Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Traumfänger am 02.06.2008, 6:22 Uhr

HILFERUF - ich kann nicht mehr

Die Ausraster von Noah aufgrund seiner ADS Symptomatik sind inzwischen nur noch der blanke Horror, seit ca. 1 Woche nehmen die Ausraster überhand - ich bin am Rande des Nervenzusammenbruchs. Am Dienstag letzer Woche hat er abends fast 3 Std. lang geschrieen und getobt und fast das Zimmer demoliert - ich kann nicht mehr. Er will immer mehr Aufmerksamkeit, redet ununterbrochen, ist gewalttätig, dann wieder lieb, er hat neulich ein Kind im Kindergarten zusammen getreten.

Ich bin allein erziehend, hab das jetzt länger als 4 Jahre mitgemacht, ich bin ein nervliches Wrack. Ich war mit ihm bei der ADS Ärztin, bei diversen Kinderärzten, bei 3 Erziehungsberatungsstellen - ich habe mich einem Elterntraining unterzogen, aber wenn mein Kind mit 6 Jahren und 28 Kilo zu toben beginnt, kriege ich Angst. Sorry.

Mein Arzt hat mich schon krank geschrieben, ich habe meinen Job wieder aufgeben müssen, und mein Hausarzt hat mir gesagt, ich solle in Kur fahren oder mich in ein Krankenhaus einweisen lassen und das Kind weggeben, am besten zum Vater.

Zum Vater? Dass ich nicht lache, als ob der da irgendwas machen würde. Der kommt doch nie, wenn Not am Mann ist, auf die Unterstützung kann ich nicht hoffen. Die Paten haben mir geholfen, aber gestern sagte sogar meine beste Freundin, als Noah um sie rumzappelte "Gott, wie hältst du das aus?" Ich hab nur gesagt: "Gar nicht mehr inzwischen."

Ich habe psychosomatische Beschwerden, weil ich nur noch nervös und fix und fertig bin. Meine Haut ist ein einziger Pickelsee, ich habe Zuckungen in Augenlid und Gesicht, Ohrensausen, Tinnitus usw. Ich schaffe es mit diesem Kind nicht mehr. Mittlerweile kommt mir auch die Kraft und das Verständnis abhanden. Ich habe schon überlegt, zu kapitulieren und ihn in ein Heim für schwer erziehbare Kinder zu geben. Aber ich liebe mein Kind und will ihn nicht aufgeben. Es ist nur so schwer!!!

Ich hab alles versucht, alles getan, was die Ärzte mir geraten haben, Pädagogen usw. Ich hab mit ihm eine Kindertherapie gemacht, ich war beim Heilpädagogen, beim Homöopathen, bei 1000 anderen Ärzten, habe alle Ratschläge befolgt. Nichts fruchtet so richtig, nichts auf Dauer. Dauernd werde ich angerufen von der KiTa, täglich kriege ich gesagt, das und das ist schon wieder passiert - er hat ein Kind zusammengetreten oder geschlagen, dauernd ist irgendwas, nie läuft es mal rund.

Inzwischen kriege ich langsam aber sicher eine Mordswut auf mein Kind. Die Woche hat er fast ein Kind im Kindergarten getötet, weil er ihm mit seinen fast 30 kg ohne Nachzudenken auf den Brustkorb gesprungen ist. Und warum? Weil er einen RECHEN wollte, weil DAS KIND IHN AUCH WOLLTE. Er sieht was, und rennt ohne Nachzudenken los. Ja, das ist ein Teil der ADS Symptonatik. Handeln und nicht nachdenken. Er hat schon die Tochter meiner Freundin im Plantschbecken untergetaucht, da war er zwei Jahre alt. Und die Kleine meiner anderen Freundin hat er erst umarmt und sie dann rückwärts die Treppe runtergestoßen.
ALARMSTUFE ROT.

Wir sind schon außer dem harten Kern in unserem Freundeskreis total sozial isoliert, weil ich mit diesem Kind einfach nirgends hin kann. Beziehungen scheitern, Einladungen oder so was werden selten ausgesprochen und der Rückzug bei Freunden und Partnern ist vorprogrammiert. Ich liege an den freien Wochenenden nur noch depressiv im Bett und will und kann so nicht mehr.

