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Geschrieben von yola am 30.10.2011, 8:54 Uhr

Habt Ihr eigenes Leben und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Hallo an alle,

konkreter Hintergrund meiner Frage: ich habe seit Jahren kein "eigenes Leben" - Vollzeitarbeit und selbständig, KV der selten, manchmal jahrelang gar nicht auftaucht, wenig hilfsbereites - und auf 1 Person reduziertes - familiäres Umfeld, soziales Umfeld eher zurückgezogen, Freundinnen alle Vollzeit tätig und auch sehr eingespannt und dazu Zwillinge die wirklich nicht pflegeleicht sind.

Nun bin ich am Freitag im Einkaufszentrum meinem Trainer von früher begegnet und als wir uns unterhalten haben merkte ich auf einmal wie "mein Bauch wieder lebendig wird", wie ich plötzlich wieder lebhaft wurde als wir vom Training (philippinische Kampfkunst) gesprochen haben.

Ich war nur ein Jahr dabei, als die Kinder noch kleiner waren, aber ich habe dann aufgegeben, weil es für mich einfach sehr zeitaufwändig ist (Hin- und Rückweg zum Training insgesamt 1 St. 45 min und Training selbst jeweils 2 Stunden) und auch organisatorisch sehr anstrengend wurde.

Damals hat meine Mutter zähneknirschend auf die Kinder aufgepasst, weil sie auch merkte dass ich kurz vor dem Zusammenbruch war und den Ausgleich brauchte um nicht im Krankenhaus zu landen, aber jedes Mal wenn ich regelmässig abends was machen will (Sport wohlgemerkt, nicht etwa ausgehen oder so) geht es zwei, drei Monate gut und dann wird ihr Gesicht länger und länger und länger wenn sie dann einen Abend in der Woche ihre Bequemlichkeit aufgeben muss, dass ich es dann irgendwann lasse.

Habe Alternativen (andere Kampfsportarten) hier in der Gegend versucht - aber 1. hat das nicht "meine Leidenschaft geweckt" und zweitens hat meine Mutter auch nach kurzer Zeit gemotzt.

Nun frage ich mich, ob ich es mir leisten kann, halt das Minimum an Training zu machen - eigentlich zweimal 2 Stunden die Woche, aber dann würde ich halt nur einmal gehen - und dafür jede Woche 40 Euro Babysitter zahlen plus jeden Monat noch mal 50 Euro Clubmitgliedschaft.

Das ist verdammt viel Geld, was ich nicht habe. Aber ich möchte auch mal "eigenes Leben" - ich bin nur noch eine Geld-Heranschaff-, Kinder-Betreu und Lebens-Organisier-Maschine...

Nachbarn oder Freunde der Kinder brauche ich nicht zu fragen, dass da mal jemand einen Abend in der Woche auf die beiden aufpassen würde - ist so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.

Aber Mann, was ist das für ein Leben - only work, no fun.

Ich halte das jetzt seit fast 8 Jahren aus, ich gebe den Einsatz gerne für meine Kinder, aber der Preis den ich zahle ist hoch.

Daran, irgendjemanden kennenzulernen ist nicht zu denken bei dem Pensum, für meine Gesundheit sorgen, Sport machen sind Fremdwörter geworden und irgendwie ist es auf Dauer ziemlich besch...

Wie macht ihr es?

Würdet Ihr so einen grossen finanziellen und organisatorischen (Babysitter ist noch mal ein anderes Kapitel *seufz*) Aufwand betreiben um ein wenig Auszeit zu bekommen? Macht das irgend jemand konkret?

LG

Yola

 
13 Antworten:

Ja.

Antwort von Erzangie am 30.10.2011, 9:16 Uhr

Ich würde das machen, unbedingt! Du bekommst keinen goldenen Stempel in deinen Lebenspass für "Aufopferung", du musst schon selbst gut für dich sorgen.

ich selbst habe vor vier Jahren angefangen zu studieren, neben meinem Vollzeitjob, und zwei Ehrenämter übernommen. Meine Kinder waren in den Zeiten entweder selbst beschäftigt (sportvereine, Kunstkurse), ich hatte Babysitter, manchmal habe ich sie mitgenommen und "irgendwie" beschäftigt und ich habe sie unter bestimmten Bedingungen allein gelassen. Im Grunde war es ein Mix aus verschiedenen Dingen, planbar war es auf lange Sicht nicht. damit meine ich, dass ich nicht vier Jahre überblicken und planen konnte, aber immer von Monat zu Monat. das habe ich in Kauf genommen. Deshalb: Nimm doch die ersten vier Monate, die es noch gut geht, von deiner Mutter und wenn sie zickt, nimmst du die nächste Alternative (ein bezahlter Babysitter).

