Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von suchepotentenmannfürsleben am 25.04.2011, 14:37 Uhr

Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Nachdem der gestrige Tag so schööön war, könnte ich gerade nur

Wir waren bei meinen Eltern zum Mittagessen eingeladen, und leider lief es zum wiederholten Male nicht gut.

Vorher hatten Sohnemann und ich gemeinsam mit Opa die Nachbarn besucht, schon auf dem Weg war mein Vater grummelnd und meckerte dauern an Sohnemann rum (wegen Nichtigkeiten)

DAS ist mir schon desöfteren aufgefallen.
Sind die beiden allein unterwegs (Sohnemann und Opa) wird mir von allen beobachtenden Seiten (z.B. Freunde, die das sehen) signalisiert, das sei echt süß mit anzusehen und alles funktioniere super.
Sohnemann vergöttert seinen Opa auch. Soweit, sogut.

Aber irgendwie ist der Wurm (oft) drin, wenn ich gemeinsam mit Sohnemann dort bin, und meist gipfelt es dann zum Mittagessen.

Es ist so, dass mein Vater schlecht mit Kindern umgehen kann, wenn sie eben mal nicht das tun, was sie sollen, das war schon in meiner Kindheit so.
Na jedenfalls signalisiert er mir relativ oft, ich würde mein Kind nicht erziehen, Sohnemann gehorche nicht, usw. usf.
Er meckert mit Sohnemann auch wegen jeder Kleinigkeit und "droht" auch sinnlose Konsequenzen an.
DAS macht er auch, wenn ich da bin und schon erzieherisch eingreife - ER muss dann eben auch noch seinen (sinnlosen) Senf dazugeben.

DANN ging bei Sohnemann gar nichts mehr.

Mittlerweile hält er sich verbal zurück was solche Einmischungen beim Essen angeht - aber nonverbal drückt er das trotzdem aus.
Sohnemann wird beobachtet und beäugt, und ich fühle mich auch beobachtet und denke dann immer schon für mich, dass er jetzt wohl wieder denkt, ich könne mein Kind nicht erziehen.

Ende vom Lied: Sohnemann bockend am Mittagstisch, hat gar nichts gegessen.
Auch hinterher bockig, sodass wir dann nach Hause gefahren sind, weil ich darauf keine Lust mehr habe.

Meine Mutter versucht immer einzulenken, das nützt nur nichts, wenn mein Vater diese Grundeinstellung hat.
Manchmal ist er auch sehr provokativ, beispielsweise offenbart er Sohnemann dann mal in sarkastischem Ton, dass er dann Mittagsschlaf halten müsse( so a la "ätschebätsch, du musst aber..." - irgendwie fühlt sich das für mich an, als würde mein Vater mit Sohnemann irgendeinen Machtkampf ausfechten (wollen), und das habe ich echt satt.

Mein Vater ist sonst immer für uns da, untertsützt uns auch so gut es nur geht, alles sehr vorbildllich. Ich weiß auch, dass er uns über alles liebt, aber trotzdem immer DAS! :-((((

Mittlerweile macht mich das ziemlich fertig.
Reden bringt irgendwie wenig, er lenkt dann immer ab und ist als rechthaberischer Mensch eher weniger in der Lage Fehler einzusehen.
Oder er ist eingeschnappt, oder er sagt "..... (meine Berufsgruppe) wissen eh immer alles besser". Sowas eben.

Es ist auch so, dass ich mit Sohnemann ÜBERALL zum Essen hingehen kann (Restaurant, Freunde,...) und es immer klappt, nur bei meinen Eltern nicht. Es piept mich dermaßen an! :-(((( Und macht mich so traurig.

Meine Mutter versucht zu vermitteln, es fruchtet aber nicht. Meines Vaters Mutter wiegelt immer ab, er meine es nicht so *augenroll* , eins meiner Geschwister ist öfter dabei, haut aber eher in die gleiche Kerbe wie unser Vater - hat allerdings selbst keine Kinder.

Meinem Geschwister kann ich das nachsehen und tröste mich immer damit, dass ich auch irgendwann mal kluge Sprüche bringen kann (werde ich nicht, aber trotzdem ist der Gedanke derzeit entspannend bz. erheiternd :-).
Aber meinen Vater könnte ich.......

Und dann wiederum sitzen wir am gleichen Tag am Kaffetisch und ALLES ist gut, Opa scherzt mit Sohnemann usw.......

Welcher Wurm ist denn da drin???

Ich danke euch fürs Rumheulen, das musste jetzt mal gesagt werden.
Im Prinzip weiß ich ja auch, dass ich da nur bei meinem Vater ansetzen kann. Ich werds einfach nochmal zur Sprache bringen ....

Einen schönen Ostermontag noch!

