Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Traumfänger am 02.03.2006, 5:00 Uhr

Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

... wo bei dem ganzen Alltagskram Eure Träume geblieben sind, die Ihr schon ganz früher in Eurem Herzen hattet?

Derzeit wächst mir alles über den Kopf und ich bin ziemlich erschöpft. Sicher kennt Ihr das auch. Die Listen mit Notizen, was eigentlich erledigt werden müsste, sind lang, und man hat so einen voll gestopften Terminplaner, das man keine Ahnung hat, wann es eigentlich jemals dazu kommen wird, dass man die Küche endlich streicht, einen neuen Herd im Zehnermarkt sucht oder ähnliches. Stattdessen begnüge ich mich mit einem halb kaputten, wo der Backofen nicht funktioniert. Es türmen sich noch Rechnungen, die überwiesen werden müssen, Wäsche, die ich waschen muß, bügeln muß, als Vorstand unserer Elterninitiative muß ich mal wieder die Buchhaltung aktualisieren, eigentlich müsste die Steuer 2004 schon längst abgegeben sein und ich erwarte mal wieder eine Mahnung von Finanzamt, weil ich immer zu spät dran bin…. Bin ich vielleicht ein Messie, der nicht organisieren kann???

Gestern kam es mal wieder KNÜPPELDING. Keine Ahnung, wie der Tag herumging, irgendwie ging es. Aber jetzt bin ich wach und kann nicht schlafen. Wundert mich gar nicht.

Bei meinem kleinen Sohn wurde ADS festgestellt. Einerseits erleichternd, da wir die ganze Zeit gespürt haben, da stimmt etwas nicht und ich habe mir immer Sorgen gemacht um den kleinen Schatz, der im Augenblick so anhänglich ist, dass er ohne Mama nicht einschlafen kann. Er wird im Kindergarten geschnitten und ich merke, wie ihn das belastet. Mir tut es auch weh. Eben kam er wieder mit seiner ganzen Batterie an Riesenstofftieren rüber zu mir ins Bett, schnaufte, schmiss sich erleichtert an meinen Busen und schlief zufrieden grunzend ein. Jetzt liegt er wie ein kleiner Maulwurf unter einem Hügel von Decken und ich könnte die kleinen Fingerchen anbeißen und mein Herz fließt über vor lauter Mutterliebe, aber auch vor Sorge um ihn!

Ach, der Kerl wird so schnell groß! Wie lange darf ich mir über ihn noch Sorgen machen und ihn knuddeln und umsorgen? Die Kleinkinderzeit geht so schnell vorbei. Braucht der Kerl mich dann überhaupt noch? Darf ich ihn dann immer noch ab und zu „betütteln“???

Aber zurück zum gestrigen Erleben. Ich bekam (nachdem ich mal 4 Tage Ruhe von Krankheit hatte) gestern einen erneuten und so heftigen Anginaschub (seit November etwa der 7.), daß ich weder essen noch schlucken konnte. Reden musste gehen, ich hatte den ganzen Nachmittag Unterricht (wobei ich wieder den lustlosen Schnösel in Englisch hatte, der sich immer breitbeinig in den Unterricht setzt, sich die Eier krault und mir auf den Hintern stiert *nerv) und kam erst um 19.30 Uhr völlig erschöpft heim, wo mich der Babysitter mit einem affenähnlich herumtobenden Kind erwartete, das sich gar nicht zur Ruhe bringen, geschweige denn irgendwie bändigen ließ.

Die Wohnung sah aus (obwohl ich morgens 3 Std. geputzt hatte) wie ein Saustall - das kenne ich von meinem Junior, er hat das Talent, bei einem seiner Ausbrüche die Wohnung völlig zu verwüsten, und das innerhalb von 2 Minuten. Claudi, unser Babysitter, kann auch zu gar nichts nein sagen und macht jeden Scheiß mit (Papierkügelchen falten und sich beschießen zum Beispiel).

Ich habe dann erstmal ein halbes Käsebrot gegessen und mir vorher eine Tablette eingeworfen, die die Halsschmerzen betäubt, es tat aber dennoch weh beim Schlucken. Durchfälle habe ich seit 2 Tagen auch und Schmerzen im Darm. Meine Ärztin tippt jetzt auf eine Darmentzündung (machen wir jetzt alles durch oder wie?), im schlimmsten Fall lautet die Diagnose Morbus Crohn. Das würde ja damit zusammenpassen, dass mir die Hosen, die ich mir im November gekauft habe, jetzt zugeknöpft über die Hüften rutschen. Jetzt werden erneute Untersuchungen gemacht und wahrscheinlich komme ich um eine Magen- und Darmspiegelung nicht herum. Ihr könnt Euch meine „Begeisterung“ sicher vorstellen.

Nach dem Brotessen habe ich dann aufgeräumt und mich mit dem Kleinen hingesetzt, Rennraupe Rosalie gespielt und ein wenig MINI LÜK gelegt und ihm die Härchen gekrault, damit er sich allmählich beruhigt. Dann war Bettzeit angesagt, wobei er momentan immer Stunden schimpft und brüllt, weil er nicht ins Bett will. Gestern hat der Kampf nur 1 Stunde gedauert, da hatte ich noch Glück.