Mir war immer wichtig, dass ich auch noch eine eigene Person bin, nicht nur "die Mutter von". Daraus habe ich dann Kraft gewonnen, für meine Kinder da zu sein, wenn sie mich brauchten, und jetzt freue ich mich sehr, dass wir in ruhigere Gewässer kommen, Mit fast 18 und 12 habe ich selbst einen immer größeren Freiraum.

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von Dani01 am 30.10.2011, 9:16 Uhr

Hallo,
eine sehr schwere Frage, jein.

Ich finde den Aufwand, fast 4 Stunden, unterwegs zusein, heftig.
ICH würde das nach Arbeit und Kind, ich habe nur eins und das ist sehr pflegeleicht, nicht schaffen, jedenfals nicht auf längere Sicht.

Nun bin ich aber gern allein zu Hause und genieße meine Freizeit hier, also ich habe kaum Bedürfniss wegzugehen und wenn kann ich es, weil nur ein Kind und schon etwas älter ;)

Andererseits, wenn es Dir so gen Kick gibt und Du es Dir leisten kannst, würde ich es machen ;)

UND, die Jungs werden größer, irgendwann bleiben die auch allein zu Hause, so in 3-4 Jahren ;)

Ich weiss, keine eindeutige Antwort, nun je

Liebe Grüße
D.

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von shortie am 30.10.2011, 10:25 Uhr

Weiß genau, was du meinst! :-)

Ich habe meinen Lieblingssport, den ich total gerne betreibe. Nur für mich, zum Abschalten, zum Natur genießen, draußen.
Durch jede Schwangerschaft und Geburt unterbrochen, und dann auch kräftig vom Ex torpediert. Mache ich aber jetzt seit, grübelgrübel, 20 Jahren. Ist also echt mein Ding.

Habe ich dieses Jahr wieder angefangen. Voller Begeisterung. Habe ich genossen. Den Sport machte ich entweder in der Arbeitszeit oder Abends. Abends habe ich die Kinder dann ganz ehrlich vor den TV gesetzt. Und ihnen ein Handy in die Hand gedrückt, falls was ist. Sie können das und kennen das. Früher habe ich meinem unwilligen Ex in die Hand gedrückt, da hat er immer einen Aufstand gemacht ... ;-)

Dann kam der Einbruch, ich lag vor ca. einem Monat ziemlich lebensunlustig im Bett und war voll am Ende.

Rückblickend analysiere ich, dass es zwar toll war, mir endlich wieder "meine Zeit" freigeschaufelt zu haben. Aber es war dennoch Stress. Ich musste es ja auch mit Kindern, Arbeit und den Pflegefällen abstimmen, es durfte nicht länger als bestimmte Zeit dauern, ich bin anschließend Heim gehetzt, habe dann wieder versucht, vermeintliche "Zeitverluste" im Tagesablauf wieder reinzuarbeiten etc.

Dann wurde ich krank, zwei nichtige Krankheiten nacheinander, aber die zwangen mich auch, langsamer zu machen.

Jetzt werde ich wieder einsteigen. :-) Zum gefühlten 1000. Mal.

Aber meine Priorität insgesamt muss dringend sein, Pillepalle weniger Priorität einzuräumen. Wesentlich mehr "Sch*-egal"-Haltung vielen Dingen gegenüber.

Pack nicht den Sport "auch noch" in deine Tage, sonder geh es so locker wie möglich an.
Mach dir beim Sport keine Gedanken über die Kinder.

Teamsport halte ich für stressig. Du musst kommen, sonst fehlst du, du darfst/willst deine Kameraden nicht im Stich lassen. Aber das wird natürlich vorkommen, dass du ein Training nicht wahrnehmen kannst.
Wäre für mich Perfektionisten in solchen Dingen der pure Stress!

Wie wäre es mit etwas, was du alleine machen kannst?

