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Geschrieben von Kristina77 am 17.04.2013, 13:00 Uhr

Medikation

Hallo - vor allen an die, deren Kinder AD(H)S haben. Ich habe dazu ein paar Fragen u drehe mich im Kreis.
Die Medikation ist ja bekanntermaßen umstritten, deshalb die Frage an die, die ihren Kindern Medikamente geben.
Was genau war der Auslöser, sich FÜR Medikamente zu entscheiden?
War es eine Empfehlung von "außen" od. von euch selbst?
Wie alt waren/sind die Kinder zu Beginn gewesen?
War es eine Erleichterung oder hatte es negative Auswirkungen?
Hattet ihr Alternativen zuvor probiert? (Globuli, Omega 3/6 Öl)
Hatten Alternativen Erfolg?
Welche Alternativen gibt es noch?

Ich frage deshalb, weil ich an dem Punkt zum Handlungsbedarf stehe. Ich drehe durch und sehe mich nicht mehr lange in der Lage, mein Kind zu betreuen und zu begleiten, wenn nichts passiert. Der Alltag ist im Moment unmöglich, er schlägt andere Kinder und schlägt auch mich oder geht auf Gegenstände los. Die motorische Unruhe macht mich so nervös, dass ich auch nicht mehr klar denken kann. Am schlimmsten ist der permanente verbale "Brechdurchfall", der mit NICHTS zu stoppen ist. Ich bin am Rande des Wahnsinns und fühle mich auch schuldig, weil ich nichts ändern kann oder dass ich möglicherweise diesen Zustand verursacht habe. Er ist 5 Jahre, ein I-Kind und auch im Kindergarten eine enorme Herausforderung für das Personal.
Ich bin um jeden Rat dankbar!
Lg kristina

 
10 Antworten:

Re: Medikation

Antwort von CKEL0410 am 17.04.2013, 13:47 Uhr

hallo

wir sind selber nicht betroffen
ich arbeite aber bei einem kinderarzt und wir haben viele adhs kinder bei uns in der praxis.
hört sich schon ziemlich extrem bei euch an.

in manchen fällen kann esprico helfen ( omega 3, 6usw), wir haben in der praxis gemerkt das es bei extremfällen leider nicht greift.
wir haben einige eltern die sich gegen ritalin etc. sträuben und ihr kind so nehmen wie sie sind, aber sie kommen sehr oft an ihre grenzen, genau so wie du es beschreibst.

einige haben sich dann doch zur medikamenten gabe entschieden und ich hör in den fällen immer von besserung. sogar die älteren kinder, sagen selber das sie seit dem medikament, besser in der schule sind, der bewegungsdran, agressionen usw. weniger geworden sind.
sie fühlen sich besser, einige sind etwas müder aber das nehmen sie gern in kauf.
viele eltern geben die medikamnet nur unter der woche und am we nicht, genau so in den ferien geben sie keine medikamente.

am ende müsst ihr es entscheiden, aber wenn es jetzt schon so schwer ist und du glaubst das du es nicht mehr lange schaffst ihn selber zu betreuen, würde ich für mich wohl den schritt gehen und es mit den medikamenten versuchen.
lass dich beraten,über die verschiedenen medikamente aufklären.
man kann sie ja auch wieder absetzen!
vielleicht geht es deinem kind damit besser, das kann dir vorher leider niemand sagen und somit dir auch.
oft ist es auch so das die kinder mit höherem alter für sich entscheiden das medikament abzusetzen, sie sagen sie können sich im alter besser kontrollieren!
ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. alles gut!

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Re: Medikation

Antwort von Kristina77 am 17.04.2013, 14:31 Uhr

Danke für deinem Beitrag!
Ich denke auch, dass ich Richtung Medikation denken muss. Es ist ja so, dass er auch mit seiner Umwelt erhebliche Probleme hat, er aber offensichtlich einfach nicht anders kann. Der Schuleintritt ist auch nicht mehr so weit entfernt und meiner Meinung ist er sozial sowas von weit weg von der Schulreife und ich denke nicht, dass das besser wird.
Mein Sohn geht zur Ergotherapie, aber irgendwie reicht das nicht. Auch sein Tag/Nachtrhythmus ist durcheinander. Er findet keinen Schlaf, am Morgen ist es dann schon dementsprechend schwierig.
Ich bin gespannt auf weitere Meinungen/Erfahrungen.

