Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von spiky73  am 10.11.2011, 21:47 Uhr

wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

hmmm, meine grosse hat vieles von ihrem vater geerbt, aber fuer mich liegt die aehnlichkeit oft eher in der mimik/gestik, als in schnitt/form/groesse der augen/fuesse/haende/wasweissich.

ich weiss nicht, ob mir das jemals schlechte gefuehle bereitet hat, ich liebe mein kind genauso wie es ist.

trotzdem ertappe ich mich gelegentlich dabei, dass mir meine kleine irgendwie "naeher" ist oder eher von ihrer art her "liegt" - obwohl sie ein gutes stueck juenger ist als die grosse. aber sie ist im gegensatz zur grossen wesentlich lebhafter, hat oft den schalk im nacken und einen sinn fuer humor, den ich fuer ihr alter erstaunlich finde. sie wird in zwei wochen immerhin erst vier, und beginnt z.b. schon, wortspiele zu entwickeln.

meine grosse hat irgendwie kaum einen eigenen sinn fuer humor: sie liebt zwar komoedien und witze, vergeigt aber beim nacherzaehlen jede pointe.
und wenn ich einen flapsigen spruch bringe, kommt das oft bei ihr falsch an, weil sie immer alles auf sich bezieht und denkt, irgendjemand macht sich grade auf ihre kosten lustig. und dann mutiert sie zum mimoeschen und wird weinerlich und anstrengend.
damit hab ich dann so meine probleme.

die kleine hat dagegen riesenhoerner und schulter und ellbogen mit einer spannweite von 2.50 m, das ist ihr "knackpunkt". boese zungen behaupten, dass sie mich weichen harmoniesuechtel irgendwann voellig unterbuttern wird. bisher kann ich damit gut umgehen (noch, lach), da ich weiss, dass sie am anstrengendsten ist, wenn muede. aber jeder anflug von schlaf muss bekaempft werden, schlafen ist was fuer weicheier. und so ist das kind halt oft anstrengend, wenn der schlaf mal wieder uebergangen wurde.
dann ist jede abweichung vom protokoll (das oft das kind selbst nur kennt) ein drama... aber die sache mit dem protokoll war auch bei der grossen aehnlich. das hat sich aber mit der zeit einfach gelegt - und im grossen und ganzen ist sie ein pflegeleichtes kind. ausser morgens, nach dem aufstehen.

kennt ihr das auch? auch solche zwiegespaltenen gefuehle den kindern gegenueber? das wollte ich naemlich schon laengst mal fragen.

lg,
martina.

 
9 Antworten:

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von Curly-Cat am 10.11.2011, 22:09 Uhr

Mein Kind ist ähnlich, wie Du hier, gerade in Sachen Humor, Dein großes beschreibst. Wir geraten, nicht nur deshalb, oft aneinander und nerven gerne auch unser familiäres Umfeld damit. Und, um jetzt Deine Frage zu beantworten, eine Freundin von mir sagt immer, sie würde mir zu einem weiteren Kind raten, damit ich das alles auch nochmal 'anders' erlebe. Sie hat drei Kinder und alle sind toll - aber grundverschieden und darum hat sie auch zu jedem Kind ganz eigene Gefühle. Ich kann da gar nicht mitreden, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, überhaupt nochmal einen Menschen so sehr zu lieben, wie meine Tochter. Aber es geht wohl und es ist auch nicht 'falsch' jedes Kind anders wahrzunehmen und auch auf eine andere Art zu lieben.

Ich hoffe, ich durfte jetzt als Einfach-Mutter trotzdem antworten!?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von leonessa am 10.11.2011, 22:25 Uhr

Schau mal hier:

http://www.psychologytoday.com/blog/the-favorite-child/201110/mom-liked-you-best

Der Originalartikel steht in der "TIME" - allerdings auf Englisch. Sehr interessant - egal ob für getrennt oder nicht-getrennt lebende Eltern.

LG, Leonessa

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von Holzkohle am 10.11.2011, 23:07 Uhr

ich bin keine Mehrfachmutter, kann Dir aber sagen, dass ich ein solches Gespräch schon mal mit einer hatte, die mir sehr nahe steht. Sie hat zwei Kinder, einen Jungen (13) und ein Mädchen (8) - und sie sagte mir damals, dass ihr ein Kind näher steht als das andere. Ich musste heulen, weil mich das - gerade bei ihr - sehr geschockt hat. Sie selbst hatte ganz rationale Erklärungen dafür. Ich möchte hier ungern schreiben, welches Kind ihr "näher" war. LIEBEN tut (tut tuuut) sie natürlich beide, um Gottes Willen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von Kristina77 am 10.11.2011, 23:11 Uhr