Meins mache ich alleine und kann die Zeit frei wählen. Mit einem Onlinetrainer stimme ich mich ab, erhalte Motivation und habe Kontrolle, dass nicht heimlich aufgebe.
Und das kostenlos!


In eurer Konstellation halte ich deinen Wunsch für einen unnötigen Stressfaktor! Suche was zeitlich weniger beanspruchendes!

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von salsa am 30.10.2011, 10:26 Uhr

für mich war und ist es immer wichtig eins zu haben was nur meins ist ;-) ich war von anfang an alleinerziehend, hatte keinen ex der kind nahm und familie war 400 km weg. ich habe die ersten 1,5-2jahre ausgesetzt und habe dass salsa training in der nähe organisiert, d.h. trainer suchen, andere leute suchen, raum mieten... kind hatte jeweils allein, meinst mit einem anderen kind den halben raum. viel aufwand für wöchentlich 1,5 stunden tanztraining. aber ich habe es genossen. es war etwas was für mich war, was mir gut tat. jetzt ist kind beginn teenager und bleibt abends für eine begrenzte zeit auch allein. wir wohnen jetzt citynah, sodass, wenn etwas wäre ich in 15 min. zuhause wäre.
such dir einen weg, irgendeinen, um das für dich zu machen was dir gut tut und was dir kraft gibt für deine kinder und die dinge die getan werden müssen
viel erfolg
salsa

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von nane973 am 30.10.2011, 10:28 Uhr

Hallo,

wie alt sind deine Kinder denn inzwischen, wenn Du das schon acht Jahre machst? In deinem Post liest es sich für mich so, das Du vor acht Jahren aufgehört hast weil deine Mam das Babysitting auf Dauer nicht wollte/konnte...

LG

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Fitnessstudio mit Kinderbetreuung

Antwort von shortie am 30.10.2011, 10:53 Uhr

Das ist zwar auch kostenpflichtig, aber bei uns sehr beliebt.
Junge Eltern, die sonst auch keine Möglichkeit zum Sport haben, gehen hier in die Studios mit ganz toller, liebevoller Betreuung. Auch die Kids können dort turnen etc.

Wenn es gar nicht mehr anders geht, mache ich das auch. Noch ziehe ich Natur vor.

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von Curly-Cat am 30.10.2011, 11:08 Uhr

Klein anfangen...!

Liebe Yola,

lange dauert es nicht mehr, dann bleiben Deine Jungs alleine, ohne das Du Dir Sorgen machen musst, bis sie selbst mehr außer sind, als Du Dir jetzt vorstellen kannst. Du hast schon 8 Jahre geschafft, die zwei-drei Jahre schaffst Du auch noch.

Bis dahin könntest Du trotzdem etwas für Dich tun, es gibt Sportarten, die kann man (fast) ohne Geld und auch ohne viel Zeitaufwand betreiben. Laufen, Schwimmen, Radfahren, Inlinern zB und wenn es sein muss, geht das auch gut mit Kindern. Als ich anfing zu laufen, brauchte ich auch noch eine Betreuung für's Kind, also bin eher selten alleine los, sondern ganz oft mit Kind und das ist entweder mit dem Rad oder den Inlinern mitgefahren. Mittlerweile sind wir immer noch gerne zusammen unterwegs, teilweise sind noch Kinder aus der Nachbarschaft dabei (diese Eltern verschaffen sich so ihre Freiräume ;) ) und den Hund meines Bruders nehme ich auch ganz oft mit. So ist das Training zwar weniger effektiv, aber viel lustiger.

Ich kenne Euren Tagesablauf nicht, aber ich kann mir auch vorstellen, dass Du, wenn die Kinder morgens in der Schule sind, gleich mal eine Stunde alleine los könntest, danach in Ruhe duschen und so den Tag viel ausgeglichener beginnen könntest. Spiel doch mal alles mit Euren familiären Gegebenheiten durch, vielleicht findest Du eine andere Nische, die sich irgendwie mit dem Wunsch nach Freiraum, ohne zusätzliche Kosten verbinden läßt!?

Und irgendwann in naher Zukunft kannst Du 'Deinen' Sport auch wieder ausüben, ohne das Du Dir Gedanken um die Kinder machen musst, ganz bestimmt!