Die Wochenenden, wo ich ihn habe, sind der pure Horror. Da ist keine Freude mehr, ich will nichts mehr mit anderen unternehmen, es gibt nur Stress. Gestern war hier von Noahs Seite aus wieder nur Gezappel, Geplärre, ich war kurz davor, meinem Kind dann abends an die Gurgel zu springen.

Ich war um 18 Uhr im Notdienst beim Kinderarzt. Der hat mich ermutigt, schnell ein Mutter Kind Kurheim zu finden, damit mein Sohn dort eingestellt wird. Er meinte, notfalls soll ich ihn in die Kinder- und Jugendpsychiatrie einweisen lassen.

Aber ehrlich gesagt, wie soll ich das mit einer psychosomatischen Mutter Kind Kur so schnell hinkriegen? Er wird im August eingeschult, aber so wie er im Moment drauf ist, geht überhaupt nichts mehr.

Meine Therapeutin, bei der ich am Mittwoch 1 Std. lang geweint habe ohne Ende, hat mir gesagt, es hilft nichts, tun sie ihn ins Krankenhaus, in die Kinder- und Jugendpsychiatrie, bis er in die Schule kommt, die können ihn einstellen medikamentös - Sie beide brauchen Abstand voneinander, sonst passiert noch ein Unglück. Und er muss dringend eine Therapie machen und Medikamente bekommen.

Ich mache mir Vorwürfe. Ich hab so viel getan, aber vllt. nicht das Richtige. Ich liebe mein Kind doch, aber ich bin am Rande der Erschöpfung angelangt. Ich habe am Donnerstag mit einer Familientherapeutin gesprochen, ich habe lange mit dem Elterntelefon gesprochen, die Tips, die mir dort gegeben werden / wurden, habe ich auch schon bei 3 Erziehungs-beratungsstellen, der ADS Ärztin usw. bekommen, hat alles nichts genutzt.

Inzwischen kann ich nicht mal mehr in der Wohnung etwas machen. Mein Sohn will immer mehr Reize, immer mehr Kicks, immer mehr Liebe, Aufmerksamkeit, ich kann das nicht mehr leisten. Er sieht was, will es haben, ich sage mal nein, dann wieder okay, und 2 min. später, nachdem er es hat, liegt es achtlos in der Ecke.

Ich hab ihn gestern Abend auch noch angebrüllt: "wenn du jetzt nicht im Bett bleibst und noch einmal rauskommst, dann...." Ich hab ihm dann tatsächlich auch noch wenig später eine Ohrfeige gegeben, weil er wieder zu toben und zu brüllen anfing - war total erschrocken über mich selbst, das will ich doch nicht!!! Aber ich habe nicht mal 5 min. Ruhe, nur wenn er im Kindergarten ist. Ich bin selbst fix und fertig und kann nicht mehr.

So langsam verstehe ich, warum verzweifelte Mütter aus dem Fenster springen usw. Ich hab auch diese Gedanken. Ich mag nicht mehr. Wenn sich hier langfristig nichts ändert, dann sehe ich auch keinen Ausweg mehr.

 
24 Antworten:

Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von lilliblue am 02.06.2008, 6:39 Uhr

Jetzt lass dich erst mal drücken !! Und den letzteren Gedanken von dir schiebst du bitte ganz schnell beiseite !! Es MUSS eine Lösung geben. Lass dir doch so schnell wie möglich Kurunterlagen zuschicken, lass sie ausfüllen und ich denke es wird schnell genehmigt. Gibt es keine ambulante Maßnahme? Ich kenne mich da leider nicht aus.
Aber du hast jetzt schon solange gekämpft, gib nicht auf ! Du musst nur an die richtige Stelle kommen, die dir weiterhilft, frag dich bitte durch, es muß eine Lösung geben !
DU hast alles getan, jetzt müssen die anderen dir helfen.
Kopf hoch, es gibt für alles eine Lösung

Susi



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 7:05 Uhr

Doch, es gibt ambulante Therapien in der Klinik. Ich hab eben mit einer superlieben Freundin hier aus dem Forum telefoniert, sie hat mir Mut gemacht, zum Kinderarzt zu fahren und nicht mehr länger zu warten und eine Einweisung zu erwirken. Nur die Vorstellung von einer Kinder- und Jugendpsychiatrie schreckt mich ab, ich dachte, da kommen nur die Kids aus zerrütteten Alkoholikerfamilien hin, die geschlagen werden und misshandelt. Ich meine, jeder will doch, wenn er sein Kind in den Armen hält, das Beste, und ich frage mich einfach nur, was ich falsch gemacht habe, dass er jetzt da ist, wo er ist.