Hallo Martina,

ich fühle mit dir und kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen. Ich denke auch, dass das ein Thema ist, das viele Mütter beschäftigt, aber oft nicht ausgesprochen wird, aus Angst falsch verstanden zu werden oder gar verurteilt zu werden.
Du hast ja zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern und deshalb "Vergleiche" bzw. Unterscheidungen. Das nicht Problematische ist easy, das Anstrengende verleitet zu Frust und bringt unangenehme Gefühle. Ich denke, in deinem Fall ist aber nicht ausser Acht zu lassen, dass deine ältere Tochter AD(H)S hat und somit in gewisser Weise auch Krankheitswert vorliegt. Diese "Krankheit" zeigt sich genau im Verhalten deiner Tochter und das IST anstrengend.
Grundsätzlich denke ich, das Wichtigste ist, deine Kinder keine Unterschiede spüren zu lassen im Sinne einer Benachteiligung. Jedes hat seine Vorzüge und eben auch unangenehme Seiten. Wenn ein Kind spürt, dass es nicht so geliebt wird wie die Geschwister, dann schlägt das eine Kerbe - und zwar eine nicht zu Kleine.
Das ist die schwierige Kunst. Keine Unterschiede machen, immer gerecht bleiben. Aber eine Mutter die fähig ist, ihre Kinder zu lieben, die hat das im Blut und kann trotz total unterschiedlicher Charaktere ihre Kinder bedingungslos lieben. Und ich denke, dass das bei dir der Fall ist. Also mach dir keine zu grossen Sorgen, bis zu einem gewissen Grad sind diese Gedanken und Gefühle völlig normal.

Passend zu diesem Thema hatte ich heute gegenüber dem Vater meines Kindes eine Aussage getroffen, die etwas ...naja... emotional war, etwas wütend, auch scherzhaft, aber durchaus ein Körnchen Wahrheit in ihr steckend. Ich erzählte ihm vom gestrigen Laternenumzug im Kiga. Mein Sohn schwamm wie immer völlig gegen den Strom. Er machte beim Tanz nicht mit, nicht beim singen, zerlegte einstweilen seine Laterne bis in alle Einzelheiten inkl der LED Kerze, sprach laut und hemmungslos was ihm gerade in den Sinn kam, wollte dann noch aus dem Fest ausbrechen in dem er sich aller erdenklichen Spielgeräte im Kiga-Garten bedienen wollte.
Ich war damit beschäftigt ihn wenigstens so weit zu bändigen, dass er nicht noch mehr auffällt als eh schon, dass er nicht das Fest per Tobsuchtsanfälle stört.
Das erzählte ich dem KV mit dem Vorwurf: Der ist so wie du! Immer gegen alles sein und null Anpassungsfähigkeit. Wird er in die Schranken gewiesen, ist noch mehr Widerstand zu erwarten, bis man fast kapituliert. Ich hätte mir einen anderen Vater suchen sollen!

Ja, du siehst, heute habe ich mich hinreissen lassen, etwas zu bedauern, was nicht zu ändern ist.
Und wenn ich dann darüber nachdenke dann komme ich wieder zu dem Punkt, dass trotz allem alles gewollt und gewünscht ist/war und es nichts zu bereuen gibt. Ich liebe mein Kind viel zu sehr und der Vater dessen hat auch gute Seiten, schliesslich bin ich auch unter anderem mal ins Bett gehüpft mit ihm.

lg, kristina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

danke...

Antwort von spiky73 am 11.11.2011, 0:06 Uhr

... ich sehe also, ich muss mir gar keine sorgen machen, alles im gruenen bereich. ^^

es ist ziemlich heikel, hier eine richtige erklaerung zu finden, gefuehle lassen sich oft schlecht in worte fassen.
ich habe auch nicht das gefuehl, eines der kinder "mehr" oder "weniger" zu lieben, sondern einfach "unterschiedlich".

was du, kristina, geschrieben hast, trifft es allerdings nur bedingt.
meine grosse ist (gottseidank!) nicht hyperaktiv, denn DAMIT haette ich wirklich ein problem. sie ist - davon abgesehen, dass man ihr oft den bobbes hinterhertragen muss oder beim laufen die schuhe besohlen kann - ein aeusserst angenehmes persoenchen. und diese langsamkeit bekommen eigentlich nur meine eltern und ich mit. abgesehen halt von den schulischen leistungen. die sich durch die medikation hoffentlich jetzt bessern werden...
und durch die therapie in der klinik kam jetzt zum glueck wieder der wundervolle mensch zum vorschein, der sie eigentlich ist: beschuetzend, hilfsbereit - und weniger das kind, das durch weinen, schreien und emotionale erpressung negative aufmerksamkeit erzeugen muss.

dass sie nach der geburt der kleinen schwester aufmerksamkeitsmaessig erst mal ins hintertreffen geriet, das hat sie gelegentlich artikuliert. wir haben schon vor der geburt (und oft danach) darueber geredet, dass das kleine kind eben dadurch, dass es so klein und hilfsbeduerftig ist, mehr von meiner zeit und aufmerksamkeit benoetigt als sie - was nichts damit zu tun hat, dass eine mutter nur noch ihr letztgeborenes liebt und aeltere kinder gar nicht mehr.
gut, ein kind versteht so etwas vermutlich gar nicht - aber ich dachte mir, wenn ich das gebetsmuehlenartig wiederhole, dann sickert das irgendwann mal bei ihr ein. ^^ genau, wie mir die therapeutin in der klinik bescheinigt hat, dass ich meinem kind ein voellig gesundes selbstbewusstsein mitgegeben habe, obwohl mein vater meines voellig vermurkst hat, um es mal ganz grob zu formulieren, lach. irgendwas scheine ich also schon richtig zu machen. auch wenn einige leute behaupten, dass dem nicht so waere.