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von berita am 30.10.2011, 11:13 Uhr

Ich habe momentan Gitarrenunterricht ein mal die Woche und meine Tochter (9) bleibt in der Zeit problemlos allein zu Hause. Deine Jungs sind doch auch schon im Schulalter, oder? Ab einem gewissen Alter finde ich Babysitting nicht mehr nötig - die Kinder wachsen auch daran, wenn man ihnen mal Vertrauen entgegenbringt. Allerdings würde ich mir eher ein Hobby suchen, das in der Nähe stattfindet. Zum einen, dass du im Notfall schnell nach Hause kannst. Zum anderen sind solche langen Anfahrten einfach verschwendete Zeit, mit der man was besseres anfangen könnte.

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von spiky73 am 30.10.2011, 14:13 Uhr

hallo yola,

zwar bin ich mit dem thema "leben in luxemburg" nicht wirklich vertraut - obwohl quasi "nachbarin", aber das einkommens- und lebenshaltungsniveau (von dem ich zumindest weiss) in luxemburg berücksichtigend, vermute ich mal, dass unter 50 euronen monatsbeitrag nicht viel geht... oder?
ich bin ehrlich - ich hätte nicht das geld, so viel für mich selbst pro monat in sportliche aktivitäten zu investieren.
jetzt bin ich (das hatte ich neulich hier ja geschrieben) im nachbarort der behindertensportgruppe beigetreten, die bieten einmal pro woche wassergymnastik an, monatsbeitrag 2 euro.
1x wöchentlich ca. 60 minuten bewegung ist nicht viel, aber immerhin ein anfang. ich kann sowieso nur unregelmäßig zum training.
zwischendurch versuche ich, mit den kindern öfters schwimmen zu gehen oder sonstwas zu unternehmen. ist zwar nicht immer bewegungsfreundlich, aber man kommt aus dem haus.

was mich halt wundert, ist die ewig lange fahrzeit: musst du dazu luxemburg drei mal umrunden? so groß ist das ländchen doch nicht, hihi. aber es ist halt die frage, ob der aufwand in irgendeiner relation zum nutzen steht... mir wäre das schlichtweg zuviel des guten. obwohl ich ja z.b. ca. 45 minuten einfache fahrstrecke zur arbeit habe (und ich die zeit im auto oft als besonders entspannend empfinde, zumal ich da nach herzenslust meine musik hören und mitgrölen kann...), wäre mir das für ein freizeitprojekt einfach too much...

aber eines muss ich noch dazu anmerken: meine große hat auf eigenen wunsch alleine übernachtet, da war sie 8 jahre alt. es war damals keine dauereinrichtung, aber wir haben das vielleicht 4-5 mal erprobt und es hat super geklappt... seitdem ist sie immer wieder alleine daheim geblieben, inzwischen ist sie knapp 12, und das klappt problemlos.
vergangenen donnerstag war dann wieder mein schwimmabend und wir haben einfach mal ausprobiert, ob ich meine BEIDEN kinder alleine daheim lassen kann. gut, es waren alles in allem "nur" anderthalb stunden, aber meine kleine wird in vier wochen erst vier und kann ein ziemlicher teufel sein. von daher war es schon ein wagnis.
aber, es hat ganz, ganz super geklappt, die große hat bestens auf die kleine aufgepasst (gut, geschlafen haben sie noch nicht, als ich wieder heim kam, aber sie lagen brav in meinem bett und haben rappelkiste-dvds geguckt) und hat sich so noch ein kleines extra zum taschengeld verdient.
und so merke ich, dass meine kinder immer größer und selbständiger werden und ich für mich selbst auch immer mehr freiräume zurück gewinne.

vielleicht solltest du auch da mal ansetzen und schauen, ob du deine jungs schon mal eine zeit lang alleine lassen kannst, ohne dass sie den hamster in die mikrowelle stecken, den perserteppich rasieren oder deiner lieblingstopfpflanze sämtliche triebe abschneiden.
versuche es probeweise doch mal für eine stunde. wenn das gut geht und das haus steht immer noch, kannst du dir ja mehr und mehr zeitinseln schaffen, ohne auf deine mutter angewiesen zu sein...

lg,
martina.

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von yola am 30.10.2011, 15:26 Uhr

Hallo an alle,

erstmal vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben!

Also... als ich geschrieben habe, meine Jungs seien nicht gerade pflegeleicht, da war das eine ziemlich euphemistische Umschreibung.

