Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von suppi am 11.02.2003, 2:30 Uhr

frisch getrennt und ein paar Fragen

Hi,

ich setze das hier für eine Freundin rein, die im Moment leider keinen PC hat. Vielleicht könnt ihr ihr ein paar Tips geben?!


>>Hallo,

ich bin jetzt seit knapp 38h wieder auf dem freien Markt zu haben, mit der Sonderausstattung "5 Monats Baby".
Der Kindsvater und ich hatten gestern wieder einen heftigen Streit und ich sehe die Sache definitiv als beendet an.

Wir hatten schon immer leichte Differenzen was die Arbeitsteilung bei der Kindererziehung angeht, d.h. sie blieb zum größtenteil mir überlassen, auch weil wir getrennte Wohnungen haben. Gestern vormittag war ich nach einer holprigen Nacht mit dem Kleinen relativ verspannt, entschloß mich aber nach einem Wortwechseln zwecks Abkühlung zu einer Freundin zu fahren mit der Aufforderung an ihn das er ja nachkommen könnte, wenn er ausreichend vom Schlaf erfrischt ist.
Während ich den Kleinen fertig machte, zog er am Frühststückstisch, inzwischen hatte er sich aus dem Bett erhoben, über meine Familie, insbesondere meinen Vater her. Er beschimpfte mich als "verdammte Zicke" (bei früheren Streits auch Miststück, Schlampe). Und nachdem er trotz mehrmaliger Aufforderung meinerseits nicht aufhörte mich in meiner Wohnung fortwährend und in Gegenwart des Babys anzuschreien, rastete ich aus: ich schob das gesamte Frühstück mit einer schnellen Bewegung über den Tisch auf seinen Schoß. Der Kaffee war leider noch nicht ganz abgekühlt und dafür fing ich mir eine Ohrfeige ein, er bekam einen Tritt ans Schienbein, dafür gabs dann wieder eins aufs Auge für mich. Habe jetzt übrigens ein Veilchen, aber nicht so groß das mein ein Kotelett drauf legen könnte.
Nachdem ich mich dem Kleinen zugewandt hatte der inzwischen wie erwartet wie am Spieß in seiner Wippe schrie versetzte mir mein Ex-Freund einen Schubser so das ich nach vorn flog und mit dem Absatz in der Wippe hängenblieb, wobei es diese ein gutes Stück nach vorn riss. Gottseidank ist nichts passiert, einen ähnlichen Schubser von hinten hatte ich vor knapp 2 Monaten erhalten, dabei flog ich auf den Wickeltisch, konnte dem Baby aber noch ausweichen. Inzwischen hatte ich auch das zerworfenen Frühstücksei an der Küchenwand entdeckt und im weiteren Verlauf des Streites forderte er den Kinderwagen und Hochstuhl des Kleinen ein, ein Geschenk von den Großeltern. Außerdem versetzte er mir eine weiteren Schlag ins Gesicht, bewarf mich mit Anziehsachen und das alles während ich dem Kleinen im Arm hielt, der wieder das Schreien anfing. Als ich versuchte die Polizei zu rufen rieß er das Telefon aus der Wand. Ich glaube das reicht als Überblick. Leider sind unsere Auseinandersetzungen des öftern ähnlich abgelaufen, das er ausflippt und ich ihn dann nicht aus der Wohnung bekomme. Ich habe ihn in den letzten 4 Monaten 3x aus der Wohnung bugsieren müssen.
Vielleicht sollte ich nachschicken, das wir beide nicht unbedingt das sind was man kaputte Typen nennt, auch wenn es sich so anließt.
Tja, Gewalt in der Beziehung ist wohl nicht vom Bildungsgrad abhängig.

