Strafe wäre unbillig...

Hallo Chrissie,

natürlich kann ein Zehnjähriger die Uhr lesen, aber

1. verspielen sich Kinder in diesem Alter durchaus noch, da sollte man zwar ermahnen, aber ansonsten die Kirche im Dorf lassen
2. würde ich an Deiner Stelle in dieser konkreten Situation zugunsten Deines Sohnes davon ausgehen, daß er mit der Entscheidung der anderen Familie, zum Opa zu fahren, auch die "Verantwortung für die Uhrzeit und die Info an Dich" an diese Familie als delegiert ansah, um es in der Erwachsnenesprache auszudrücken, und das m.E. auch zurecht.
3. Er war bisher immer pünktlich, das ist das Positive, worauf Du auch unbedingt aufbauen solltest. Jetzt, in solch einer für das Kind "unübersichtlichen" Situation ihn auch noch zur Verantwortung ziehen, halte ich für absolut überzogen. Es war ein nicht durch ihn verschuldeter "Betriebsunfall", nichts weiter. Und für einen Unfall kann er nichts.

Ich halte die grundsätzliche Einstellung von biigi71 für hanebüchen und engstirnige Prinzipienreiterei, die keine spontanen Entscheidungen ermöglicht. Es ist einfach zuviel verlangt von einem Zehnjährigen, in dieser Situation den Überblick zu behalten, wenn schon die Mutter des Freundes dieses Kunststück nicht fertig bringt.
Vielleicht hieß es auch die ganze Zeit, daß sie um 19 Uhr locker zurück seien... soll Dein Sohn sich auf so etwas nicht verlassen dürfen? Und sorry, ein Ortswechsel ála, "wir gehen gleich noch beim Opa rum, willst Du nicht mitkommen?"... da muß nicht unbedingt Muttern sofort zuhause angefunkt werden. Das Kind ist beim Freund, punkt, das muß genügen, auch wenn zum Opa gegangen wird. Was anderes wäre es, wenn aus einem mittags angefangenen Besuch beim Freund ein Sponti-Trip in den 100km entfernten Freizeitpark würde... da gibt es ja auf diversen Ebenen Klärungsbedarf, und zwar vorher.

Ein knapper Hinweis, daß Du Dir Sorgen gemacht hast und Angst hattest um ihn, reicht völlig aus, verbunden mit der Bitte, nächstes Mal kurze Rauchzeichen zu geben.

Viele Grüße
Snoopy