LG
S

 
8 Antworten:

Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von Savanna2 am 25.04.2011, 14:44 Uhr

ich denke grrosse chancen hast du nicht dass es besser wird, er ist eben so und wird sich in seinem alter wohl nicht mehr ändern können/wollen.

vielleicht wirds besser wenn dein sohn älter ist.

verusch ihm zu erklären dass ältere menschen eben so sind, von früher gewohnt oder was auch immer und er das einfach ignorieren soll und opa am meißten damit ärgert wenn er freundlich bleibt stattauf so ätschibätsch schlafen gedöhns einzugehen, oder du bringst ihm die passende schlagfertigkeit dazu bei *lach*

aber kommt natürlich aufs kindsalter an (was mit sicherheit irgendwo steht aber mein gedächtnis wie ein sieb funktioniert,sorry)

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savanna

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 25.04.2011, 14:51 Uhr

Sohnemann ist 5 und kann das sicher nicht so einfach ignorieren.
Mein Vater ist auch noch nicht wirklich alt, jedenfalls fällt er schlecht unter die Rubrik "ältere Menschen" *ggg*.

Wenn ich Sohnemann das so erkläre, dann verwirre ich ihn nur noch.
Schlagfertig ist er schon, es sind eben beides Sturköpfe.

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Re: savanna

Antwort von Savanna2 am 25.04.2011, 14:54 Uhr

oh ne mit 5 auch noch klein.
dann kannst du es nur über deine mutter oder eben deinen vater selbst versuchen.
ihm erklären dass es nicht schön für euch ist und ja auch nicht für deine mutter die sich die ganze mühe macht.
(aber wenn er so ist wie machmal mein vater wird ihn das auch nicht so ehr ändern oder interessieren)

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Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von Sternspinne am 25.04.2011, 15:13 Uhr

Für mich klingt es so, als ob dein Vater quasi auf die Situation reagiert, die ihm nicht in den Kram passt. Er kann es wahrscheinlich einfach nicht ohne.

Bei dir schwingt die ganze Stimmung deiner Kindheit mit in diesen Worten, es geht um viel mehr als nur um diese Bemerkungen.

Ich habe ganz ähnliche Verhältnisse. Früher habe ich dann gedacht, meine Kinder sollen sich ihr eigenes Bild machen, für sie ist es evtl. nicht so schlimm wie für mich.
Allerdings stimmte das nur bedingt. Meine Grosse hat wirklich drunter gelitten unter diesem autoritären ignoranten Stil. Ich habe schon mit ihr dadrüber gesprochen. Zumindest hat sie sich dann nicht so komisch gefühlt wie ich früher, weil sie wusste, ihre Gefühle sind normal und dürfen sein.
Inzwischen (sie ist 17) baut sie ein eigenes - recht sparsames - Verhältnis zu ihm auf und imponiert ihm sehr mit ihrer Art, während er es früher als zickig und trotzig beschrieben hat.

Fünf Jahre ist halt noch nicht so alt. Trotzdem kannst du deinem Sohn signalisieren, dass es in Ordnung ist, wenn er diese Sprüche etc. doof findet. Also "bockig" finde ich das nicht, sondern eine angemessene Reaktion, wenn ich deine Schilderung richtig verstanden habe.

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Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von Suka73 am 25.04.2011, 15:14 Uhr

unter Umständen ist das nicht einmal persönlich gemeint, ich würde es sogar fast aufs Alter schieben.
Meine Großeltern mütterlicherseits haben den ganzen Tag nur rumgetuttert. Denen konnte es keiner recht machen. Seien es die nicht gerade gezogenen Vorhänge bei Frau Hampel gegenüber, das ungepflegte Erdbeerbeet im Nachbarkgarten oder der kleine Fleck auf meiner Hose, ein schief liegendes Haar - alte Leute tuttern, und einige mit Leidenschaft. Ihr seid ja nicht ständig da, vielleicht ist Dein Vater IMMER so, und in dem Moment bekommt es halt der Kleine ab - der kann sich am wenigsten wehren.

Ich würde nicht mit Kind sondern mit Opa eher das Gespräch suchen und das immer und immer wieder. Und sollte sich keine Besserung einstellen, solche Sachen wie gemeinsam Essen einfach aus dem Entertainment streichen.


LG Sue

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Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 25.04.2011, 15:27 Uhr

Ja, kannst auch Recht haben. Möglicherweise muss er einfach auch immer was meckern. Allein, damit wir bemerken, dass er da ist. :-)

Danke dir!

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Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von +emfut+ am 25.04.2011, 15:50 Uhr

Ich kenne das , lustigerweise, aus meiner eigenen Kindheit - und es hatte vor allem etwas mit ungeklärter Kompetenzzuordnung bei gleichzeitiger Anwesenheit von zwei "Erziehungsberechtigten" zu tun.

Du sagst, daß es wunderbar klappt, sobald die zwei alleine sind. Das spricht dafür, daß der "Konflikt" vor allem zwischen Opa und Dir stattfindet, und daß das Kind darauf lediglich reagiert.

