtig halte? Ist der Vater egoistisch, wenn er möchte, daß seine Kinder so aufwachsen, wie es es kennt und für richtig hält? Wo hört da der Egoismus auf, und wo fängt die Überzeugung an, daß "meine Methode" einfach tatsächlich die bessere ist?

Gruß,
Elisabeth.

 
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