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Re: Medikation

Antwort von Fru am 17.04.2013, 14:39 Uhr

Hab keine Erfahrungen, aber ich würde erstmal vorsichtig anfangen und nicht gleich "echte" Medis geben....nicht mit Kanonen auf Spatzen...

Hast Du mal Bachblüten ausprobiert? Vielleicht bringt das ja schon eine Besserung!!?

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Re: Medikation

Antwort von desireekk am 17.04.2013, 16:01 Uhr

Hallo

ich habe zwei Buben.

Eimner inzwichen mit ADHS, der andere mit ADS diagnostiziert.

In epischer Länge mag ich das jetzt nicht ausbreiten, ich habe keine 3 Std. um zu schreiben :-)
Da in Eile, verzeihe auch evtl. Fehler bitte.

Kurzfassung:
- Der Groß (ADHS) quasi so wie Deiner, allerdings schlug es erst so ricjhtig in der ersten Klasse ein, der Waldorfkindergarten vorher hat viel auf- und abgefangen
- permanent grenzüberschreitend, verbal und physisch, etc.
- Null Reaktion auf Ansprache in 90% der Fälle.
etc. pp

Versuch mit Zappelin, diversen anderen Homöopathika und Esprico, etc. über gut ein Jahr. Null Erfolg.
Methylphenidat gab sofort ein Resultat.
Noch heute ist er ein völlig anderes Kind mit oder ohne "Hilfe", so nenne ich das.
Es ist wirklich, wie wenn man einen Schalter umlegt.
Und ja, für uns ein Segen.
Nebenwirkung ist stark verminderter Appetit unter Medikation. Er ist also ein dürrer Hansel :-)

Die Entscheidung habe ich getroffemn, aber eine gute Freundin hat den selben weg. ca. mit 6 Monasten Vorsprung durchlaufen, mit ihr habe ich viel diskutiert...
Mein Umfeld erzählt mir z. T. heute nach 5 jhahren noch dass ich meine Kinder mit Drogen vollstopfe, aber sie gehen auch nicht jeden tag mit ihnen um und kennen sie in- und auswendig.
Da stehe ich lächelnd drüber und reagiere GAR NICHT drauf.

Der Kleine zeit völlig andere Symptome, aber die Medikation hilft ähnlich gut, tendenziell etwas weniger.

Generell: ich habe nach Beginn ther Therapie noch ca. 1,5-2 jahre gebraucht um das passende medikament zu finden.
Eigentlich haben sie alle den selben Wirkstoff (Medikinet, Equasym, Ritalin, alle mit und ohne retard, dann noch Concerta), Fakt ist: bei uns wirken alle anders und man muss ggf. viel Geduld und Gespür aufbringen.

Viele Grüße

Désirée

Weißt Du denn, was deinem Kind (rein biologisch) "fehlt" wenn diese Diagnose klar gestellt wurde?

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Re: Medikation - Desiree

Antwort von Kristina77 am 17.04.2013, 21:47 Uhr

Hallo Desiree und danke für deine ausführlichen Bericht.

Du sprichst mir aus der Seele und all die Bedenken über das Feedback der Umwelt bzgl. Medikamente habe ich genau so, wie du es beschreibst. Aber das ist unabänderlich.
Ich verstehe nicht ganz genau, was du mit der Frage meinst, ob ich weiss, was meinem Sohn biologisch fehlt. Ich kann nur sagen, dass er von einem Neuropädiater mehrmals eingehend begutachtet wurde und dieser ADHS diagnostiziert hat. Ergotherapie und Integrationsplatz war kurz nach dem Kindergarteneintritt dringend indiziert. Jetzt im Nachhinein behaupte ich, dass sich sogar ab Geburt Auffälligkeiten gezeigt haben, die man aber natürlich nicht wirklich deuten kann und darf.
Ich ecke auch oft genug mit der Umwelt an wegen des Verhaltens meines Sohnes, andererseits ist es aber verwerflich dem Kind Medikamente zu geben. Bei herzkranken Kindern macht sich keiner Gedanken, ob diese Kinder wirklich Medikamente brauchen. Aber bei Verhaltensstörungen maßen sich Laien an, zu urteilen.
Derzeit wird auch viel durch den Kindergarten abgefangen, die Probleme zu Hause sind aber wie gehabt. Die Ergotherapie ist ausgezeichnet, aber natürlich nicht heilend. Ich denke, ich versuche die alternativen Mittel, aber ehrlich gesagt glaube ich, dass ich die Medikation nur zeitverzögere. Aber ich möchte trotzdem gucken, ob es etwas bewirkt.
Ich bin einfach an den Punkt gekommen, wo ich mir eingestehe, dass das kein Leben mehr für mich ist. Auch für meinen Sohn ist das kein Leben. Der Leidensdruck ist mittlerweile so gross, dass ich eine Veränderung herbeiführen muss, denn sonst breche ich zusammen.
Es verläuft von morgens bis abends nichts reibungslos, ich rede wie auf einen kranken Esel ein - ohne Erfolg. Körperliche Gewalt und mutwillig Dinge zerstören gehen über meine Grenzen und ehrlich gesagt bekomme ich auch grosse Angst. Jetzt ist er 5, aber was macht er dann mit 10 oder gar 15?

