Geschrieben von shinead am 23.10.2010, 0:19 Uhr

Mein Sohn, und der Begriff "Papa"

Hallo erst mal,

mein Sohn ist 3.5 Jahre alt. Er ist ohne "Papa" aufgewachsen. Im Juli des letzten Jahres habe ich meine Jugendliebe wieder getroffen. Er kümmert sich rührend um ihn und wohnt auch hier.

In der letzten Zeit beantwortet er die Frage, wer denn sein Papa sei, mit "K.". Das ist mein Verlobter.

Seinen Vater, S. kennt er nicht. Er hat den Kontakt abgebrochen. Mit seinen Eltern, als den Großeltern besteht ein guter Kontakt.

Wie erkläre ich meinem Sohn, das K. eben nicht der Papa ist. Die Definition des Wortes muss er m.E. aus dem Kiga haben, denn hier spielt das Wort keine Rolle. K ist K. Ich spreche auch K. mit Namen an. Das "P" Wort spielt keine Rolle. Er definiert es nur für sich anscheinend so...

Für Tipps bin ich dankbar.

Gruß
Corinna

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5 Antworten:

Re: Mein Sohn, und der Begriff "Papa"

Antwort von carmelot am 23.10.2010, 7:40 Uhr

Es ist oft schwer, Antworten für den nicht anwesenden Elternteil zu finden.

Aber eines dürfte NIE schwer sein: es gibt nur EINEN PAPA und EINE MAMA. Der Jugendfreund hat damit nichts zu tun, er ist "Mama´s Freund" und im Idealfall der "beste Kumpel" vom Kind. Und der Papa ist der Papa, der leider nicht für das Kind da ist. Selbst wenn es gelogen wäre, würde ich dem Kind sogar sagen, dass der Papa sein Kind auch gern hat und dies NUR fürs Kind. Damit es sich immer von beiden Elternteilen geliebt fühlt.

Einen (sorry) "Eiertanz" braucht man um dieses Thema nicht machen!

Man stelle sich vor, die eigenen Eltern hätten so mit einem selbst gesprochen und wären nie auf den Punkt gekommen. Kinder spüren doch diese "Eierei" ums Thema. Papa ist Papa, leider nicht da PUNKT. Mama´s Freund ist Mama´s Freund und ist auch für das Kind da PUNKT.

Aus meiner Sicht machen sich viele Menschen das Leben damit schwer, den anderen nicht wirklich erklären zu können. Damit stellt man latent eine Existenz infrage.

Bei mir persönlich steht immer das Wohl unseres gemeinsamen Kindes im Vordergrund. Bei allem Zwist mit dem Vater meines Kindes habe ich das nie unseren Sohn spüren lassen. Er wird von uns beiden geliebt und das weiß er. Darum geht es dem Kind: um die Liebe der Eltern.
Die Sorgen und Probleme die die Erwachsenen miteinander haben, haben nichts mit dem Kind zu tun. Im Sinne von friedvollem Großwerden. Sehe ich zumindest so.

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Re: Mein Sohn, und der Begriff "Papa"

Antwort von Fröschli am 23.10.2010, 9:14 Uhr

Meiner hat in dem Alter bei einem der seltenen Besuche seines Papas gesagt: "Du bist kein Papa, du heißt nur so!"

Ich denke, das dein Sohn K. als Papa bezeichnet, ist eine ähnliche Situation.
Er sieht bei den anderen Kindern, was Papas so machen, wie Papas sind und bei macht das K.

Wenn er im normalen Alltag K. sagt, würde ich da kein Prob sehen.
So wie ich das verstehe, weiß dein Sohn, das K. nicht der Papa ist. Aber wenn jemand fragt, dann erfüllt K. die "Anforderungen" eines Papas.

So würde ich das verstehen.
Was vermutlich daran liegt, das die endlos Diskussion "es gibt nur einen/ eine Papa/Mama" mir auf die Nerven geht. (Suchfunktion)
Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen, also ob das Kind den/die "neue/n" Papa/Mama nennen soll/darf.
Jeder hier kann nur seine Erfahrungen damit mitteilen. Was in welchem Fall das richtige können nur die beteiligten Personen entscheiden.

Wobei ich deinen Text so verstanden habe, das dein Sohn K. sagt, aber auf die Frage:" Wer ist dein Papa?" sagt, das ist K.-
Also wird K. nicht Papa genannt und diese Diskussion können wir uns sparen.

Schönes We
Becky

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Re: Mein Sohn, und der Begriff "Papa"

Antwort von Suka73 am 23.10.2010, 10:45 Uhr

Kinder definieren Sachen einfach anders, weil sie eine andere Wahrnehmung haben als wir.

Beispiel:
gestern klingelte mein Nachbar, bei dem heute auch mein Ex zu Besuch ist. Er stand also vor der Tür, zwinkerte mir zu und fragte "Hey Süße, morgen Essen bei mir? Ich lad Dich ein.." - Mein Sohn, der daneben stand (mich kennt, den Nachbarn kennt - der ne Frau und zwei Kinder hat) rief sofort "OH GOTT, Ihr seid verliebt... die arme K..."

Oder, wir sehen einen Film oder einen Sketch - alles was mein Sohn da sieht ist für ihn bare Münze. Wenn mich jemand aus Spaß anmeckert, denkt mein Sohn, derjenige mag mich nicht.

Ergo hatte mein Sohn auch von dem Typen, der hier wohnte, den Eindruck, das ist sein Vater. Oder SO ist ein Vater. Auch wenn er wußte, der ist es nicht.

So schwer ist es meiner Meinung nach gar nicht, Deinem Sohn zu vermitteln, dass Dein Partner nicht sein Vater ist. Ich denke, es würde schon reichen, den Namen des Vaters zu nennen. (bei meinem Sohn wird seitdem nicht mehr bei jedem Mann, den wir treffen, gefragt, ob er sein Vater wäre - er weiß, wie sein Vater heißt. Erschwerend kommt jetzt eher hinzu, dass jeder F., den wir treffen, gefragt wird: bist du mein Papa?)

Ich bin ja im Gebrauch von "Papa" immer sehr vorsichtig. Grundsätzlich sehe ich im Gebrauch von Papa in Eurem Haus kein Problem, da er wirklich von Anfang an da war. Allerdings würde ich wirklich auch klarstellen, dass es nicht der leibliche Vater ist. Dass Du Dich mit dem nicht verstanden hast usw. - sofern überhaupt solche Fragen kommen, denn so konkrete Fragen kamen bei uns erst viel später. Meinem Sohn reichte die Antwort, und reichte der Fakt, dass jemand anderes bei uns wohnt, der sich aufführt wie er es von anderen Papas kennt.

LG Sue

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