Als dann Ruhe eingekehrt war, rief mein Mann an, den ich tagsüber geschäftlich nicht erreichen konnte und wir haben über die ADS Diagnose geredet. Ich war froh, dass er sich auch damit beschäftigt hat, im Netz gesurft, Adressen rausgesucht hat und ich da nicht allein bin. „Wir schaffen das gemeinsam“ hat er gesagt. Klar. Aber die meiste Zeit bin ich die, die alles allein schafft, nicht wahr? Und auch schaffen muß – egal, wie die Dinge stehen. Als Freiberufler bin ich jetzt lang genug ausgefallen, es geht einfach nicht, dass ich mich krank hinlege und sage „Nach mir die Sintflut.“ Es geht einfach nicht. Wenn ich nur nicht so erschöpft und müde wäre!

Dann rief ein guter Freund an, dessen Mutter derzeit mit Hirntumor im Krankenhaus liegt. Ich war die letzten 2 Wochen für ihn da und hab ihn unterstützt, wo es ging, hab ihm was gekocht und ihn geknuddelt etc. Aber gestern habe ihn auf ein andermal vertröstet und ihm gesagt, es würde mir wirklich leid tun, ich hätte einen Scheißtag gehabt, ob wir morgen lange telefonieren könnten. Natürlich hatte ich danach ein schlechtes Gewissen, weil ich k.o war. Meine Freundin habe ich natürlich auch nicht mehr angerufen, da es dann irgendwann zu spät war, ich bin um 21.30 Uhr auf der Couch eingeschlafen und war fertig. Bis um 3.30 Uhr, wo der Kleine kam.

Wißt Ihr, früher habe ich davon geträumt, etwas mit Kunst zu machen. Ich war verdammt talentiert und ich hatte immer die Bestnote an Malereien, Skulpturen etc. im Kunstunterricht. Ich wollte ein Buch schreiben, Gedichte, viele Dinge in diesem Bereich, Innenarchitektin werden. Wo ist das alles hin? Gut, ich lasse meine Sehnsucht an meiner Wohnung aus, aber das reicht mir nicht. Ich frage mich derzeit: Wo bleibe ich bei all dem Tohuwabu? Bin ich jetzt mit Mitte 30 nicht zu alt, um noch mal meinen Traum zu verwirklichen?

Danke fürs Zuhören, heute bin ich ein wenig melancholisch. Fühlt Euch von mir gedrückt, vom "gestressten Dauerbazillus". Wenigstens bin ich ein Stehaufmännchen, das nicht so schnell aufgibt und seinen Humor verliert *seufz.

Jetzt mache ich mich mal an all die unbezahlten Rechnungen, die Korrespondenz, die liegen geblieben ist und in 1,5 Stunden ist es Zeit, den Tisch zu decken und den kleinen Schatz zu wecken. Über meinen Sohn bin ich wirklich glücklich, wißt Ihr. Es ist wunderbar, ein Kind zu haben und es aufwachsen zu sehen. Das macht mich unglaublich zufrieden und stolz und ist jeden Tag ein Geschenk....

 
10 Antworten:

Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von Angel28 am 02.03.2006, 8:21 Uhr

Hallo!!!
Das liest sich sehr schön- es wird richtig deutlich wieviel GEdanken Du Dir machst und wieviel Dir an Deinem Sohn liegt.Ich denke wenn es kommt, kommt es knüppeldick, aber nach jeder Talfahrt kommt auch wieder ein Berg. Am Ende des Tunnels ist immer wieder ein Licht.

Du fragst nach Träumen?
Mh....meine sind ganz klein geworden.Ich wünsche mir nichts mehr als das ich am Montag einen Vertrag bekomme, arbeiten gehen kann und meine Kleine gesund bleibt damit ich unter Umständen nicht fehlen muß.Abends sitze ich ab und an hier und habe einen Möbelkatalog und träume mir eine Wohnung- meist mit dem Ergebnis, das ich nichts kaufen würde.

Mein größter Wunsch ist (noch über dem zu arbeiten) das meine Maus irgendwann zu mir sagt: Mama das hast Du damals richtig gemacht.


LG

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Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von ghostrider am 02.03.2006, 8:24 Uhr

Träume geben dem Leben einen Sinn, man sollte weder verlernen zu träumen noch darauf hoffen, das sich alle Träume erfüllen. Einige werden es, andere nie....
Ich hab auch noch einen ganz großen Traum, und ich bin mir sicher, das ich mir den irgendwann noch erfülle, und wenn es halt erst ist, wenn die Kids aus dem Haus sind....

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Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von kleinerRubin am 02.03.2006, 8:39 Uhr

Träume sind schäume heisst es doch. Genau das denk ich mittlerweile auch davon.

Der Traum von einer eigenen Familie, einem tollen Partner...glaub ich einfach nicht mehr daran. Der Traum von einem eigenen Haus...finanziell absolut unrealisierbar als alleinerziehende Bürokauffrau. Gesangs-und Klavierstunden...woher das Geld und vorallem die Zeit nehmen?

Der einzige Traum der vielleicht noch iiirgendwann erfüllt werden könnte, wäre der, wieder zurück nach Nebringen zu ziehen. Aber auch da spielt das fehlene Geld eine sehr grosse Rolle.

Der Traum von mir und meinem Sohn als eine Einheit, ein gutes Team, bleibt hoffentlich noch lange Jahre bestehen. Nicht als Traum sondern Realität. Das wünsche ich mir noch vor allem anderen.

Rubinchen

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Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von annikala am 02.03.2006, 10:50 Uhr

Meine Träume wie Haus, Auto, happy Family, Zeit für mich, Zeit für mein Kind schwinden Tag tägl obwohl ich "erst" 28 bin!