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von Anjaunddavid am 02.06.2008, 7:10 Uhr

Nein, es gibt ganz normale stationäre Einrichtungen für ADHS KInder, denen dort absolut geholfen wird und die auch sofort aufgenommen werden.
Die Adressen haben normalerweise psychologische Praxen.



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von sweety28 am 02.06.2008, 7:31 Uhr

Hallo
Habt ihr keine Klinik in der Nähe für Kinder die dort behandelt werden ?!
Wir haben hier 45 min entfernt eine Klinik für Ad(H)S Kinder,die so extrem sind...dort werden sie eingestellt (Tabletten mäßig),therapeutisch begleitet etc...dürfen nur WE`s nach Hause.Wäre für Dich und ihn wahrscheinlich die beste Lösung im mom...bevor da echt mal "was passiert".
Alles Gute und lG
Sweety



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von +emfut+ am 02.06.2008, 7:43 Uhr

Eine Klinik wäre auch mein Vorschlag.

Ich war ja letztes Jahr in einer psychosomatischen Tagesklinik, dort gibt es auch eine Station für Kinder. Und mir hat es damals so gut gefallen, daß ich mir die Klinik für Fumi "vorgemerkt" habe, falls es ihr wieder so schlecht geht.

Das ist eine Krankheit, kein Schlecht-Erzogen-Sein. Lass Dir das von keinem einreden. Und deswegen bist Du auch nicht "schuld" oder sonstwas.

Wenn Dein Kind ein Bein gebrochen hätte, wo würdest Du ihn hinbringen? In ein KKH natürlich! Also ist es völlig legitim und sogar sehr verantwortungsvoll, wenn Du ihn mit seiner psychichen Krankheit auch in ein dafür geeignetes KKH bringst. Er leidet doch selber! Ihm bringt das doch keinen Spaß, so zu sein.

Ihr schafft das, Ihr zwei. Laßt Euch helfen, am besten in einer Klinik. Eine Kur anschließend - wo Ihr beide dann den gemeinsamen Alltag neu üben könnt - halte ich für eine gute Idee. Und dann werdet Ihr es schaffen, da bin ich sicher!

Gruß,
Elisabeth.



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von flame2928 am 02.06.2008, 7:45 Uhr

hallo
mein sohn hat auch adhs.er war 2x in solch einer einrichtung.die nannte sich kinder und jugendpsychatrie.der schwerpunkt der klinik war ads.beim ersten mal war er 3monate dort beim 2 mal 6 wochen.und ich muß sagen es hat absolut nichts gebracht.mein sohn war und ist genauso drauf wie deiner.auch so aggressiv.auch bei einer mutter-kind-kur mit schwerpunkt ads sind wir gewesen.aber auch das bracht nichts.er hat sich bei allen therapien verweigert.wir haben ergotherapie,physiotherapie,musiktherapie gehabt.er war 1jahr lang in einer tagesgruppe auch mit schwerpunkt ads.beim JA gehörten wir zur einrichtung weil wir so oft da waren.wir waren bei 3 verschiedenen psycholgen.er war im kiga schon so drauf und ist deshalb gar n icht erst in eine normale schule eingeschult worden sondern gleich in eine "schule für erziehungshilfe".heute ist mein sohn 12 jahre alt und ich will dich ja nicht entmütigen,aber er ist noch schlimmer drauf als damals.
er bekommt ritalin schon seid er 7 ist.aber scheinbar gewöhnt der körper sich irgendwann an die dosis und die muß dann angezogen werden.mittlerweile bekommt er 3x tägl 3 tabl.und ich merke schon wie die dosis wieder nachläßt.aber noch mehr geht nicht.mir geht es ähnlich wie dir.ich bin fertig und kann nicht mehr.ich habe noch einen 2jährigen sohn der ja auch meine aufmerksamkeit brauch.ich hatte auch momente in denen ich dachte es geht nicht mehr er geht ins heim.aber er ist mein sohn und ich lieb ihn ja auch.aber manchmal könnte man zum mörder werden.mittlerweile bin ich soweit das ich ihn auf gegeben habe.soll er machen.
ich habe keine lust mehr auf tägl anrufe aus der schule weil er mal wieder einen zusammen geschlagen hat.
ich habe keine lust mehr auf tägl diskussionen.das kann er besonders gut.und er wird jetzt mittlerweile auch frech mir gegenüber.also ich muß sagen bei mir ist die luft raus.