Hmm, wie soll ich es sagen, ohne die Kinder "schlecht zu machen"...

Es ist eigentlich nur dank meines wirklich harten Einsatzes hier zu Hause dass die Jungs nicht verhaltensauffällig sind und in der Schule gut durch rutschen. Also nicht notenmässig, das ist kein Problem, aber emotional und sozial. Aber das, wo sie sich "in der Öffentlichkeit" zusammenreissen kommt in der Freizeit doppelt und dreifach durch und muss gemanagt werden.
Ausserdem ist der eine ein extrem sensibles und extrem (aber wirklich extrem) ängstliches Kind der sich (ich stehe regelmässig mit Kinderpsychologen in Kontakt) immer so haarscharf an der Depression und/oder Angststörung entlang hangelt - und ich bin niemand der solche Dinge "hoch hängt", aber berücksichtigen muss ich das schon.

Also, diese Kinder irgendwo hin mitnehmen oder mehr als nur 5 Minuten allein lassen ist ein Ding der Unmöglichkeit (dutzendfach ausgetestet in allen möglichen Konstellationen) es mag kommen, in 2, 3, 4 oder 5 Jahren aber im Moment absolut unrealistisch. (Sie werden in knapp einem Monat 8 sind aber in Hinsicht Eigenständigkeit wirklich viel jünger).

Babysitter ist auch ein Thema für sich, weil 8 von 10 getesteten die Jungs nicht in den Griff bekommen, bzw. den entstehenden Situationen nicht gewachsen sind... na ja, und den Kostenfaktor habe ich schon eher niedrig angesetzt - meine Bekannten zahlen 17 Euronen/Stunde für ihren Babysitter (der allerdings auch wirklich gut und zuverlässig ist).

Was die Fahrtzeit angeht: reine Fahrtzeit sind theoretisch ca. 30 Minuten hin und zurück - aber abends, Hauptverkehrsezeit, da ist man mit den hier üblichen Staus locker bei 1 Stunde 1/4 und zurück habe ich halt auch eingerechnet, dass ich vielleicht noch 10 Min. mit jemandem ratsche... und eben nicht, wie Shortie es sehr treffend beschrieben hat, mit hechelnder Zunge nach Hause rase.

Es geht mir halt auch wirklich um diesen Sport mit diesen Leuten - wir haben da das Glück, einen "Grand Master" zu haben (normalerweise begegnet ein "Normalsterblicher" solchen Leuten erst, wenn er/sie 5. Dan ist oder so) der sogar uns Anfänger unterrichtet und es ist einfach ein Punkt an dem ich wieder Leidenschaft und Begeisterung spüre...
Ich weiss nicht, ob das irgendjemand nachvollziehen kann?
Vielleicht Salsa mit dem Tanzen :-)).
Und genau das sind ja die Dinge (Begeisterung, Leidenschaft, sich lebendig, voll präsent spüren) die verloren gegangen sind unter dem jahrelangen Einheitstrott und Existenzkampf.

Ich weiss noch nicht, wie ich mich entscheiden werde. Im November steht es eh noch nicht zur Debatte, da ich den "Jahrhundertprozess" dolmetsche und es rein zeitlich und kräftemässig gar nicht packen kann...

Mal sehen, aber vielen Dank für Euer Input, es hilft beim "Sortieren".

Liebe Grüsse

Yola

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von Curly-Cat am 30.10.2011, 16:52 Uhr

Yola, ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, aber kann es sein, dass die Kinder so 'pflegeintensiv' sind, weil Du Dich zu sehr aufopferst?

Ich kenne Eure Familiensituation nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Euch allen mehr Zeit ohne einander sehr gut tun würde. Außerdem würde ich bei den Babysittern vielleicht mal auf einen jungen Mann setzen!?
Gibt es da bei Euch Möglichkeiten? Hier ist in jeder Erzieherinnenklasse mindestens ein Mann, die sind total begehrt, wenn es um die Vergabe von Sitterjobs geht. Mein Cousin hat eine Erzieherausbildung und arbeitet in einer KiTa, der kann sich vor Nebenjobangeboten kaum retten, leider wohnt er zu weit weg, sonst hätte ich ihn schon verpflichtet. :)

Ich habe übrigens auch eine Cousine, die in Luxemburg wohnt und gerne sittert, falls Du nicht weiterkommst, könnten wir mal schauen, wie weit sie von Dir entfernt wohnt!?