Irgendwie sehe ich den REst meines Lebens als ruiniert. Irgendwie, in den Kreisen in denen ich "verkehre" scheidet sich alles, trennt sich jeder und Freunde habe ich kaum.

Der kleine ist noch zu klein, um viel mit ihm zu unternehmen (aber das wird besser :-))

Aber will man nicht immer das, was man hat...meine Freundin heult mir die Augen zu sie hätte keine Unterstützung von Ihrem bli bla blupp...die weiß gar nicht was sie alles hat.
Haus, Autos. Mann. Kind. Schwiegermutter (die sich für das Kind ein Bein ausreißt und ihn immer hat...ob sie auf der Arbeit ist oder 4x Woche zum turnen geht...und sie beschwert sich noch darrüber)! *heeeeeeeeeeeeeeeeul*

Egal wie s is recht is es nie!

lg annika

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Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von Suka73 am 02.03.2006, 11:22 Uhr

Hi Süße, lass Dich erstmal drücken. Zuerst muss ich zum ADS mal was fragen, wie alt ist Dein Kind? Und vielleicht kannst das mal ausweiten, gern auch per mail steht oben, wie so die schlimmsten Anfälle aussehen? Das würde mich sehr interessieren. Habe auch so ein Energiebündel daheim. Simon ist aber erst 2,5 Jahre alt und da kann man sowas ja noch nicht "festmachen" - aber ich denke schon, dass seine Aktivitäten und seine Lebendigkeit (im Vergleich zu gleichalten Kindern) über das Normale hinaus gehen, insofern interessiert mich das Thema auch sehr. Sicher habt Ihr Euch schon schlau gemacht und wisst, dass man das nicht "heilen" kann im Sinne von mal eben eine Grippe kurieren, aber Ihr könnt auf jeden Fall entgegen wirken, Kind später zum Fußball schicken, sportlich betätigen aber trotzdem für straffe und geregelte Tagesabläufe sorgen. Sieh Dein Kind als etwas Besonderes. Kinder mit ADS oder ADHS haben, soweit ich richtig informiert bin, in anderen Sparten zum Beispiel Stärken, die andere Kinder wieder nicht aufweisen. Oder sind hochgradig begabt für irgendwas. Oder haben einen hohen IQ.

Nun zu Deiner Frage. Oh ja, ich habe mich auch sehr oft gefragt wo meine Träume geblieben sind, mir tut Dein posting auch in der Seele weh, weil Du so traurig klingst. Ich habe irgendwann angefangen zu erkennen, dass mit dem Kind eben mein altes Leben und somit auch meine alten Träume Vergangenheit sind - dafür habe ich aber ein neues Leben und neue Träume.

Früher war ich sehr lange Single, eigentlich immer. Ich bin viel durch die Welt gereist, in den letzten Jahren nur noch auf die Malediven, mein absolutes Traumland und praktisch meine zweite Heimat. Inzwischen war ich in 4 Jahren fünfmal dorten. Für 2003 hatte ich dort ein Jobangebot auf einer Insel, 3 Monate Reiseleitung als Vertretung. Das war immer mein Traum. Malediven für immer nicht, aber wenigstens mal temporär dort leben, arbeiten, Sonne genießen. Außerdem wollte ich schon immer was in der Richtung Organisation/Reisen machen, das hätte alles super gepaßt.

Ich bin dann schwanger geworden. Der Traum ist somit zerplatzt und ich weiß, dass ich mir nicht einreden brauche, dass ich das ja noch nachholen kann. Heute möchte ich das auch nicht mehr. Könnte ich auch gar nicht wegen Simon. Ich war die erste Zeit wirklich sehr verbittert darüber. Aber mein Gott, dafür hatte ich 9 Monate später ein liebes Kind im Arm :o) Auch DAS war indirekt ein Traum, denn mir wurde immer gesagt ich könne keiner Kinder bekommen. Simon war insofern damals ein glücklicher Unfall. Klar, damit mußte ich mich dann auch erstmal anfreunden aber im Grunde genommen (wie meine FÄ damals sagte) war Simon ein Sechser im Lotto.

Ich hatte auch immer den Traum als Eventmanagerin zu arbeiten. Damals gab es diesen Beruf noch nicht als Ausbildungsberuf. Heute gibts den. Heute bin ich aber auch 30 Jahre alt.

Es gibt sehr viele Träume, die ich mir schon verwirklicht habe und worauf ich auch sehr stolz bin. Ich bin von Berlin nach München gezogen und habe es wider Erwarten und trotz vieler Hindernisse alleine geschafft. Ich habe meine Lieblingsband (damals) persönlich kennenlernen dürfen, ein alberner Teenagertraum, aber er ist in Erfüllung gegangen. Ich hatte für über ein Jahr lang einen Traumjob - etwas, was ich mir immer gewünscht habe. Mei gut, die Firma ist pleite gegangen -trotzdem. Mein Traum hatte sich erfüllt. Genauso wie meine kleinen unwichtigen Träume wie abnehmen, eine ruhige schmerzfreie Geburt, eine Partnerschaft...

Es gibt auch Träume die trotzdem weiterleben. Ich wollte immer eine Dachgeschosswohnung. Ich hatte sie. Dann kam die utopische Idee mit der kleinen Wohnung mit Garten. Auch das hat sich erfüllt. Mein jetziger Traum wäre iiiirgendwann mal ein kleines Reihenhaus und ich WEISS einfach, dass auch dieser Traum sich erfüllen wird - wahrscheinlich dann in Kombination mit meinem Freund...