:-)

Antwort von annikala am 02.06.2008, 7:57 Uhr

siehst du auch hier findest du Rückhalt von den Frauen, die dir das gleiche raten.
Halt mich aber bitte auf dem laufenden und für den Schritt schick ich dir nochmal eine ganze Portion Kraft zurück.
Ich glaube es wird euer Verhältnis stabilisieren und ihr beide bekommt eine neue Chance

annika



Re:

Antwort von IgelMama am 02.06.2008, 9:00 Uhr

In der Akutsituation (kurz vorm nervl. Zusammenbruch bei dir) würde ich Noah kurzzeitig auf einer Krisenstation der KJP unterbringen für 3-6 Wochen, raus aus der Situation für euch alle beide, um alles neu sortieren zu können.

Dann muß mit den Ärzten der KJP eine langfristige Lösung gefunden werden, z.B. Förderschule für emotionale Entwicklung mit anschließender Betreuung in einer heilpädagogischen Tagesstätte (also für ab Sommer, ich gehe von aus, er wird zur Schule kommen?), wo mit ihm die Hausaufgaben gemacht werden und er auch therapiert wird, ebenso käme eine Tagesklinik in Frage für nach dem Unterricht.

Was ich an deiner Stelle auch machen würde wäre, ihn evtl. mal auf eine Autismusform überprüfen zu lassen. ADHS kommt häufig in Verbindung einer Autismusform wie Asperger vor, wodurch zusätzlich erschwert wird, auf Therapieansätze positiv zu reagieren.

Für eine geeignete Kur mit einem ADHS-Kind kannst du dich gerne bei mir melden, es gibt da mittlerweile Kurkliniken, die darauf spezialisiert sind, die die ganze Problematik auch kennen und mit geeigneten Therapiezentren zusammen arbeiten.Da du mit Sicherheit kurreif bist, käme also eine Muki-Kur in Frage, es gäbe andererseits aber auch die Möglichkeit einer Kinder-Reha mit dir als Begleitperson (wo du allerdings dann keine Anwendungen bekämst, aber an Schulungen teilnimmst), auch dabei würde ich dir gerne behilflich sein.

Ich habe selbst auch einen ADHSler zu Hause und weiß, daß es teilweise kein Leben, sondern Überleben ist, wichtig ist, dem Teufelskreis der Akutsituation jetzt zu entkommen, damit aus dem Überleben wieder ein Leben wird - mit positiven Gefühlen.



und was hab ich beim letzten Mal gesagt??? :o)

Antwort von Suka73 am 02.06.2008, 9:33 Uhr

nicht immer nur herkommen, wenns Probleme gibt sondern auch zwischendurch mal :o)

Also ich kann Dich und Deine Gedankengänge (jaaa, auch die Mordswut auf das Kind und eventuelle Adoptionsfreigabegedanken) sehr gut verstehen, denn mit Simon wars zwischendurch auch DIE HÖLLE. Wobei ich inzwischen nicht einmal mehr denke, dass er ADHS hat. In meinem Fall lag es schlicht und ergreifend an MIR und meinem Verhalten ihm gegenüber.

Auch wenn Du Dich damit beschissen fühlst, aber ich finde die Idee mit dem Krankenhaus wirklich am allerbesten. Ich denke eine Kur bringt Euch nicht wirklich weiter, zumal Du Dir das mit Sicherheit momentan auch gar nicht vorstellen kannst, oder?! Und damit ist der Schaden auch nicht behoben. Es ist überhaupt gar keine Schande dabei, sein Kind auf so eine Station zu schicken oder in Erziehungsberatungen zu gehen denn weißt Du Tanja, schlimmer wäre es, Du wärst beratungsresistent und würdest gar nichts tun und einfach nur die Füße hochlegen und das Thema von Dir abprallen lassen.

Wir haben alle von Anfang an gemerkt, dass Du alles menschenmögliche für Noah gemacht hast und nun sind Deine Quellen einfach erschöpft und Du ebenfalls. Insofern lass Dir helfen, gib ihn auf die Station, es wird Euch gut tun.

Aber die Hauptfrage, und das ist auch immer die Frage die ich mir stelle, ist, warum ausgerechnet MIR? Warum DIESES Kind, was ist schiefgelaufen, habe ich mal was falsch gemacht, sinds die Gene, ist es die Umwelt... was zum Geier bewegt dieses Kind, was ich mit Liebe großziehe, dazu, so auszuflippen und gewalttätig gegenüber anderen zu werden.