Meine Großeltern hatten 25 Enkelkinder. Sie sind sehr viel gereist und haben gerne ein paar Enkelkinder mitgenommen - aber IMMER nur ohne die dazugehörigen Eltern. Weil sie schon früh gemerkt haben, daß sie immer wieder in diese Kompetenzstreitereien gerutscht sind. "Mama sagt Hüh!" - "Oma sagt Hott!" - und wir (Enkel-)Kinder saßen dazwischen und liefen irgendwann aus dem Ruder, weil die Regeln so unklar waren. Meine Großeltern - vor allem meine Oma - waren immer sehr klar, aber auch "stur", in ihren Regeln. Das haben wir Enkelkinder gut ausgehalten, denn sie war nie bösartig oder fies dabei. Ihre Regeln waren sicher strenger als bei unseren Eltern, aber bei einer Reise oder einem Wochenendbesuch ficht man ja auch keinen Kampf aus um abendliche Ausgehzeiten oder die Frage, ob Hausaufgaben am Schreibtisch gemacht werden müssen oder ob der Eßtisch auch geeignet ist.

Ich habe - nach ähnlichen Streitereien, aber durch Bewußtmachung der früheren Situation mit meinen Großeltern - mit meinen Eltern inzwischen einen Kompromiss ausgehandelt: In Berlin sind sie zuständig, in München ich. Gemeinsame Reisen finden so gut wie nie statt - wenn doch, wird vorher geklärt, ob die Kinder "mit mir" fahren oder "mit meinen Eltern", meistens fahren sie "mit mir" und ich bin zuständig. Das klappt wunderbar und ist für die Kinder gut lebbar.

Konkretes Beispiel:
Meine Mutter ist sehr streng, was Eßmanieren angeht. Ich bin da lockerer. aber in ihrem Haushalt darf meine Mutter die Kinder anmosern, wenn sie die Regeln nicht einhalten.

Die Kinder haben selbstverständlich das Recht, hin und wieder davon genervt zu sein, aber im Großen und Ganzen können sie die "Oma-Nachteile" in Form von strengeren Tischregeln gut ertragen im Ausgleich für die "Oma-Vorteile" in Form von vielen Geschenken und täglicher Action. Letzte Herbstferien hatte Fumi mal keine Lust, mitzufahren nach Berlin. Das war okay - aber ich glaube, sie hat es ein wenig bereut, weil wir in Berlin bei meinen Eltern sehr viel unternommen haben. Das ist halt so, man kann nicht alles haben.

Etwas anderes wäre es sicher, wenn meine Eltern ungerecht oder "böse" wären. Meine Eltern haben definitiv nicht das Recht, meine Kinder zu schlagen, sie dürfen auch sonst keine drakonischen Strafen verhängen und haben meine Kinder grundsätzlich mit Respekt und Liebe zu behandeln.

Aber solange es lediglich um eine unterschiedliche Gewichtung von Regeln geht, solange klappt das ganz prima.

Ach ja, was ich mir auch noch abgewöhnt habe: Es als Angriff auf mich zu werten, wenn meinen Eltern etwas an meinen Kindern nicht paßt. Bei mir müssen die Kinder eben nicht sitzen bleiben, bis alle fertig sind mit dem Essen. Wenn meine Eltern möchten, daß die Kinder bei ihnen sitzenbleiben, dann ist das keine Wertung meiner Regeln. Sondern schlicht und ergreifend ein: "Du machst es so, wir machen es anders."

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Gestern Osterfreud, heute Osterleid: jetzt an richtiger Stelle

Antwort von Curly-Cat am 25.04.2011, 21:30 Uhr

Das war bei uns ähnlich, irgendwie noch viel schlimmer, mein Vater verfällt in Kleinkindverhalten, sobald wir alle drei aufeinandertreffen, mein Kind hat entsprechend keinen Respekt vor ihm, das wiederum kreidet er mir an. Jahrelang arteten alle Treffen irgendwie aus, bis ich diesen konsequent ferngeblieben bin. Und was soll ich sagen, ohne mich geht das auf einmal. Enkel und Opa begegnen sich endlich so, wie man sich das vorstellt (was Du ja bei Euch auch bemerkt hast, wenn beide alleine sind!) und haben langsam sogar sowas, wie eine gute Beziehung zueinander.

Ich schicke nun entweder Kind alleine zu den Großeltern, oder gehe selbst alleine dorthin. Mit Oma ist es ähnlich, aber lange nicht so schlimm und entspringt irgendwelchen ganz anderen Beziehungsmustern.

Kinder spiegeln immer irgendwie unsere eigene Kindheit wieder, unsere Verhaltensweisen und kehren unsere Seele nach außen. Möglich, das Dein Sohn irgendwas spürt zwischen Euch, oder aber, dass Dein Vater noch irgendwas mit sich herumträgt, was Dich betrifft, aber auf Deinen Sohn projeziert.

Versuche Dich rauszuziehen, wenn Du kannst. Du wirst Deinen Vater nicht ändern können, aber Du kannst lernen entsprechend damit umzugehen.

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