Ich weiß auch, dass ich meinen Traum, meinem Sohn mal die Malediven zu zeigen, realisieren kann, wenn ich mal ein wenig zum Sparen käme. Auch dazu komme ich, wenn ich ab Mai weniger Miete zahle.

Ich bin mir sicher, auch Du hast irgendwo noch kleine Träume die sich mir nichts dir nichts erfüllen lassen. Ich mache es immer so: Wenn das neue Jahr beginnt schreibe ich ALLE meine kleinen und großen Wünsche (egal wie bescheuert und abwägig sie sind) auf einen Zettel, den packe ich in meine Geldbörse und einmal am Tag - jeden Tag - ziehe ich den Zettel heraus und werfe einen Blick darauf. So verliere ich meine Ziele und Träume, meine Wünsche nie aus den Augen. Du wirst lachen, in einem Jahr hatte ich tatsächlich mal alle Wünsche durchgestrichen - weil sie sich alle erfüllt hatten. Sogar die unglaublichsten (das war damals der Wunsch mit der Lieblingsband treffen)

Ein Traum kann auch eine neue Hose sein. Ein schönes Frühstück. Setz doch Deine Ziele nicht so hoch. Schau mal, was Dir in letzter Zeit alles passiert ist, wie sich vieles zum Guten gewandt hat bei Euch. Das ist doch auch was wert? Scheiß auf die 3 Stunden putzen und die Papierkügelchen, die Du wahrscheinlich noch in 3 Jahren finden wirst...

Ich drück Dich.

Sue

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Re: Wo sind Eure Träume hin ??? *LANG...

Antwort von Traumfänger am 02.03.2006, 13:58 Uhr

Ich habe am Montag auch ein Vorstellungsgespräch und bin total gespannt. Da können wir uns ja gegenseitig die Däumchen halten. Alles Liebe für Dich!!!

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Re: @sue.....Infos zu ADS und mehr

Antwort von Traumfänger am 02.03.2006, 14:14 Uhr

So eine Traumschachtel habe ich auch. Sie ist bunt und mit Blumen beklebt. Danke, dass Du mich wieder daran erinnert hast. Es ist witzig, wie sehr wir uns ähneln. Event Management, Reisen / Reiseleitung, das alles waren auch mal Träume von mir. Na ja, im Medienbereich zu arbeiten - davon habe ich auch immer geträumt. Als ich dann schwanger wurde, war meine Karriere da beendet, obwohl ich immer gute Arbeit geleistet habe. Am Anfang habe ich auch getrauert um die viele Arbeit, die Mühe, Fortbildungen im Job, tolles Engagement - und dann wurde ich auf Null zurückgeworfen. Das macht aber nichts.

Die Geburt von meinem kleinen Schatz, die Schwangerschaft und auch jetzt die kleinen Momente mit ihm sind unglaublich toll und niedlich! Ich möchte diese Momente gar nicht mehr missen. Mein Sohn hat mir erst gezeigt, was die wesentlichen Dinge sind. Das Leben in der Agentur kommt mir dagegen utopisch und oberflächlich vor. Dort ging es nur um Themen wie: "Ist der neue Lipgloss von Ellen Betrix auch wirklich kußecht?" oder "Wow, deine neue YSL Brille ist ja noch kultiger als die alte." Man mußte immer hip sein, immer flippig, immer gut drauf und toll gestylt. In Werbeagenturen ist es nicht anders. Ich bin froh, heute als Freie reingehen, aber auch nach meinem Einsatz wieder rausgehen zu können.

Du hast recht, Sue. Ich habe auch im Januar fast alle Träume auf den Traumkärtchen mit einem Lächeln auf den Lippen abgehakt, weil ich meine Träume verwirklicht habe. Ich glaube, es wird Zeit, wieder neue hinzuzufügen.

Zum ADS Thema wolltest Du auch noch einiges wissen. Ich hänge hier einfach mal alles an, was ich in Erfahrung bringen konnte.

ADS ?
http://www.ads-mainz.de (Link im Internet)


AD(H)S ?

Reiß Dich doch mal zusammen!
Träum doch nicht immer!
Konzentrier Dich endlich!
Du kannst, wenn Du willst!
Kommt Ihnen das auch irgendwie bekannt vor? Kennen Sie
• Kinder, die durch Entwicklungsverzögerungen, ungewöhnliches Verhalten und Lernstörungen auffallen?
• Jugendliche, die wegen ihrer Konzentrations- oder Aufmerksamkeitsprobleme nicht die Schulabschlüsse erreichen, die ihrer Intelligenz entsprechen und die deshalb auch Schwierigkeiten haben, eine Möglichkeit der Berufsausbildung zu finden?
• Erwachsene, die unter Unruhe, Stimmungs- und Leistungsschwankungen leiden, die Schwierigkeiten in sozialen Bereichen und bei der Organisation ihres Alltags haben?
Sie alle könnten von AD(H)S betroffen sein.