Emfut hat mir mal ein paar sehr schöne Bücher mitgegeben und in einem stand ein sehr toller Satz, ich hoffe, ich bekomme ihn wieder halbwegs so hin:

Gott hat sich SIE für dieses Kind ausgesucht, weil er wußte, dass das Kind es bei Ihnen gut haben wird und Sie die Kraft haben, es zu erziehen, die sonst keiner hätte...


Noah kann nichts für seine Ausraster. Er wird Dir irgendwann später selbst einmal sagen, wie gut es ihm geht, wenn er z.b. eingestellt ist oder in RICHTIGER Behandlung. Und Du mußt Dir IMMER vor Augen halten, er macht das NICHT mit Absicht und um Dich oder andere zu ärgern. Er handelt aus Impulsen. Die kann er nicht kontrollieren! Er WILL das so nicht, aber er kann nicht anders. Ich vergleiche das immer gern mit Epileptikern.

Tanja, ich wünsche Dir ganz viel Kraft, notfalls verschieb halt die Einschulung oder vielleicht hat Noah Anrecht auf einen heilpädagogischen Platz bis zumm Schulbeginn und kann auch in eine solche Schule gehen?!

Halte uns bitte auf dem Laufenden.

LG Sue



Laß Dir helfen!

Antwort von Möhrchen am 02.06.2008, 9:34 Uhr

Guten Morgen Tanja,

auch wenn ich dich absolut verstehen kann...laß Dir helfen und wenn es euch guttut, gib ihn erst mal kurzzeitig ab...das zeugt in solch einer Situation von mehr Liebe, als krampfhaft festhalten...wenn es euch beiden doch nur schadet...er merkt ja auch, wie fertig Du bist und das ist eine Spirale nach oben! Unterbrich sie erst mal und dann kannst Du in Ruhe die Situation überdenken...

Gleich zu sagen, daß das mit der Kur eh nicht klappt, hilft ja nix...versuch es doch wenigstens...ich denke, daß da auch eine Möglichkeit besteht, das besonders dringlich zu machen o.ä.?!?

Vielleicht hast Du auch zuviel ausprobiert??? Oder zu früh aufgegeben?? Ich kenne mich mit der Problematik dieser Krankheit gar nicht aus und will auch nicht altklug klingen...er will immer mehr Reize, aber vielleicht wäre genau das Gegenteil besser? So wenig wie möglich?

Ach, ich drück Dir ganz fest die Daumen, daß das mit einer Kur ganz schnell klappt oder eine andere Hilfe euch wirklich hilft!

lg heike



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von faya am 02.06.2008, 10:01 Uhr

Ich bin tief beeindruckt, was Mütter aushalten können, die Kinder mit solcher Symptomatik haben. Da schäme ich mich ja direkt, wenn ich mit meinen beiden kerngesunden Kindern mal wieder angenervt bin.

Ein Kur halte ich für nicht ausreichend, weil zum einen er der medikamentöse Einstellung braucht und du den Abstand. Weil ich letzteres für so wichtig halte ist ein Aufenthalt in einer entspr. Klinik für deinen Jungen sicher derzeit das beste.

Man muß auch (verantwortungsvoll) loslassen können, wenn man selbst am Ende ist. Und dein Kind ist in einer Klinik weil es krank ist und nicht weil du was falsch gemacht hast.

Kenne selbst eine Familie die ihr kind mittlerweile auf einem ensprechenden Internat haben, weil die ganze Familie am Ende war. Das kannst du alleine gar nicht schaffen !

Alles Gute !



Re: Laß Dir helfen!

Antwort von Nele03 am 02.06.2008, 10:04 Uhr

Hi Traumfänger,

ich mußte mich echt zusammen reißen,um nicht loszuheulen.Ich kenne Dich nicht und dennoch,es tut mir so leid das zu lesen.
Ich denke,Du sollstest gerade aus Liebe zu Deinem Kind so schnell wie möglich ihn einweisen lassen!
Eine Kur,bis das durch ist,das dauert viel zu lange und bringt bestimmt langfristig gesehen nicht genug,wo doch jeder Tag,der so läuft wie bisher Quälerei für alle ist!

Tu es für Dich und Dein Kind und zweifel doch nicht an Dir,daß Du dabei depressiv wirst und nicht mehr kannst,ist doch klar...das würde jedem so gehen.