Wie dem auch sei: ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber aufgrund der Tatsache, das er sich in Gegenwart des Kindes so aufgeführt hat (ich war vielleicht auch nicht besser) und den Kleinen auch indirekt damit gefährdete indem er mich rumschubste - die Wippe hätte auch unglücklich umkippen können, ich hätte auf den Kleinen fallen können der auf dem Wickeltisch lag - und mich schlug als ich das Baby auf dem Arm hielt, ist die Grenze bei weitem für mich erreicht. So soll mein Kind nicht aufwachsen und leider war dies nicht das erstemal, wenn auch sicher einer der heftigsten Ausbrüchen seines Temperaments und ich habe auch feststellen müssen das meine Bemühungen der Deeskalation absolut nicht fruchten.

Tatsächlich hat er sich nachmittags noch bei meiner Mutter eingekratzt, die als Vermittlerin fungieren sollte, damit wir uns wieder Zitat: vertragen. Pah!

Jetzt zu meinen Fragen: also, als erstes bin ich gestern auch bei meinen Eltern gewesen und habe ihn dort den Zweitschlüssel meiner Wohnung gegeben, der bei meinen Eltern deponiert ist mit der Aufforderung das er seine Sachen und von mir aus auch die seines Sohnes rausnimmt und den Schlüssel dann auf dem Tisch hinterlegt. Heute früh nachdem ich bei meinen Eltern übernachtet habe, mußte ich leider feststellen, das die Wohnungstür von außen abgeschlossen und der Schlüssel von ihm mitgenommen wurde. Solange ich in der Wohnung bin, lasse ich meinen Schlüssel stecken, aber wenn ich rausgehe kann er natürlich seelenruhig hier aus und ein spazieren.
Was soll ich machen? Auf meine SMS wo der Schlüssel ist hat er erwartungsgemäß nicht reagiert. Soll ich das Schloß auswechseln lassen? Er hat den Kiwa und den Stuhl wohl aus Platzmangel im Auto nicht mitgenommen, dafür aber einen gemeinsamen Rechner und war sich auch nicht zu albern ein unbenutztes (Gott sei Dank!) Kondom über eine Kaffeetasse zu stülpen, die auf dem Schreibtisch lag. Ich dachte zuerst, das wäre Schimmel, dabei stand die Tasse nicht mal einen Tag da!
Ich will nicht das er einfach hier reinkommt und in meiner Wohnung rum macht, das soll er bitteschön mit mir abklären. Kann ich die Rechnung für einen neuen Zweitschlüssel oder Schloß an ihn weiterleiten?! Oder ihn schriftlich per Einschreiben auffordern mir den Schlüssel zukommen zu lassen? Wenn er hier einfach mit Schlüssel reinkommt ohne meiner Erlaubnis ist das doch trotzdem Hausfriedensbruch, oder? Ich bin da echt überfragt, aber so kann es nicht bleiben.

2. Soll ich vorsorglich beim JA vorstellig werden wegen Umgangsrecht und so? Er sagte zwar gestern das er den Kleinen ohnehin nicht wiedersieht, weil ich meinte das der eben auch zu meiner "Drecksfamilie" gehört und eine gütliche Vereinbarung mit mir nicht zu machen sei (er hat denselben Nachnamen wie ich). Mittlerweile ist es mir aber gleich. Ich möchte ihn nur nicht sehen und da er sogar zu unfähig ist eine Windel zu wechseln müßte eine Begleitung her. Wie stelle ich das am schlauesten an? Ich glaube nicht, das er dem Kleinen gegenüber gewalttätig werden würde... Das Sorgerecht habe ich alleine.

3. eine Frage die vielleicht nicht zum Thema gehört, aber mir doch etwas Sorge bereitet: ich könnte mir vorstellen das es für eine AE-Mutter schwieriger ist einen Sohn aufzuziehen, als ein Mädchen. Er wird auf jeden Fall sitzpinkeln lernen, aber diese Männlichkeitsrituale kann ich ihm nicht beibringen. Ich meine ich bin jetzt noch sein ein und alles, aber er wird ja auch älter. Wie sind da eure Langzeiterfahrungen? Oder mache ich mir da vielleicht unnötig Gedanken?

Wäre toll wenn ihr mir helfen könntet.


grüße

Britta

 
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