BERATUNG



Haben Sie Fragen? Gerne stehen wir Ihnen für ein Gespräch zur Verfügung. Zögern Sie bitte nicht uns anzusprechen. Nutzen Sie unsere Telefonberatung, den Kontakt zu unseren ärztlichen Beratern oder unsere Gesprächskreise.
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Ärztliche Beratung:
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Geschäftsstelle:
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Wilhelm-Busch-Straße 20
55126 Mainz
Telefon 0 61 31/47 06 94
Durchschnittliche Verzögerung von zwei Jahren bis zur Diagnose einer der häufigsten Störungen im Kindesalter (24.08.2004/Berlin) Quelle: www.adhs.ch
Neue, heute in Berlin vorgestellte Ergebnisse einer internationalen Umfrage unter Eltern stellen den dringenden Bedarf nach verbesserter Diagnosestellung und grösserer Unterstützung für die Familien von Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Störung und Hyperaktivität (ADHD) heraus. Die von der World Federation for Mental Health (WFMH) in Partnerschaft mit Eli Lilly and Company geleitete Umfrage ergab, dass die Zeit bis zur ADHD-Diagnosestellung durch Fachkräfte im Gesundheitswesen von Region zu Region stark schwanken kann. In den USA beträgt die durchschnittliche Zeit bis zur Diagnosestellung ein Jahr, während Eltern in Italien im Mittel etwas über drei Jahre warten, bis ihr Kind korrekt diagnostiziert wird.
Dr. Russell Barkley, Professor für Psychiatrie an der Medical University of South Carolina, USA, der an der Konzeption der Umfrage beteiligt war, kommentierte dies folgendermassen: "Eine Wartezeit von zwei Jahren bis zur Diagnosestellung ist viel zu lange, wenn man die Geschwindigkeit berücksichtigt, mit der sich Kinder geistig und emotional entwickeln. In Anbetracht der grösseren allgemeinen Bewusstheit der Störung hoffen wir, dass Ärzte in der Lage seinwerden, Patienten bei ADHD-Verdacht schneller an pezialisten zu verweisen, damit eine korrekte Diagnose gestellt und ein geeigneter
Managementplan erarbeitet werden kann."
Das unabhängige Marktforschungsunternehmen Ipsos führte die Umfrage an 760 Eltern von Kindern und Jugendlichen mit ADHD in acht Ländern durch.
Die Resultate der Umfrage ergaben weiter, dass 63 % der Eltern den Eindruck hatten, ihr Hausarzt wisse nicht genug über die Störung. Mehr als 31 % der Familien berichteten, dass die Erlangung einer Überweisung an einen zur ADHD-Diagnose fähigen Spezialisten schwierig gewesen wäre.
ADHD betrifft 3-7 % der Kinder und Jugendlichen im Schulalter und ist damit eine der in dieser Altersgruppe häufigsten Störungen.(1) Die Störung ist durch hyperaktive oder impulsive Verhaltensweisen sowie durch Aufmerksamkeitsstörungen gekennzeichnet, die den intellektuellen Fähigkeiten oder der Entwicklungsphase des Kindes nicht entsprechen.(1) Experten für mentale Gesundheit sind heute der Ansicht, dass diese Symptome ihre Ursache in einer ernsteren Beeinträchtigung der Entwicklung der Selbstkontrolle haben und dass die Störung hauptsächlich auf neurologische und genetische Faktoren zurückzuführen ist.
Eltern und Geschwister werden von den mit ADHD verbundenen Problemen ebenfalls negativ beeinflusst. Fast alle Eltern (91 % der Befragten) berichteten, dass sie sich aufgrund der ADHD ihres Kindes oft gestresst oder besorgt fühlten. 63 % meldeten, dass das Verhalten ihres Kindes Familienaktivitäten störe. Über die Hälfte der Eltern (53 %) gaben an, dass ihr Kind aus sozialen Aktivitäten ausgeschlossen worden sei; 86 % drückten Besorgnis aus, dass ADHD den schulischen Erfolg ihres Kindes bedrohen könne.
Nach der korrekten Diagnosestellung von ADHD ist es von wesentlicher Bedeutung, dass ein Kind effektive Therapie zur Behandlung der Störung erhalten kann. Dies kann eine Kombination verschiedener Ansätze beinhalten, darunter Medikation, Verhaltens- und psychologische Behandlungen bzw. Therapien sowie schulische Anpassungen. Eltern berichteten, dass Behandlung die Konzentration ihres Kindes in der Schule verbesserte (86 %), ihr Kind bei besserer sozialer Interaktion unterstützte (76 %) und die Familie entlastete (81 %). Eine überwältigende Mehrheit von 92 % der Eltern stimmte der Aussage zu, dass Kinder die Möglichkeit haben sollten, für ADHD medikamentös behandelt zu werden, falls die Eltern dies wünschten. Doch finden es viele Eltern auch mit Behandlung noch schwierig, im normalen Tagesverlauf mit den ADHD-Symptomen ihres Kindes umzugehen. Nur 44 % der Eltern haben derzeit den Eindruck, dass die Behandlun ihres Kindes die Symptome im Tagesverlauf effektiv unter Kontrolle hält. 77 %, 82 % bzw. 75 % der befragten Eltern finden die Zeit morgens vor der Schule, die Zeit am Nachmittag nach der Schule bzw. die Abende als besonders schwierig.
"ADHD kann zwar Schwierigkeiten in der Schule verursachen, aber diese Ergebnisse zeigen, dass das Leben zu Hause und andere Familienmitglieder oft auch unter negativen Auswirkungen leiden", so Dr. Barkley. "Positive soziale Interaktionen mit der Familie und Altersgenossen sind der Schlüssel zu sozialer Kompetenz und starkem Selbstvertrauen. Eltern und ihre Ärzte sollten zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass ADHD-Symptome auch während des Tagesverlaufs behandelt werden."
"Wenn Eltern an der gesundheitlichen Versorgung ihres Kindes aktiven Teil haben, nutzt dies sowohl dem Kind als auch der Gesundheit der gesamten Familie", kommentierte Preston Garrison, Generalsekretär und CEO der WFMH. "Ich möchte den Eltern, die an dieser Umfrage teilnahmen, für ihre unerschütterliche Hingabe für die Verbesserung des Lebens ihrer Kinder meine Anerkennung aussprechen. Ich ermutige andere Eltern, die den Eindruck haben, ihr Kind könnte an ADHD leiden, weiterhin mit ihren Ärzten im Gespräch zu bleiben und sich für eine bessere Versorgung einzusetzen."
Daten aus den Ländern, in denen die Umfrage im Einzelnen durchgeführt wurde, sind unter http://www.wfmh.org zu finden.