Dein Kind ist krank und Du allein kannst ihm nicht helfen,er muß raus aus dem Alltag,aus diesen Verhaltensmustern-ich würde mein Kind nicht mehr in den Kiga geben,wenn er zur Gefahr für andere wird!
Bitte handle ganz schnell für Dich und vor allem für Dein Kind-aus Liebe zu ihm.
Ich drück Dich mal ganz lieb.

Nele03



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von amadeus_hates_music am 02.06.2008, 10:33 Uhr

Schau dich hier mal um:

http://www.paedagogium-baden-baden.de/

Eine Freundin von mir hat ihren Sohn dort (gleiche Problematik wie bei euch)im Grundschulinternat. Dort sind sie auf den Umgang mit solchen Kindern spezialisiert. Ist wohl ziemlich einzigartig in Deutschland. Die müßen PHANTASTISCHE Arbeit leisten, was ich so mitbekomme.
Für meine Freundin war das DER Rettungsanker und das Kind fühlt sich dort pudelwohl,hat jetzt die Gymnasialempfehlung bekommen.
Das JA zahlt übrigens für seine Unterbringung dort.

Gruß Amadeus



@flame

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 12:26 Uhr

Das ist das, was Du beschreibst, wovor ich am meisten Angst habe. Inzwischen fange ich auch langsam an zu resignieren, weil ich denke: ER oder ICH. Dass ich denke, ich hab alles getan, was die Ärzte sagen, warum hört das nicht auf? Aber nein, ich gebe nicht auf. Ich habe gerade bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie hier um die Ecke angerufen, ich bekomme einen Aufnahmebogen zugeschickt, es kann aber wohl noch ca. 1 Woche dauern, bis die ihn dort aufnehmen.



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von JJ2002 am 02.06.2008, 12:28 Uhr

Ich dachte, er wäre jetzt von der Medikation her eingestellt oder habe ich das überlesen? Hattest Du nicht einen Termin im Mai? Vielleicht dauert es, bis die Medikamente anschlagen.

Liebe Grüße, Jasmin



@+emfut+

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 12:28 Uhr

Kannst du mir mal deine Emailadresse hiinterlegen? Würde mich sehr freuen.



Re: :-)

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 12:32 Uhr

Meine Mama und ich sind gerade parallel am Rumtelefonieren. Es geht wohl schon, dass er hier im Rheingau in einer Klinik behandelt wird, aber das kann dauern.



@suka73 - danke, der Satz ist schön

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 13:05 Uhr

heule gerade ein bisschen.... hat gut getan, dein Posting. Vielen Dank :-)



@amadeus

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 13:21 Uhr

Das hört sich toll an. Das wäre eine Möglichkeit, die ich in Erwägung ziehen kann. Hoffentlich bekommen wir bald Hilfe.



@JJ2002 - nein. leider erst Termin am 8.8.

Antwort von Traumfänger am 02.06.2008, 13:26 Uhr

und ich kämpfe jetzt darum, dass er SOFORT eingestellt wird. Ich habe im Juni noch einen Termin bei Dr. Homann in Mainz und da lasse ich mir sofort eine Medikation geben und fertig. Ich hab mir die Hände wund gewählt, aber fast alle Kliniken können regulär erst Termine in der Einschulungswoche vergeben. Das früheste ist der 1.8. und ich brauche natürlich überall die Unterschrift des Vaters. Es ist einfach eine Sauerei. Ich habe einen Bericht von 13 - 16 Seiten auszufüllen, mir graut es, und zwar überall.



da nicht für

Antwort von Suka73 am 02.06.2008, 13:28 Uhr

hab bei dem Satz auch geheult :o))) Du bist stark, Du kannst das. Die Kur kannst Du später immer noch machen. Steck nicht den Kopf in den Sand, das nutzt Noah gar nichts. Sag ihm immer und immer wieder, wie lieb Du ihn hast und wie froh Du bist, dass er da ist. Und dass er bei DIR ist. Auch wenn er das momentan nicht umsetzen kann - irgendwann wird er es können!!! Ich glaub daran.

LG Sue



Re: nicht abwimmeln lassen,

Antwort von Anjaunddavid am 02.06.2008, 13:53 Uhr

von wegen, dass das bis zu ner Woche dauern kann..
Solltest du noch die Kraft besitzen, pack Noahs Tasche, nimm ihn an die Hand und fahr zu der Klinik.