inzwischen ist das kueken auch schon etwas groesser geworden - und der fokus meiner aufmerksamkeit liegt schon lange nicht mehr auf der kleinen. nichtsdestrotrotz konkurrieren die beiden ganz schoen miteinander, und ich habe alle haende voll zu tun, zwischen den beiden auszugleichen und keines zu kurz kommen zu lassen. ^^

im grunde genommen komme ich jetzt - nachdem die letzten 2-3 jahre etwas holprig waren, gefuehlsmaessig wieder in ruhigeres fahrwasser und bin wieder mehr im einklang mit mir selbst. und gluecklicher. und zufriedener. und das wirkt auch auf die kinder - und umgekehrt wirkt mein therapiertes kind wie balsam auf mein angekratztes seelchen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: danke...

Antwort von Leena am 11.11.2011, 8:14 Uhr

...nur ganz kurz (für meine Verhältnisse): Ich denke bei meinen auch oft, ein Kind ist mir innerlich näher als die anderen, ich habe einen anderen inneren Zugang zu diesem Kind, und phasenweise hatte ich schon fast ein schlechtes Gewissen deswegen.

Mittlerweile habe ich allerdings zwei Dinge festgestellt: Zumindest bei mir wechselt es, zu welchem Kind ich den besseren innerlichen Zugang habe, im Laufe der Jahre, und - ich finde zu jedem Kind einfach einen ganz speziellen Bereich, einen Zugang, der mich jeweils genau diesem Kind emotional nahe fühlen lässt.

Deinen Post mit "ich habe auch nicht das gefuehl, eines der kinder 'mehr' oder 'weniger' zu lieben, sondern einfach 'unterschiedlich'" kann ich jedenfalls vollumfänglich unterschreiben. :-)

LG, L.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: danke...

Antwort von Kristina77 am 11.11.2011, 11:13 Uhr

Hallo Martina,
ich hatte nicht mehr genau im Kopf, ob deine Tochter ADS od ADHS hat - sorry. Und du kannst in der Tat froh darüber sein, dass sie nicht hyperaktiv ist. Das mit der emotionalen Erpressung ist bei meinem Sohn ganz schlimm und bringt mich oft zur Verzweiflung.
Ich wollte auch noch kurz erwähnen, warum mich dein Thema angesprochen hat obwohl ich keine Mehrfachmutter bin: Es hat mich an meine eigene Kindheit erinnert. Ich habe einen Bruder und vor allem meine Mutter hat massive Unterschiede zwischen uns gemacht. Das ist richtig ausgeartet und mündete in Ungerechtigkeit in reinster Form. Daher bin ich bei diesem Thema emotional belastet und weiß um die Folgen.
Aber in Wirklichkeit ist die Problematik in meiner Kindheit viel komplexer, das würde aber den Rahmen sprengen und wäre zudem zu persönlich, als dass ich das ausführen wollen würde.

Lg, kristina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von Linda761 am 11.11.2011, 13:36 Uhr

Hallo Martina,

selbstverständlich habe ich zu meinen Kindern einen unterschiedlichen Zugang. Jedes Kind hat Eigenschaften, die mir mehr liegen, und andere, die mir weniger liegen. Es gab eine Zeit, da habe ich mit dem Großen häufiger geschimpft, mit der Kleinen nie. Da habe ich gegengesteuert und mich bewusst um besseres Verständnis für den Großen gekümmert (vor allem durch Lektüre). Das hat auch geklappt und mittlerweile ist alles sehr ausgeglichen. Ich schimpfe mit beiden Kindern gleich selten (wenn auch wegen völlig unterschiedlicher Dinge) und ich zeige beiden gleichermaßen meine Wertschätzung (auch wegen völlig unterschiedlicher Dinge). Ich habe nicht mehr den Eindruck, dass ich ein Kind besser behandele.

LG
Linda

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: wegen riedteufels posting (frage an die mehrfach-muetter)

Antwort von Joni76 am 11.11.2011, 13:41 Uhr

Also ich hab ja nur 1 Kind....aber ich hab 1 Schwester. Und ich hatte immer das Gefühl, dass meine Schwester das Lieblingskind war und ist. Daher vielleicht auch mein mieses Selbstwertgefühl..

Meine Mutter hat immer schon erzählt, wie süß und zart meine Schwester bei der Geburt war und wie die KS sie immer Engel genannt haben...naja und ich war halt der dicke Brummer mit über 4 kg bei der Geburt.
So hat sich das durch unser ganzes Leben gezogen. Es hängen auch nur Bilder von meiner Schwester im Haus meiner Eltern. Von mir nicht, abgesehen von 1 Bild, wo mein Sohn, mein Ex und ich als Rama-Familie drauf sind

Joa das fühlt sich mies an.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.