Die World Federation for Mental Health ist eine interdisziplinäre Organisation mit internationaler Mitgliedschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die öffentliche Bewusstheit über mentale Gesundheit zu steigern, ein Verständnis mentaler Störungen zu schaffen und die Einstellung mentalen Störungen gegenüber zu verbessern, mentale Gesundheit und mentales Wohlbefinden zu fördern, mentale, emotionale und Verhaltensstörungen zu verhindern und die Versorgung und Behandlung von an solchen Störungen leidenden Menschen zu verbessern.

Literaturhinweis
(1) American Psychiatric Association: Diagnostic and Statistical
Manual of Mental Disorders, Vierte Ausgabe. Washington, DC, American
Psychiatric Association. 1994

ADHS
NetDoctor.com

ADHS - Daten und Fakten

Dr. med. Katharina Larisch

Eine Krankheit, viele Begriffe


ADHS: Vor allem Jungen können nicht still sitzen



ADHS ist die Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Aufmerksamkeitsschwäche, überschießende Impulsivität und extreme Unruhe (Hyperaktivität) sind Kennzeichen der Störung. Die Krankheit hat noch andere Namen: Hyperkinetisches Syndrom, frühkindliche leichte Hirnschädigung oder Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS). Meist treten die Symptome bei kleinen Kindern auf, bleiben aber oft bis ins Erwachsenenalter bestehen.

ADHS ist keine moderne Zivilisationskrankheit, sondern tauchte schon vor mehr als 100 Jahren auf. 1848 beschrieb der deutsche Nervenarzt Heinrich Hoffmann das "Zappel-Philipp-Syndrom" im Struwwelpeter: "Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt auf dem Stuhle hin und her...", so ein Auszug aus der Geschichte. Der englische Kinderarzt George Still sprach 1902 in Vorlesungen von einem "Defekt in der moralischen Kontrolle bei Kindern" ("defect of moral control in children").
Mehr Jungen als Mädchen

Etwa fünf bis sechs Prozent aller Kinder in Deutschland seien von ADHS betroffen, schätzt die Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte. Ähnliche Zahlen werden auch aus anderen Ländern berichtet. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen, allerdings zeigt sich ADHS bei beiden anders: Bei Jungen steht meist die Hyperaktivität im Vordergrund ("Zappel-Philipp"), während bei Mädchen eher die Aufmerksamkeit gestört ist ("Träumsuse"). Es ist deshalb auch möglich, dass ADHS bei Mädchen seltener erkannt wird. Bei bis zu zwei Drittel der Betroffenen verschwinden die Symptome nicht, sondern bleiben bis ins Erwachsenenalter bestehen.
Schlechte Filterleistung

Forscher gehen heute davon aus, dass eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn die Ursache für die Erkrankung ist. Früher wurden schlechte Erziehung oder Ernährung als Auslöser vermutet. Eine wichtige Rolle spielen die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin, deren Stoffwechsel gestört ist. Beide Substanzen sind für Aufmerksamkeit, Antrieb und Motivation wichtig. Bei ADHS-Kindern übertragen diese Neurotransmitter die Informationen zwischen den Gehirnzellen nur eingeschränkt.

Permanent dringen neue, ungefilterte Informationen in das Gehirn, weil die Signale im Gehirn nicht ausreichend gehemmt werden. ADHS-Betroffenen fällt es deshalb schwer, sich zu konzentrieren und zu motivieren. Auch der Abgleich von eingehenden Informationen und bestehenden Erfahrungen gelingt oft nicht. Sie haben deshalb große Schwierigkeiten, Handlungen vorausschauend zu planen.

Aber auch das Lebensumfeld hat einen Einfluss. Beengte Wohnverhältnisse, die Erziehungshaltung der Eltern (z.B. mangelnde Zuwendung oder Konsequenz), eine hektische Umwelt, geringe Bewegungsmöglichkeiten oder Zeitdruck wirken ungünstig und können die ADHS Symptome verstärken.
ADHS - Ja oder nein?