Re: @JJ2002 - nein. leider erst Termin am 8.8.

Antwort von Yola am 02.06.2008, 18:19 Uhr

Hallo Tanja,

puuuuhhh, ich habe die ganze Zeit überlegt, was ich Dir raten könnte... Was Du schreibst geht mir sehr nahe, weil ich diese Zustände gut nachvollziehen kann.

Ich denke die einzige Möglichkeit ist wirklich hartnäckig zu bleiben, jeden Tag in der/den Klinik/en anzurufen zu bitten, zu betteln, mit Jugendamt, Anwalt und der Presse oder einem Schreiben an den Gesundheitsminister zu drohen...

Noch eine Idee, das was mir jetzt von meiner Freundin angeraten wurde, wo ich auch hart schlucken musste: "Families first", das ist ein Kriseninterventionsprogramm das hier in Lux vom Roten Kreuz angeboten wird. Da kommen die Leute für mehrere Wochen ins Haus und helfen, andere Strukturen reinzubringen und man kriegt eine "Notfallnummer" die man bei Krisen (sogar mitten in der Nacht) anrufen kann. Dieses "Families First" Programm richtet sich an Familien, wo die Kinder kurz davor stehen, in Pflege gegeben zu werden (als ich das las, habe ich auch zehnmal geschluckt) aber meine Freundin meint, so arg ist es nicht.

Wenn Du noch Kraft hast, frag doch mal nach, ob es sowas bei Euch gibt. Ich weiss wie unglaublich schwierig diese Informationssuche ist.

Mann, ich wünschte, ich könnte mehr oder was Klügeres dazu sagen.

Ich kann Dich wirklich gut verstehen. Diese Gedanken, dass man aus reiner Verzweiflung und Erschöpfung darüber nachdenkt, das Kind in Pflege zu geben (und die damit verbundenen Schulgefühle) kenne ich.

Klingel morgen nochmal sämtliche Nummern an, die Du heute angeklingelt hast und übermorgen auch und, wenn es noch nötig ist, über-übermorgen auch. Sonst denken die sich alle: Irgendwie schafft sie's. Erst wenn Du ihnen klarmachst, dass Ihr es nicht noch zwei Monate aushalten könnt wird was passieren.

Und Deinen Ex-Mann würde ich gar nicht erwähnen. Wenn keiner von sich aus nach der Unterschrift fragt stoss sie nicht mit der Nase drauf. Und wenn die Unterschrift doch verlangt wird und er sich auch nur ziert, geh sofort, aber sofort vor's Familiengericht und klage die Unterschrift ein. Gar nicht mehr lang diskutieren. Die Zeit ist vorbei.

Oder Noah nehmen, an der Tür vom Ex klingeln, ihm das Kind an die Hand geben und eine Woche verreisen und das Handy ausschalten! (Das ist seit Jahren eine meiner Lieblingsphantasien *schiefgrins*). Nimm keine Rücksicht mehr auf Deinen Ex. Soll er sehen, wie er klarkommt. Du musst wieder atmen könnnen.

Ich glaube kaum, dass Du Dir Sorgen machen musst, dass nach einer Woche mit seinem Sohn Dein Ex dann noch Anstalten machen wird, Dir das Aufenthaltsbestimmungsrecht streitig zu machen, der wird dann nämlich auch auf dem Zahnfleisch gehen.

Wenn Du kannst, nimm eine Mini-Beruhigungspille, ich glaube in einer derartigen Krisensituation ist diese Krücke erlaubt, und mache den Kliniken die Hölle heiss.

Ganz viel Kraft wünsch ich Dir

Yola



Re: HILFERUF - ich kann nicht mehr

Antwort von Keabeth am 03.02.2023, 1:34 Uhr

Hallo, mich würde sehr interessieren wie die Geschichte ausgegangen ist... mein Sohn ist jetzt 3 und auch extrem schwierig.. meiner Meinung nach steuern wir auf eine ähnliche Situation zu wie bei dir zum Zeitpunkt der Nachricht/ teilweise ist die Situation schon so ähnlich schlimm... also Freunde brechen den Kontakt ab und auch der Vater und die Großeltern kommen mit ihm nicht klar... wollen nur im "Notfall" mal aufpassen... achso und ich bin auch seit 2 Jahren alleinerziehend.. viele grüße ich würde mich über einen Bericht freuen.



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