Ich gehe morgen zum Kinderarzt - Besprechung.
Danke und lg
kristina

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Re: Medikation - Desiree

Antwort von desireekk am 17.04.2013, 22:39 Uhr

Hallo,

nun ichmeinte:

ADHS ist eine Störung der Dopaminwiederaufnahmehemmer (ja, ich kann das Wort schreiben).
Also eine Störung des Neuro-biologischen GFliechgewichts. Deinen Sohn fehlt ein Botenstoff im gehirn, den er selbst nicht bilden kann.

meinen Kindern erkläre ich das immer: ein Diabeteskind kann kein Insulin selbst bilden, Du eben keine Dopaminwiederaufnahmehemmer.
Diabeteskinder spritzen i. d. R., Insulin, Du hast Glück und kannst es in Tablettenform nehmen.

That's it.
Aiuch die verwandtschaft frage ich an streitbaren tagen, ob sie denn so genau wissen, welcher körpereigene Stoff meinen Söhnen fehlt...und wie sie das äußert... und ab da ist Ruhe :-)
Denn ich erkläre es nicht, sondern bitte sie, sich doch mal schlau zu machen und dann wiederzukommen.

BTW: wenn Du "Lust" auf einen kleinen Eigenversuch hast: gib ihm mal an einem (Wochenend-Vormittag) viel Cola zu trinken und schau wie es ihm dann geht.
Bei uns wirkt das halbwegs gut (wenn wir mal ohne Nachmittagstabllete außer Haus sind...).
Mein KJP bestätigt die günstige Wirkung des "Aufputschmittels" Coffein.

Viele Grüße

Désirée

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Re: Medikation - Desiree

Antwort von Kristina77 am 18.04.2013, 10:55 Uhr

Und kann man einen Dopaminwiederaufnahmehemmer-Spiegel machen? Nicht, oder? Sonst wäre alles viel einfacher, vermutlich.
Ich finde es gut wie du mit der Sache umgehst.
Cola-Therapie - interessanter Ansatz :-)

Lg, kristina

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Re: Medikation - Desiree

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.04.2013, 15:04 Uhr

Im Grossen und Ganzen schliesse ich mich Desiree *wink* an. Zwei Kleinigkeiten vielleicht nur dazu.

1. Für mich steht der Leidensdruck DES KINDES über allem. Wobei ich den, zugegebenermassen, sehr weit fasse - ich bin mir sehr sicher, dass ein Kind leidet, wenn alle es nur noch als "Störenfried" oder "anstrengend" betrachten.

2. Sobald mir jemand vorwirft, ich würde meine Kinder chemisch "ruhigstellen", breche ich jede Diskussion ab. MPH ist ein AUFPUTSCHMITTEL - wer das nicht weiss, ist dermassen uninformiert, dass er der Mühe einer Diskussion gar nicht wert ist. Lustigerweise sind das ca. 70% aller Kritiker.

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Re: Medikation - Desiree

Antwort von Kristina77 am 18.04.2013, 23:40 Uhr

Ja, SST, das Leiden der Kinder ist erheblich. Sie fühlen sich ja selber beeinträchtigt und die Reaktionen der Umwelt setzen dem Ganzen noch eins drauf. Und ruhigstellen: Die Ausgangsposition bzw. deren "Level" ist ja nicht vergleichbar mit Kindern, die "normalen" Antrieb haben. Also für Vergleiche unzulässig, aber das bedenken die meisten nicht.

lg, kristina

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Re: pn

Antwort von Birgit22 am 19.04.2013, 19:22 Uhr

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