Nicht jeder kleine Wirbelwind leidet unter ADHS. Die Arbeitsgemeinschaft ADHS hat deshalb genaue Kriterien zur Diagnose von ADHS entwickelt. Wichtig ist es, andere Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie oder Depressionen auszuschließen. Abzugrenzen sind auch altersgemäße Verhaltensweisen in bestimmten Entwicklungsphasen. Mindestens sechs der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit müssen seit wenigstens sechs Monaten oft auftreten:
• Beachtet Einzelheiten nicht genau oder macht Flüchtigkeitsfehler
• Hat Mühe, sich längerfristig zu konzentrieren
• Scheint nicht zuzuhören, wenn direkt angesprochen
• Führt Anweisungen nicht vollständig aus oder beendet Aufgaben nicht
• Hat Mühe, Aufgaben und Tätigkeiten planvoll abzuwickeln.
• Übernimmt nur ungern, vermeidet oder verweigert Aufgaben, die anhaltende Konzentration erfordern
• Verliert Dinge wie Spielzeug oder Hausaufgabenhefte, die für bestimmte Aufgaben notwendig sind
• Wird leicht durch unwesentliche Reize abgelenkt.
• Ist vergesslich bei Alltagstätigkeiten
ADHS kann auch vorliegen, wenn mindestens sechs der folgenden Symptome von Hyperaktivität-Impulsivität oft und seit wenigstens sechs Monaten auftreten und sie nicht Merkmale einer altersgemäßen Entwicklung sind:
• Zappelt oder windet sich auf dem Stuhl
• Sitzt ungern und verlässt den Sitzplatz, auch wenn Sitzen erwartet wird
• Rennt herum oder klettert überall hoch - auch in unpassenden Situationen
• Ist beim Spielen meist sehr laut
• Ist umtriebig oder benimmt sich wie von einem Motor angetrieben
• Redet übermäßig viel
• Platzt mit der Antwort heraus, bevor Fragen komplett gestellt sind
• Hat Mühe zu warten, bis er/sie an der Reihe ist
• Unterbricht oder stört andere bei Unterhaltungen oder Spielen
Weitere Hinweise auf AHDS sind:
• Einige Symptome waren bereits vor dem siebten Lebensjahr vorhanden.
• Sie treten nicht nur zuhause oder in der Schule, sondern in mindestens zwei verschiedenen Umgebungen auf.
• Sie führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung im sozialen, Lernleistungs- oder beruflichen Bereich.
Träumsuse oder Zappelphilipp

ADHS zeigt sich nicht bei jedem Menschen in der gleichen Form und Ausprägung. Bei manchen steht beispielsweise die Unruhe im Vordergrund, bei anderen die Unaufmerksamkeit. Prinzipiell teilt man ADHS in drei verschiedene Untergruppen ein:
• Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ: "Zappelphilipp"
• Vorwiegend aufmerksamkeitsgestörter Typ: "Träumsuse" (tatsächlich auch häufiger bei Mädchen!)
• Misch-Typ: aufmerksamkeitsgestört und hyperaktiv
Die Symptome sind je nach Alter sehr unterschiedlich. So ist es durchaus normal, wenn sich ein dreijähriges Kind schlecht konzentrieren kann. Bei einem Siebenjährigen wäre dieses Symptom aber auffällig.

Säuglingsalter: Unerklärliche langdauernde Schreiphasen, motorische Unruhe, Ess- und Schlafprobleme, Ablehnung von Körperkontakt, Misslaunigkeit.

Kleinkindalter (einschließlich Kindergartenalter): Plan- und rastlose Aktivität, schnelle, häufige und unvorhersagbare Handlungswechsel, geringe Ausdauer bei Einzel- und Gruppenspiel, ausgeprägte Trotzreaktionen, unberechenbares Sozialverhalten, Teilleistungsschwächen beim Hören, Sehen, Fein- und Grobmotorik; vermehrte Unfallgefährdung; auffallend früher Spracherwerb oder verzögerte Sprachentwicklung; keine beständigen Freundschaften.

Grundschulalter: Mangelnde Regelakzeptanz in Familie, Spielgruppe und Klassengemeinschaft, Stören im Unterricht, wenig Ausdauer, starke Ablenkbarkeit, emotionale Instabilität, geringe Frustrationstoleranz, Wutanfälle, aggressives Verhalten, grobes Schriftbild, chaotisches Ordnungsverhalten; andauerndes Reden, Geräuschproduktion, überhastetes Sprechen (Poltern); unpassende Mimik, Gestik und Körpersprache; Ungeschicklichkeit, häufige Unfälle; Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechenschwäche, Lern-Leistungsprobleme mit Klassenwiederholungen, Umschulungen, keine dauerhaften sozialen Bindungen, Außenseitertum; niedriges Selbstbewusstsein.

Adoleszenz: Unaufmerksamkeit, "Null-Bock-Mentalität", Leistungsverweigerung, oppositionell-aggressives Verhalten, stark vermindertes Selbstwertgefühl, Ängste, Depressionen; Kontakte zu sozialen Randgruppen, häufigere Verkehrsunfälle, Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen.

Erwachsenenalter: Schusseligkeit, Vergesslichkeit; Mühe, Aufgaben zu planen und zu Ende zu bringen; Unbeständigkeit von beruflichen und sozialen Bindungen; Ängste, Depression, Jähzorn, Neigung zu Delinquenz, Alkohol, Drogen.


Aktualisierung 29.07.2005

So, das ist eine ganze Menge. Auf unseren Junior trifft so ziemlich alles zu. Zappelphilipp, unberechenbares Verhalten (eben noch lieb, dann schubst er seinen Freund plötzlich), Stimmungsschwankungen (eben noch lieb, dann aggressiv) - der Arzt meinte, es läge daran, dass er zu viele Reize wahrnimmt und dann nicht abschalten könne. Er konnte mit 1 1/2 Jahren schon komplett sprechen - wir lassen ihn auch in anderer Hinsicht nochmal auf Hochbegabung untersuchen. Schlaf braucht er fast keinen, ist nur in Aktion und zappelt von früh bis spät, hat viel blaue Flecken, weil er sich anhaut etc. Ich könnte noch ganz viel aufzählen, aber das würde wohl den Rahmen erheblich sprengen....