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von celeste am 30.10.2011, 17:17 Uhr

Huhu,
ja, das hab ich schon....ich geh ab und an mal weg. Allerdings ist mein KV auch sehr zuverlässig. Mein Großer ist 8, ich kann ihn bedenkenlos ein Handy in die Hand drücken und zu Hause lassen, geht locker 2 bis 3 Stunden. Meine Zwillis sind vormittags im Kindi und mittags halt auch mal bei Freundinnen, so dass ich da auch mal ein Stündchen für mich habe. Was ich auch echt brauche. Bei uns ihm Ort hat es auch noch einen Oma-Patenservice, da zahlt man 3 Euro die Stunde für die Betreuung, egal, wie viele kids. Vielleicht gibts ja bei dir was ähnliches?
LG, Nadja

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Re: Habt Ihr "eigenes Leben" und wer passt dann auf Eure Kinder auf?

Antwort von yola am 30.10.2011, 17:56 Uhr

Hi Cat,

nein, Du trittst mir nicht zu nahe :-).

Ich glaube schon, dass ich das unter den gegebenen Umständen bestmögliche Gleichgewicht gefunden habe. Auch wenn es weit davon entfernt ist, ideal für mich zu sein.

Ich gehe ja schon seit Jahren zur Erziehungsberatung, und es haben uns einige "Experten" gesehen - und genau die Frage habe ich mir (und ihnen) natürlich auch schon gestellt.
Aber wie sagte mal einTherapeut als ich sagte, dass es doch nicht angehen könne, dass diese Kinder immer noch so anstrengend seien, wo ich doch von allen möglichen "Experten" gesagt bekomme dass ich "alles richtig" machen würde: "Na ja, sehen Sie's mal so: wenn Sie's anders machen würden wär's noch viel schlimmer." Merkwürdiger Trost, irgendwie...

Und wenn ich weiss, dass die Kinder Spass haben ohne mich bin ich echt mehr als glücklich und zufrieden und habe sie auch "vergessen" bis sie wiederkommen.

Aber es muss halt stimmig sein. Wenn sie aus eigenem Antrieb irgendwo hingehen kommen sie zufrieden und froh zurück. Und wir alle sind froh. Wenn ich sie irgendwo "hinzwinge" wo sie sich nicht wohlfühlen und nicht hin wollen, dann herrschen hier "kriegsähnliche Zustände" für mehrere Stunden wenn sie zurückkommen, bis sie sich wieder "runtergedreht" haben.

Und bei uns ist das soziale Umfeld halt nicht so toll - schon im Dorf meiner Mutter ist die Situation eine ganz Andere.
Erstens können sie dort durch die Strassen ziehen weil weniger Verkehr ist. Und dort in den Nachbarschaft kommt im Sommer eine richtige "Kinderbande" zusammen. Und da "ziehen sie auch um die Häuser" und ich bin immer glücklich wie ein Schneekönig, wenn ich das sehe.

Wenn sie denn mal aus eigenem Antrieb zu dem Nachbarskind dort alleine spielen gehen. War bis zu diesem Sommer undenkbar - und plötzlich ging's, einfach ganz natürlich, ohne dass ich dränge und überzeuge und was weiss ich, weil sich die Umstände auch so ergeben haben. Die anderen Eltern und Grosseltern dort im Dorf meiner Mutter sind halt cool und stören sich nicht an Kinderlärm und einer wilden Kinderbande.

Genau aus diesem Grund habe ich meiner Mutter im Sommer auch oft "die Kinder auf's Auge gedrückt" weil ich so froh war, dass sie da die Möglichkeit hatten, mehr Eigenständigkeit zu üben. Aber meiner Mutter wird's dann auch schnell zuviel, obwohl sie ja noch den Luxus hat, dass sie auch oft "kinderfrei" hat, weil die Bande ja auch mal zum Nachbarn zieht.

Aber bei uns zu Hause gibt's halt diese Möglichkeit nicht. Ist zum Teil auch Glückssache wie das Umfeld aussieht.


Aber ich schreib Dich mal an per PN - von wegen babysittender Cousine :-)


LG

Yola

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