Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von +emfut+ am 07.09.2010, 13:32 Uhr

Kompliziertes Problem - oder?

Ich versuche, das mal etwas zu umschreiben, weil es nicht nur um mich geht - ich hoffe, ich bekomme das hin...

Fumi hat eine beste Freundin, die in etwas komplizierten Familienverhältnissen in einer nicht konfliktfreien Familie lebt. Die Mutter dieser Freundin ist sehr schwer krank. Es handelt sich um eine Krankheit, mit der ich mich aus persönlicher Erfahrung recht gut auskenne. Ich kenne die Eltern der Freundin nur flüchtig, die Freundin selber ist aber sehr nett.

Diese kranke Mutter behandelt ihre Krankheit mit Methoden, die ich für absolut kontraproduktiv halte. Ich bin nicht gegen Alternativmedizin und habe in den o.g. persönlichen Erfahrungen erlebt, daß sie hilfreich sein kann als Ergänzung zur Schulmedizin - halte aber die Ausschließlichkeit, mit der sie hier verwendet wird, für tatsächlich gefährlich.

So traurig das ist: Der Frau kann ich nicht helfen. Sie muß selber wissen, was sie tut, schließlich ist sie erwachsen. Ich arbeite daran, mein "Leiden" unter der Situation wegzupacken - und schaffe es meistens ganz gut. Es hilft, daß ich die Frau nicht wirklich kenne *seufz*.

Aber: Derzeit diskutiere ich ständig mit Fumi darüber. Fumi sagt - zu Recht, irgendwie - daß mich das nichts angeht. Aber andererseits erzählt sie mir alles, und das soll sie ja auch, sie muß das ja auch irgendwohin packen. Doch ich sehe da durchaus auch meinen Erziehungsauftrag: Ich möchte Fumi vermitteln, daß ich die Art und Weise der Frau, mit ihrer Krankheit umzugehen, für gefährlich halte. Ich möchte nicht, daß sie glaubt, daß das so gehört. Die Krankheit ist nämlich - bei frühzeitiger Diagnose und schneller, angemessener Behandlung - durchaus in den Griff zu kriegen und hat inzwischen beachtliche Heilungschancen. Nur: die Frau ist gerade dabei, ihre Heilungschancen zu verspielen.

Das Dilemma ist also: Wie mache ich Fumi klar, daß diese Krankheit zwar schrecklich, aber kein Todesurteil ist, ohne die Frau und ihre Überzeugungen so zu kritisieren, daß Fumi meint, ich fände die Frau nur doof. So ist es nämlich nicht - ich glaube, daß die Frau einfach eine Scheißangst hat und dabei auf Leute reingefallen ist, die ihr unrealistische Versprechungen machen, während der Realismus der Schulmedizin mit seinen Statistiken und Wahrscheinlichkeiten ihr da nicht genügend Halt gegeben hat. Ich habe versucht, Fumi das so zu erklären - sie versteht es nicht. Vielleicht ist sie dafür zu jung.

Zwei meiner Onkel verstarben an dieser Krankheit, weil sie zu spät diagnostiziert wurde. Bei der Mutter der Freundin erfolgte die Diagnose frühzeitig - aber die Behandlung nicht. Sie ist bis heute nicht in richtiger Behandlung.

Ach, das Ganze ist einfach nur schrecklich, auf so vielen Ebenen, und es geht mir so nah. Die Frau, der es aufgrund der falschen Behandlung ständig schlechter geht. Das Kind, das seine Mutter sterben sieht, und das auch noch möglicherweise komplett unnötig. Fumi, die mal wieder den "ich nehme die Last der Welt auf mich"-Modus eingeschaltet hat und die ganze Trauer und Wut der Freundin auf ihre Schultern packt. Und ich in meinem irgendwie banalen Dilemma zwischen "stehen lassen" und "Meinung sagen" - und der Tatsache, daß ich aufgrund meiner Erfahrungen das "stehen lassen" ausgerechnet bei dieser Krankheit so gar nicht hinbekomme.

Okay - eine Anleitung zur Rettung der Welt vor Dummheit und Angst wäre hilfreich....

Gruß,
Elisabeth.
(sich mal ausgekotzt habend)

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.