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BRÜLL Medienbereich *ggg*

Antwort von Suka73 am 02.03.2006, 14:21 Uhr

das wichtigste hatte ich vergessen: war auch mein Traum - habe daraufhin ein Vierteljahr beim Radio gearbeitet :o)

Aber DAS z.B. kannst Du jetzt imemr noch machen? Ich weiß nicht, ob Du arbeiten gehst aber viele Radio- und Fernsehstationen bieten Praktika an. Das ist dann zwar kein Vollzeitjob, aber Du könntest wenigstens mal in den Bereich reinschnüffeln UND könntest später mal sagen, ich habe mir wenigstens ein Stück von meinem Traum verwirklicht!!!

LG Sue

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Re: BRÜLL Medienbereich *ggg*

Antwort von Traumfänger am 02.03.2006, 14:30 Uhr

Ich bin jetzt freiberuflich tätig als Übersetzerin, Dolmetscherin, Dozentin für Sprachen, Lehrerin, Aushilfe im Büro (ich übernehme Urlaubsvertretungen, wenn jemand ausfällt), da komme ich schon mal in die ein oder andere Agentur rein. Hauptsächlich arbeite ich aber für Wirtschaftsanwälte oder von zu Hause aus. Zu 20% bin ich vom Alg2 abhängig, alle Aufträge werden angerechnet, so stehe ich zu 80% auf eigenen Füßen. Das wollte ich immer. Mich haben die festen Tätigkeiten im Büro nach 6 Wochen schon nicht mehr gereizt, weil ich größere Herausforderungen wollte. Na ja, nun hab ich sie. Ich hatte früher immer Angst, auf eigene Faust zu arbeiten und habe es sogar geschafft, als ich AE war. Wenn das kein Erfolgserlebnis ist!!! Beim Radio war es sicher auch interessant - ich muß an den Roman von S. Fröhlich denken "Frisch gepresst" oder war es "Frisch gemacht"??? Wo sie als Redaktionsassistentin arbeitet und ihre Andrea krank wird und sie ihrem Anwalt (Mann) dann Andrea mit Windpocken abgibt, weil er versprochen hatte, sich freizunehmen. Kringel, kringel.... Hast Du das auch gelesen?

Noch ein Traum ist es: einen Roman zu schreiben und ein Kinderbuch. Ganz sicher gebe ich dann hier mal eine Leseprobe.

Bis bald

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Re: BRÜLL Medienbereich *ggg*

Antwort von Suka73 am 02.03.2006, 14:47 Uhr

ich kenne beide Bücher, habe sie sogar hier auf dem Schreibtisch zu liegen und habe mich schlapp gelacht!!!

Ich schreibe noch in einem anderen Forum (wo nur die Septembermamis 03 schreiben) und da hatte auch schonmal jemand gesagt, ich soll doch mal ein Buch veröffentlichen, mein Schreibstil wäre manchmal so herrlich. Ich hatte tatsächlich auch schon einmal daran gedacht, irgendwas Witziges aber gleichzeitig ein Ratgeber für AEs zu schreiben - allerdings gibts sowas sicherlich schon wie Sand am Meer.

Aber Du könntest ja versuchen Deinen Beruf mit dem Medienbereich zu koppeln? Da gibts sicherlich auch Stellen, die Übersetzer brauchen. Ich habe mal ne Lehre als Rechtsanwalts-/Notargehilfin gemacht und mich auf eine Stelle beworben bei RTL2, die haben damals für ihre Rechtsabteilung jemanden gesucht. So hätte ich schön beides verbinden können, hat leider nicht geklappt (aber immerhin habe ich mal zugeschnappt und war auch beim Vorstellungsgespräch)

Danke für die vielen ADS-Sachen, die Du aufgeschrieben hast. Wenn Simon jetzt schon älter wäre würde er 100%ig in das Schema passen. Denn genauso, wie dort "Anzeichen" beschrieben werden - so ist er. Und weicht auch nirgends ab. Und das mit 2,5 Jahren. Er ist auch auf einigen Sektoren echt interessant oder kann Sachen, die andere Kinder nicht können, z.b. erkennt er seit einigen Monaten Autos von der Seite, ohne überhaupt was typisches zu sehen wie z.B. 4 Ringe bei Audi oder den Löwen von Pegeout. Er hat wahnsinnig gute Augen (muss er vom Vater haben, Gott sei Dank) Er begreift wahnsinnig schnell mechanische/elektronische Sachen. Z.B. die Fernbedienung zu Hause, die insgesamt mit 6 Geräten gekoppelt ist. Es hat ihm nie einer erklärt, die Tasten sind klein, keine Bilderchen dran oder so. Trotzdem, er weiß wo und was er drücken muss um einen dvd-Player anzumachen, wo er Lautstärke einstellt, wo er Programme verstellt. Und das Teil hat mindestens 25 Tasten!

Wiederum andererseits spricht er sehr schlecht. Seine kleine Freundin (gleich alt) spricht fließend in ganzen Sätzen, die erzählt dir haargenau, was sie so den ganzen Tag gemacht hat.

Sein Verhalten macht mir oft Angst, da er keine Grenzen kennt. Als andere Kids noch unten an der Rutsche standen und hochschauten, war er derjenige der hochgeklettert ist - alleine ohne festhalten. Er rennt und rennt und rennt und bleibt nicht stehen. Mir macht Angst, dass er KEINE Angst hat. Vor nichts. Ich habe oft das Gefühl er sieht Gefahren nicht. Fasst auf die heiße Herdplatte, fettes Gebrüll und dicke Brandblase - 10 min. fasst er NOCHMAL drauf... und zwei Wochen später auch nochmal bei der Tagesmutter... furchtbar.

LG Sue

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